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Test: Roland TB-03 Bassline VA-Synthesizer

Die virtuelle Roland TB-303

12. Februar 2017

Die Roland TB-03 Bass Line gehört zur neuen Boutique Serie und ist der bisher authentischste TB-303 Clone, den Roland herausgebracht hat. Im Gegensatz zur AIRA TB-3 orientiert sich die TB-03 viel mehr am Original, insbesondere in puncto Optik und Haptik. Sie ist das einzige Mitglied der Boutique Serie, dessen Interface-Größe fast dem des berühmten Vorbilds entspricht.

Roland TB-03 Bass Line

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Die Roland TB-03 auf den ersten Blick

Das silberne Gehäuse der Roland TB-03 Bass Line besteht zum einen aus einem sehr robusten Metallfrontpanel und zum anderen aus einer weniger soliden Plastikunterschale, die zugleich als zweistufiger Ständer verwendbar ist. Das ist ein praktisches Feature, mit dem die Bedieneroberfläche wie bei einem Pult angewinkelt werden kann. Die Größe des Gehäuses beträgt 30,8 cm in der Breite, 13 cm in der Tiefe und 5,2 cm in der Höhe, während das Gewicht bei 940 g liegt.

Wie bei der TB-303 gibt es sechs Regler für die Klangerzeugung und eine Minitastatur mit einer Oktave Umfang zum Programmieren von Sequenzen. Zwei weitere Regler und diverse Taster, deren Anordnung identisch mit der des Originals ist, dienen zur Steuerung des Sequencers. Zusätzlich werden sie durch ein vierstelliges, rotes Display und einen gerasterten Encoder ergänzt, um die Bedienung zu vereinfachen.

Die Regler sind etwas wackelig, aber dafür mit Kappen bestückt, die denen der TB-303 nachempfunden wurden. Sämtliche Drucktaster machen einen soliden Eindruck, während  die Schieberegler des Oszillators und des Ein- und Ausschalters etwas fragil wirken, ähnlich wie die der AIRA Serie.

Für das schnelle und einfache Generieren von typischen Acid-Sounds ist die TB-03 mit unterschiedlichen Verzerr- und Echoeffekten ausgestattet, für deren Bedienung drei Regler am rechten Gehäuserand untergebracht wurden.

Die Plastikschale

Wie bei allen Mitgliedern der Boutique Serie ist auch dieser Synthesizer unnötigerweise mit einem kleinen Lautsprecher an der Unterseite bestückt, der kaum in der Lage ist, die tiefen Bässe der TB-03 wiederzugeben, so dass manche Sequenzen nur gestückelt hörbar sind.

Zum Lieferumfang gehört die Bedienungsanleitung im schon häufig kritisierten Faltblattformat (das übrigens auch als PDF sehr unübersichtlich ist) und vier AA-Batterien für die Stromversorgung. Wer das Gerät lieber per USB speisen möchte, muss das entsprechende Netzteil oder Kabel separat erwerben.

Die Anschlüsse der Roland TB-03

Fast alle Anschlussmöglichkeiten der Roland TB-03 Bass Line liegen auf der Rückseite:
Anstatt des alten DIN-Sync-Ports der TB-303 wurde ein MIDI-Duo (In und Out) eingebaut, das wie gewohnt Noten und Synchronisationsdaten überträgt. Für den Audioausgang wurde leider keine 6,3 mm, sondern nur eine 3,5 mm Klinkenbuchse im Stereoformat verwendet. Gleiches gilt für den Kopfhöreranschluss und den Audioeingang.

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Bei der USB-Schnittstelle handelt es sich um einen Micro-B-Port, sprich dem gängigen Standard für Handynetzteile. Mit diesem Anschluss kann die TB-03 zusätzlich als Audio- und MIDI-Interface für PC und MAC genutzt werden, ebenso dient er zum Installieren von Updates und zum Erstellen von Backups.

