Die "Funalog" Experience
Der Roland SE-02 ist der erste vollanaloge monophone Synthesizer in Rolands „Boutique“-Format und wurde in Zusammenarbeit mit der Firma „Studio Electronics“ entwickelt, die unter eigenem Namen bereits seit vielen Jahren selbst analoge Synthesizer und Modular-Rack-Module entwickeln. Roland hebt diese Zusammenarbeit sogar direkt auf der Frontplatte mit einem recht groß aufgedruckten „Studio Electronics“ Schriftzug hervor. Laut Website von Studio Electronics heißt es zur Kooperation mit Roland: „Roland and Studio Electronics – the partnership begins…“
Doch ganz kurz eine
Übersicht aller Roland Boutique-Synthesizer
Die Roland Boutique-Synthesizer sind seit 2015 am Markt und erfreuen sich großer Beliebtheit. Kein wunder, dass ROLAND seine Mini-Serie an Vintage-Klonen jedes Jahr um neue Ausgaben erweitert hat. Hier ein kleiner Überblick mit Verlinkungen zu unseren Tests, über alle bisher erschienen Roland-Boutique-Synthesizer:
- Roland JU-06 (2015)
- Roland JP-08 (2015)
- Roland JX-03 (2015)
- Roland K-25 Tastatur (2015)
- Roland SE-02 (2017)
- Roland D-05 (2017)
- Roland SH-01a (2017)
- Roland TR-08 (2017)
- Roland TB-03 (2017)
- Roland TR-09 (2017)
- Roland A-01 (2017)
Der Roland SE-02 Analogsynthesizer
Nun, dies lässt in naher Zukunft auf weitere neue und interessante Produkte von Roland/Studio Electronics hoffen!
Ein erster Blick auf das Frontpanel des Gerätes lässt sofort eine Verwandtschaft zum Minimoog deutlich werden, findet man doch hier viele altbekannte Parameter wieder, allerdings fehlen die coolen Kippschalter:
- drei Oszillatoren
- eine Mixersektion mit Level-Regler für die Oszillatoren, zumischbares Feedback und Noise
- Tiefpassfilter
- Minimoog-typische ADR-Hüllkurven für VCF und VCA
Nun, ich muss gestehen, dass ich bei der ersten Veröffentlichung, dass der SE-02 erscheinen wird, nicht wirklich dieses „muss haben“ Gefühl hatte. Schon wieder ein Minimoog-Clone – , müssen alteingesessene Synthesizer Hersteller wie Roland jetzt schon Moog-Clones bauen?
Die Verwandtschaft zum MiniMoog ist tatsächlich mehr als eindeutig und soll wohl laut den Statements auf der Studio Electronics Website auch nicht geleugnet werden, allerdings sollte mein erster recht nüchterner Eindruck gegenüber dem Roland SE-02 bald schwinden, da das Gerät wirklich einige Überraschungen parat hat:
- VCOs mit automatischer Kalibrierfunktion
- umfangreiche Cross-Modulationsfunktionen
- Stepsequencer
- Digital-Delay-Stufe
- alle Parameter über MIDI-CC steuerbar
- dedizierter LFO mit vielen Schwingungsformen
- zuschaltbare Release-Stufen für VCF- und/oder VCA-Hüllkurve
- VCF wird „heißer“ angefahren und soll zu wärmeren und aggressiveren Sounds führen
Studio Electronics und Roland haben mit dem Roland SE-02 sozusagen einen erweiterten „Model D“ im Sinn gehabt, da die VCOs offenbar aus den besten Elementen von Moog, ARP und Oberheim zusammengetragen wurden.
Mir stand für den Test leider kein Moog Model D zur Verfügung, weswegen ich den Roland SE-02 an dieser Stelle auch nicht mit einem Moog vergleichen kann und will. Ich werde ihn subjektiv so beurteilen, wie ich ihn während der Testphase erleben durfte.
Und los geht’s…
Verpackung und Lieferumfang
Der Roland SE-02 wird in der Roland typischen Boutique „Klappschachtel“ geliefert, allerdings fällt diese fast doppelt so hoch aus wie bei den anderen Boutiquen Modellen.
Der Grund hierfür ist, dass unter dem Roland SE-02 noch ein extra Styroporeinleger vorhanden ist, in dem sich ein Netzteil samt Netzkabel befindet. Ich bin froh, dass Roland dem SE-02 dieses beigelegt hat und man es nicht separat kaufen muss. Leider liegt aber wiederum kein USB-Kabel für eine Verbindung mit einem Computer bei – schade!
Obligatorisch liegt der Verpackung die typische Faltblatt-Bedienungsanleitung in mehreren Sprachen bei. Glücklicherweise gibt es die Anleitung aber auch als PDF zum Download von der Herstellerseite.
Das Roland Boutique Dock DK-1 sowie die Roland Keyboard Unit K-25m können bei Bedarf extra hinzubestellt werden.
Erster Eindruck nach dem Auspacken
Wer bereits Besitzer eines Roland Boutique Synthesizers ist, wird sofort bemerken, dass die beiden Ribbon-Controller, die für Pitch and Modulation zuständig waren, Platz für mehr Bedienelemente machen mussten.
Insgesamt zieren die Frontplatte 37 Potentiometer, 15 Schiebeschalter und 22 Pushbuttons. Die Frontplatte ist aus Metall gefertigt und die Rückseite aus Plastik. Das Gehäuse macht wie alle Vertreter der Boutique-Serie einen sehr stabilen Eindruck.
Die Potis haben einen Durchmesser von 1 cm und sind jeweils in einem Abstand von etwa ebenfalls 1 cm zu den anderen Potis angebracht. Das ist zugegebenermaßen nicht viel Platz, aber zumindest für meine Finger ausreichend, um nicht versehentlich eine anderes Poti mitzubedienen. Bei der Arbeit mit dem Gerät ist mir dies jedenfalls nicht negativ aufgefallen.
Ein 7-Segment-Display für die Anzeige von Patch/Sequencer-Nummern und Notenwerten ist ebenfalls zwischen den Pushbuttons vorhanden.
Die Potis sind allesamt von guter Qualität, allerdings finde ich die Wahlschalter für die Schwingungsformen irgendwie etwas „wobbelig“. Sie rasten zwar alle gut ein, aber das Gefühl beim Bedienen ist für meinen Geschmack etwas zu schwammig. Hier gefallen mir die Wahlschalter beim Roland JX-03 und JP-08 wesentlich besser.
Die „XM/LFO“- und „Env1“-Potis in der Oszillatorsektion besitzen eine Mittenrasterung.
Links neben der Reihe von Pushbuttons für die Sequencer-Steuerung befindet sich ein Endlos-Encoder mit Push-Funktion, über den z.B. die Auswahl und das Abspeichern von Sounds durchgeführt wird.
Ein Batteriefach gibt es im Roland SE-02 nicht, da das Gerät ausschließlich für den Netzbetrieb ausgelegt ist. Wie bei allen anderen Roland Boutique Geräten ist auf der Unterseite des Gerätes ein Lautsprecher eingebaut, der aber deaktiviert wird, sobald man in die „Output“- oder „Phones“-Buchse ein Kabel einsteckt.
Konnektivität auf der Rückseite des Gerätes
Auf der Rückseite des Roland SE-02 befinden sich die folgenden Anschlussmöglichkeiten:
- 1x MIDI In (5-Pol DIN-Buchse)
- 1x MIDI Out (5-Pol DIN-Buchse)
- 1x Trigger Out (3,5 mm Stereo-Miniklinke)
- 1x Trigger In (3,5 mm Stereo-Miniklinke)
- 1x CV In (3,5 mm Stereo-Miniklinke)
- 1x Gate In (3,5 mm Stereo-Miniklinke)
- 1x VCF CV In (3,5 mm Stereo-Miniklinke
- 1x Ext Input (3,5 mm Stereo-Miniklinke)
- 1x Output (3,5 mm Stereo-Miniklinke)
- 1x Phones (3,5 mm Stereo-Miniklinke)
- 1x Micro-USB Port
- 1x Anschluss für Kensington-Lock
- Anschluss für mitgeliefertes Netzteil
Durch den „Ext In“-Eingang lassen sich nun auch endlich externe Klangquellen durch die Filtersektion des Roland SE-02 bearbeiten und auch durch die VCA- und Delay-Sektion des Gerätes schicken – super! Leider ist aber kein „Gain“-Regler für den externen Eingang vorhanden, weswegen man das externe Signal direkt an dessen Quelle von der Lautstärke anpassen muss, um den Eingang nicht zu übersteuern.
Über das CV-Gate-Interface lässt sich der Roland SE-02 über externe Synthesizer wie z.B. einem ein Modular-System über analoge Steuerspannungen und Gate-Signale ansteuern. Aktuell wird nur der Modus Octave/Volt unterstützt aber nicht Hertz/Volt. Das Handbuch schweigt sich bedauerlicherweise über Spannungspegel und Polaritäten der Buchsen gänzlich aus.
Mittels des „VCF CV In“ lässt sich die Filter-Cutoff Frequenz über ein externes analoges Signal fernsteuern – auch hier gibt es leider wieder keine Angabe über die zu verwendenden Spannungspegel.
Der CV-Eingang lässt sich ab Software-Version 1.04 über zwei Parameter konfigurieren, die allerdings nur über das sogenannte „System“-Menü erreichen lassen:
- CV Fine Tune (Feinanpassung der Tonhöhe zur anliegenden Steuerspannung)
- CV Key Follow (Anpassung der Tonhöhenänderung zur anliegenden Steuerspannung)
Über den „Trigger In“-Eingang kann man mittels Triggerimpulsen (z.B. von Roland TR-09 oder den Korg Volca Geräten) den internen Sequencer des Roland SH-02 bei jedem Triggerimpuls einen Schritt weiterschalten. Somit lässt sich der Roland SE-02 zu anderen Geräten über diesen Eingang synchronisieren.
Man kann leider nicht wählen, ob der Triggereingang auf fallende oder steigende Impulse reagieren soll.
Wird der Roland SE-02 als Soundkarte über USB betrieben, lassen sich Klangquellen, die am Ext-In angeschlossen sind, auch mit einer DAW aufnehmen. Das anliegende Signal wird dann allerdings mit den vom Roland SE-02 ausgegeben Sounds gemischt. Ebenso kann Audio von der DAW über den Roland SE-02 Output ausgegeben werden. Man erhält also mit dem Gerät zusätzlich noch ein Audiointerface (44,1 bzw. 96 kHz Samplingfrequenz) mit hinzu.
Um den Roland SE-02 als USB-Audio- und MIDI-Device nutzen zu können, muss vorab der entsprechende Treiber von der Roland Website heruntergeladen werden. Das Gerät ist nicht class-compliant, weswegen der dedizierte Treiber hierfür installiert werden muss.
