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Cyclone Analogics TT-303 DIE neue TB-303

28. März 2014

Kaum einer kennt Ihn nicht. Der Roland TB-303 Bass Synthesizer. Gebaut 1982, wurde er schon 1984 wieder eingestellt, weil ihn keiner haben wollte. 1987 die Wiederentdeckung mit ihrem Höhepunkt bis Mitte der 90er. Noch heute ist er in vielen Techno/House und auch Pop Produktionen zu hören. Oder zumindest einer der unzähligen Nachbauten.

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Es wurde immer wieder (oft auch sehr schlecht) versucht den Klang dieser kleinen Silberkiste zu Reproduzieren. Etliche Clones und Software überschwemmten den Markt. Der Sound wurde Reproduzierbar und auch bezahlbar. ABER EBEN NUR DER SOUND!

Optisch gehen alle Clones mehr oder weniger eigene Wege. Aber, wer schon mal mit einer echten TB-303 gearbeitet hat, weiß: echtes TB-303 Feeling gibt es nur mit einer echten TB-303. Diese Silberkiste hat was magisches. Das ist Sex pur! Man kann es nicht erklären, man muss es „erfassen“.

Und genau da hat Cyclon Analogics die Chance ergriffen. Die Lizenz für dass Design war ausgelaufen und wurde von Roland nicht verlängert.
Endlich wurde es möglich einen „echten“ TB-303 Neubau auf den Markt zu bringen.

AUSSEHEN

Geliefert wird der TT-303 in einem schlichten silbernen Karton. Sofort wird klar, auch hier wurde auf Retro gesetzt. Das ist Konsequent. So oder so ähnlich muss es 1982 auch gewesen sein. Da war der Karton zwar schwarz aber auch sehr schlicht. Im Karton befindet sich der TT-303, Netzteil, Midikabel und eine recht ausführliche englische Anleitung.
Gewicht, Material, Form und Farbe erwecken den Eindruck eine echte TB-303 in den Händen zu halten.

Alles ist vorhanden Regler für Cutoff, Resonance, Env Mod, Decay, Accent, Umschalter für Rechteck und Sägezahn,Tempo, Track, Mode und Volume.
Lediglich die etwas raus stehenden „Glühbirnen“ mussten moderneren farbigen LED´S weichen. Diese befinden sich im Gerät und stehen nicht raus.
Der Lack auf dem Kunststoffgehäuse wirkt auch etwas „billiger“ als die Originalfarbe, was aber nicht stört. Im Gegensatz zum unschönen Firmenlogo, was sehr aufdringlich wirkt. Ansonsten ist die Beschriftung bis auf kleine „Erweiterungen“ mit dem Original identisch. LOB!

Die Potis wackeln etwas und machen einen instabilen Eindruck. Die Druckknöpfe haben jedoch einen guten Druckpunk und wirken Stabil. Allerdings sind sie leicht wellig und weniger hochwertig gearbeitet.
Der Aufkleber im Keybordbereich ist nicht 100% Passgenau und leicht schief. Da hätte man sich mehr Mühe geben können.

Alles in allem ist der TT-303 leider weniger hochwertig gearbeitet als das Original. Da kann man bei einem Preis von 499,- doch etwas mehr erwartet.

ANSCHLÜSSE

Anschluss seitig hat sich nicht viel geändert. Bis auf den Midianschluss ist alles wie beim Original.
Mix-In, MIDI, CV/Gate, Kopfhörer, Ausgang und Netzteil.
Mix-In (Mono) dient dem Durchschleifen eines Audio-Signals und geht nicht über den Filter.
Der Midianschluss wird mit einem speziell beiliegendem Midikabel hergestellt. So hat man
1x MIDI In und 1x MIDI out. TOP! Das ist sehr gut gelöst.

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Der Midianschluss dient den Clock-Signalen zur Synchronisation des internen Sequenzers oder wahlweise den Midi-Daten. MIDI-out lässt sich nicht als MIDI-Thru nutzen. Die MIDI Kanäle lassen sich natürlich im Gerät frei konfigurieren.
DIN-Sync wird leider nicht unterstützt. Wer also noch eine TR-808, TR-606 oder TB-303 hat muss hier auf externe Konverter zurück greifen. Schade.

