Genial: Access Virus TI Emulation als Freeware Plug-in OsTIrus
Das Projekt DSP56300 aka. The Usual Suspects haben wieder zugeschlagen. Diesmal haben sie den Virus TI emuliert. Der Name des Projekts lautet OsTIrus und soll nach Meinung von Experten, wie ein Virus TI klingen.
Im Februar 2024 hat Christoph Kemper uns verraten, dass die Produktion des Access Virus TI eingestellt wurde. Ein Nachfolger gab es nicht und darum ist derzeit kein Access Virus Synthesizer mehr auf dem Markt erhältlich. Da ist es doch eine gute Nachricht, dass alle Modelle des Virus TI in einer DAW als Plug-in zugänglich gemacht wurden. Ob Darkstar, Polar, Snow, TI spielt keine Rolle.
Ihr braucht nur Zugriff auf eine Access Virus TI Firmware. Die Firmware der bisher emulierten Modelle der Access Virus Synthesizer B, C und Waldorf Micro Q sind relativ leicht im Netz zu finden. Alle Infos hierzu findet ihr in unserem entsprechenden Artikel.
Wo findet man die Access Virus TI Firmware?
Auf der Access Website befinden sich die Firmware und Editoren für den Virus TI. Leider erlaubt Access nur dann Zugriff auf diese Daten, wenn ihr euch mit der Seriennummer eines Access Virus TI Modells registriert. Was tun, wenn man kein Access Virus TI besitzt? Man sucht im Netz. Es hat ganz schön lange gedauert, bis ich endlich ein Download gefunden habe. Die Firmware könnt ihr im folgenden Link auf eigene Gefahr runterladen.
Access Virus TI Firmware Download
Die Installation der TI Firmware und des Plug-in von DSP56300
Wenn ihr eine Access Virus TI Firmware besitzt, müsst ihr mit ihr genauso verfahren wie mit den Synthesizern Access Virus B, C oder Waldorf Micro.
- Das Plug-in OsTIrus von DSP56300 aka.The Usual Suspects als VST, AU oder CLAP für Windows, Mac oder Linux herunterladen und installieren.
- In eueren Plug-in Ordner zusätzlich das Betriebssystem des Access Virus TI hinzufügen. Dieser Schritt ist wichtig, denn sonst gibt das Plug-In kein Ton von sich!
- Im Plug-in findet ihr einen Spendenlink, wenn ihr dass Projekt unterstützen wollt.
- Anmerkungen: Auf Grund von Sicherheitsbeschränkungen von Mac OS kann es bei der Installation des Plug-in zu Problemen kommen, weil es sich um einen nicht verifizierten Hersteller handelt. Für diesen Fall gibt es eine Anleitung auf der Website von DSP56300. Dort ist auch der Prozess der Installation und Freigabe sehr ausführlich beschrieben. Lest genau und dann wird es keine Probleme bei der Installation geben!
Was ist das DSP56300 aka.The Usual Suspects Projekt?
Das Projekt DSP56300 aka. The Usual Suspects hat sich zur Aufgabe gemacht, Synthesizer, die auf den Motorola-Chips der Baureihe DSP56300 beruhen, auf Computern zum Laufen zu bringen. Sehr viele Synthesizer wurden mit diesem Chip ausgestattet. Sie emulieren den DSP56300 Chip und diese Emulation ist in der Lage, die Firmware der Synthesizer zu lesen.
Das Projekt DSP56300 aka. The Usual Suspects haben zusätzlich eine GUI programmiert, mit denen ihr die Firmware der Synthesizer als Plug-ins nutzen könnt. Das Design der entsprechenden Plug-ins erinnert mehr oder weniger an die Originale. Das Plug-in ist nur ein Container für die Firmware der Synthesizer. Ohne die Firmware der entsprechenden Instrumente bleibt das Plug-in stumm, weil ihr dann nur die Emulation eines nicht programmierten Chips installiert habt.
Zuerst wurde der Access Virus Synthesizer B, C und der Waldorf Micro Q emuliert. Die beiden Plug-ins haben Anfang Mai ein Update erhalten und stehen jetzt in der Version 1.3.14 zum Download bereit. Das nächste Projekt wird wohl der Waldorf XT sein. Wir halten euch auf dem Laufenden.