Über die „Output“-Buchse kann man das Ausgangssignal an ein Mischpult anschließen und mittels eines kleinen Potentiometers auf der Rückseite lässt sich die Intensität des „Outputs“ sowie der „Phones“-Buchse stufenlos regeln.
Sämtliche Regler auf der Frontplatte geben MIDI-CC-Informationen aus, was es erlaubt, den Roland SE-02 zudem als MIDI-Controller für eine DAW zu verwenden.
Klangerzeugung
Die Klangerzeugung sowie das Filter im Roland SE-02 ist vollständig analog aufgebaut und basiert nicht wie die anderen Boutique Geräte auf Rolands digitaler ACB (Analog Circuit Behaviour) -Technologie.
Laut den Angaben auf der Studio Electronics Website werden die Hüllkurven über einen PIC24-Microcontroller gesteuert und erreichen eine Updaterate von 2 ms wie bei einem Moog Model D.
Oszillator- und XMOD-Sektion
Wie bereits in der Einleitung erwähnt, basiert die Klangerzeugung auf insgesamt drei analogen Oszillatoren, die sich über eine Mixer-Sektion einzeln in der Lautstärke regeln lassen. Zudem steht noch ein stufenlos hinzuregelbarer Rauschgenerator zur Verfügung und es lassen sich über den externen Eingang Signale hinzumischen.
Schauen wir uns die drei Oszillatoren nun einmal der Reihe nach an, da diese in Verbindung mit dem Sync- und XMOD-Bereich sehr umfassende und komplexe Konfigurations- sowie Kreuzmodulationsmöglichkeiten bieten.
Oszillator 1
Oszillator 1 stellt die folgenden Parameter zur Verfügung:
- Fußlagen-Wahlschalter (Range) mit den Einstellmöglichkeiten:
Lo (LFO Mode), 32, 16, 8, 4, 2 - Tune-Regler zur Anpassung der Gesamtstimmung aller drei Oszillatoren
- Schwingungsform-Wahlschalter:
Triangle, kombinierte Saw/Square, Saw, Pulse 1 (Square), Pulse 2, Pulse 3 - Sync-Switch:
Wenn aktiviert, wird Oszillator 2 zu Oszillator 1 synchronisiert
Die Schwingungsformen aus nur einem Oszillator klingen bereits sehr fett, breit und warm, wie man den Klangbeispielen entnehmen kann.
Die „Pulse“-Schwingungsformen lassen sich über die XMOD-Sektion per Oszillator 3 auch in den Pulsbreite modulieren, womit schöne breite PWM-Sounds und Bässe möglich sind. Da Oszillator 3 auch viele Schwingungsformen bietet, stehen diese alle für die Modulation der Pulsbreite zur Verfügung und erlauben ein großes Klangspektrum. Wie gesagt funktionier die Pulsbreitenmodulation über die XMOD-Sektion auch nur dann, wenn sich der Oszillator im Pulse-Modus befindet – die anderen Schwingungsformen lassen sich nicht über PWM steuern. Eigentlich schade, da dieses Feature das Klangspektrum doch noch zusätzlich erweitert hätte.
Die „Pulse 1“-Einstellung ist eine klassische Square-Wave mit einem Puls-Pause-Verhältnis von 50%. Die Pulse 2- und 3-Einstellungen bieten ein kleineres Puls-Pause Verhältnis wodurch der Sound immer schneidiger, aber auch dünner wird (im positiven Sinn gemeint!).
Der Tune-Regler steuert leider nicht nur die Tonhöhe von Oszillator 1, sondern von allen drei Oszillatoren gemeinsam und bildet somit den Master-Tune des Gerätes. Dieser Regler ist zudem der einzige, der leider nicht in einem Patch mit abgespeichert wird.
Das ist am Anfang etwas verwirrend, da Patches nach dem Laden abhängig davon sind, wie dieser Regler aktuell eingestellt ist. Andererseits kann man es auch als Feature sehen: Man hat somit Live die Möglichkeit, die Stimmung des gesamten Patches situationsabhängig auf andere Instrumente oder Mitspieler abzustimmen. Ich persönlich habe ihn immer in der Mittenstellung stehen lassen.
Ein Abspeichern dieses Parameters hätte man aber durchaus über die Menübefehle aktivieren/deaktivieren können – vielleicht wird dies ja noch in einem Update ermöglicht.
Top ist aber, dass alle Oszillatoren in ihrer Fußlage die Einstellung „Lo“ (LFO-Mode) bieten.
Das wird besonders dann interessant, wenn man Oszillator 2 im Sync-Mode mit Oszillator 1 betreibt.
Oszillator 2
Oszillator 2 stellt im Hinblick auf die Fußlagen und die Schwingungsformen exakt dieselben Parameter zur Verfügung wie Oszillator 1, aber es gesellen sich noch die folgenden Funktionen hinzu:
- Fine-Tune-Regler:
Hiermit lässt sich die Stimmung von Oszillator zwei im Bereich von +/- 7 Halbtonschritten gegenüber der Grundstimmung verstimmen - Env1-Regler:
Über diesen Regler lässt sich die Tonhöhe des Oszillators über die Filterhüllkurve modulieren - Über die XMOD-Sektion kann Oszillator 2 stufenlos die Filterfrequenz modulieren. Somit steht in dem Gerät auch echte Filter Frequenzmodulation (FM) zur Verfügung.
Dreht man in der Mixer-Sektion die Level-Regler für Oszillator 1 und 2 auf und wählt bei beiden Oszillatoren die Saw-Waveform und verstimmt nun Oszillator 2 mittels dessen „Fine Tune“ Regler, so sind bereits richtig fette Drum-n-Bass Bassflächen-Sounds oder Tec-House Stab/Chord-Sounds möglich. Alleine hiermit kann man bereits sehr viel Spaß haben und sein Soundsystem zu Hause ordentlich zum Vibrieren bringen.
Leider besitzt der Fine-Tune-Regler keine Mittenrasterung, wodurch das Tuning auf die „Null“-Position immer etwas Geduld erfordert. Diese Funktion vermisse ich hier wirklich, da der Fine-Tune-Regler wirklich unmittelbar auf jede kleine Änderung reagiert. Ich habe einfach immer so lange herumprobiert, bis es nach meinem Gehör „gepasst“ hat und mich nicht so sehr auf die Skala verlassen habe.
Über den „Env1“-Regler kann man die Oszillatorfrequenz über die Filterhüllkurve modulieren. Der Env1-Regler besitzt eine Mittenrasterung (hurra!) und dreht man den Regler von Mittelstellung nach links, so wirkt die Hüllkurve in den negativen Bereich und der Sound wird in die tieferen Lagen moduliert. Dreht man den Regler von der Mitte ab nach rechts, so wirkt die Modulation in den positiven Bereich und der Sound wird in die höheren Lagen moduliert.
So richtig „schmutzig“ wird es aber, wenn man über die XMOD-Sektion Oszillator 2 zur Frequenzmodulation des Filter-Cutoffs einsetzt. Hierfür steht in der XMOD-Sektion der Regler „O2-Filter“ zur Verfügung. Über diesen Weg sind neben extrem schneidigen Lead-Sounds auch sehr experimentelle Sounds möglich. Ich habe Stunden damit verbracht, über die verschiedenen Verschaltungsmöglichkeiten und Verstimmungen der Oszillatoren, Sync + Filter FM-Sounds zu bauen – es ergibt sich ein extrem großes Klangspektrum und von „hart“ bis „zart“ sind alle Facetten abgedeckt.
Dreht man den Level von Oszillator 1 in der Mixersektion auf Null und stellt den Range-Parameter auf „Lo“, so kann Oszillator 1 als unabhängiger LFO für die Filterfrequenz dienen – sehr schön!
Der Modulationswahnsinn hat aber noch kein Ende, da uns ja schließlich noch ein dritter Oszillator zur Verfügung steht …
Oszillator 3
Oszillator 3 verfügt wie Oszillator 2 ebenfalls über dieselben Parameter zur Fußlagenwahl und „Fine-Tune“.
Folgende Parameter sind aber hier noch zusätzlich vorhanden:
- In der Schwingungsformauswahl steht die gemischte „Saw/Square“-Schwingungsform nicht zur Verfügung, wurde aber stattdessen durch eine ansteigende Saw-Schwingungsform ersetzt
- Über den „KYBD“-Switch kann man wählen, ob Oszillator 3 der Tonhöhe folgen soll oder völlig unabhängig von dieser betrieben werden soll
- Über die XMOD-Sektion kann Oszillator 3 den Oszillator 2 in der Tonhöhe modulieren
- Oszillator 3 fungiert für Oszillator 1 und 2 als Modulator für die Pulsbreite, sofern eine Pulsschwingungsform bei diesen beiden Oszillatoren gewählt wurde
- 3-Positionen-Switch „XMOD to MW“: Hiermit kann man zuweisen, auf welchen XMOD-Regler das Modulationsrad wirken soll.
Setzt man nun alle drei Oszillatoren parallel ein, kann man über die „Fine-Tune“-Regler die Oszillatoren so stimmen, dass auch Dreiklänge (Akkorde) möglich sind, obwohl der Roland SE-02 ja ein monophoner Synthesizer ist. Ich nutze so etwas immer gerne für sogenannte Dub-/TecHouse Chords. Ist der Filter Cutoff voll aufgedreht, kann man hiermit auch den altbekannten Lead-Sound von Venga Boys „We`re going to Ibiza …“ nachbauen.
Hier hätte ich mir aber gewünscht, dass der Fine-Tune einen größeren Regelbereich hat als nur +/-7 Halbtonschritte. Viele andere Synthesizer bieten hier meisten +/-12 Halbtonschritte an, was letztendlich einfacher zu besagten Chord-Sounds führt. Man bekommt es dann auch auf einem anderen Weg hin, den reduzierten Fine-Tune-Bereich zu umgehen, aber man hätte es eleganter lösen können.
Für noch mehr Schmutz im Sound kann man sorgen, wenn man Oszillator 3 zur Frequenzmodulation des Oszillator 2 über die XMOD-Sektion einsetzt: Dreht man den XMOD „O3-O2“-Regler langsam weiter auf, so wird der Klang immer obertonreicher, „sägiger“, verzerrter und schmutziger. Die Sounds, die hier entstehen, klingen so in Richtung der Lead-Sounds des Tracks „Detroit“ auf dem Album „Evil Heat“ der Band Primal Scream.
Über den XMOD „O3-PWM1,2“ lässt sich schließlich die Pulsbreite von Oszillator 1 und 2 über Oszillator drei modulieren, sofern bei Osz. 1 und Osz.2 eine der drei Pulsschwingungsformen eingestellt wurde. Da Oszillator 3 über ein sehr großes Frequenzspektrum von LFO bis hohen Frequenzen sowie vielen Schwingungsformen verfügt, ergeben sich zahlreiche Klangformungsmöglichkeiten über diesen Weg.
Oszillator 3 ist also unser Freund, wenn es darum geht, abgedrehte Modulationen oder ganz einfach extrem fette Bässe und sägende Sounds zu erstellen.