In- und Outputs

Auf der Bedieneroberfläche befinden sich schließlich noch drei Mono-Miniklinken-Buchsen für die Kommunikation mit analogen Geräten: Per Trigger In wird die TB-03 mit einer Clock synchronisiert und via CV/Gate lassen sich Sequenzen an andere Klangerzeuger ausgeben. So können im Handumdrehen, wie beim Original, Layer-Sounds erzeugt werden.

Die CV-Spannung liegt zwischen -1 und +7 Volt, wobei 1 Volt eine Oktave umfasst – somit entspricht sie dem Standard der meisten analog gesteuerten Klangerzeuger. Der Gate-Ausgang gibt sogar eine Spannung von +12 Volt aus, wodurch er nicht nur dem Standard von +5 Volt, sondern zum Beispiel auch älteren Roland Synthesizern aus den 1970er Jahren gerecht wird.

Keyboard und Klangregelung

Klangerzeugung

Wie schon bei den AIRA Geräten, wird auch für die Klangerzeugung der Boutique Serie die Roland eigene, digitale ACB-Technologie verwendet, die das Verhalten analoger Schaltungskreise emuliert.

Während die AIRA TB-3 mit zusätzlichen Schwingungsformen ausgestattet ist, richtet sich der Oszillator der TB-03 streng nach dem Original und bietet daher nur wahlweise eine Sägezahn- oder Rechteckschwingung an. Auch der Rest der Klangregelung gestaltet sich äußerst überschaubar:

Per Tuning-Regler kann die Stimmung innerhalb von zwei Oktaven verstellt werden,
das Filter verfügt über Cut Off und Resonanz und lässt sich mit einer einfachen Hüllkurve modulieren. Mit dem Decay-Regler wird die Länge der Modulationshüllkurve bestimmt und um die Intensität der betonten Noten im Sequenzer festzulegen, muss der Accent-Regler betätigt werden.

Stepsequencer

Der Stepsequencer der Roland TB-03 Bass Line umfasst 96 Pattern, die in vier Gruppen unterteilt sind. Jede Gruppe beinhaltet drei Sektionen mit jeweils acht Pattern.
Ein Pattern verfügt über maximal 16 Steps, in einem triolischem Raster liegt der Höchstwert bei 12 Steps. Die Anzahl der Schritte kann aber auch via Value-Encoder reduziert oder live moduliert werden.

Für die Programmierung von Sequenzen bietet die TB-03 zwei Möglichkeiten an:
Die Erste entspricht dem des Originals, sprich die Notenpositionen und Tonhöhen können nur separat von einander, bei gestopptem Sequenzer, gesetzt werden. Das ist eine äußerst behäbige Form, die in erster Linie Besitzer des Originals und Nostalgiker ansprechen dürfte. Nichtsdestotrotz muss man sich vor Augen halten, dass viele ungewöhnliche 303-Sequenzen überhaupt erst durch diese schwerfällige Art der Programmierung entstanden sind.

Die zweite Option ist wesentlich zeitgemäßer, da Noten bei laufendem Sequenzer editiert und gelöscht werden können. Auch die Play- und Write-Modi lassen sich bei laufendem Sequencer ohne Problem wechseln.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Coin AHU

    Moin, also der Sound ist gut, wenn auch eingeschränkt (für das Jahr 2017)
    Verarbeitung auch gut, soweit ich das beurteilen kann. Und der Preis ist ok.
    Aber, ich weiss nicht…
    Irgendwas hällt mich ab, den sympathisch zu finden.
    Vielleicht stehe ich nicht auf Klassiker, keine Ahnung, was es ist.
    (naja, ich suche immer nach Sounds, die noch nicht da waren. Das wirds sein)
    Jedenfalls Danke für den umfassenden Test.
    Bringt mich zum grübeln und wird ganz bestimmt mit Freunden diskutiert.
    Gruß, Coin