Was sind euere Erfahrung mit den Plug-ins von DSP56300 aka. The Usual Suspects? Wo habt ihr eine Access Virus TI Firmware gefunden?
Sehr interessant. Ist halt eine ziemlich große Hürde, die Firmware zu suchen, zu finden und zu installieren. Bin mir nicht sicher, wie das mit den Urheberrechten aussieht, dürfte grenzwertig sein. Ich erinnere mich, wie eine Hardwarelösung, ich glaube sie hieß Aladin, auf dem Atari ST einen Macintosh Plus emulierte. Benötigte aber die ROMs dazu. Auch so ein Fall. Ging aber einwandfrei.
@Tai Tja einfach machen. Solange du kein Geld damit verdienen willst ist es free. Oder liege ich da falsch?
Ich hoffe du hast recht, glaube es aber nicht. Hängt wohl eher damit zusammen, ob Kempers Firma dagegen vorgehen will.
@Tai Kemper kopiert mit seinem Kemper Profiler die ganze Gitarrenwelt, so what. Dazu gehen bereits viele Virusse kaputt, eine gute Sache seine Sounds so konservieren zu können. Tolles Projekt!
@Tai Wo ist denn das Problem? Sie bieten ja nicht die Firmware an …
@rio Achso, ok im Artikel gibts einen Verweis.
„Solange du kein Geld damit verdienen willst ist es free.“ kann ich mir nicht vorstellen :)
@manomym Selbst ein Rechtsanwalt müsste ein Prophet sein um im Vorraus zu sagen, was Herr Kemper dazu meint….
Vielleicht hat Herr Kemper seine Meinung schon längst kund getan. Nur weil wir (zumindest ist es bei mir so) seine Lizenzvereinbarungen nicht kennen, heisst das ja lange noch nicht, dass auch keine vorliegen.
@m-ex Okay, dann lass ich die Finger davon und kaufe mir lieber einen Bähringer Synthesizer der vom ersten Tag an einfach funktioniert 🤣🤣🤣ich Reis mich doch nicht mit sowas rum
Tu Dir keinen Zwang an 🤤
Da passiert jetzt so viel wie schon beim Osirus und Vavra (hier seitens Waldorf) passiert ist… nämlich nichts. Außerdem ist OSTIrus nicht wirklich neu und man haette sich sicher schon gemeldet, wenn man das denn tatsächlich vorhätte
@Tai Access beziehungsweise Herr Kemper wissen von dem Projekt. Da allerdings keine Hardware betroffen ist, die noch verkauft wird, wird es von Access ignoriert bzw. stillschweigend geduldet.
An die Firmware zu kommen ist relativ einfach. Man muss sich auf Access registrieren, geht auch ohne Seriennummer und lädt dort die Virus TI Software Suite herunter und installiert diese. Dabei wird auch die Datei firmware,bin installiert. Diese kopiert man in den Ordner des Emulators. Danach kann man die Software Suite wieder deinstallieren.
Die Emulation des Microwave 2/XT hört auf den Namen Xenia und befindet sich derzeit im projektinternen Beta-Test. Es wurde aber nicht kommuniziert, wann der Emulator veröffentlicht wird. Wer sich einen ersten Eindruck über den Klang geben möchte.
https://www.youtube.com/watch?v=B6Kr07JyAfg&t=11s
@Tai …ja, echt eine wahnsinnige Hürde die Firmware zu suchen und zu installieren. Hat mich damals glatt unfassbare 5 Minuten gekostet. Allerdings nur um zu sehen ob die Factory Sounds in dem Fall tatsächlich Bestandteil der Firmware ist. Danach direkt wieder gelöscht, weil als Waldorf-Jünger null Bedarf an dem Vsti.
Da werden Erinnerungen wach. Habe gleich nach einem Preset geschaut was ich 2007 beim ersten anspielen sofort ins Herz geschlossen hatte.