Über den 3-Positionen-Switch namens „XMOD to MW“ kann man wählen, auf welchen XMOD-Parameter das Modwheel Einfluss haben soll:
- Position A: Modwheel wirkt auf “O2-Filter”-Regler
- Position B: Modwheel wirkt auf “O3-O2”-Regler
- Position C: Modwheel wirkt auf “O3-PWM1,2”-Regler
Somit lassen sich auch im Livebetrieb über das Modwheel bestimmte Modulationen in Echtzeit steuern.
Die „Control“ Sektion
Auf der linken Seite der Frontplatte befindet sich die sogenannte „Control Sektion“, die die folgenden Potis zur Verfügung stellt:
- Glide-Regler
- Type-Switch
- Wheel-Mix-Regler
Über den „Glide“-Regler kann man stufenlos regeln, wie viel Portamento/Glide zwischen dem Spiel von zwei Noten angewendet werden soll.
Der „Type“-Switch hängt mit dem Glide-Regler zusammen und stellt die Positionen „Off“, „Lin“ und „Exp“ zur Verfügung.
In der „Off“-Position wird kein Glide-Effekt angewendet, „Lin“ sorgt für einen linearen Zeitverlauf während des Glide-Effektes und „Exp“ für einen exponentiellen und somit natürlicheren Zeitübergang.
Über den „WHL Mix“-Regler kann man einstellen, wie stark das Modwheel auf die LFO und XMOD-Modulation einwirken soll.
Die Mixersektion
Die Mixersektion stellt die folgenden Parameter zur Verfügung:
- Oszillator 1 Level
- Oszillator 2 Level
- Oszillator 3 Level
- Noise Level (weißes Rauschen)
- Feedback Level
Über die Mixersektion werden die verschiedenen Signalquellen zusammengemischt und danach der Filtersektion übergeben.
Die Oszillator Level 1-, 2- und 3-Regler erlauben ein stufenloses Zumischen der einzelnen Oszillatorsignale. Studio Electronics beschreiben auf ihrer Homepage, dass im Vergleich zum „Model D“ bei voll aufgedrehten „Level“-Reglern, das Filter und VCA „heißer“ angefahren wird, was zu wärmeren und aggressiveren Sounds führen soll.
Ich persönlich finde, dass ab etwa der Mitte bis zum Ende des Regelweges kaum ein wahrnehmbarer Unterschied der Lautstärke zu verzeichnen ist.
Der Noise-Level-Regler erlaubt ebenfalls ein stufenloses Zumischen von weißem Rauschen.
Der Feedback-Regler ist ein besonderes Feature, da er das Signal nach dem VCA wieder in die Filterstufe zurückführt und somit für eine Rückkopplung sorgt. Dieser Regler sollte besonders live mit viel Bedacht bedient werden, da es immer relativ schwer abschätzen lässt, ab welchem Punkt es zu einer extremen Verzerrung des Signals kommt. Man mischt ja hiermit einen Anteil des bereits am VCA anliegenden Signals wieder zurück zum Eingang und es ergeben sich somit extreme Verzerrungen. Setzt man diesen Parameter aber mit etwas Bedacht ein (also z.B. im ersten Viertel des Regelweges), kann es dem Signal leichte Verzerrungen hinzufügen oder auch eine gewisse „Wärme“.
Extrem krasse Sounds lassen sich erzeugen, wenn man alle Regler der XMOD-Sektion und den Feedback-Regler auf Rechtsanschlag stellt. Hier ist das Ergebnis dann eher weniger musikalisch, sondern eignet sich mehr für Freunde der Noise- oder FX-Fraktion. Gerade in Kombination mit dem Filter und Digital-Delay lassen sich hiermit aber sehr interessante Effekte generieren.
Die Filter-Sektion und ihre Hüllkurve
In der Filter-Sektion finden wir neben den typischen Filterparameter auch die Hüllkurveneinstellungen für die VCF- und VCA-Hüllkurven.
Bei dem hier verwendeten Filtertyp handelt es sich um ein resonanzfähiges und spannungsgesteuertem 24 dB Tiefpassfilter Design, das auf dem Studio Electronics SE-01 Filter aufbaut und im „Ladder-Design“ realisiert wurde.
Folgende Parameter stehen für die Steuerung des Tiefpassfilters zur Verfügung:
- „Cutoff“-Poti zur Veränderung der Filtereckfrequenz
- „Emphasis“-Poti zur Veränderung der Resonanz
- zwei Wahlschalter für die Intensität des Keyboard-Trackings
- „Contour“-Regler zur Einstellung des Einflusses der Filter-Hüllkurve auf den Cutoff
- „Normal/Invert“-Wahlschalter zur Wahl der Polarität des „Contour“-Reglers
- „MTrig“ Wahlschalter zur Wahl des Retriggers über das Keyboard-Gate
- eine dreistufige ADR-Hüllkurve
- zuschaltbare „Release“-Zeit zur Hüllkurve
Den Filtersound des Roland SE-02 würde ich als überragend bezeichnen. Das Filter packt sehr gut zu und lässt sich sehr nuanciert einstellen. Nach meinem persönlichen Gefühl hätte der „Emphasis“-Parameter etwas besser justiert werden können: Der Resonanz-Effekt stellt sich erst ab der „15-Uhr“-Position so richtig ein und im Bereich davor hört man fast keinen Effekt.
Ein wenig schade fand ich es, dass sich das Keytracking nicht stufenlos, sondern nur „hart“ über die beiden Wahlschalter wählen lässt. Über die Switches „1/3“ wird eben 1/3 des Keytrackings angewendet und wenn beide Switches aktiviert sind, wird 100% Keytracking angewendet. Ist jetzt nicht wirklich eine Einschränkung, aber man hätte dem Roland SE-02 an dieser Stelle gerne ein Poti für eine nuanciertere Einstellung mitgeben dürfen.
Die Hüllkurvenparameter Attack und Decay lassen sich in einem Bereich von 0 bis10 Sekunden einstellen und zusätzlich lässt sich über den Switch namens „Rel“ für die VCF- und VCA-Hüllkurve eine zusätzliche Release-Zeit hinzuschalten. Diese hat allerdings keinen dedizierten Regler, sondern wird dann mittels des „Decay“-Potentiometers in der Länge mit gesteuert. Eine echte ADSR-Hüllkurve wäre mir zwar lieber gewesen, aber immerhin ist eine Release-Phase auf Wunsch zuschaltbar.
Der „Rel“-Switch, der die Release-Phase aktiviert, besitzt insgesamt drei Stellungen:
- „Off“ = es wird kein Release auf VCF und VCA angewendet
- „1,2“ = über den „Decay“-Regler der Hüllkurven für VCF und VCA wird zudem die Release-Zeit mit beeinflusst
- „2“ = die Release-Zeit wird nur auf die VCA-Hüllkurve angewendet und über deren „Decay“-Regler in der Länge mit beeinflusst
Ist der „MTRIG“-Switch in der oberen Position, wird die Filter-Hüllkurve mit jedem Tastenanschlag neu getriggert. Ist der „MTRIG“-Switch in der unteren Position, wird die Hüllkurve erst komplett durchlaufen und kann erst danach neu getriggert werden.
Von abgrundtiefen Bass/Subbass-Sounds bis hin zu schönen, weichen Lead-Sounds ist hier wirklich alles möglich und man verfällt dem Filter-Sound nach einer Zeit geradezu. An dieser Stelle ist mir auch der krasse Unterschied zu den VST-Instrumenten wieder aufgefallen: Nach ein paar Stunden am Roland SE-02 habe ich das Arturia Moog V Plug-in geöffnet und war wirklich ernüchtert, wie flach das Filter im Plug-in im Vergleich zum Roland SE-02 klingt. Nicht falsch verstehen: Der Arturia Moog V klingt meiner Ansicht nach echt super, aber im direkten Vergleich zu einem Analogfilter liegen dann doch Welten dazwischen.
Die VCA Hüllkurve
Innerhalb der Filter/Envelopes-Sektion befindet sich auch die VCA-Hüllkurve, die ebenfalls über die Parameter Attack, Decay und Sustain verfügt. Der „Rel“-Parameter, der bereits in der Filter-Sektion vorgestellt wurde, erlaubt es auch dieser Hüllkurve, eine Release-Phase hinzuzuschalten, die dann über den Decay-Regler die Ausklingphase mit beeinflusst.
Der Switch „LFO/GATE“ lässt den User auswählen, wie die VCA-Hüllkurve getriggert werden soll:
- „LFO“-Stellung: Der LFO triggert mit seiner Frequenz die VCA-Hüllkurve neu
- „GATE“-Stellung: Bei jedem Tastenanschlag wir die VCA-Hüllkurve neu gestartet
Eine grüne LED zwischen dem Attack- und Decay-Regler signalisiert mit einem Blinken, wenn die Hüllkurve neu gestartet wurde.
Die „LFO“-Einstellung erlaubt es, automatisiert rhythmische Figuren zu spielen, auch wenn keine Taste gedrückt ist. Dies kann bei der LFO-Schwingungsform „Random“ recht interessante Muster liefern, die man so garantiert niemals auf dem Keyboard hätte einspielen können.
Wie beim Roland SH-01a fehlt dem Roland SE-02 leider auch wieder ein dedizierter „Volume“-Knopf, um die Gesamtlautstärke der Patches steuern und mit dem Patch abspeichern zu können. Es ist mir wirklich unbegreiflich, dass genau diesem Parameter so wenig Bedeutung zugemessen wird.
Nun, dieser Umstand scheint den Roland und Studio Electronics Entwicklern irgendwann wohl selbst aufgefallen zu sein, weswegen man die „Patch“ Volume doch über einen etwas umständlichen Weg einstellen und abspeichern kann:
- „COMP“- und „PLAY”-Button gleichzeitig drücken
- Button „6“ für „Patch Volume“-Parameter drücken
- mit dem “Value”-Encoder die gewünschte Lautstärke einstellen und speichern
Die LFO-Sektion
Obwohl der Moog „Model D“ dem Roland SE-02 Pate gestanden hat, wurde dem Roland SE-02 gegenüber dem Moog eine vollständige LFO-Sektion mit auf den Weg gegeben.
Beim originalen Moog gab es keinen dedizierten LFO, sondern man konnte den LFO nur über die „Lo“-Position der Oszillatoren realisieren, was beim Roland SE-02 selbstverständlich auch möglich ist, wenn man dies benötigt.
