Natürlich können auch ganze Tracks (Songs) arrangiert werden, für die insgesamt sieben Speicherplätze zur Verfügung stehen. Wer lediglich beim Jammen ein paar Sequenzen kombinieren möchte, sollte die Pattern-Chain-Funktion nutzen: Durch das Drücken und Halten von zwei Sequenztasten lassen sich bis zu acht Pattern miteinander verknüpfen.
Mit dem Shuffle-Effekt kann einer Sequenz deutlich mehr Leben eingehaucht werden. In einer gerasterten Struktur von +/- 50 verschiebt sich der Groove entweder nach hinten oder vorne, was in Form eines Zahlenwertes im Display angezeigt wird – eine luxuriöse Information, die man bei der AIRA TR-8 vergeblich sucht.
Vor allem das Setzen von Accents und Slides ist ein wichtiges Merkmal für typische 303-Läufe. Durch den Accent erhalten die Sequenzen ein ganz andere Tiefe, die bei verspulten Lines teilweise die Illusion erwecken, man höre zwei Synthesizer gleichzeitig. Auch die Glides sorgen für viel Bewegung im Klang. Je nach Sound und Editierung können sie vordergründig oder ganz dezent im Hintergrund ertönen.
Das Arbeiten mit dem Sequencer macht einfach Spaß, da die Bedienung sich sehr intuitiv gestaltet.
USB-Interface
Für die Anbindung der Roland TB-03 Bass Line als Audio- und MIDI-Interface an einen Computer, ist sowohl für Windows als auch OSX die Installation des entsprechenden Treibers notwendig. Genau wie die AIRA Geräte, sind auch alle Instrumente der Boutique Serie nicht class-compliant und somit stellt sich die Frage, ob Roland wohl auch noch in zehn Jahren aktuelle Treiber für diese Produkte anbieten wird.
Die Verwendung der MIDI-Funktionen gestaltet sich problemlos, zumal in den meisten DAWs mehrere MIDI-Interfaces gleichzeitig verwaltet werden können. Schwieriger ist hingegen eine sinnvolle Einbindung des Audiointerfaces – ein Problem, das auch schon häufig bei der AIRA Serie genannt wurde.
Da die meisten DAWs keine Möglichkeit haben, mehrere Audiointerfaces einzubinden, müsste die kleine Silberkiste als Haupt-Interface genutzt werden, was in Anbetracht des Stereo-Miniklinken-Ausgangs nicht sehr reizvoll ist. Für mobile und einfachste Heimstudio-Anwendungen kann diese Funktion aber schon ganz praktisch sein.
Während die AIRA Serie ausschließlich mit 96 kHz arbeitet, können die Geräte der Boutique Serie in den Audio-Voreinstellungen des jeweiligen DAWs auf 44,1 kHz umgeschaltet werden, was den Bedürfnissen der meisten Nutzer entsprechen dürfte.
Effekte
Die Effekte der Roland TB-03 Bass Line gliedern sich in zwei Gruppen: Overdrive und Delay, in jeder Gruppe stehen drei verschiedene Effekte zur Auswahl.
Bei dem ersten Overdrive handelt es sich um eine Emulation des Boss OD-2, einem Highgain Overdrive. Der Zweite erzeugt einen klassischen Distortion Sound, während der Dritte Overdrive und Distortion kombiniert.
Bei allen drei Varianten verringert sich seltsamerweise bei zunehmender Verzerrung auch die Lautstärke, was wahrscheinlich gemacht wurde, um die Wandler nicht zu übersteuern. Natürlich ist es das komplette Gegenteile von dem, was man von einem Verzerrer erwartet. In den dazugehörigen Klangbeispielen ist dieses Phänomen gut hörbar, da die Verzerrung jeweils in vier Stufen gesteigert wird.
Die Delay-Gruppe bietet eine Tape Echo Emulation, ein Digital Delay und einen Reverb-Effekt, die mit zwei Reglern eingestellt werden. Bei den Delays bestimmen sie den zeitlichen Einsatz des Echos und die Anzahl der Wiederholungen, bei dem Reverb-Effekt die Länge des Halls und den Mixanteil. Zusätzlich können bei Bedarf die Delays zum Tempo synchronisiert werden.
Leider kommt es bei extremen Einstellungen des Tape Echos zu starken digitalen Clippings, ein gemäßigter Einsatz ist daher empfehlenswert. Grundsätzlich können die Effekte als praktisches Gimmick betrachtet werden, als Ersatz für externe Effekte halten sie aber nicht stand, dafür ist ihr Klang zu flach und brav.