Und auch hier mag ich kaum glauben dass es sich einen Klon einer HW handelt. Das nahezu alle Parameter in nicht weniger als ca. 3- 5 skips verfügbar gewesen sind, gemessen an der Funktionsdichte, ist schon beeindruckend. Im Jahr 2024
Die Freeware ist eher Booster für eine neue Charge, so scheint mir.
Das waren echt noch zu Zeiten. TI ,G2, Specki. Multimodemonstermaschinen mit ,,Access“ en Mass.
Glückwunsch an die Macher.
Ich habe das Clap Plugin gerade unter Fedora Linux installiert und die Firmware aus der im Artikel genannten Quelle verwendet. Läuft einwandfrei unter Bitwig. Das UI ist skalierbar durch einfaches grösser Ziehen des Fensters und die Einstellung wird global gespeichert – sehr schön.
Vor ca. 15 Jahren hatte ich einen Virus C, aber das Gerär hat mich überfordert. Mal sehen wie es diesmal klappt. Das Manual konnte ich als PDF im Web finden. Jetzt fange ich mal an zu lesen…
Ich habe noch einen Virus TI Polar, der schon 2 x repariert wurde und nun immer im Stand-by Modus laufen muss, da das Display sonst unleserlich wird. Ansonsten funktioniert das Gerät einwandfrei.
@Dayflight Besonders der TI2 soll je nach Nutzung und Auslastung schnell Ermüdungserscheinungen zeigen, A-C sind da robuster. Ein verbesserter TI3 wäre bestimmt dankend angenommen worden aber Herr K. wollte ja nicht.
@Kazimoto Sie hätten alles neu schreiben müssen, da Sourcen ASM und Motorola DSPs out of date.
Hat doch gut lange durchgehalten :) …
Ich hatte beim letzten Artikel zu den Waldorf / Access Emulationen beide Hersteller per E-Mail angeschrieben wie sie es lizenzrechtlich beurteilen, leider keine Antworten erhalten.
Es wäre schön wenn man die Firmware lizenzieren könnte gegen Zahlung, schade dass derartiges nicht angeboten wird.
@Philipp Werden die Hersteller so eher nicht machen, Sie liefen damit wahrscheinlich in Gefahr, dass daraus Gewährleistungsansprüche entstehen könnten. Oder sogar Lizenzkosten für den ursprünglichen Hersteller des Chips.
Umgekehrt wäre eher denkbar, dass die Hersteller den Emulator lizenzieren und unter eigenen Namen rausbringen. Aber auch da wäre wieder die Frage nach Gewährtleistung des Produkts und Lizenzkosten des Chipherstellers.
@Sunny Day Ja Du hast recht wohl komplexer als ich dachte da Chip Lizenz + Firmware zu betrachten wären. Super schade, ich bin sicher nicht der einzige der die Emulationen gerne sauber nutzen würde..
@Philipp Ich sehe das tatsächlich nicht so eng. Access und Waldorf kennen das Projekt schon seit einiger Zeit. Access äussert sich nicht dazu und Waldorf finden es spannend, aber unterstützen es nicht weiter.
Da beide aber keine Schritte eingeleitet haben, um das Projekt zu unterbinden, gehe ich Mal von einer stillschweigenden Duldung aus. Solange man den Emulator halt nicht für Geld verkauft. Glaub da würde man doch einschreiten.
Wie Clavia reagieren wird, wenn irgendwann der Emulator für den Nordlead 3 fertig sein sollte, bleibt abzuwarten. Da gibt es ja mit dem Discovery und dem Synth 1 ja schon Softwareklone. Korg eh raus, da es den Microrkorg ja als VST bzw. Hardware gibt.
Mein persönlicher Favorit wäre ja eine Emulation des Modular von Clavia. Aber das wird wohl noch ein paar Jahre dauern, wenn überhaupt. 😀
An Amazona test would be really cool
Cool DEmo:
https://youtu.be/UX6NgGyKBsA
Das erklärt jetzt auch, warum plötzlich die Preise für einen TI in die Höhe schießen. Letztes Jahr um diese Zeit konnte man einen TI noch für etwa 750,- bekommen…
Da sag ich mal danke für diesen Artikel 😎