Aus JX-3P wird JX-03
Diese Woche schließen wir das Trio der neuen Roland Boutique Synthesizer mit dem Roland JX-03 ab, der quasi ein Clone des Roland Klassikers JX-3P ist.
Übersicht aller Roland Boutique-Synthesizer
Die Roland Boutique-Synthesizer sind seit 2015 am Markt und erfreuen sich großer Beliebtheit. Kein wunder, dass ROLAND seine Mini-Serie an Vintage-Klonen jedes Jahr um neue Ausgaben erweitert hat. Hier ein kleiner Überblick mit Verlinkungen zu unseren Tests, über alle bisher erschienen Roland-Boutique-Synthesizer:
- Roland JU-06 (2015)
- Roland JP-08 (2015)
- Roland JX-03 (2015)
- Roland K-25 Tastatur (2015)
- Roland SE-02 (2017)
- Roland D-05 (2017)
- Roland SH-01a (2017)
- Roland TR-08 (2017)
- Roland TB-03 (2017)
- Roland TR-09 (2017)
- Roland A-01 (2017)
Der Roland JX-03 Boutique Synthesizer
Roland JX-3P ist kein für George Lucas entwickelter Roboter für den neuen Star Wars Film, sondern ein im Jahre 1983 erschienener Analog-Synthesizer. Das Gerät sieht aber tatsächlich eher nach Science Fiction aus, da die Bedienoberfläche überwiegend Taster und bunte Aufdrucke bietet.
Der Hersteller hat nun einen Taschenbuch-Synthesizer als Nachbildung in Form des Roland JX-03 aufgelegt. Wie der Synthesizer klingt, beleuchte ich in diesem Test.
In Kürze ein paar Fakten zum Roland JX-3P
Wir schreiben das Jahr 1983: Knöpfe und Hebel sind out, Folientaster, LEDs und bunte Aufdrucke zieren nun die elektronischen Klangerzeuger – das gilt sogar als schick. So auch der Roland JX-3P, der genau in der Zeit des Roland Juno-60 in die Läden kam. Diese reduzierte Oberfläche galt damals als Meilenstein, wer jedoch lieber auf klassische Regler setzte, konnte den Programmer PG-200 dazu erwerben. Der Roland JX-3P bot im Gegensatz zu den zwei bis dato erhältlichen Juno-Synthesizern zwei getrennte Oszillatoren mit jeweils drei Schwingungsformen, hatte aber dasselbe Filter, den Chorus und bot darüber hinaus sogar Crossmodulation und Oszillator-Synchronisation. Zudem war der Roland JX-3P bereits mit einer MIDI-Schnittstelle ausgerüstet, allerdings waren ihm SYSEX-Daten noch ein Fremdwort. Sein Ruf als Billig-Juno ist aus meiner Sicht nicht gerechtfertigt. Die Ähnlichkeit zum Roland Juno-6/60 vom Sound ist gegeben und er klingt eindeutig nicht billig.
Allerdings macht der Roland JX-3P ohne den optionalen Programmer PG-200 wenig Spaß. Diese Kombination findet man recht selten auf dem Gebrauchtmarkt, getrennt voneinander schon, aber zu deutlich überteuerten Preisen. Da kommt doch eine Nachbildung in Form des Roland JX-03 gerade recht, oder?
Die gesamten News und alle ausführlichen Fakten zu den vier Roland Boutique Synthesizer Produkten können Sie übrigens nochmals HIER nachlesen.
Dieser Artikel dient ausschließlich als Test im Hinblick auf Bedienung und Klang und beschäftigt sich weniger mit den technischen Spezifikationen.