Der Klang der Roland TB-03
Der Sound der Roland TB-03 Bass Line klingt beim ersten Hören äußerst überzeugend. Alle Erwartungen, die man an eine 303 hat, werden erfüllt: Bei erhöhter Resonanz beginnt das Filter fröhlich und facettenreich an zu zwitschern, wodurch vor rund 30 Jahren ein komplett neuer Musikstil entstand. Die Acid-Qualitäten lassen sich natürlich durch die Overdrive-Effekte boosten und je nach Art der Verzerrung gibt es zahllose Wege, mannigfaltige Obertöne zu generieren. Neben den charakteristischen Acid-Sounds kann die TB-03 aber auch schöne, einfache, tiefe Bass Lines erzeugen, die für ein ordentliches Fundament in einem Song sorgen können.
Nach längerem Hören tritt aber ein ähnlicher Effekt wie bei der AIRA Serie ein:
Die TB-03 kann ihre digitale Beschaffenheit nicht leugnen, sie erklingt stets sehr sauber und perfekt. Es fehlen die analogen Schwankungen und Unsauberkeiten im Tuning, wodurch das Klangbild viel organischer wird.
Ein anderer Punkt, der für Verunsicherung sorgt, ist die Frage, wann bei der Tonausgabe die emulierte Verzerrung aufhört und wann ein digitales Clipping anfängt. Das Clipping ist in jedem Fall abhängig von der Einstellung des Accents, was bei der Verwendung des internen Audiointerfaces am stärksten auffällt, denn das Signal der TB-03 ist im DAW ganz schnell im roten Bereich. Von Gain Staging scheinen die Entwickler von Roland nicht allzu viel zu halten. Es scheint zumindest, dass es dem Gerät an Headroom fehlt, was auch das seltsame Verhalten der Effekte erklären würde.
Genau an diesem Punkt zeigt sich am deutlichsten der Unterschied zu echtem, analogem Equipment, da es im Grenzbereich der Verzerrung sein volles Potential entwickeln kann.
Wenn zum Beispiel bei der x0xb0x von Mode Machines oder bei der Acidlab Bassline der Accent-Regler voll aufgedreht wird, erklingt ein enorm gesättigter Ton mit viel Druck und kräftigem Punch, den man bei der TB-03 vergeblich sucht.
Und zum Abschluss noch eine
Übersicht aller Roland Boutique-Synthesizer
Die Roland Boutique-Synthesizer sind seit 2015 am Markt und erfreuen sich großer Beliebtheit. Kein wunder, dass ROLAND seine Mini-Serie an Vintage-Klonen jedes Jahr um neue Ausgaben erweitert hat. Hier ein kleiner Überblick mit Verlinkungen zu unseren Tests, über alle bisher erschienen Roland-Boutique-Synthesizer:
Moin, also der Sound ist gut, wenn auch eingeschränkt (für das Jahr 2017)
Verarbeitung auch gut, soweit ich das beurteilen kann. Und der Preis ist ok.
Aber, ich weiss nicht…
Irgendwas hällt mich ab, den sympathisch zu finden.
Vielleicht stehe ich nicht auf Klassiker, keine Ahnung, was es ist.
(naja, ich suche immer nach Sounds, die noch nicht da waren. Das wirds sein)
Jedenfalls Danke für den umfassenden Test.
Bringt mich zum grübeln und wird ganz bestimmt mit Freunden diskutiert.
Gruß, Coin
Ein sehr guter Test, der für mich vor allem eines unterstreicht: die Planlosigkeit von Roland.
@Markus Schroeder Der Plan ist:
1. Wir entwickeln eine Technologie: „Analog Circuit Behavior“
2. Wir setzen sie in Produkten ein für Freaks, Nerds, Geeks und Pros: AIRA
3. Wir brechen die Technologie runter auf eine Produktreihe, die Klassiker aus der Roland-Historie wiederbelebt – für „die Kids“, für die die Originale mittlerweile unleistbar geworden sind: Boutique.
Die Rechenleistung ist budgetbedingt begrenzt, und sie wird noch weiter verknappt dadurch, dass man glaubt, der anvisierten Zielgruppe unbedingt eine Effektsektion spendieren zu müssen.