    • Profilbild
      falconi RED

      @Markus Schroeder Der Plan ist:
      1. Wir entwickeln eine Technologie: „Analog Circuit Behavior“

      2. Wir setzen sie in Produkten ein für Freaks, Nerds, Geeks und Pros: AIRA

      3. Wir brechen die Technologie runter auf eine Produktreihe, die Klassiker aus der Roland-Historie wiederbelebt – für „die Kids“, für die die Originale mittlerweile unleistbar geworden sind: Boutique.
      Die Rechenleistung ist budgetbedingt begrenzt, und sie wird noch weiter verknappt dadurch, dass man glaubt, der anvisierten Zielgruppe unbedingt eine Effektsektion spendieren zu müssen.

    • Profilbild
      falconi RED

      @Markus Schroeder Der Denkfehler:
      Der Mythos um jene Produkte ist besonders stark ausgeprägt in der alten – westlichen – Synthesizerwelt: USA, Japan, Australien, West-Europa. Die Kids dieser Regionen können die Boutique-Serie zwar bezahlen, billig sind die Produkte aber nicht – das klingt zunächst nach gelungener Preisfindung. In Südamerika und Asien sind die Boutique-Produkte interessant, aber relativ teuer und zugleich eher weniger begehrenswert. Also eher kein Schlüsselmarkt für Boutique.

      Teens und Twens der westlichen Welt sind in der Regel gut informiert, prestigebewusst und nicht notwendigerweise Hardware-affin – den Sound erreicht man schließlich auch mit guten Plug-Ins. Wenn es dann doch eine Hardware sein soll, dann ist man durchaus bereit, um auf das teure Original oder einen analogen „Clone“ zu sparen, der kaum mehr kostet, besser klingt und letztlich mehr street credibility mitbringt als ein eng zielgruppenadaptiertes Audiotoy mit Roland-Aufdruck. Und BOSS möchte man freilich auch nicht draufdrucken…

      Roland beschädigt mit der Boutique-Reihe nicht den Ruf seiner Vintage Produkte – die werden immer teurer. Die Boutique-Produkte dagegen werden in 5 Jahren um die 100 Euro auf dem Gebrauchtmarkt erhältlich sein.

      Langfristig Schaden nimmt die Marke Roland.

      • Profilbild
        Maximilianm

        @falconi Nach knapp 5 Jahren gibt es leider nicht einmal ansatzweise irgendwelche Boutique’s für um die 100 Euro… :-D

            • Profilbild
              falconi RED

              @Maximilianm O.K., you got me.
              Zur Belohnung verkaufe ich Dir einen nagelneuen, eingeschweissten A-01k mit Tastatur, nicht für 100 Euro, sondern nur heute und hier für 200 Euro, weil Boutique und New Old Stock in einem. Wie wär’s?
              Ich habe schon unter dem Test der A-01k vorhergesagt, dass dass die 303 der 30er Jahre wird, und ich irre mich selten.

    • Profilbild
      falconi RED

      @Markus Schroeder Das Roland-Management versteht diese Mechanismen entweder nicht ausreichend, oder es wird mittlerweile zu kurzfristig gedacht. Die Kunden fühlen sich nicht ernst genommen, es wird keine Kundenbindung erzeugt.

      KORG zeigt auf ungeheuer geschickte Weise, wie man es deutlich besser machen kann.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @falconi Sehr gute Überlegungen! Roland, da bin ich mir sicher, baut gerne Geräte die unperfekt sind. Das unperfekte wird dann vom Benutzer mit verschiedenen Tricks umgangen und somit kompensiert. Bei längerer Beschäftigung kommt der Nutzer jedoch dann zum Schluss, das das Ding mist ist, und schon ist Roland wieder mit einem neuen Modell am Start, das etwas mehr kann als das alte. Roland verlangt sozusagen dass man mal wieder was neues kaufen könnte, natürlich wieder bei Roland! Bei Roland kann man lernen, daß wer bei Roland billig kauft, kauft zwei mal! Wer bei Roland wirklich viel Geld ausgibt, kommt sehr viele Jahre damit aus, vielleicht auch Jahrzehnte aus. Ob die billigen Dinger dann am Schluß auf dem Gebrauchtmarkt für 100 Euro verscheppert werden interessiert Roland nicht.