Freuen wir uns also nun über das Vorhandensein eines eigenen LFOs, der die folgenden Funktionen bietet:
- „Rate“-Regler zum Einstellen der LFO-Frequenz
- „Waveform“-Selektor mit den folgenden Schwingungsformen:
Sample & Hold, Sine, Triangle, Sawtooth Wave, Reverse Sawtooth, Square Wave, Square Wave 2, Square Wave 3, Random Wave - “OSC”-Regler zur Steuerung, wie stark der LFO auf die Oszillatoren einwirkt
- „Filter“-Regler zur Steuerung, wie stark der LFO auf die Cutoff-Frequenz einwirkt
- „MWHL“-Switch zur Steuerung, wie stark das Modwheel auf den LFO-Effekt Einfluss haben soll
- „MODE“-Switch zur Steuerung, wie der LFO getriggert werden soll
- „Sync“-Switch zur Auswahl, ob LFO und/oder Delay-Effekt zur MIDI-Clock synchronisiert werden sollen
Durch die vielen verschiedenen LFO-Schwingungsformen sind umfangreiche Modulationseffekte möglich und die LFO-Frequenz reicht weit bis in den hörbaren Bereich hinein.
Der MODE-Switch für die Parametrierung der Retrigger-Modes bietet die folgenden Einstellungen:
- „1x“ = One Shot
Hier wird die LFO-Schwingungsform nach einem Tastenanschlag nur einmal durchlaufen. Dies ist sehr nützlich, da man den LFO somit als Behelfshüllkurve einsetzen kann - „Key“ = Key Trigger
In dieser Stellung wird der LFO mit jedem Tastenanschlag neu ausgelöst - „Free“ = freilaufend
In dieser Stellung läuft der LFO völlig frei von jedem Tastenanschlag.
Ich muss sagen, dass der LFO im Roland SE-02 wirklich mehr als nur eine Dreingabe ist, da mit ihm die Modulationsmöglichkeiten neben der XMOD-Sektion nochmals enorm aufgewertet werden.
Schön wäre noch gewesen, wenn man einen Parameter gehabt hätte, um jeweils Oszillator 1, 2, 3 oder alle drei als Modulationsziel wählen zu können. Wird der LFO über den „OSC“-Regler auf die Oszillatoren angewendet, kann man immer nur alle drei Oszillatoren gleichzeitig und nicht selektiv modulieren.
Die Delay-Sektion
Die Delay-Effekt-Sektion im Roland SE-02 basiert nicht auf einem analogen Delay, sondern wurde über einen DSP-Effekt realisiert.
Die Parametrierung erfolgt recht klassisch über die folgenden Parameter:
- „Time“ = Einstellung der Delay-Zeit
- „Regen“ = Feedback bzw. Anzahl der Wiederholungen
- „Amount“ = Intensität des Delay-Effekts
Die Qualität des Delay-Effekts überzeugt, klingt hervorragend und prägt den Sounds noch das gewisse „Extra“ auf. In manchen Einstellungen klingt das Delay fasst wie ein kurzer Plate/Reverb-Effekt und fügt dem Klang eine gewisse Räumlichkeit zu.
Von kurzen „Slapback“-Delays bis zu ausufernden Dub-Delays ist hier alles möglich. Ist z.B. der „REGEN“-Regler voll aufgedreht, kann man das Delay auch als Looper einsetzen.
Da auch die Signale der „Ext In“-Buchse auf der Rückseite des Gerätes durch VCF, VCA und somit auch dem Delay gesendet werden können, erweitert dies die Einsatzmöglichkeiten des Roland SE-02 doch immens.
Preset- und User-Speicher
Der Roland SE-02 bietet insgesamt drei Presetbänke (A, B, C) mit jeweils 128 vorprogrammierten Klängen an und eine „User“-Bank, in der bis zu 128 eigene Sounds abgespeichert werden können.
Ich selbst bin kein großer Freund von Preset-Sounds, aber ich muss sagen, dass alle Presets wirklich super programmiert sind und für jeden Einsatzzweck eine gute Ausgangsbasis bieten: Bässe, Leads, Strings, FX- und Drumsounds sind vorhanden.
Somit ist der Roland SE-02 auch für User sehr interessant, die Klänge nicht von Null ab programmieren wollen, sondern eher auf fertige Sounds setzen, die dann nachträglich persönlich angepasst werden können.
Das Abspeichern von Sounds wurde sehr gut umgesetzt:
- einfach den „Value“-Encoder-Button drücken
- mit dem „Value“-Encoder den gewünschten Speicherplatz auswählen
- nochmals den „Value“-Encoder drücken – fertig!
Chain Mode
Wie bei den Roland Boutique Geräten JP-08, JX-03, JU-06 und SH-01a bietet auch der Roland SE-02 einen sogenannten „Chain Mode“ an, um über MIDI mehrere SE-02 zu koppeln und somit einen polyphon spielbaren „Super SE-02“ zu realisieren.
Leider konnte ich diese Funktion nicht testen, da mir nur ein Roland SE-02 für den Test zur Verfügung stand – macht aber sicher Spaß, wenn man genug Kapital zur Verfügung hat und sich mehrere dieser Geräte leisten kann!
Manual-Mode
Drückt man den „Manual“-Button auf der rechten Seite der Pushbutton-Reihe, so werden alle aktuell eingestellten Regler- und Switch-Einstellungen auf der Frontplatte übernommen, unabhängig welches Preset man gerade aufgerufen hatte.
Das ist sehr praktisch, wenn man selbst neue Klänge erstellen will und ein exaktes Abbild der Parametereinstellungen als Ausgangsbasis benötigt.
Keyboard Play Mode
Hat man gerade kein Masterkeyboard zur Hand, kann man den Roland SE-02 auch über die Pushbuttons 5 bis 16 manuell spielen.
Hierzu muss man vorab einfach den „Play“-Button drücken und wenn die Buttons 5-16 leuchten, lassen sich diese per Hand spielen.
Octave Shift Funktion
Verfügt das angeschlossene Masterkeyboard z.B. über nur 37 Tasten, aber man möchte den Klang im Roland SE-02 in einer höheren oder tieferen Oktavlage spielen, so lassen sich über die „OCT+“ und „OCT-“ Buttons Patches in einem Bereich von +/-3 Oktaven transponieren.
Werden beide Buttons am Roland SE-02 gleichzeitig gedrückt, wird der Wert wieder auf 0 gesetzt.
Der Stepsequencer
Der Roland SE-02 verfügt über einen integrierten Stepsequencer, wobei jede Sequenz eine maximale Länge von insgesamt 16 Steps haben kann. Der Sequencer kann sowohl die interne Klangerzeugung als auch externe Klangquellen via MIDI ansteuern und es lassen sich bis zu 16 Sequenzen zu sogenannten „Songs“ verknüpfen. Zudem lässt sich der Sequencer zur MIDI-Clock oder einem anliegenden Trigger-Signal am „Trigger In“-Anschluss synchronisieren. Über den „Trigger Out“-Ausgang lassen sich über den Sequencer externe Geräte wie z.B. ein Roland SH-01a synchronisieren.
Eingabe von Stepsequencer-Parametern
Die Noten- und Gate-Werte sowie alle anderen Parameter müssen alle direkt am Roland SE-02 eingegeben werden. Leider steht keine Möglichkeit zur Verfügung, die Notenwerte live über ein angeschlossenes Keyboard bei laufendem Sequencer eingeben zu können – schade!
Es ist zwar möglich, über Parameter-Locks einzelne Klangformungsparameter in die Sequenz einzubinden, aber ein Aufzeichnen eines Filter-Sweeps bei laufendem Sequencer ist nicht möglich.
Nun schauen wir uns einmal an, wie man mit dem Sequencer arbeitet:
- Zunächst müssen wir den Roland SE-02 in den Seqeuncer-Mode versetzen. Dies wird über den Schiebeschalter neben dem „Value“-Endlos-Encoder erreicht, indem man die Stellung „SEQ“ wählt.
- Nun kann man über den Endlos-Encoder einen von 128 Speicherplätzen anwählen, in dem die Sequenz gespeichert werden soll.
- Nun wählt man durch Drücken der „NOTE“-Taste den Eingabemodus für Notenwerte an.
- Hält man nun eine der Step-Tasten gedrückt, so wird im Display ein Notenwert angezeigt (z.B. C-4) und man kann diesen nun über den Endlos-Encoder verändern.
- So verfährt man nun, bis alle Notenwerte eingeben wurden.
- Die Step-Tasten, die Noten wiedergeben sollen, sind beleuchtet, während hingegen stumme Steps nicht beleuchtet dargestellt werden.
- Nun werden die Notenlängen (Gate-Time) angegeben, indem man in den Betriebsmodus „GATE“ wechselt.
- Auch hier wählt man nun den gewünschten Step an und stellt mittels des Endlos-Encoders die gewünschte Notenlänge pro Step ein.
- Drückt man nun den „Play“-Button ganz rechts neben der Pushbutton-Reihe, so kann man bereits die erstellte Sequenz anhören.
Es stehen aber noch ein paar nützliche Zusatzfunktionen zur Verfügung, um die Patterns noch lebendiger zu gestalten:
- Drückt man die Funktionstaste „GLIDE“, so können nun die Steps angewählt werden, die zur nächsten Note gebunden gespielt werden sollen.
- Drückt man die Funktionstaste „PRM“, so kann pro Step ein beliebiger Klangerzeugungsparameter über den Sequencer verändert werden. Insgesamt können so bis zu 16 Parameterwerte nacheinander automatisiert werden.
- Um das zu erreichen, hält man einfach die Taste des gewünschten Steps fest und dreht am gewünschten Parameterregler. Der Wert wird zudem im Display angezeigt. Lässt man nun die Taste los, ist in diesem Step der Parameterwert gespeichert.
- Leider lässt sich pro Step aber nur ein Parameter verändern – es ist also nicht möglich, in einem Step gleichzeitig Cutoff, Resonance und mehrere XMOD-Parameter zu verändern.
Der Stepsequencer ist also sehr einfach und schnell zu bedienen und man erreicht bereits nach kurzer Zeit wirklich interessante und teilweise auch unvorhergesehene Resultate.
Man kann aber nun jede Sequenz noch mit den folgenden Parametern beeinflussen und die Einstellungen in jeder Sequenz mit abspeichern:
- SCALE: legt die Notenlänge eines Steps fest:
1/16, 1/8, 1/4, 1/16T, 1/8T, 1/4T - SHUFFLE: erlaubt ein Aufprägen eines „Swing“-Effektes im Bereich +/-50
- DIRECTION: legt die Abspielrichtung der Sequenz fest:
vorwärts, rückwärts, vorwärts und rückwärts, Zufallswiedergabe - FIRST STEP: legt fest, ab welchem Step die Sequenz beginnt
- LAST STEP: legt fest, ab welchem Step die Sequenz endet
- TEMPO: Einstellen des Tempos in BPM (nur relevant, wenn nicht in MIDI-SYNC)
Leider lassen sich die programmierten Step-Sequenzen NICHT über ein angeschlossenes MIDI-Keyboard transponieren, wie beispielsweise an Arturias Key oder Beatstep Geräten. Das ist wirklich eine Einschränkung, die nicht hätte sein müssen. Nun, auch hier kann man nur auf ein SW-Update hoffen.