@Markus Schroeder Der Denkfehler:
Der Mythos um jene Produkte ist besonders stark ausgeprägt in der alten – westlichen – Synthesizerwelt: USA, Japan, Australien, West-Europa. Die Kids dieser Regionen können die Boutique-Serie zwar bezahlen, billig sind die Produkte aber nicht – das klingt zunächst nach gelungener Preisfindung. In Südamerika und Asien sind die Boutique-Produkte interessant, aber relativ teuer und zugleich eher weniger begehrenswert. Also eher kein Schlüsselmarkt für Boutique.
Teens und Twens der westlichen Welt sind in der Regel gut informiert, prestigebewusst und nicht notwendigerweise Hardware-affin – den Sound erreicht man schließlich auch mit guten Plug-Ins. Wenn es dann doch eine Hardware sein soll, dann ist man durchaus bereit, um auf das teure Original oder einen analogen „Clone“ zu sparen, der kaum mehr kostet, besser klingt und letztlich mehr street credibility mitbringt als ein eng zielgruppenadaptiertes Audiotoy mit Roland-Aufdruck. Und BOSS möchte man freilich auch nicht draufdrucken…
Roland beschädigt mit der Boutique-Reihe nicht den Ruf seiner Vintage Produkte – die werden immer teurer. Die Boutique-Produkte dagegen werden in 5 Jahren um die 100 Euro auf dem Gebrauchtmarkt erhältlich sein.
Langfristig Schaden nimmt die Marke Roland.
@falconi Nach knapp 5 Jahren gibt es leider nicht einmal ansatzweise irgendwelche Boutique’s für um die 100 Euro… :-D
@Maximilianm 1. ist es wohl noch ein Jahr hin
2. gibt es für 99 Euro neu https://www.thomann.de/de/behringer_td_3_sr.htm
Best regards,
your B-Fanboy.
@falconi Das kein Roland Boutique
@Maximilianm O.K., you got me.
Zur Belohnung verkaufe ich Dir einen nagelneuen, eingeschweissten A-01k mit Tastatur, nicht für 100 Euro, sondern nur heute und hier für 200 Euro, weil Boutique und New Old Stock in einem. Wie wär’s?
Ich habe schon unter dem Test der A-01k vorhergesagt, dass dass die 303 der 30er Jahre wird, und ich irre mich selten.
@Markus Schroeder Das Roland-Management versteht diese Mechanismen entweder nicht ausreichend, oder es wird mittlerweile zu kurzfristig gedacht. Die Kunden fühlen sich nicht ernst genommen, es wird keine Kundenbindung erzeugt.
KORG zeigt auf ungeheuer geschickte Weise, wie man es deutlich besser machen kann.
@falconi Sehr gute Überlegungen! Roland, da bin ich mir sicher, baut gerne Geräte die unperfekt sind. Das unperfekte wird dann vom Benutzer mit verschiedenen Tricks umgangen und somit kompensiert. Bei längerer Beschäftigung kommt der Nutzer jedoch dann zum Schluss, das das Ding mist ist, und schon ist Roland wieder mit einem neuen Modell am Start, das etwas mehr kann als das alte. Roland verlangt sozusagen dass man mal wieder was neues kaufen könnte, natürlich wieder bei Roland! Bei Roland kann man lernen, daß wer bei Roland billig kauft, kauft zwei mal! Wer bei Roland wirklich viel Geld ausgibt, kommt sehr viele Jahre damit aus, vielleicht auch Jahrzehnte aus. Ob die billigen Dinger dann am Schluß auf dem Gebrauchtmarkt für 100 Euro verscheppert werden interessiert Roland nicht.
Im Christoph Kemper-Interview wird die Problematik auch angesprochen:
https://www.amazona.de/interview-christoph-kemper-teil-2/4/
Musikalische Hardware schafft sich keine langfristige Existenzberechtigung dadurch, dass man sie immer billiger umsetzt und anbietet. Stattdessen entsteht eine Nische für qualitätsbewusste Kleinanbieter, die damit auf einmal überraschend erfolgreich sind.
Ich vermute, dass sich das auch für Roland rechnet – gerechnet hätte. Sie haben viele Jahre geschlafen, vielleicht sogar ein Jahrzehnt oder länger.
@falconi Amen, falconi!