Der erste Eindruck
Auch der Roland JX-03 hat dieselben Abmessungen wie schon die anderen beiden Module, ist also auch nur 30 x 12 cm groß. Die Oberfläche wirkt recht klein und beinhaltet dennoch fast alle wesentlichen Bedienelemente des Roland PG-200, dem Programmer für den Roland JX-3P. Feine Einstellungen gelingen nur mühsam bei den 24 kleinen Potis und auch die winzigen Schalterchen für diverse Funktionen hinterlassen einen gemischten Eindruck. Auch hier fallen nach dem Auspacken die 3,5 mm großen Klinkenbuchsen negativ auf, die beim Ausgang und Kopfhöreranschluss als Stereoklinke ausgeführt sind. Auch hier, wie schon beim Test des Roland JP-08 beschrieben, muss ein nicht im Lieferumfang enthaltenes Kabel dazu gekauft oder angefertigt werden. Dieses Kabel müsste das Signal des Mini-Klinkensteckers in zwei Monosignale auf die Standardgröße 6,3 mm Klinke splitten für den Verbund mit professionellem Equipment. Auch hier wäre genügend Platz für ein Stereoausgangspärchen in genannter Größe vorhanden. Nebst MIDI, dem USB mit Minianschluss und einem Audioeingang findet sich auch der Lautstärkeregler für Ausgang und Kopfhöreranschluss sowie der Hauptschalter. Als Spielhilfen dienen zwei Ribbon-Controller für Pitch und Modulation. Diese sind angenehm in ihrer Handhabung, reagieren gut und sind zudem beleuchtet. Anschlüsse für Pedale sind nicht vorhanden.
Die Stromversorgung kann wahlweise per USB, Steckdose oder Batterie erfolgen. Roland liefert dazu ein passendes USB-Netzteil mit, das über ein erfreulich langes Kabel verfügt.
Der Roland JX-03 setzt auch auf die neuentwickelte ACB (Analog Circuit Behavior) Technik, die analoge Schaltungen von Vintage-Klangerzeugern emulieren soll. Bereits in der Roland AIRA-Serie wurde diese Klangerzeugung erfolgreich eingesetzt.
Damit der Roland JX-03 direkt spielbar ist, muss er in die optional erhältliche Tastatur K-25M eingesetzt werden.
Die Speicherverwaltung der Sounds
Der Roland JX-03 verzichtet wie sein Vorbild gänzlich auf ein Display. Das empfinde ich den beiden anderen Modellen aus der Roland Boutique Serie gegenüber als Nachteil. Aus meiner Sicht hätte es dem JX-03 gut zu Gesicht gestanden. Leider ist der Programmspeicher mit 32 Plätzen auch nicht sehr üppig ausgefallen und hat somit auch 50% gegenüber den beiden anderen Modellen eingebüßt.
Die einzelnen Patches werden direkt per Tastenkombination aus Bank A, B oder C und Patch-Nummer ausgewählt. Wenn mal also im „Bank“ Feld die Taste „A“ und dann die 1 im „Patch“ Feld drückt, ist das Programm 1 der jeweiligen Bank ausgewählt. Dies wird dadurch angezeigt, dass die angewählte Bank stets beleuchtet bleibt sowie auch das jeweils angewählte Programm. Gespeichert wird das zuvor editierte Programm mittels gleichzeitigem Druck auf Bank- und Patch-Nummer. So auch in der sehr rudimentären Anleitung ausgewiesen. Auch diese ist für die zusätzlichen Funktionen unabdingbar. Auch dem Roland JX-03 fehlt es an direktem Zugriff des Delay-Effektes.
Hier muss leider ebenso eine Tastenkombination den Effekt ein- bzw. ausschalten.
Der 16-Step-Sequencer
Der Roland JX-3P hatte keinen Arpeggiator, aber dafür einen Sequencer mit sagenhaften 128 Steps, sogar mit Akkord-Trigger und einem separaten Trigger-Input für die Kombi mit beispielsweise einer Roland TR-808. Sein Nachfolger hingegen hat nur einen 16-Step-Sequencer an Bord, der zu MIDI-Clock synchronisierbar ist. Die Bedienung des Sequencers geschieht nur mit Hilfe von Tastenkombinationen und jedes Pattern muss einzeln mit einer Note belegt werden. Diese komplexe Prozedur ist etwas zeitintensiv. Eine Aufnahmefunktion, wie z.B. beim Roland SH-101, würde ich persönlich besser finden, ebenso die Transponierbarkeit der Sequenz beim Spielen.
Der Klang
Der Roland JX-03 klingt sehr ordentlich und kann seine Herkunft nicht verleugnen. Der legendäre JX-3P klingt in einigen Bereichen etwas direkter und auch etwas voller. Dafür sind die Hüllkurven beim Nachfolger JX-03 einen winzigen Tick schneller. Das auch schon im Original eher mittelmäßige Filter klingt auch im Roland JX-03 nicht besser, aber sehr schön klingende Filter waren noch nie die Stärke von Roland.