Der Song-Mode
Im Song-Mode lassen sich in einem Song bis zu 16 beliebige Sequenzen nacheinander abspielen. Zudem kann man pro Sequenz auswählen, welches Patch der Roland SE-02 abspielen und wie oft jede Sequenz wiederholt werden soll.
Pro Sequenz sind 100 Wiederholungen möglich, was in insgesamt 1600 Pattern-Wiederholungen resultiert. Damit kann man wirklich ein paar Stunden jammen!
Insgesamt stehen 16 Songs mit je 16 Patterns zur Verfügung.
Auch hier gilt leider wieder: Ein Transponieren der laufenden Sequenzen über ein angeschlossenes Keyboard ist nicht möglich.
Klasse Test, Vielen Dank dafür. Ich werde definitiv dem Rat folgen und das Teilchen in Kürze mal ausgiebig antesten. Der original Model D wäre auch mir zu teuer und zu sperrig.
@Jim Tonic Vielen Dank dass dir der Test gefallen hat ! Ja, der Formfaktor der Boutique Geräte und die Preise sind wirklich OK. Dennoch verstehe ich bis heute nicht warum Roland nicht selbst kleine Racks für die Boutiques released hat, um z.B. bis zu drei Geräte übereinander zu montieren. Ich habe nun schon fünf von den Geräten und langsam geht echt der Platz auch dem Tisch aus – Da bleibt eben nur noch die Möglichkeit in die Höhe zu bauen.
@Markus Harsani FYI: Ich habe mir kürzlich via Ebay von einem kleinen Hersteller aus England ein schlichtes Holzgestell für genau dieses Problem bestellt, welches 3 Boutique-Geräten Platz bietet – damit kann man recht einfach und für einen moderaten Preis Platz schaffen
Wie heißt der Hersteller, wenn ich fragen darf? Würde mich auch interessieren. :-)
„Synths and Wood“, link per PM
+1 für synths and wood.
Hab mir 2 volcaständer für 2 geräte geholt.
Kann ich nur empfehlen.
@Markus Harsani Für die Live-Anwendung sind diese Formen eine Katastrophe. Man müsste für jedes Boutique-Teil eine Rackschublade installieren. Selbiges gilt auch für die anderen Spielzeuge – nein, was sag ich – Synthies von Waldorf oder Korg etc.
Da schrieb jemand auf Bonedo, dass Rackteile völlig out wären, das sei 80-er Jahre und deshalb seien die Pultformen eben deutlich zeitgemäßer. Selbiges würde auch für die anachronistischen Midiports gelten.
Da weiß man gleich, mit welcher Sorte „Musiker“ man es zu tun hat und liest nicht weiter.
@Klaus Joter Wellenreiter sind eben die wahren bescheidwisser, besonders die mit einem zeitgemässen 5,5 m² Premium-Studio mit Designer-Tonstudiotischen voller Volcas, Boutiques und wie sie alle heissen.
„Lol, so ein Super Jupiter oder Rack-Prophet VS sind doch obviously voll ugly und sophisticated schon gar nicht, no way!“
–
Genug der Ironie.
Jeder wie er mag. Ich habe nichts gegen Volcas oder Boutiques, besitze jedoch keines von beiden. Der SE-02 ist schon ok – und eine Herausforderung für Menschen mit grossen Händen und dicken Fingern.
Pultgeräte können für Live-Performances sehr handlich sein, manch ein Gerät gibt es aber eben nur als Rackgerät.
Als „Elektronikfuzzi“ ;) geht es doch eher um das erschaffen von Klanggebilden als um Modetrends. Und Menschen, die behaupten das die 80er schei**e waren haben diese Zeit gar nicht miterlebt.
Danke für deinen Test!!
Interessant wäre auch ein Vergleich mit seinem Stiefbruder dem SE1X.
@Der_Brechreiz genau das wollte ich auch gerade fragen / anregen :-)
@Der_Brechreiz Vielen Dank dass dir der Test gefallen hat ! Ich hatte mit dem Roland SE-02 wirklich sehr viel Spaß während dem Testen – Macht Laune das Teil. Zu gerne hätte ich das Gerät mit anderen Moog Clones wie dem SE1X und einem echten Model D gegenübergestellt, aber leider stand mir keines der Geräte zu Verfügung.
@Markus Harsani Hab ich gestern von anderen Herstellern gesehen. Irgendwo auf Ebay. Aber Du hast Recht :)
Sag mal, kannst Du mir sagen, ob man mit dem Gerät auch warme druckvolle und Funky Bässe und so ala‘ Tangerine Dream und 70er hinbekommt? Also eher cremig, weich, warm?
So verglichen mit SE-1X, Moog etc.
Ich habe mir ewig viele Videos vorhin erst angeschaut. Wenn ich überhaupt mal kurz so einen Bass hörte (bei einem einzigen User waren tolle Dinger dabei), so waren da oft minimale Zerrungen in den Höhen zu hören. Das passte nicht zum Sound und ich weiß nicht, ob der die Aufnahme übersteuerte oder ob es am Gerät lag.
Ansonsten machen die Leute eher weniger tolles „simples“ Sounddesign fand ich. Daher schwer für mich. Will meinen SE-1X loswerden und brauche Ersatz. habe zwar Behringer Model D (der kann das), aber will noch einen wo ich Presets abspeichern kann um schnellen Zugriff auf klassisch fette Bässe und Subbässe und so zu haben.
@Der_Brechreiz Hey Brechreiz,
ich habe einen SE-01 im Studio. Jetzt, beim Lesen des Tests, ist mir aufgefallen, das der SE-02 doch erheblich mehr Features bietet, allein was Midi-Sync-LFOs betrifft, oder zum Beispiel die detailierten Glide-Einstellungen. Zudem bietet der SE-02 scheinbar einen direkteren Zugriff auf die Parameter. Beim SE01/X muss man schon sehr oft ins Menü, und das ist durch die bescheuert ausgelegten Cursor-Tasten total nervig.
Klanglich sind die alten SE-01/X natürlich megafett, sodass ich oft einen der 3 Oszillatoren ausschalte, weil es sonst zu brachial wird. Ich denke, von den Beispielen her kann der neue Roland da aber auch mithalten.
Preislich ist er sogar günstiger als ein guter gebrauchter SE-01X. Dazu kommt noch der Stepsequencer (fehlende Transponierung von Extern ist natürlich am Ziel vorbei!)
Ansonsten geht der Roland meiner Meinung nach ein paar Schritte vorwärts, nur das er halt so lütt is!
Ich sag auch mal „Danke!“ für die Rückmeldung, da mich ebenfalls interessiert hat, wie gut der SE-02 mit dem SE-1x mithalten kann. Ist erfreulich zu wissen, dass man jetzt für weniger Geld einen gleichwertigen Studio Electronics Synth bekommen kann :)
Ok, gleichwertig ist immer relativ. Man sollte schon wissen was man will. Denn auch wenn ich ebenfalls vom Wunsch spreche mit dem SE-02 gewisse Sounds des SE-1 hinzubekommen, so liegt die Betonung auf „gewisse“.
Denn um den SE-1X nicht zu schlecht dastehen zu lassen: 4 Hüllkurven und 3 LFOs –> Damit lässt sich natürlich auch ganz anders arbeiten (sofern man es darauf anlegt). Auch wird so ein SE-1X Poti eher einen Bombeneinschlag überleben.
Was hat der SE-02 im Vergleich? Zwei Hüllkurven (ohne Release) und 1 LFO? Sie unterscheiden sich eben. Doch für abgefahrene Modulationen nutze ich andere Geräte. Mir geht es eher um den Vergleich simpler klassischer Bässe und Leads a la Moog. Und die benötigen ja eigentlich nicht mehr.
@Marcus_Kiel: Und das scheint deiner Meinung ja relativ zu funzen wenn ich das richtig verstehe? ;)
@GioGio …Noch ergänzend: Der Filter des SE-02 hat auch nur eine 7 Bit Auflösung (128 Stufen), auch sowas sollte man bedenken. Wenn etwas günstiger ist, so ist es sehr selten gleichwertig (wenn überhaupt jemals). Aber etwas was günstiger ist, kann dennoch immer eine gute Alternative sein und sogar durch andere Features bestechen und somit kann man auch damit Vorlieb nehmen. Der Workflow beim SE-02 ist bestimmt was die Erreichbarkeit der Parameter betrifft besser als beim SE-1X. Andererseits ist der SE-2 klein und fummelig, was den Workflow wieder einschränkt. Falls einem beim SE-1X stört, dass sich einige Parameter im Menü befinden: Die meisten Parameter davon lassen sich per Midicontroller regeln. Bis auf Finetune der OSCs. Dafür habe ich keine Controller-Nr. gefunden.
Auf der musicstore.de Seite steht Behringer Modell D 349€ zum vorbestellen. Bald lieferbar! Januar? Februar? Roland hat ihren Mini jetzt 100€ billiger gemacht. 599€ ist mal eine Ansage. Die beiden kommen sich nicht wirklich in die Quere denn während Roland mit abspeicherbaren Presets und tollen Sequenzer prahlt fehlt ihm der modulare Ansatz den Behringer mit Anschlüssen zur Modifikation bietet. Hier kann man sich alles selbst zusammen stricken was den mehr technisch interessierten Musikanten ausmacht. Da bekommt man Hunger auf was neues. Modular System?
Ich bin mir ziemlich sicher dass der Behringer D auch voll einschlagen wird. Wahrscheinlich werden sich beide Geräte auch sehr gut ergänzen. Dennoch ist für mich die Möglichkeit Klänge zu speichern einfach wichtig und ich benötige keine Steuerspannungs Ein-/Ausgänge. Aber so hat eben jeder andere Anforderungen, und den Behringer werde ich mir definitiv auch ins Haus holen wenn der Preis wirklich wie veranschlagt gehalten wird.
Im Vorfeld gab es einiges Trara nach diesem Review hier: https://www.youtube.com/watch?v=wQ6sLqlQtlA
@HoWi Das Review habe ich auch gesehen. War doch aber eigentlich ganz positiv (und ist auch unterhaltsam und sehenswert!)….welches „Tratra“ also? Eine Sache, die auch an der von Dir verlinkten Videozeit erwähnt wird, wird bei dem Test hier aber außen vorgelassen: Der SE02 hat keine Gain Kompensation für hohe Emphasis (=Resonanz), sprich bei hoher Resonanz wird der Sound deutlich leiser. Viele Synths kompensieren das dann automatisch – der Minimoog wohl nicht und somit der SE02 halt auch nicht. Hätte ich aber trotzdem gut gefunden. Ansonsten: Ich liebe das Teil! Fetter Klang! Und jeder Kollege, der in meinem Studio dran rumschraubte sah das auch so….
@tonvibration Na lies dir mal die Kommentare durch, vor allem von Studio Electronics
@tonvibration Diese Lautstärke Kompensation kannst du doch selbst bewerkstelligen, mit einem Kompressor, und dann ist fetter noch fetter.