PS: Schlechte Pläne sind keine Pläne, sondern einfach nur schlecht ;)
@falconi Roland hat wahrscheinlich vor Jahren kräftig in die Entwicklung der ACB-Technologie investiert und es als das große neue Ding angesehen, sodass es ihnen heute aus Prinzip schwerfällt, diese Entscheidung zu revidieren. „Aus Prinzip“ schreibe ich deshalb, weil ich mal – so glaube ich, im Zusammenhang zum Jupiter 80 – gelesen hatte, dass zur Rolandphilosophie gehört, in die Zukunft und nicht in die Vergangenheit zu entwickeln. Ich bin mir sicher, dass ein Analogrevival ihrer Kultmaschinen kräftig Geld in die Kassen spülen würde.
Die Analogkisten für das Studio und das System-8 als ideale Transportmöglichkeit mit mehreren „Plug-out Schätzchen“ für die Bühne…
Mir ist ein Rätsel, warum man diese nicht analog (VCO) gebaut hat (mit den Vorteilen der Digitalisierung). Gerade bei so einem Klon einer Legende für meine Begriffe ein ‚muss‘ und preislich hätte sich vermutlich kaum was bewegt. Drei (analoge) Volcas des Mitbewerbers und ich habe den gleichen Effekt zum selben Preis, inkl. Faltkartenanleitung. So mal laut Aussage div. Musikhändler Roland immer etwas hochwertiger war als Korg (Bauqualität).
Danke für den ausführlichenTest. Die mit Abstand schlechteste 303-Emulation zeichnet sich aus durch scheinbare Nachbildung des Originals, fragwürdige Features und einen völlig überzogenen Verkaufspreis. Der Sound von ABL 2 /ABL 3 ist m.M.n. wesentlich näher am Original.
Mensch Roland, in dieses Gehäuse eine Platine mit Analoger Klangerzeugung, den überflüssigen Kram wie Lautsprecher, Effekte etc. weggelassen, 6,3er Output, 550 € UVP. *ka-tsching*
Wie wäre es mit einem Vintage Special über den Roland D10/110 inkl. PG-10? Nur so als Ablenkung. ;)
Es gibt einen zusammengefassten sehr ungenauen Bericht über D50 D550 und D110 und alle die kleineren Brüder und Schwestern dieser Reihe. Jedoch ja ein D110 Bericht unter der Lupe fände ich auch gut! Vor allem weil die dinger soooo unglaublich billig sind.
Eigentlich noch zu gut bewertet! Was Roland da macht ist absoluter Quatsch. Die verpennen seit Jahren alles. Es ist eine Schande! Es gibt bessere 303 Clones mit echtem Sound. Das sollte die Japaner auch wissen. Deswegen muss man etwas gleichwertiges oder besseres auf den Markt bringen. Haben Sie nicht geschafft, und deswegen setzen 6! Einfach nur schade, schade!
Ich bekomme auch mit dem Mopho ähnliche Sounds hin. Der Vorteil, ich habe Tasten ein geiles Interface und nicht nur ein paar Controller in einer Plastikhülle und dem immerselben Prozessor. Roland hat wirklich keine Innovationen zu melden. Eine echte Neuauflage des analogen Space Echos für unter 500€ wäre mal ein Knaller.
Anfangs dachte ich dass ich das Teil haben muss aber schade ums Geld und die billig Philosophie geht mir sowieso am Sender.
Ich finde die Boutique Serie eigentlich vom Ansatz her sehr interessant, aber leider falsch positioniert. Wenn man den Speaker, die Kompalibilität zu den absolut unnötigen Minikeys und die USB Funktionalität eingespart hätte und dass dann gegen die Volcas zu einem Kampfpreis von 229,- EUR verkaufen würde hätte ich wohl bereits alle gekauft. Aber der Preis ist einfach zu unrealistisch für ein bisschen Blech und Plastik, eine Miniplatine und ein paar Knöpfe und Regler. Daher warte ich bis die Gebrauchtpreise dieses Niveau erreichen. Schade eigentlich.
…wenn Du Dich beeilst, hat Music Store einen JP-08 für 299,-€ für Dich! ;-)
Die Dinge sind fast nirgendswo mehr gelistet, kommt was Neues?
@Mick Danke für den Tip :-) Ich glaube das war’s dann endgültig mit JX-03, Ju-06 und JP-08…
So habe ich meinen JX-03 bei MusicStore für <250,-€ ergattert; da konnte ich mir auch noch das passende Gehäuse DK-01 leisten, obwohl dessen Preis eine absolute Frechheit ist. Mit einem etwas besseren Kabel (prosnake) für <5,-€ empfinde ich dann auch den Miniklinken-Ausgang kaum noch als Nachteil.