        • Profilbild
          falconi RED

          Im Christoph Kemper-Interview wird die Problematik auch angesprochen:

          https://www.amazona.de/interview-christoph-kemper-teil-2/4/

          Musikalische Hardware schafft sich keine langfristige Existenzberechtigung dadurch, dass man sie immer billiger umsetzt und anbietet. Stattdessen entsteht eine Nische für qualitätsbewusste Kleinanbieter, die damit auf einmal überraschend erfolgreich sind.
          Ich vermute, dass sich das auch für Roland rechnet – gerechnet hätte. Sie haben viele Jahre geschlafen, vielleicht sogar ein Jahrzehnt oder länger.

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        MichBeck

        @falconi Roland hat wahrscheinlich vor Jahren kräftig in die Entwicklung der ACB-Technologie investiert und es als das große neue Ding angesehen, sodass es ihnen heute aus Prinzip schwerfällt, diese Entscheidung zu revidieren. „Aus Prinzip“ schreibe ich deshalb, weil ich mal – so glaube ich, im Zusammenhang zum Jupiter 80 – gelesen hatte, dass zur Rolandphilosophie gehört, in die Zukunft und nicht in die Vergangenheit zu entwickeln. Ich bin mir sicher, dass ein Analogrevival ihrer Kultmaschinen kräftig Geld in die Kassen spülen würde.
        Die Analogkisten für das Studio und das System-8 als ideale Transportmöglichkeit mit mehreren „Plug-out Schätzchen“ für die Bühne…

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    Filterpad AHU 1

    Mir ist ein Rätsel, warum man diese nicht analog (VCO) gebaut hat (mit den Vorteilen der Digitalisierung). Gerade bei so einem Klon einer Legende für meine Begriffe ein ‚muss‘ und preislich hätte sich vermutlich kaum was bewegt. Drei (analoge) Volcas des Mitbewerbers und ich habe den gleichen Effekt zum selben Preis, inkl. Faltkartenanleitung. So mal laut Aussage div. Musikhändler Roland immer etwas hochwertiger war als Korg (Bauqualität).

  3. Profilbild
    Flying C (DeSanto)

    Danke für den ausführlichenTest. Die mit Abstand schlechteste 303-Emulation zeichnet sich aus durch scheinbare Nachbildung des Originals, fragwürdige Features und einen völlig überzogenen Verkaufspreis. Der Sound von ABL 2 /ABL 3 ist m.M.n. wesentlich näher am Original.
    Mensch Roland, in dieses Gehäuse eine Platine mit Analoger Klangerzeugung, den überflüssigen Kram wie Lautsprecher, Effekte etc. weggelassen, 6,3er Output, 550 € UVP. *ka-tsching*

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Wie wäre es mit einem Vintage Special über den Roland D10/110 inkl. PG-10? Nur so als Ablenkung. ;)

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Es gibt einen zusammengefassten sehr ungenauen Bericht über D50 D550 und D110 und alle die kleineren Brüder und Schwestern dieser Reihe. Jedoch ja ein D110 Bericht unter der Lupe fände ich auch gut! Vor allem weil die dinger soooo unglaublich billig sind.

  5. Profilbild
    [P]-HEAD AHU

    Eigentlich noch zu gut bewertet! Was Roland da macht ist absoluter Quatsch. Die verpennen seit Jahren alles. Es ist eine Schande! Es gibt bessere 303 Clones mit echtem Sound. Das sollte die Japaner auch wissen. Deswegen muss man etwas gleichwertiges oder besseres auf den Markt bringen. Haben Sie nicht geschafft, und deswegen setzen 6! Einfach nur schade, schade!