Hervorragender Test!!! Das Teil steht jetzt ganz ganz oben auf meiner Wunschliste. Wer braucht da noch den Behringer D?
@SimonChiChi Vielen Dank ! Ich denke dass eben jeder andere Ansprüche an ein solches Gerät hat. Der Behringer hat auch eine gewisse „Sexiness“, aber Roland hat eben noch die gewissen Extras beim SE-02 integriert die ihn von einem 100% Moog Clone abheben und eine gewisse Eigenständigkeit geben.
Tolle Klangbeispiele! Die LFO Rauschwolke kommt richtig fett!
@Jan Vielen Dank ! Der Roland SE-02 klingt einfach herrlich elektronisch und es ist ein leichtes damit solche Effekte zu erstellen wie die „Rauschwolken“ :-) Die XMOD Sektion, Feedback und Noise sind gerade zu perfekt um sich von der Kiste mit neuem Überraschen zu lassen und auch „ungeplante“ Klänge zu erzeugen. Definitiv die Maschine für Klangforscher.
Was spricht für Hardware in der heutigen Zeit? Die Haptik! Was spricht für Behringer D? Das es nicht so ein Ü-Ei-Fummeldingens ist, wie alle Roland Boutiquen!
…dann holt doch gleich das Mini-Moog VSTi, ich bezweifel das die GUI im Monitor für die Augen schlechter ist, wie die Roland Fake-Synthesizer!
@Mick Hallo Mick, die Frage „Was spricht für Hardware in der heutigen Zeit?“ ist echt gut. (Ich mache seit Jahrzehnten Mukke und bin in den letzten Jahren auch zu mehr Hardware zurückgekehrt….frage mich auch warum…?) Deine Antwort „Die Haptik!“ ist es aber wahrscheinlich nicht allein. Zu meinem persönlichen Erstaunen muss ich für mich mittlerweile auch sagen: „Der Sound!“ Denn sorry, kein Plugin klingt so gut. Ich war überrascht wie gut Ju-06 und Jp-08 klingen, obwohl sie keine Analogen sind, sondern ACB simulierte plugouts. Trotzdem – klingt fetter als alles was ich im Rechner habe [sic!]. Und der Se-02 als echt-analoger sowieso. Aber die Haptik macht auch was aus. Habe gestern Abend wieder am Jp-08 Sounds gebastelt – ui, macht das Spaß. Trotz Minifader (20 Millimeter!) findet sich der Sweepspot recht leicht… meine kleinen wurstigen Finger kommen mit dem Boutique Format also recht gut zurecht. Vielleicht gibt es noch einen weiteren Grund für Hardware: Die Beschränkung. Eines der größten Probleme bei elektronischer Musk ist vielleicht, dass man zu viele Möglichkeiten hat, statt sich auf einige wenige Sachen sich voll zu konzentrieren (und somit mehr rauszuholen). Wie auch immer – ich schätze die Kombi aus Hard- und Software. Aber jedem das Seine…
@Mick Hi Mick – So fummelig ist der Roland SE-02 nicht wirklich… Klar, ein Minimoog mit Drehreglern in Backofenbedienelementgröße ist sicher besser zu bedienen. Soweit ich das aus den YT-Videos beurteilen kann hat der Behringer aber auch nicht gerade die größten Bedienelemente… Hardware hat definitiv immer noch ihren Stellenwert, und dadurch dass der SE-02 analog ist klingt es eben auch anders. Ich habe den SE-02 mal kurz mit dem Arturia Mini V verglichen, und da fällt einem der Unterschied tatsächlich extrem auf. Ich mag beides : Hardware und Software. Seien wir doch froh dass man heute das beste aus beiden Welten bekommen kann, und wer mehr auf das eine oder andere steht hat ja letztlich die freie Wahl. Nur weil jemand Hardware bzw. Analogsynthesizer einsetzt, muss lange noch nicht heißen dass die Tracks fetter sind. Ich bin auch oft echt fertig wenn ich sehe wie manche Leute auf Youtube mit den billigsten Plugins den Hammer Sound abfahren.
@Markus Harsani …im Mix wird aus dem Fett doch meistens eh Matsch…
Wegen der Finetune-Regler: die in dieser Preisklasse üblichen Potis haben viel zu weite Toleranzen, als dass sie mit Mittenrasterung in Mittelstellung wirklich immer 0 Cent ausgeben könnten. Dann doch lieber per Ohr tunen und sich über den tollen Preis freuen. Bei meinem MFB Dominion funktioniert das so ganz reibungslos. Übrigens sind nur die Main-Outs und Phones-Buchsen stereo, alles andere führt leider nur ein Signal.
Anzumerken wäre noch das das Teil auf Velocity und Aftertouch reagiert, ich hab mich sehr gefreut als ich das mehr oder weniger durch Zufall rausgefunden habe.
leider ist die Faltblatt Anleitung von Roland eine Unverschämtheit. Abhilfe gibt es hier (leider nur in Englisch):
http://sunshine-jones.com/roland-boutiquestudio-electronics-se-02-the-missing-manual/
Wem die Haptik von dem Teil nicht gefällt der muss es ja nicht kaufen. Ich finde es ziemlich beeindruckend was alles auf so kleiner Fläche untergebracht wurde und finde das sich das auch noch ausreichend gut bedienen lässt.
@vlkr Das mit den Faltblättern als Manuals ist wirklich ein Unding. Ich habe ja noch Verständnis, dass man das im Online-Zeitalter einem Produkt in den Karton legt um Papier zu sparen, dass aber die Download-Version des Manuals mit diesem armseligen Werk identisch ist, löst bei mir nur Unverständnis aus.
Der klingt ja megafett! Mit dem Stepsequenzer sticht er auch Creamwares Minimax klar aus, der sich klanglich als Minimoog-Clone sonst nicht zu verstecken braucht – VA hin oder her. Sehr schöner Test und was die Übersichtlichkeit betrifft, schlicht vorbildlich :-) Ich find’s ehrlich gesagt auch richtig gut, dass ein Autor hier mal klar sagt, dass er die Kohle für einen Minimoog Reissue nicht ausgeben will oder kann. Zumal man beim Roland SE-02 klanglich tatsächlich keine Kompromisse einzugehen scheint.
@costello Hallo Costello,
ich gehör zur nicht wollen Fraktion ;-) Das Geld was der Minimoog bindet, kann man smarter verteilen. Und in Tools investieren, die einen musikalisch oder technisch weiterbringen. Nichts gegen Moog, „Mother i like to bass“ mag ich schon sehr. Wenns knarzt und grunzt ist das schon funky. Noch ein schönes Boutique Hornpad drunter und dann geht es ab.
*<:o)
@TobyB Stimmt, für reichlich 3.500 Euro kann man ’ne Menge Gear zusammenkaufen. Bei Markus steht ja auch ganz ungeniert ein JP-08 rum. Ich habe mit der Kiste inzwischen auch jede Menge Spaß ;-)
@costello @Costello : Wer die Kohle hat kann Sie ja in 5,84 Roland SE-02 investieren ( 3500EUR / 599EUR ) und dann sogar einen polyphonen SE-02 durch das Chaining Feature :-) JP-08 forever – Also meine Boutiques gebe ich nicht mehr her !
@Markus Harsani Hallo,
zwei JP 08 als Brass Sektion das kommt schon echt Klasse. Ollen Chorus einschleifen und gut ist.
In der Review von sonicstate im September fielen besonders negativ die wackligen Drehregler auf, was auch entsprechend kommentiert wurde („I love those joystick-knobs“). Es hat mich jedoch auch überrascht, da die Qualität bei anderen Boutiques einwandfrei ist. Im Artikel wurde nichts davon erwähnt; hat sich das jetzt gebessert?
@Son of MooG @SonOfMoog : Also wackelig sind die Potentiometer auf gar keinen Fall – Lediglich die Selektor-Potis für „Range“, „Waveform“ und die „LFO“ Wellenformen sind qualitativ nicht in der Liga des Roland JP-08 oder JX-03. Sie sind auch nicht wirklich schlecht oder Wackeln, aber das Gefühl beim drehen dieser Selektor-Switches ist irgendwie „Wobblig“. Man kann die Potis aber nicht nach links oder rechts „verbiegen“ wenn du das meinst.
@Markus Harsani Da scheint Nick Batt wohl einen Prototypen unter den Fingern gehabt zu haben; ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Roland solche Toleranzen zulässt. Wenn ich meinen JX-03 zum Maßstab nehme, sind die Boutiques ja ansonsten sehr gut verarbeitet…
Danke für den Test. Frage: Wie langsam kann OSC3 sein? In den alten Test, die ich kenne, ist dieser immer noch ziemlich schnell (>15Hz). Als LFO zur PWM ist mir das zu viel…
@Moonbooter @MoonBooter : Habe es eben ausgemessen : Die minimalste Frequenz von OSC3 liegt bei komplett nach links gedrehtem Finetune Regler und der Stellung „Keyboard Off“ bei 7,7 Hz.
Hallo Markus,
sehr guter Test über ein sehr gutes Gerät. Was mich nur wieder verwundert ist diese große Lücke zwischen dem Bestbuy und der Leserbewertung. Angesichts der Tatsache das der SE02 überall ausverkauft ist und erst ab Februar wieder verfügbar ist, passt das nicht. Zumal ich mir den SE 02 kürzlich unter den Fingern von Kebu angekört habe und die Kinnlade unten war. Und ich seitdem hinter dem SE02 her bin.
@TobyB Hi Toby, also mittlerweile klafft da keine Lücke mehr. Denn „Bestbuy“ kann ja nur die Redaktion vergeben; bei den Lesern geht die Skala nur bis „sehr gut“ und diese Wertung hat der Roland ja.
@TobyB @TobiB : Vielen Dank dass dir der Test gefallen hat ! Die Bestbuy Benotung habe ich dem Teil verpasst, und kann das auch so unterschreiben. Viele Grüße, Markus
Uff, das hätte ich wirklich nicht gedacht. Ultrafetter Sound und genauso erwarte ich das aus einer analogen Kiste. Ein Brett in die Fresse! Super Test und spitze Rauschwolke. :) Danke Markus! Da bleibt Behringer nur noch das Eurorack-Argument. ;) P.S.: Bei YT gibt es noch den Beweis für eine Selbstoszillation des Filters, falls einem das noch fehlt.
Wieder ein super Testbericht von Dir, bei dem ich keine offene Fragen mehr habe :) Nun ja, Berhinger ist mit dem Model D einfach zu langsam, und der SE-02 passt auch besser ins Reisegepäck :D Somit steht er ganz oben auf meiner Liste! Ohnehin fand ich die Studio Electronics Schiffe schon immer toll, aber leider zu teuer. Und die Boomstar-Teile waren irgendwie dann doch ein bisschen „zu wenig“ – Schön dass es jetzt endlich etwas gibt, was genau in der Mitte liegt :)
Danke für den Bericht!