Die insgesamt 32 Patches sind die originalen Werksklänge des JX-3P und spiegeln den damaligen Zeitgeist wieder, nämlich die Reproduktion von Naturklängen, Orgeln und Violinen. Der Chorus rauscht sehr stark und verzichtet leider auf das typische Panning des originalen Chorus.
Der Ausgangspegel des Roland JX-03 neigt auch zu leichten Verzerrungen bei voll aufgedrehtem Regler.
Die Ähnlichkeit zum Roland JX-3P ist außergewöhnlich gut, jedoch mangelt es ein wenig an analoger Wärme. Insgesamt klingt der betagte Roland JX-3P etwas seidiger und luftiger in den Höhen. Dennoch klingt der Roland JX-03 typisch nach einem Roland Synthesizer und lässt sich hervorragend für sämtliche Musikstile verwenden. Bedingt durch zwei getrennte Oszillatoren lassen sich sehr schön dicke Bässe, leicht verstimmte Leads und auch weiche Pads kreieren.
Unterschiede zum originalen Roland JX-3P
Die Soundengine des Roland JX-03 hat einige technische Änderungen gegenüber seinem Vorgänger erfahren. Hierzu gehört ein schnellerer LFO, mehr Schwingungsformen für Oszillator und LFO und zusätzliche Crossmodulations-Optionen. Dies katapultiert den Roland JX-03 allerdings noch nicht in andere Sphären, aber es stattet in zeitgemäß aus.
Sehr überrascht war ich aber von der geringeren Kapazität des Sequencers, denn im Original konnten 128 Steps eingegeben werden. Davon sind im Roland JX-03 nur 16 übriggeblieben.
Auch die nur vierstimmige Polyphonie hat gegenüber dem Original zwei Stimmen eingebüßt, angesichts der heutigen Technologie nicht ganz nachvollziehbar. Für mehr Polyphonie muss auch hier der „Chain-Modus“ aktiviert werden, um dann zwei oder mehr Module selbiger Art zu kaskadieren. Der Anschaffungswiderstand erhöht sich dann sogleich auf mehr als 600,- Euro ohne Tastatur.
Ein Yamaha Reface CS hat bei knapp 400,- Euro bereits die doppelte Anzahl an Stimmen, auch wenn er einen Oszillator pro Stimme weniger hat. Auf direkten Programmspeicher muss man bei Yamaha hingegen verzichten.
Wie auch bei seinen Boutique Geschwistern: …zu wenig Stimmen und zu klein.
Von der Idee her klasse, und dann vorbei geschossen. Eine XL-Version plus 20%, und ich wäre dabei! Leider ist es so, wirklich nur ein Ü-Ei Gadget.
Hallo zusammen,
Ich kann den Frust vieler nachempfinden, die bei dieser Trilogie von Roland entäuscht wurden.
Ich denke auch das Roland eine andere Absicht hinter dem Konzept hatte…. Vergangenheit wird (meist oder oft) aus einem Buch gelesen, Roland hat uns drei interaktive Bücher geliefert, Modelle die an die Vergangenheit erinnern und auch so (ähnlich) klingen.
Von diesem Ansatz her sind die kleinen Kisten ein grabdioser Werbegeniestreich…und wer weiß wann die „richtigen“ Nachfolger kommen.
Für meine Finger sind die Dinger auch zu klein, aber es gint ja viele die Modelle von Flugzeugen, Eisenbahn und Co sich in die Vitrine stellen…
Ich bin gespannt, Roland schläft besonders in den letzten Jahren immer weniger und hat zur nächsten Messe sicher noch einen Hammer (wie es der JD-XA nach dem JD-XI war )
Ich sehe daher die Boutique Serie als gelungener Werbegag, nicht mehr nicht weniger (und sie wird bezahlt)
Cheers! ;)
@Moselbeatz Das sind einfach zu viele Schwachpunkte, was der Autor auch gut ausgearbeitet hat: etwa dieser Tastatur-Witz (für einen Extrapreis, für den man schon ordentliche 61er-Mastertastaturen bekommt!), oder die Mini-Buchsen, die Vierstimmigkeit und die Mäuseregler. Einen Jupiter 8 können sich nur die wenigsten leisten, da mag dessen Mini-Klon seine Berechtigung haben. Einen JX-3P hingegen bekommt man mit etwas Glück zum kleineren Kurs als dieses Spielzeug. Und ich wage sogar zu behaupten, dass das Original selbst ohne den Programmer einfacher und angenehmer zu bedienen ist als der JX03.