  6. Profilbild
    bytechop

    Ich bekomme auch mit dem Mopho ähnliche Sounds hin. Der Vorteil, ich habe Tasten ein geiles Interface und nicht nur ein paar Controller in einer Plastikhülle und dem immerselben Prozessor. Roland hat wirklich keine Innovationen zu melden. Eine echte Neuauflage des analogen Space Echos für unter 500€ wäre mal ein Knaller.

  7. Profilbild
    BetaDance AHU

    Anfangs dachte ich dass ich das Teil haben muss aber schade ums Geld und die billig Philosophie geht mir sowieso am Sender.

  8. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich finde die Boutique Serie eigentlich vom Ansatz her sehr interessant, aber leider falsch positioniert. Wenn man den Speaker, die Kompalibilität zu den absolut unnötigen Minikeys und die USB Funktionalität eingespart hätte und dass dann gegen die Volcas zu einem Kampfpreis von 229,- EUR verkaufen würde hätte ich wohl bereits alle gekauft. Aber der Preis ist einfach zu unrealistisch für ein bisschen Blech und Plastik, eine Miniplatine und ein paar Knöpfe und Regler. Daher warte ich bis die Gebrauchtpreise dieses Niveau erreichen. Schade eigentlich.

    • Profilbild
      Mick AHU

      …wenn Du Dich beeilst, hat Music Store einen JP-08 für 299,-€ für Dich! ;-)
      Die Dinge sind fast nirgendswo mehr gelistet, kommt was Neues?

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Mick Danke für den Tip :-) Ich glaube das war’s dann endgültig mit JX-03, Ju-06 und JP-08…

    • Profilbild
      Son of MooG AHU

      So habe ich meinen JX-03 bei MusicStore für <250,-€ ergattert; da konnte ich mir auch noch das passende Gehäuse DK-01 leisten, obwohl dessen Preis eine absolute Frechheit ist. Mit einem etwas besseren Kabel (prosnake) für <5,-€ empfinde ich dann auch den Miniklinken-Ausgang kaum noch als Nachteil.

  9. Profilbild
    Mick AHU

    „Die Regler sind etwas wackelig, aber dafür mit Kappen bestückt, die denen der TB-303 nachempfunden wurden“….echt jetzt? Ich hatte nie eine, kann das also nicht beurteilen.
    Aber ich hatte das Vergnügen im November 2016 bei der Musikmesse bei Musik Produktiv, einen TB-303 anzutesten. Diese Regler bzw. Potis sind nicht gerändelt d.h. keine Einfräsungen für mehr Grip. Wer nicht furztrockene Finger hat, oder im Live-Act nervös, oder auch sonstwie schwitzt, hat verloren. Die Dinge lassen sich nicht drehen, so glatt sind die…Bähm! Der Rolandvertreter war der Beste, ich habe ihm gezeigt wie das Teil funktioniert;-)…nee, ich weiß…irgendwelche Studenten aus einem Roland-Crashkurs, aber ob das gut ist für das Unternehmen?

    • Profilbild
      Mick AHU

      @Mick Edit: Ich meinte natürlich eine TB-03 angetestet, nicht eine originale TB-303:-)

  10. Profilbild
    Atarikid AHU

    Ich sag nur „Avalon“… Das hätten die Roländer auch bauen können. Aber nö, lieber sinnfreien Plastikschrott… Aber man braucht sich nicht aufregen, weil es gibt ja Alternativen (zumindest eine amtliche)