Hach .. es ist ein Luxusproblem: Ich kann mich nicht so recht zwischen dem Se-02 und dem Dominion Club entscheiden.
Der SE-02 dürfte die Nase etwas vorne haben, was tiefste Bässe anbelangt. Andererseits ist er mir für Nicht-Bass-Aufgaben fast schon zu heftig und zu standard (in dem Sinne dass der Minimoog nun mal – so toll er auch klingt – ein Standard ist). Die Kiste von MFB hingegen scheint mir in allen Bereichen ne ganz gute Form abzugeben, kommt dafür aber leider nicht mit einem 3 VCO (wobei FM auch cool ist….)
Ist sonst noch jemand am abwägen? Was sind eure Überlegungen?
@phyl0x1 Ich wäge nun wieder mit einem System1m ab, wofür ich mich eigentlich schon entschieden hatte (dachte ich)…leicht wird es einem heute nicht gemacht aber solange dies die einzigen Probleme sind ist ja alles gut.
@HX Hallo HX,
das System 1m würde ich ergänzend in Erwägung ziehen, es erfordert Einarbeitung, während das SE02 Hands on Mentalität hat. Bis aus dem System 1m was sinniges kommt, warst due mit dem SE02 wesentlich schneller zu Gange.
@TobyB Hi Toby,
echt jetzt? Kann ich mir nicht so recht vorstellen bei einem subtraktivem Synthi, naja, ein Analoger (real oder VA) muss aber reichen (vorhin stand da was von sich selbst beschränken, das seh ich auf jeden Fall auch so) und bei nochmaliger Überlegeung tendiere ich doch zum S1m, toll klingen auf jeden Fall beide.
@HX Hallo HX,
ich kenn deine Frustationstoleranz nicht ;-) Würd ich heute vor der Wahl stehen, würde ich erst SE 02 und dann S1M kaufen. Weil zum S1M brauchst du einen Stepsequencer, noch ein paar schöne Zusatzmodule und Co. Und mit dem SE02 kannst du sofort loslegen. Perspektivisch macht es Sinn den S1M dann ins Setup zu holen. Ich warte derweil auf meinen SE02 und mache es anders rum.
@TobyB Hallo Toby, ja ok, verstehe, aber Stepsequencer wäre mir nicht so wichtig, und das S1m ist denke ich auch ohne zusätzliches Zeug schon mal ein ganz passabler Klangerzeuger, aufrüsten kann man ja auch später noch wobei ich mich aktuell nicht unbedingt auf dieser Modularschiene sehe aber das kann sich ja mal ändern…du hast es ja so rum auch überlebt.
@HX Hallo HX,
ich bin auch nicht so der Modular Heinz. Das System 1m hat schon seine Fähigkeiten. Und klingt auch ohne Pluged Outs sehr gut. Was ich mal voraussetze, dass du im Hinterkopf hast das MIDI und CV/Gate zwei Paar Schuhe sind und nicht immer zu identischen Ergebnissen führen müssen. Da du ja CV/Gate Spannungen auch wieder manipulieren kannst. Und da sind dann Clockdivider, LFOs, Funktionsgeneratoren & Stepsequencer die CVs verarbeiten und das Ergebnis aus geben sehr schön.
@TobyB Allein die Tatsache, dass im MIDI der Note-Pitch immer an das Note-On Gate geknüpft ist und bei CV/Gate eben nicht, birgt eine Riesenspielwiese für ungewöhnliche Sequenzen. Von dort aus kann man die Komplexität immer weiter steigern, und man muss dafür nicht mal in die Modularwelt einsteigen.
@swellkoerper …alles richtig, aber ich suche eigentlich nur einen gut klingenden Analogen oder VA, die alten Kisten sind viel zu teuer, und es beruhigt mich ungemein das man mit dem S1m evtl. mal später auch wieder weiterführende Sachen machen kann, notwendig ist das aber nun nich unbedingt
Leider ist der Tester im Artikel auf mehrere kritische Punkte überhaupt nicht eingegangen.Das Filter ist deutlich steppy. Die Resonanz dünnt den Bass wie beim Minimoog stark aus. Eine langsame PWM ist überhaupt nicht möglich, weil der VCO viel schneller als ein lfo schwingt und der letzte Punkt ist die Frage der Stimmstabilität und Notenreinheit.Ich hab im Laden festgestellt, daß trotz des aktuellen OS und Kalibrierung die Notenreinheit und die Stimmstabilität nicht ganz hinhauen.
@8 Bit Fighter Stimmprobleme habe ich meinem Gerät durch die Autotune Funktion wegbekommen.
Die Autotune Funktion ist allerdings ein bisschen eigen: am besten 2 x hintereinander ausführen und dann (ganz wichtig) einmal das Gerät aus und an machen.
Ob man das audünnen vom Bass bei voll aufgedrehter Resonanz als Manko ansehen möchte sei jedem selbst überlassen.
Ich hab das mal mit dem Monark (mangels echtem Mini) verglichen und der verhält sich ziemlich exakt genauso.
Die Filter sind allerdings anders abgestimmt beim SE greifen Cutoff und Resonanz etwas später.
Ansonsten hätte ich die beiden mit den meisten Einstellungen im Blindtest wahrscheinlich nicht auseinander halten können. Wenn man den Feedback Regler aufdreht ist der SE allerdings um einiges organischer
@8 Bit Fighter Beim SE-1X dünnt die Resonanz auch aus. Von daher bleibt das Teil seinem „Vorbild“ treu.
@8 Bit Fighter : Vielen Dank für die Kritik – Diese Punkte werde ich bei nächsten Tests mit auf die Checkliste packen. Habe eben deine Punkte nochmals nachgeprüft : Ja, das Filter ist „steppy“ wenn man die Resonanz ziemlich weit aufdreht, und dann den Cutoff gaaaanz langsam aufdreht.Ich denke dass die Abstastung der Potis für die Speichermöglichkeit über 8-Bit Wandler realisiert wurde, da im Stepseqeuncerbetrieb die Parameterlocks auch mit einem Wertebereich con 0-255 arbeiten. Langsame PWM ist in der Tat leider nicht möglich, aber ich fand es eben klasse wie Krass die PWM mit den Settings des Osc3 klingen kann. Stimmstabilitätsprobleme konnte ich zumindest an meinem Testgerät nicht feststellen, und ich habe mit dem SE-02 mehrere Tage stundenlang verbracht. – User „vlkr“ hat ja offenbar eine Lösung hierzu gefunden.
eine Kritik habe ich zum SE-02: Ich habe mir den Luxus gegönnt 3 Stück vor ein paar Monaten zu kaufen um die mittels Chain Funktion einen 3-fachen polyphonen Synth zu haben, getestet. Die Chain Funktion hat ja funktioniert, die Teile untereinander waren aber so verstimmt zueinander. Das Problem: Die Teile haben kein Mastertune der fix bei dem jeweiligen SE-02 eingestellt werden kann. Wenn du den Tune Parameter von den Oszis am Master einstellst, wird das auch wieder an die Slaves übertragen. D.h.: Die Teile haben unterschiedliche Fertigungstoleranzen die sich leider bis jetzt nicht kompensieren lassen. Ich mag ja ein schönes analoge Detuning, aber so extrem wie ich das hier mit meinen 3 SE-02 im polyphonem Spie war, war dann doch zu viel. Wir reden hier fast von Halbtönen. Bitte Roland, per Firmware einen Mastertune einbauen, sonst macht das Feature mit polychaining der Geräte keinen Sinn.
@digidisiggi @Digidisiggi : Vielen Dank für die Info ! Es ist nun ein v1.05 SW-Update verfügbar – Wäre super wenn du mit uns die Info teilen könntest ob das bezüglich des Tunings und Zusammenspiels mehrerer SE-02 eventuell eine Verbesserung bringt ? So wie ich es verstehe wurde folgender Bug behoben : Ein Erhöhen der Oszillator 3 Lautstärke konnte offenbar zu Stimmunstabilitäten führen… Wie gesagt ist der SE-02 bei mir wirklich stabil, aber ich habe auch nur ein Gerät und leider nicht mehrere zum „Chainen“ :-)
@Markus Harsani @Markus: Ich hatte es damals schon mit v1.05 gemacht, die frisch raus kam.
Hallo und danke für den tollen Test!
Ich hätte eine Anmerkung zur fehlenden Transponierbarkeit des Sequenzers. Laut dem (sehr empfehlenswerten!) missing Manual von Sunshine Jones ist es wohl doch möglich den Sequenzer extern mit zB einem Keyboard zu transponieren. Oder verstehe ich den Kritikpunkt falsch?
Zitat:
TRANSPOSING A SEQUENCE
1. Program a sequence you like
2. Set the SYNC settings for the sequencer as you want them
EX: Clocking the SE-02 sequencer from the GATE output of an external sequencer, or other clock source.
3. Set the key trigger (option 3 of the sequencer setup menu) to „TRIGGER“
4. Now when you play a key the sequence will begin and clock from whichever source you’ve assigned, and in whichever key you are playing.
@aphex @Aphex : Vielen Dank dass dir der Test gefallen hat ! Ich habe eben den SE-02 nochmals angeschlossen und es wie im „Missing Manual“ erläutert ausprobiert – Es geht definitiv nicht über ein angeschlossenes Midi-Keyboard oder die DAW. Nach ein paar Recherchen konnte ich aber ermitteln, dass das Transponieren von Sequenzen offenbar nur mittels des K25m Keyboards funktioniert. Siehe hierzu diesen Link :
https://instagram.com/p/BX1ZoJhnsKo/
Anders scheint es derzeit leider wirklich nicht möglich zu sein – Nun ja, hoffen wir mal auf ein Update der Firmware – Das muss ja irgendwie zu machen sein !
Ich weiss, dass sich viele jetzt wundern werden, aber hört Euch mal den pittsburgh lifeforms sv-1 blackbox an. Kostet in etwa genau so viel, klingt neu und extrem analog, kann wesentlich mehr dank Patchpoints und hat nicht diese Mini-Frickel-Bedienung. Nur so ein Tip, weil der Liveforms sv-1 meiner Meinung nach ziemlich unterschätzt wird und auch potentielle Käufer des SE-02 ansprechen dürfte.
Habe den SE02 auch seit Erscheinen.Mir erschliesst sich nicht, warum man ihn mit dem MiniMoog oder anderen Clones vergleichen sollte? Er klingt „eigen“ , weniger weich eher direkter/kraftvoll aber setzt sich sehr gut durch.
Geschmacksache sicher aber eine sehr gute Arbeit von SE.
