Wir gratulieren Bob Dylan zum 80. Geburtstag
Es dürfte wohl niemanden unter unseren Lesern geben, der mit dem Namen Bob Dylan nichts anfangen kann.
Heute, am 24. Mai 2021, feiert Bob Dylan seinen achtzigsten Geburtstag. Und wir feiern mit. Wir feiern sein Leben, seine Musik und nicht zuletzt seine Texte, für die er vor fünf Jahren den Nobelpreis für Literatur erhielt. Nächstes Jahr soll er sogar sein eigenes Lebenswerk-Museum in Tulsa (Oklahoma) eröffnen. Drei Stockwerke voller Objekte (man spricht von 100.000 Exponaten) aus Bob Dylans Leben werden dort zum sehen sein. Unter anderem handgeschriebene Manuskripte, Briefe, persönliche Gegenstände und Instrumente.
Bob Dylan feiert seinen 80. Geburtstag
Ob er so viel der Ehre gut findet, wissen wir nicht. Überhaupt ist von Dylan zwar viel zu hören und wahrscheinlich sogar noch mehr zu lesen, aber ein bisschen schräg und geheimnisvoll ist er noch immer. Auf die Ankündigung der Jury zur Vergabe des Literaturnobelpreises reagierte er tagelang nicht, gab dann aber an, der Preis sei ihm eine Ehre und nach Möglichkeit würde er versuchen, ihn persönlich in Empfang zu nehmen. Zur offiziellen Preisverleihung lies er sich dann von Patti Smith vertreten, die persönliche Übergabe erfolgte dann etwa ein Jahr später unter Ausschluss der Öffentlichkeit, als Dylan sowieso gerade anlässlich eines Konzertes in Stockholm weilte. Die Preisrede lieferte er dann nochmal 2 Monate später per Video ab, kurz vor Ablauf der Frist. Bequem war er nie, der Herr Robert Allen Zimmermann, der seinen Namen erst 1962 standesamtlich in Bob Dylan ändern lies.
Als Initialzündung sein Leben als Musiker zu bestreiten, bezeichnet Dylan ein Konzert Buddy Hollys am 31. Januar 1959, als Bob 18 Jahre alt war. Buddy Holly, der mit damals 22 Jahren nicht wesentlich älter war, starb 3 Tage später bei einem Flugzeugabsturz. „Schon beim ersten Anhören seiner Musik fühlte ich mich ihm verbunden. So, als sei er mein älterer Bruder. Ich fühlte große Ähnlichkeiten. (…) Er war der Archetyp. Alles, was ich nicht war, aber sein wollte. (…) Er schaute mir direkt in die Augen und er übertrug, er sendete mir etwas, das ich nicht kannte und das mit Gänsehaut bereitete.“
Wenige Tage nach diesem Ereignis bekam Bob Dylan eine Platte von Leadbelly in die Finger, das den Song „Cotton Fields“ enthielt. Diese Platte sollte sein Leben für immer verändern. Über das weitere Leben und Wirken von Bob Dylan ist an anderen Stellen viel geschrieben und noch viel mehr gemutmaßt worden. Martin Scorsese hat mit „No Direction Home“ einen dokumentarisches Meisterwerk über Bob Dylan geschaffen, das anzuschauen ich uneingeschränkt empfehlen kann.
Happy Birthday, Mr. Dylan!
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Bildquelle Titelbild: Youtube, „No Direction Home“ Trailer, Martin Scorsese
Wenn ich noch einen Film empfehlen dürfte, dieses mal nicht über Bob Dylan sondern mit ihm als Schauspieler (allerdings in einer Nebenrolle):
Pat Garret jagt Billy the Kid
Einer meiner bescheidenen Meinung nach herausragender recht ruhiger Western mit James Coburn und Kris Kristofferson in den Hauptrollen. Am besten in der 124minütigen Preview-Version zu genießen, die auch als »restaurierte Version« bezeichnet wird.