  11. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hallo,
    Danke für den nüchternen -und das ist beim Thema 303 absolut positiv gemeint- Test eines doch recht ungewöhnlichen Gerätes. Nur beim Fazit möchte ich etwas kommentieren…
    A) ich erachte die TB- 3 als günstigere Hauptkonkurrenz
    B) warum ist digital automatisch schlechter, und „begrenzt“? – ich behaupte, das Gegenteil ist der Fall.
    C) Die Verabeitung der Boutiquegeräte ist m.E. völlig ausreichend.
    D) was haben die Aira Module mit den Boutiques zu tun? Die sind der absolute Geheimtipp, da äußerst flexibel und sogar als CV- Audio Interface zu missbrauchen, aber mit 303 hat das doch nichts zu tun… die Serie wird abverkauft, da durch den hohen Stromverbrauch (400 mA) die Eurorack-Gemeinde revoltierte…
    Schließlich sollte man, finde ich, das Vorhandensein von Audio over USB doch positiv hervorheben, als es wegen Mängeln in DAWs zu kritisieren!
    (Meine Lieblings- 303 ist die Revolution)
    Beste Grüße

    • Profilbild
      Radeon

      Zu Deinem Punkt B: Das ist mir auch negativ aufgefallen. Was bitte soll die These eigentlich genau besagen, der Sound habe „natürlich (!) durch seine digitale Beschaffenheit Grenzen“. Ist das etwas anderes als eine leere Behauptung ohne rationales Fundament? Was heißt hier „natürlich“?
      (Meine Lieblings-303 ist die Aira TB-3.)

  12. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Das recycling der Gerätekonzepte vergangener Zeiten (Klaviere, Stromgitarren und Autos) verschafft sich keine Existenzberechtigung wenn der Mythos durch unperfekte Instrumente im westlichen Synthesizermarkt (Japan) einen Platz für Nischenhersteller in Südamerika schafft, die ein Gebrauchtpreis von unter 100 € auch nicht interessiert. Das hätten auch die Roländer wissen sollen, dass es nämlich Klone gibt, die echter und amtlicher als das Original sind, bei dem man sogar Schweissfinger bekommt.

    Fazit: wers nicht will brauchts nicht kaufen.

    Nix für ungut;)

  13. Profilbild
    mobjockey

    Guter Testbericht. Vielen Dank dafür und für das erwähnen der Acidlab. Ich hatte eine original 303 und habe sie damals aus Geldmangel verkauft und mir später die Acidlab Bassline 3 zugelegt. Vom Sound identisch, slickes Alugehäuse, top Sequenzer. Da hat die Kopie das Original überholt. Wer dann zur TB 03 greift, der hat sich nicht gut informiert oder ist geblendet. Ich mag Roland trotzdem und hoffe sie werden nach der ganzen AIRA und Boutique Orgie einen neuen, eigenständigen Analogsynth entwickeln.

  14. Profilbild
    dflt

    irgendein 303-clone kommt mir dieses jahr definitiv ins haus…
    aber gibt es irgendeinen grund, die tb-03 dem cyclone analogic bassbot mkII vorzuziehen?
    die usb-anbindung ist zumindest für mich kein argument. wenn es gelöst wäre wie overbridge bei elektron: ja! aber so, als extra audio-interface…

  15. Profilbild
    tuonodriver

    Ich hatte die TB03 und TR9 letzte Woche auch in den Händen.
    Sorry aber das is echt ein Plastiggraffel für 400€-gehts noch? Was bitte kostet an dem Teil 400€?? 250€ ok…lass ich mir eingehen.
    Warum macht Roland nicht einen Nachbau mit nem geilen Sequenzer a la Elektron ( Parameterlocks ect. ) geiler DAW Anbindung ( Pattern rüberschieben usw. ) das ganze kann man doch in 2017 viel besser/umfangreicher machen..is doch das meiste eh nur Software.
    Ne vernünftige Bedienoberfläche und nicht dieses Miniplastikspielzeug und alle freuen sich wenn der Sound auch noch passt…:-)
    Da bleib ich lieber bei meinen VST“s Audiorealism Basline 2/3 und D16 Group Phoscyon.