Vielen Dank für den Test. Mich würde mal interessieren wie der Chain Mode funktionieren soll, wenn keine Controller Daten übertragen werden… muss man dann den Filter an beiden Modulen verändern? Das wäre ja ziemlich dämlich… Oder hat Roland da einen Trick auf Lager?
@Soundreverend Ich habe gerade mal gegoogelt… man kann tatsächlich mit einem Master JP-08 einen Slave kontrollieren, also gibt es irgendwelche Controller Daten.
https://www.facebook.com/RolandAUS/videos/1059779904032433/
Was für Controller Daten sind das denn dann?
Ich finde die Module echt spannend, einJP-08 kommt mindestens ins Studio :-)
Schönes Wochenende
SoundReverend
@Soundreverend da die module über midi gechained werden, kann es sich eigentlich nur um sysex daten handeln…
@Soundreverend Ja, da bin ich auch heute drüber gestolpert. Das gibt Hoffnung. Die Frage ist, ob da alle Parameter unterstützt werden. Wer zieht mal mit dem Laptop/iDingens + MIDI-Monitor in den Laden und schaut nach?
@Soundreverend wie bei DSI – einfach per MIDI und da es keine Controller gibt sondern nur MOD und PB hast du einfach den gleichen Sound auf beiden Geräten zu haben, dann tut es das – dran drehen müsste man an beiden, wenn man das möchte.
Dennoch sollte man nicht vergessen, welche Klangqualität die Teile insgesamt haben. Da könnte sich die VA Welt ziemlich überholt fühlen, denn da gilt ja noch der ganze Kram als ausreichend, wo es excitert™, schwurbelt™ und sonst wie artefaktet…
Dies und nicht weniger als dies ist daran das Neue. Der Sound.
@moogulator Hi Moogulator. Vielleicht verstehe ich Deinen Kommentar nicht richtig, aber auf der Roland Seite steht „You can even edit the sound from the master module and control both units. Great for realtime filter sweeps and envelope adjustments.“
Also wird es irgendwelche Controller Daten oder Sysex geben müssen… Vielleicht kann ja einer der Tester mal einen Boutique an den MIDI Monitor hängen…
Dankeschöööön.
@Soundreverend habe ich, da kommt nichts.
@moogulator Ok danke für die Antwort! Dann wird’s bestimmt mit nem Software Update kommen… war das bei dem System-1 nicht auch so dass erst keine Controller Daten geschickt wurden? Naja wird sich ja zeigen in den nächsten Wochen…
@moogulator Auf Synthtopia berichtet jemand, die Einstellungen würden per Sysex geschickt und empfangen, aber nur wenn die Geräte im Chain-Modus sind.
http://www.synthtopia.com/content/2015/10/20/roland-ju-06-synthesizer-sound-examples/comment-page-1/#comment-1075487
Der JX-03 hätte mich auch noch am ehesten interessiert. Was ich bis jetzt an Klangbeispielen gehört habe, ist der Klang sehr nah am Original. Die erweiterten Parameter sind eine schöne Ergänzung zum Original, wobei ich es großartig gefunden hätte, wenn eine zusätzliche Hüllkurve dazu gekommen wäre. Drei Dinge halten mich aber vom Kauf ab: 1. Keine MIDI-Kontrolle der Parameter 2. Zu wenig User-Patches (16! Geht’s noch?!) 3. Kein Patchdump/-restore. Dazu kommen noch so unschöne Dinge wie die im Test angesprochenen MIDI-Bugs, der schlechtere, rauschende Chorus und die Miniklinken. Da gebe ich das Geld doch lieber für ein Kiwi-Update meines JX-3P aus.