CV/Gate ist mittlerweile auch wieder ein Thema, da es ja endlich wieder eine Menge neuer und alter Geräte gibt, die sich damit steuern lassen.
Der Kopfhöreranschluss splitet das Audiosignal auf Rechts und Links
Der Audio out ist Mono.
Betrieben wird das Gerät entweder über Batterie oder Netzteil.

Roland TB-303

Das Original – die TB-303. c by Wikipedia Steve Sims

 

SEQUENZER

Hier hat sich am meisten getan. Grundsätzlich ist die Programmierung ähnlich „fummelig“ wie beim Original, allerdings um einiges erweitert.
Auto Tuning, Copy/Paste, Undo-funktion, Transpose, Patternlänge bis 32 Steps, Pattern chain (es lassen sich bis zu 8 Pattern zu einem zusammenfügen) und sogar eine Random Funktion sind vorhanden.

Zum erlernen der Programmierung sollte man auf jeden Fall geduldig sein und einige Zeit in kauf nehmen. Die Random Funktion erweist sich als ein prima Ideengeber und lädt immer wieder zum „rumprobieren“ ein.

Alternativ lassen sich auch über 200 Preset pattern anwählen. Diese können dann nach Lust und Laune verändert und auf einen anderen Platz abgespeichert zu werden.
Zum Speichern stehen 7×8 Plätze in vier Sektionen zur Verfügung. Der Speicher ist nicht flüchtig. D.h. alles bleibt auch ohne Stromversorgung erhalten.

Sind alle Pattern voll lässt sich mittels spezieller Software ein Backup erstellen. Diese lässt sich bisher leider nur für Windows von der Cyclone Analogic Homepage runter laden.
Auch neu ist der Arpeggiator. Dieser lässt sich mit dem Sequenzer koppeln und sorgt so auch für ordentlich Abwechslung. Es dient immer das angewählte Pattern als Grundlage. Rumprobieren ist hier Pflicht.

Zu guter Letzt kann man den internen Sequenzer auch deaktivieren. So lässt sich der TT-303 einfach über den MIDI-In als externes Gerät ansteuern. Ob das Sinn macht, muss jeder für sich selber entscheiden. Als nettes Gimmick lassen sich zu den Pattern auch verschieden farbige LED´S abspeichern. So kann man dann schon an der Farbe erkennen, wo man sich befindet.

Der Sound der Cyclone TT-303

Klanglich kann der Bass Bot absolut mit der TB-303 mithalten. Die Analoge Klangerzeugung kommt recht nah an das Original ran, und das mit deutlich weniger Rauschen. Das Poti-verhalten entspricht exakt dem der TB-303. Auch da weichen alle anderen Clones dem Original ab.
Selbst tiefste Bässe (was bei den meisten Clones ein Schwachpunkt ist) kommen klar und definiert über den Output. Aber auch das „zwitschern“ ist kein Problem.
Ein echter Vergleich mit einer TB-303 fällt allerdings schwer, da auch keine TB-303 einer anderen gleicht. Einige sind „Bassiger“, die Anderen eher „Quitschiger“. Ein direkter Vergleich mit einem anderen Bass Bot ergab auch leichte Unterschiede. Das ist halt echt Analog!
Der TT-303 kling auch nicht so „schmutzig“ wie andere Clones. Wer mehr „geknarze“ und „gekratzte“ möchte wird sich hier mir Sicherheit für einen anderen Nachbau entscheiden.
Hier gelten dann die persönlichen Vorlieben.

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Fazit
Der TT-303 ist mit Abstand der gelungenste Nachbau. Sound und Aussehen stimmt zu 98% mit dem Original überein und steht dem in nichts nach. Wer keine überirdischen Summen für ein Original bezahlen will sollte hier zugreifen, zumal der Bass Bot mehr Möglichkeiten und MIDI bietet.
Und das der Sound heute noch gefragt ist zeigt sich ja an den aktuellen Roland Aira Modellen.
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Forum
  1. Profilbild
    Tachum

    Ich habe gelesen dass das Resonanzverhalten und der Accent bei der Cyclone anders rüberkommt als bei einer originalen 303.
    Und auch daß der Klang mit nachgeschaltetem Verzerrer nicht so schön schreiend ist.
    Weiß jemand was genaueres dazu?
    Mich würde auch mal interessieren wie der Bass Bot klanglich im vergleich zur Bassline von Audiorealism besteht.