„Die Regler sind etwas wackelig, aber dafür mit Kappen bestückt, die denen der TB-303 nachempfunden wurden“….echt jetzt? Ich hatte nie eine, kann das also nicht beurteilen.
Aber ich hatte das Vergnügen im November 2016 bei der Musikmesse bei Musik Produktiv, einen TB-303 anzutesten. Diese Regler bzw. Potis sind nicht gerändelt d.h. keine Einfräsungen für mehr Grip. Wer nicht furztrockene Finger hat, oder im Live-Act nervös, oder auch sonstwie schwitzt, hat verloren. Die Dinge lassen sich nicht drehen, so glatt sind die…Bähm! Der Rolandvertreter war der Beste, ich habe ihm gezeigt wie das Teil funktioniert;-)…nee, ich weiß…irgendwelche Studenten aus einem Roland-Crashkurs, aber ob das gut ist für das Unternehmen?
@Mick Edit: Ich meinte natürlich eine TB-03 angetestet, nicht eine originale TB-303:-)
Ich sag nur „Avalon“… Das hätten die Roländer auch bauen können. Aber nö, lieber sinnfreien Plastikschrott… Aber man braucht sich nicht aufregen, weil es gibt ja Alternativen (zumindest eine amtliche)
Hallo,
Danke für den nüchternen -und das ist beim Thema 303 absolut positiv gemeint- Test eines doch recht ungewöhnlichen Gerätes. Nur beim Fazit möchte ich etwas kommentieren…
A) ich erachte die TB- 3 als günstigere Hauptkonkurrenz
B) warum ist digital automatisch schlechter, und „begrenzt“? – ich behaupte, das Gegenteil ist der Fall.
C) Die Verabeitung der Boutiquegeräte ist m.E. völlig ausreichend.
D) was haben die Aira Module mit den Boutiques zu tun? Die sind der absolute Geheimtipp, da äußerst flexibel und sogar als CV- Audio Interface zu missbrauchen, aber mit 303 hat das doch nichts zu tun… die Serie wird abverkauft, da durch den hohen Stromverbrauch (400 mA) die Eurorack-Gemeinde revoltierte…
Schließlich sollte man, finde ich, das Vorhandensein von Audio over USB doch positiv hervorheben, als es wegen Mängeln in DAWs zu kritisieren!
(Meine Lieblings- 303 ist die Revolution)
Beste Grüße
Zu Deinem Punkt B: Das ist mir auch negativ aufgefallen. Was bitte soll die These eigentlich genau besagen, der Sound habe „natürlich (!) durch seine digitale Beschaffenheit Grenzen“. Ist das etwas anderes als eine leere Behauptung ohne rationales Fundament? Was heißt hier „natürlich“?
(Meine Lieblings-303 ist die Aira TB-3.)
ich bin dieses recycling der gerätekonzepte meiner jugend langsam leid.
Das recycling der Gerätekonzepte vergangener Zeiten (Klaviere, Stromgitarren und Autos) verschafft sich keine Existenzberechtigung wenn der Mythos durch unperfekte Instrumente im westlichen Synthesizermarkt (Japan) einen Platz für Nischenhersteller in Südamerika schafft, die ein Gebrauchtpreis von unter 100 € auch nicht interessiert. Das hätten auch die Roländer wissen sollen, dass es nämlich Klone gibt, die echter und amtlicher als das Original sind, bei dem man sogar Schweissfinger bekommt.
Fazit: wers nicht will brauchts nicht kaufen.
Nix für ungut;)
Guter Testbericht. Vielen Dank dafür und für das erwähnen der Acidlab. Ich hatte eine original 303 und habe sie damals aus Geldmangel verkauft und mir später die Acidlab Bassline 3 zugelegt. Vom Sound identisch, slickes Alugehäuse, top Sequenzer. Da hat die Kopie das Original überholt. Wer dann zur TB 03 greift, der hat sich nicht gut informiert oder ist geblendet. Ich mag Roland trotzdem und hoffe sie werden nach der ganzen AIRA und Boutique Orgie einen neuen, eigenständigen Analogsynth entwickeln.
irgendein 303-clone kommt mir dieses jahr definitiv ins haus…
aber gibt es irgendeinen grund, die tb-03 dem cyclone analogic bassbot mkII vorzuziehen?
die usb-anbindung ist zumindest für mich kein argument. wenn es gelöst wäre wie overbridge bei elektron: ja! aber so, als extra audio-interface…
Ich hatte die TB03 und TR9 letzte Woche auch in den Händen.