@SpotlightKid Irgendwo (weiß leider nicht mehr wo) hab ich gelesen, dass man sehr wohl Patches auf dem PC speichern kann. Und gerade das dem Original entsprechende Rauschen des Chorus wurde zumindest beim JU-06 in diversen Testberichten sehr gelobt, weil es zur Einzigartigkeit beiträgt. Einen „normalen“ Chorus kann schließlich jedes billige Effekt-Plugin.
mir fehlt in allen 3 reviews die objektivität, stattdessen herrscht ein negativer grundton vor. bei einem solchen test sollte das instrument als das bewertet werden, was es ist, nicht als das, was sich der autor wünscht, was es sein sollte.
der autor beschwert sich z.b. in allen 3 reviews extrem ausführlich über den output als stereo-miniklinke und erwähnt, dass zum anschluss an prof. equipment ein spezielles kabel erworben oder „angefertigt“ werden müsste. einen solchen adapter gibt es z.b. bei thomann für 1,50 €.
unter den minuspunkten wird die minitastatur aufgeführt obwohl weder der jx-03 noch die anderen beiden probanden über eine tastatur verfügen.
und das roland in den letzten fast 45 jahren keine besonders gut klingenden filter produziert haben soll, beweisst – auch wenn das natürlich auch immer eine geschmacksfrage bleibt – nur um so mehr die fehlende objektivität des autors.
@dilux Sauguter, mutiger Kommentar von Dilux….
Ich selbst kann die Äußerungen über die angeblichen
schlecht klingenden Filter auch nicht nachvollziehen…weder bei den Klassikern, noch bei neuen Modellen wie dem JD-XA (den ich habe und liebe..,gerade WEIL das filter so gut klingt!), hier wurde fast sogar der selbe Wortlaut über das Filter verwendet…
Cheers! ;)
@dilux Zur Ehrenrettung des Autoren:
Stereo-Miniklinke ist so weit von professionell entfernt, wie es eben nur geht. Da ist selbst Cinch besser geeignet. Und unabhängig davon, dass es günstig Adapter gibt: Die mechanische Belastung ist bei Miniklinke deutlich höher als bei anderen Anschlussarten, und da diese hier auch noch nach hinten rausgeführt werden (anders als z.B. bei den Volcas) kann bereits eine unachtsam abgestellte Club Mate Flasche die Buchse raushebeln/rausbrechen. M.E. ist dieser Kritikpunkt mehr als berechtigt.
Und was die Tastatur betrifft: Da geht die Kritik ja hauptsächlich auf den gefrickelten Flachbandanschluss ein, der in dieser Form mechanisch eine Sollbruchstelle darstellt. Also geht es völlig in Ordnung darauf hinzuweisen, bevor die Heulerei losgeht, dass man den Stecker des Flachbandkabels nach ein paar Dutzend Mal abstöpsen in der Hand hat.
Der Sound bei den Dingern scheint halbwegs OK zu sein (das ist in der Tat Geschmackssache), aber die Haptik, Ergonomie und die grenzwertigen Anschlüsse sind definitiv Minuspunkte und sollten auch als solche benannt werden.
@dilux …ja klar gibt es solche adapter für einsfuffzig…. ich weiß aber genau was passiert, wenn ich 2 jahre lang den adapter auf der bühne benutze und habe 2 klinkenkabeln dran hängen… ich würde tippen, der hält kein halbves jahr bei mir durch. von daher ein FETTER negativpunkt.
@dilux Jawoll..sehr mutiger Kommentar…
Hinsichtlich schlecht oder gut klingender Filter gehen die Meinungen sehr weit auseinander. Ich besitze seit vielen Jahren einige Roland Synthesizer und bei allen ist das Filter keinesfalls mit dem eines z.B. Oberheim Matrix vergleichbar. Und ich kann auch nix dafür, wenn Roland oft nur halb gare Speisen liefert.