    • Profilbild
      Roman Groschen

      @Tachum Ich mache mal ein Vergleich mit der Audirealism und berichte dann. Das Resonanzverhalten ist wirklich etwas anders, aber (meiner Meinung nach) von allen Clones am nächsten dran. Die xoxbox z.b. Schreit auch mit verzerrer mehr. Also: der BassBot ist im ganzen etwas „zahm“…. Ich steh drauf :-)

      • Profilbild
        Tachum

        @Roman Groschen Danke für die Info.
        Ich bin mal gespannt auf den Vergleich mit der Audiorealism. :-)
        Wenn ich mal die Gelegenheit bekomme werde ich die Cyclone auch mal antesten und hier meine Erfahrung posten.

  2. Profilbild
    jaxson

    Nachdem ich bei deinem TR8 Test schon gegrübelt habe, wie du darauf kommst, das der Sound 98% an das Original kommt, und ich das hier wieder lese, kann ich mich nicht zurück halten…
    Ich glaube, du hast nie mit den Originalen gearbeitet, sonst würdest du sowas nicht schreiben…wenn man Tests macht, sollte man sich der Verantwortung bewusst sein!

    • Profilbild
      Roman Groschen

      @jaxson Leider habe ich keine Originalen mehr zum 1 zu 1 vergleich! 98% ist auch zugegeben etwas hoch gegriffen. Ich wollte damit verdeutlichen, dass diese Geräte verdammt nah an die Originalen dran kommen. Ob es jetzt 85% oder 92% oder 99% sind ist mir eigentlich Peng und nur Erbsenzählerei. Fakt ist: die Originalen sind SEHR teuer, anfällig und schwer zu bekommen. Wer gerne das oldscool-feeling haben will, kann sich für einen Bruchteil des Gebrauchtmarktpreises hier was brauchbares kaufen.

  3. Profilbild
    Tachum

    Im großen Musikhaus habe ich das Gerät am Dienstag mal etwas unter die Lupe genommen.

  4. Profilbild
    Tachum

    Dabei fiel mir auf daß das die TT-303 sehr leicht ist und auch einen recht fragilen Eindruck macht. Drum wollte ich mal fragen, wie ist denn die Verarbeitungsqualität im Vergleich zu einer echten 303?

  5. Profilbild
    olivgrau

    Also ich bin mit diesem Clone absolut zufrieden. Nur der schnelle Preisverfall hinterlässt einen üblen Nachgeschmack.
    Eine prima Ergänzung zu meiner x0xbox! Ein Ersatz ist sie dafür jedoch nicht, klingen doch beide recht unterschiedlich, trotz ihrem Ziel ein 303-Klon zu sein.
    An der TT überzeugt mich ja die Haptik! Auch wenn der Sound nicht ganz ans Original rankommt, tut das wenigstens die Haptik! :-D

  6. Profilbild
    Nachtkind

    Sehr sehr schöner Artikel und zudem eine gute Entscheidungshilfe.Denn seit Monaten bin ich hin und her gerissen und hab dann endlich mal den Sprung ins kalte Wasser gewagt.Denke mal am WE werd ich mich dann endlich mal live mit den eigenen Händen und Ohren vom Gerät beeindrucken lassen.

  7. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hei wisst Ihr wie man bei der TT-303 eine Bassline eine Achtelspause ein programmieren kann, verstehe diese bedinungsanleitung in englisch nicht! Bitte um rat!

  8. Profilbild
    rio AHU

    Der Sound, die optische Nachbildung – nahe dem Original – hat damals mein Interesse geweckt. Dazu war der Midi-Port für die Anbindung an mein Equipment wichtig. Zumindest triggere ich das Gerät via externer Notes, was auch nett visuell dargestellt wird. Der Pattern-Editor liess mir zu viele Fragen offen ;) .. Ich mag die Kiste.

    Interessant ist auch, dass das Volume-Level entscheidend für den Klang ist ..

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