  16. Profilbild
    StevenHachel

    Das ist nicht deren ernst, oder? Mir fällt dazu echt nix mehr ein. Hat das Original anfänglich nicht auch 400 DM gekostet? Und jetzt für ne Software mit Knöpfen 400 Euro, also das doppelte an DM?
    Wie kann man sowas nur verpennen und dann ein Kultgerät so zu verschandeln… man man man

    • Profilbild
      t.bechholds AHU

      @StevenHachel Nicht ganz. Das Original kostete 1982 rund 600DM.
      Und das ist vergleichbar mit ca. 600Euro heutzutage. Und von den rund 400 Euro sind ca. 80 Euro MwST enthalten.
      Trotzdem halte auch ich diese Kisten für nicht besonders nachhaltig. Selbst für 200 Euro würde ich mir den Kauf gut überlegen.
      Roland könnte es so einfach haben, wenn sie wollten.

  17. Profilbild
    Soundreverend AHU

    Dave Smith und Pioneer schaffen es ja auch für 549 Euronen einen monophonen Analogen zu bauen (Pioneer TAS-1) der einiges mehr zu bieten hat auch wenn’s nicht nach TB-303 klingt. Aber braucht man das wirklich noch?

  18. Profilbild
    Soundreverend AHU

    Und bzgl. der Boutique Synths: Ich habe 2 JP-08 und finde die einfach klasse, der Sound ist der Hammer und immer irgendwie „musikalisch“. Ich gehöre aber auch nicht zu der experimentellen Sound-Zunft…

  19. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Wer einen Sequencer mit Klangerzeugung sucht, ist mMn. besser mit der Moog Mother-32 bedient. Die ist zwar teurer, dafür erhält man analoge Synthese incl. CV/Gate-Patchbay und einen hervorragenden Step-Sequencer. Acid kann man auch damit machen (wer’s braucht), aber eben auch soviel mehr…

    • Profilbild
      iggy_pop AHU

      @Son of MooG Wer eine 303 sucht, sucht in der Regel eine 303, weil er eine 303 haben will für das, was man traditionell mit einer 303 macht.
      Dass es andere Geräte gibt, die zu einem ähnlichen Preis viel mehr können und sowieso… das ist ein alter Hut.
      Mittlerweile hat eine 303 in gut gepflegtem Zustand schon längst die 2.000-Euro-Hürde hinter sich gelassen — daß ich von einem neuen Oberheim Two Voice viel mehr Nutzen hätte, liegt auf der Hand. Der Two Voice ist aber keine 303, die man für das kauft, was eine 303 ausmacht — und das sind in allererster Linie klangliche und technische Limitierungen.
      Kann ich auch nicht nachvollziehen, aber so ist das nunmal. Bin aber auch alt und fand Techno immer doof.

  20. Profilbild
    grisi

    Kleiner Hinweis (hab’s auch schon in der BlueBox zum Original gepostet): Besitzer eines V-Synth können gerne mal in den Tiefen dieses Geräts nach der 303-Filteremulation schauen (ist einer der COSM-Effekte), den integrierten Step-Sequencer zur artgerechten Erstellung von Basslines bemühen und Cutoff/Resonanz auf je einen der Drehregler legen. Macht echt Laune. Siehe Preset #99, „Trippin‘ TB“. Alleine mit der Vorhörfunktion am Gerät selbst könnte ich schon ausrasten. Ob man dann die o.g. Kiste noch braucht möge jeder selbst entscheiden.

    Allgemein: stimmt schon, Roland ist in einer Krise. Nach der Zweitverwertung kommt die Drittverwertung, seit Jahren ist der Ofen aus.
    Ja, ist schwierig in diesem übersättigten Markt, in dem wirklich jede denkbare Nische abgegrast wurde noch was wirklich neues zu bringen, aber, Leute, so geht’s nicht weiter. Immerhin, Yamaha hat dasselbe Problem, ist wohl branchenspezifisch….

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