Es gibt Menschen, die mögen ein blaues Auto und andere widerum lieber ein Rotes. Das ist objektiv…
@Synthman Objektiv ok, aber deswegen klingen die Filter nicht schlecht, sonder treffen nicht seinen Geschmack. Ein Jupiter 8 oder Jupiter 6 klingt grossartig. Vielleicht ein bisschen zurückhaltend, aber genau deswegen werden die geliebt (Und weil sie geil aussehen :-) ). Ein Prophet 12 und andere DSI Synths hat auch gute Filter, sind ein bisschen weich und weit von „Brachial“ entfernt. Ich warte auf die ersten direkten Vergleiche eines JP-08 mit einem Jupiter 8 – Bei Sonicstate wird es die wohl bald geben…
@Synthman subjektiv meinst du doch sicher?
ich stimme mit dir überein, dass ein roland- und ein oberheimfilter nicht vergleichbar sind, aber die qualität ihrer güte ist zumindest gleichwertig…und wenn roland soviel „halbgares“ produziert hat, verstehe ich nicht, wieso auf 1/3 der maschinen in deinem setup genau dieser name steht?
@dilux Lieber dilux, das verrate ich Dir gerne. Meine Rolands sind analog (ausgenommen JD 800 und TR 8). Sie klingen einfach phantastisch, sind super verarbeitet. Und wenn ich kommentiere, dass es bereits viele „halbgare“ Geräte von Roland in der Vegangenheit gab, dann bezieht sich das auf die letzten ca. 5-10 Jahre. Vorher hatte Roland offenbar mehr Überblick. Sicherlich war auch die Marktsituation eine andere, aber stets, egal bei welchem Synthesizer, immer wichtige Elemente zu vergessen oder einfach weg zu rationalisieren, halte ich persönlich schlichtweg für „hau raus dat ding, wir müssen mithalten. egal wie“. Hinterher stellt man fest, dass genau das nicht funktioniert.
Ich als Autor sehe mich auch verpflichtet auf Schwachstellen aufmerksam zu machen. Und da gibt es leider bei der Boutique Reihe so einige. Umgekehrt stelle ich jedoch auch Positives dar.
Das die Artikel viele Merkmale erneut aufzählen, liegt einfach daran, dass nicht alle Leser auch alle 3 Artikel der Geräte lesen. Daher müssen diese Dinge stets erneut angesprochen werden. Eine Gradwanderung, wie man sieht. Aber bei 3 vom Gehäuse her identischen Geräten ging es nicht anders. Das wirkt nun wie ein Bashing meinerseits, ist es aber keinesfalls. Ausserdem war das auch genau so von der Redaktion gewünscht.
@Synthman Ist doch klar dass das nicht jedem gefällt. Lobhudeln kann jeder, meist kommt das von Leuten die nie einen echten Juno unter JX in der Fingern hatten. ;) Das hilft aber keinem weiter wenn die Kiste nach ein paar Tagen schon frustet und man sich ärgert dass man das Geld nicht lieber gespart hätte. Der Test ist sehr objektiv geschrieben weil du eben auch die Originale kennst. Und wenn Roland damit großspurig wirbt, dann darf man sehr wohl darauf hinweisen, dass teilweise doch erhebliche Unterschiede bestehen. Gut gemacht!
Ei Gudde Marko,
hier muss ich dir Recht geben. Ich sehe zumindest beim JU06 und meinem Juno einen klanglich großen Unterschied. Alleine über den Chorus kann man Stunden reden. Und über das wirken der Filter und LFOs tagelang. Ich persönlich sehe schon das Roland hier einen Schritt in die richtige Richtung macht, verstehe aber nicht, wie man nach dem System 1m und Aira, so einen Schnellschuss ausliefert. Micha hat das alles schon richtig ausgearbeitet und für meinen Geschmack richtig formuliert.
@Synthman Roland liefert auch aus Marketing technischen Gründen halbgare Kisten, denn so sucht der Michel ewig nach besserem und wird so an der Stange gehalten. Sie bauen das Fass ohne Boden für Dich lieber Kunde, erkenne den Trick. Wir Musikanten waren auch immer gerne die Melkkuh. Aber okay Spaß macht es trotzdem!
auch hier gilt, die Richtung ist klar, der JX3p
erkennbar, aber die gleichen „Nörgeleien“
wie bei den beiden anderen Geräten.
netter Gruß
Ein ausgesprochen guter Test (wie die anderen sehr guten zur Boutique-Reihe), der wirklich hinsieht und gut Positives und Negatives fair gewichtet, statt einfach nur des Kaisers neue Kleider schwurbelig schönzuredenwie das leider unselige Tendenz in vielen anderen Tests geworden ist!