Sorry aber das is echt ein Plastiggraffel für 400€-gehts noch? Was bitte kostet an dem Teil 400€?? 250€ ok…lass ich mir eingehen.
Warum macht Roland nicht einen Nachbau mit nem geilen Sequenzer a la Elektron ( Parameterlocks ect. ) geiler DAW Anbindung ( Pattern rüberschieben usw. ) das ganze kann man doch in 2017 viel besser/umfangreicher machen..is doch das meiste eh nur Software.
Ne vernünftige Bedienoberfläche und nicht dieses Miniplastikspielzeug und alle freuen sich wenn der Sound auch noch passt…:-)
Da bleib ich lieber bei meinen VST“s Audiorealism Basline 2/3 und D16 Group Phoscyon.
Das ist nicht deren ernst, oder? Mir fällt dazu echt nix mehr ein. Hat das Original anfänglich nicht auch 400 DM gekostet? Und jetzt für ne Software mit Knöpfen 400 Euro, also das doppelte an DM?
Wie kann man sowas nur verpennen und dann ein Kultgerät so zu verschandeln… man man man
@StevenHachel Nicht ganz. Das Original kostete 1982 rund 600DM.
Und das ist vergleichbar mit ca. 600Euro heutzutage. Und von den rund 400 Euro sind ca. 80 Euro MwST enthalten.
Trotzdem halte auch ich diese Kisten für nicht besonders nachhaltig. Selbst für 200 Euro würde ich mir den Kauf gut überlegen.
Roland könnte es so einfach haben, wenn sie wollten.
Dave Smith und Pioneer schaffen es ja auch für 549 Euronen einen monophonen Analogen zu bauen (Pioneer TAS-1) der einiges mehr zu bieten hat auch wenn’s nicht nach TB-303 klingt. Aber braucht man das wirklich noch?
Und bzgl. der Boutique Synths: Ich habe 2 JP-08 und finde die einfach klasse, der Sound ist der Hammer und immer irgendwie „musikalisch“. Ich gehöre aber auch nicht zu der experimentellen Sound-Zunft…
Wer einen Sequencer mit Klangerzeugung sucht, ist mMn. besser mit der Moog Mother-32 bedient. Die ist zwar teurer, dafür erhält man analoge Synthese incl. CV/Gate-Patchbay und einen hervorragenden Step-Sequencer. Acid kann man auch damit machen (wer’s braucht), aber eben auch soviel mehr…
@Son of MooG Wer eine 303 sucht, sucht in der Regel eine 303, weil er eine 303 haben will für das, was man traditionell mit einer 303 macht.
Dass es andere Geräte gibt, die zu einem ähnlichen Preis viel mehr können und sowieso… das ist ein alter Hut.
Mittlerweile hat eine 303 in gut gepflegtem Zustand schon längst die 2.000-Euro-Hürde hinter sich gelassen — daß ich von einem neuen Oberheim Two Voice viel mehr Nutzen hätte, liegt auf der Hand. Der Two Voice ist aber keine 303, die man für das kauft, was eine 303 ausmacht — und das sind in allererster Linie klangliche und technische Limitierungen.
Kann ich auch nicht nachvollziehen, aber so ist das nunmal. Bin aber auch alt und fand Techno immer doof.
Kleiner Hinweis (hab’s auch schon in der BlueBox zum Original gepostet): Besitzer eines V-Synth können gerne mal in den Tiefen dieses Geräts nach der 303-Filteremulation schauen (ist einer der COSM-Effekte), den integrierten Step-Sequencer zur artgerechten Erstellung von Basslines bemühen und Cutoff/Resonanz auf je einen der Drehregler legen. Macht echt Laune. Siehe Preset #99, „Trippin‘ TB“. Alleine mit der Vorhörfunktion am Gerät selbst könnte ich schon ausrasten. Ob man dann die o.g. Kiste noch braucht möge jeder selbst entscheiden.
Allgemein: stimmt schon, Roland ist in einer Krise. Nach der Zweitverwertung kommt die Drittverwertung, seit Jahren ist der Ofen aus.
Ja, ist schwierig in diesem übersättigten Markt, in dem wirklich jede denkbare Nische abgegrast wurde noch was wirklich neues zu bringen, aber, Leute, so geht’s nicht weiter. Immerhin, Yamaha hat dasselbe Problem, ist wohl branchenspezifisch….