Neue Geräte zu einem attraktiven Preis muss man nicht wegen eines gut gemachten VA-Sounds gleich ganz im Blindflug durchwinken. Und mit all den alltagsuntauglichen Eigenschaften, die selbst bei einem solchen Preis nur noch den Kopf schütteln lassen, muss sich niemand anfreunden. Es wäre schön, wenn Yamaha und Roland ihre VA-Ideen in praxistauglichen, ausgewachsenen, immer noch bezahlbaren Gegenstücken zu den VA-Originalen auflegen würden, statt eine trottelige Bonsai-Keyboard-Kultur unters offenbar nicht für sehr intelligent gehaltene Volk zu streuen!
Auch die Roland-Filter Bemerkung geht völlig ok, wenn man sie richtig versteht. Da geht es ja nicht um den beliebten Roland Gesamtklang der analogen Ära, sondern um den (objektiv!) im Vergleich zu anderen Filtern dieser Epoche eher etwas schlappen Arbeits-Job dieser Filter. Warm und voll tönen funktionierte mit denen, zupackend, definiert und brachial klingen eher weniger. Diese objektive Limitierung ändert ja nichts an der Beliebtheit, diese andere Soundfarbe und Wirkungsweise kreativ zu verwenden.
@defrigge wie albern solche kommentare zu roland-filtern sind, wird klar, wenn man sich bewusst macht, dass roland z.b. mit dem filterklang nur eines gerätes – nämlich der tb303 – ein ganzes musikgenre (acid) ermöglichte und dass synthies wie der sh5 oder promars/jupiter4 eben u.a. wegen der klangformung durch ihre filter zu den gesuchtesten geräten auf dem gebrauchtmarkt zählen…
Immer noch nicht verstanden? ;-) Es ging dem Autor nicht darum, welchen Filterklang man mag, sondern wie die Filter arbeiten. Jeder, der ein bisschen von Synth-Geschichte versteht, weiß, was er meint und wie er es meint. Das einzige, was albern ist, ist empfindlich auf bekannte Tatsachen zu reagieren und sie mit Geschmackswertungen zu verwechseln. Im Übrigen ist nicht der für diesen Preis ausgesprochen gute Klang das Problem bei den Kistchen, sondern das weitgehend alltagsuntaugliche Konzept der Umsetzung.
Wenn es um warme Flächen geht, ziehe ich den Roland-Filter jedem DSI, Yamaha und anderen „modern“ klingenden Analogen und VA vor. Das liegt natürlich auch daran, dass ich mit einem Juno-6 angefangen habe, der ja auch nicht zuletzt durch einen breiten Sweet-Spot bei der Filter-Kalibrierung die Erstellung solcher Klänge sehr leicht macht.
Mit dem JX3P habe ich lange geliebäugelt; aber es hat sich nie etwas ergeben. Der JX-03 hat den Programmer schon eingebaut und ist für 315,-€ zu haben, leider mit den Schwächen der ganzen Serie. Da warte ich doch lieber etwas ab in der Hoffnung, dass Roland noch wie beim JV-Xi nachlegt. Mit einer „normalen“ 5-Oktaven-Tastatur und 6 Stimmen lege ich gerne noch einige Euros drauf…
Also dass Roland in den letzten fast 45 jahren keine besonders gut klingenden Filter produziert haben soll wäre mir neu….Gerade die Filter waren immer das Highlight der Roland Synthesizer – egal ob SH-101, Jupiter-8, JX-10P, D-50 oder JD-990 bis hin zum V-Synth. An so warm, weich und seidig klingende Filter müssen andere Hersteller erstmal herankommen. Wo lebt der Autor eigentlich….hehehe….selten so gelacht!
Für mich ist der einzige wirklich dicke und böse Minuspunkt – und da bin ich mit dem Autor auf einer Linie – der unprofessionelle Stereo-Mini-Klinkenausgang, der bei sowohl live als auch im Studio genutzen Instrumenten absolut inakzeptabel ist – zumal schon Billigkeyboards serienmäßig den 6,3 mm Klinkenausgang haben. Wie kann man so ein schönes und pfiffiges Instrument damit vergewaltigen. Was die Midi-Implementation angeht, sollte Roland schnellstens in Form eines Updates nachbessern.
Der Roland Boutique JX-03 hat einen für seine Größe und insbesondere seinen Preis einen sehr guten Sound.
Die Anmerkung Roland würde 45 Jahre lang keine guten Filter bauen, ist jedoch zu weit daneben gegriffen.
Sowohl die alten Roland analog Synth, als auch neuere und ganz neue haben gute bis sehr gute Filter.
Mein Eindruck ist, dass hier ein Bashing losgeht, sobald Roland was Neues vom Stapel lässt.
Die Roland ACB Technologie ist sehr leistungsstark und Roland trifft den Nerv der Zeit zuletzt besser als Korg oder Yamaha. Das scheint vom Grundsatz her hier einigen nicht zu schmecken. Die Erwartungshaltungen werden an Roland angesichts der Geräteklasse und Preises hier nun völlig überzogen.
In einem anderen Beitrag zu Roland Boutique Synths habe ich geschrieben, dass es viele Musiker gibt, die an einem Wochenende mal schnell 300 EUR versaufen. Hier regt man sich bei einem Gerät für 299 EUR immer wieder über Mini-Klinkenstecker auf, die man für wenig Geld auf größere adaptieren kann.
Wer mehr haben will muss mehr bezahlen. Das war schon immer so, – man kann sich darüber natürlich auch wieder aufregen.
@bobs world So, nun hab ich einen. Sauber, auch die Potis, sind zwar grenzwertig, aber supi. Ein Top Gerät, auch für meinen 5 jährigen :) Nun habe ich erneut fragen: Ist der Sequncer nicht Polyphon, scheint so? Hat zufllig noch jemand einen Novation XIO 25 dazu und kann mir Tips, als „Einspielteam“ geben? Leider fehlt dem XIO ja ein MIDI-IN. Ich finde: das ist ein Team, was sich im Sound, nicht ansatzweise, in die Quere kommt.
Kann ein JX einen JU klanglich ersetzen, wenn er denn doch angeblich so ähnlich klingt? Hat schon jemand die Potikappen ab gemacht, Volca like ? Oder andere gefunden, um den Abstand in Richtung EU Finger zu bekommen?
Danke für diesen Test, er hat mich zum JX03 geführt. super!
Also für mich kommt von den Boutiques nur der JX in Frage, habe heute geordert, gibt´s noch eine Retoure (ungeöffnet) mehr bei MS Köln für 249 €. Der JX ist von der Haptik noch akzeptabel, die Drehregler sind bei dieser Winzigkeit brauchbar, die Schieberegler bei den anderen beiden gehen gar nicht …. das hat mich beim Antesten schon ziemlich geschockt..Ansonsten finde ich das Konzept ok. Ich kaufe gerne solche gadgets für die couch und erwarte da keine Soundoffenbarung. Der JX klingt – soweit virtuell möglich – wie ein JX 3P, den ich vor zig Jahren mal hatte.
weis jemand, wie und ob man den internen Lautsprecher des JX-03 bzw bei den Botiquen, ausschalten kann? Im Handout steht es leider nicht ;(
Gute Neuigkeiten. Es gibt jetzt ein Firmware Update auf ver.1.10 damit der Synth endlich Midi CC Daten sendet und empfängt :-)
Ich kann mir vorstellen, dass der JX-03 in nächster Zeit als 8-stimmiges Plug-Out für das System-8 erscheint. Zusammen mit dem noch zu erwartenden Juno-Plug-Out wären das dann 4 unterschiedliche Synthies, was den Preis des System-8 weiter relativiert. Wenn der nur noch einen 2. LFO hätte…
Der JX 3 P war mein erster Synth. Ich bin mit dem jx – 03 mehr als zufrieden. Hab gleich dahinter exclusiv das eventide timefactor. setzt sich im mix gut durch.
was er genauso gut kann wie mein alter jx 3p (vor vielen Jahren defekt verkauft):
er bringt diesen wunderschönen attack filtersound hin. ganz berühmt durch den gitarrensynthie von roland den jerry garcia ca. 77/78 benutze.
allein dafür hat er sich für mich schon gelohnt.
bekomm den auch mit meinem juno 60 hin. ist dann dicker und runder und voller. aber mit dem
jx -03 als Ergänzung ganz wunderbar.