Die Kritikpunkte hier beziehen sich klar auf die „digitale Steuerungsebene“ also den Anteil von Roland. Da muss ich sagen, gaanz schnell Schwamm drüber.Roland macht maximal noch 1 Update für einige kleinere Probleme,wenn überhaupt. ( siehe erste Boutiqueserie)Jedenfalls ist das meine Erwartung. Wer den SE02 nutzt,sollte so wie er ist zufrieden sein,wird aber nach kurzer Zeit sich unweigerlich die Frage stellen „Welcher Entwickler hat diese Firmware dafür programmiert und hat er jemals Spass daran gehabt mit Einem rumzujammen oder kennt sinnvolle Funktionsweisen“.
Toller Bericht. Ich habe einen Vintage Mini und so ganz ist der SE natürlich nicht zu vergleichen. Wobei man dem SE schon einen ordentlichen Moogisch sound zugestehen muss. Ich bekomme auch den Behringer D und dann mache ich gerne mal einen vergleich.
Noch was, es wird immer das Wackeln der Potis bzw der 6-7 Drehschaltern bemängelt. Ich habe da unterlegscheiben von alten thonk miniklinkenbuchsen druntergelgt und nun wackelt da nichts mehr und alles ist super .
@citric acid Hi Citric Acid – Freut mich dass dir der Bericht gefallen hat, und vielen Dank für den Tip mit den Unterlegscheiben ! Dennoch denke ich dass so etwas von Werk ab schon ordentlich verarbeitet ausgeliefert werden sollte – Bei den anderen Boutiques ging es ja auch ! Würde mich sehr freuen wenn du nach Erhalt des Behringer D deine Erfahrungen mit uns teilen könntest. Viele Grüße, Markus
Danke für den umfangreichen Test, der AMAZONA Bewertung kann ich mich nur anschliessen. Für mich ist das Teil das Highlight im ablaufenden Jahr. Auch nach Wochen ausgiebiger Beschäftigung bin ich immer noch von der Vielseitigkeit und der Klangqualität begeistert. Klingt überhaupt nicht nach Moog, und das ist auch gut so. Sehr durchsetzungsfähig, krasse Sounds und nicht immer so automatisch gut klingend wie ein (doch etwas braverer bzw. gezähmte) MOOG Synth. Leider kommt das Boutique Format der Power des SE-02 nicht gerade entgegen, die Bedienung oft ein wenig frickelig, die Potis eng beieinander, das Panel – der Vielzahl der Funktionen geschuldet -nicht immer gleich intuitiv bedienbar, eigentlich gehört der SE-02 in ein vollwertiges Format/Gehäuse und ist beileibe kein Boutique Gadget. Aber was soll´s, sind wir dankbar für das was wir bekommen haben, Klasse Kooperation von SE mit Roland. Behringers Model D wird angesichts des hier Gebotenen ZU RECHT nur die Hälfte kosten….;-)
warum muss denn alles in diese mini-b kosten reingezwängt werden? was für ein unding das ist. das scheint ja wirklich ein ganz hervorragender synthesizer zu sein, aber warum kann man das ganz enciht etwas größer gestalten. ich kann mir nicht vorstellen, dass dadurch der preis ansteigen würde. 30% größer würde ja schon reichen. gibt schließlich auch elektronik-musiker jenseits der fünfzig ;-)
@fritz808 Hi Fritz808 – ich denke es bringt leider nichts, sich über den Formfaktor des SE-02 aufzuregen… Die Gerätegrösse ist eben so festgegeben, und wird höchstwahrscheinlich auch nicht in einem anderen Format angeboten werden. Klar wäre es schön gewesen ein solches Gerät z.B. im 19 Zoll Format mit schönen großen Bedienelementen haben zu können, aber es hat eben nicht sollen sein… Hast du das Gerät schon einmal „live“ ausprobiert ? Ich finde die Größe des Gerätes wirklich nicht so dramatisch und man kann echt gut damit arbeiten.
Hat mittlerweile mal jemand das teil mit einem SE-1X vergleichen können. Ich liebe den Sound meines SE-1X und will den auch nicht eins zu eins mit Moog vergleichen müssen. Der SE-1X hat seinen eigenen Charme und das ist gut so. Aber da er leider nicht so super intuitiv zu bedienen ist und ne bescheuerte Menü-Bedienung hat war das immer so ne Hass-Liebe. Dank des immensen Speichers werd ich ihn aber wahrscheinlich behalten.
Allerdings wenn der SE-02 extrem nahe ran kommt an den Klang würd ich vielleicht auch wechseln. Des Workflows wegen. Bleibt die Frage ob der Original-SE lediglich dreimal so teuer ist wegen der LFO- und Envelope-Anzahl und der enormen Speichergröße, oder ob generell bessere Bauteile verbaut sind.
Und hat jemand mal vergleichen können?
Könnt Ihr mir sagen, ob es sich bei den FinetuneRreglern (OSC 2+3) wirklich um einen Bereich von -7/+7 Halbtonschritten handelt? Und war das beim Minimoog nicht auch exakt so?
@GioGio Hi GioGio,
auf die Gefahr, dass du nicht mehr mit einer Antwort rechnest, sage ich:
ja, es sind +/-7 Halbtöne (natürlich nicht in Schritten, sondern kontinuierlich)
und ja, es ist beim Original Model D auch so und ebenso beim Sub 37.
@SynthNerd Danke Dir. Beim Behringer Model D sind es nämlich verschiedene und krumme Werte. Hatte das auch eingeschickt, aber es hieß das wäre halt so. Nur weil es analog ist, müssen die Toleranzen nicht so ausrasten. Da hat Roland wohl besser gearbeitet :)
Extrem aussagekräftige (g…..) Soundbeispiele!
@BetaDance Ja, es sind die Art Beispiele die manchmal fehlen. Aber dafür fehlen wiederum die Art Beispiele, die einem perfekte Ergebnisse liefern und für Vergleiche zu SE-1X und Co. helfen könnten. Halb-Halb wäre gut. Aber ist nur meine Meinung ;)
Hallo Markus, vielen Dank für diesen Super Test zu einem Super Gerät!
Nur ein kleiner Korrekturvorschlag zum Abschnitt über Oszillator 2:
„Dreht man den Level von Oszillator 1 in der Mixersektion auf Null und stellt den Range-Parameter auf „Lo“, so kann Oszillator 1 als unabhängiger LFO für die Filterfrequenz dienen – sehr schön!“
Wenn Du hier im Text zweimal „Oszillator 1“ durch „Oszillator 2“ ersetzt, stimmt es.
Zusätzlich kann man erwähnen, dass der Finetune Regler dabei nicht mehr nur +-7 Halbtöne, sondern den gesamten hörbaren Frequenzbereich (und natürlich LFO typisch weit darunter) überstreicht. Das ergibt wirklich krasse Möglichkeiten.
Ich nutze das Teil seit wenigen Stunden und kann nicht davon lassen….
Vorsicht, Suchtgefahr! ;-)
@SynthNerd Danke Dir für die Korrektur. Gut zu wissen ;)
Ich würde immer noch gerne wissen, ob ich mit dem SE-02 ähnlich warme, cremige und Funkige Bässe wie mit dem SE-1X hinbekommen würde und wie „Moogisch“ er wirklich sein kann. Aber das wirst Du mir wahrscheinlich auch nicht sagen können, oder?
@GioGio Hi GioGio,
danke, freut mich zu lesen, wenn mein Kommentar dir nützlich war :-)
Nun zu deinen Fragen zum Sound des SE-02:
– cremige funkige Bässe? – meine Ohren sagen Ja, kann er.
– wie SE-1X? – dass die Entwicklung der klangerzeugenden Baugruppe auch von SE stammt, legt dies nahe. Aber ich hatte den SE-1X noch nie in der Hand und am Ohr, somit wäre es meinerseits vermessen, dies so zu bestätigen.
– „moogisch“? – ja und nein.
MiniMoog typisch ist der Einsatz dreier echter Oszillatoren. Wie alle mir bekannten Model D Clones, hat die auch der SE-02 und das ist auch gut so. (Ich wünschte, mein sub37 hätte die auch.) Dem Moog näher ist der Behringer Model D – zumindest in der Beschränkung und Anordnung der Bedienelemente. Wer Model D kennt, findet sich sofort zu recht. Das und der noch deutlich günstigere Preis hilft dem Behringer die fehlende Speichermöglichkeit zu verzeihen. Da traue ich mir zu, den gewünschten Sound mal eben schnell „hinzuschrauben“. Das Schrauben kann beim SE-02 länger dauern – er hat halt deutlich mehr Knöpfchen (aber zum Glück Speicher für Werks- und User-Presets).
Die kleinen Knöpfchen des SE-02 sind total „unmoogisch“. Ich hätte ihm wenigstens das Gehäuse und die Bedienelemente des system1-m gewünscht (ohne die grüne Lichtshow) und gern auch dessen Eurorack-Fähigkeit.
@SynthNerd …Ich denke, es geht dir mehr um den Klang. Diesen sehr warmen, runden, manchmal etwas dumpfen Moog Charakter hat der Roland eher nicht. Ich sehe das nicht als Nachteil. Speziell dem sub37 bescheinigt man oft, dass er nach oben heraus nicht brilliant sei, weil aus seinem Tiefpassfilter kaum Frequenzen jenseits der 12KHz dringen. – Ich hab nicht nachgemessen, aber eine Obertonschwäche in den hohen Lagen kann mein Gehör nachvollziehen – Ich mag meinen sub37 trotzdem.
Der SE-02 hingegen geht da frischer ans Werk. Und er kann vieles bieten, was weder der Original Model D, noch sein Reissue, noch der Behringer Clone bieten: OSC sync, PW Modulation, Speicher, Sequenzer, Delay. Klanglich vielseitiger ist er damit allemal. Ich möchte die Flexibilität insbesondere bei den Modulations- und Sync-Möglichkeiten nicht missen. Ob er für dich damit passt, kann ich aber nicht sagen.
In einem yt video zum Vergleich se-02/behringer model d meinte ich zu hören, dass der Behringer etwas wärmer klang. Aber das nach einem Video zu beurteilen, ist gewagt.
Mein Rat: Geh zum Händler und probier den se-02 dort aus. Dann merkst Du, ob dich die kleinen Knöpfchen nerven und vor allem, ob er DEINE klanglichen Erwartungen trifft. Oder beim Online Händler bestellen und zu Hause testen. Das hilft dir mehr, als alle subjektiven Urteile von mir oder anderen.
@SynthNerd Vielen Dank. Ja, vielleicht bestell ich einfach einen und vergleiche dann bevor ich mich entscheide den SE-1X zu verkaufen. Aber so wäre es leichter und es ist immer blöd etwas dem Händler zurück schicken zu müssen. Vor Ort kann ich schlecht vergleichen. Brauche meinen SE-1X daneben.
Für krassere Bass-Sounds etc. hab ich auch andere Geräte. Dafür brauche ich keinen SE-02. Es geht mir wirklich um „Moogiges“ und SE-1X. Behringer Model D habe ich. Aber brauche noch zusätzlich was mit Speicher um die Art Sounds die ich meine als Presets abzulegen zum schnellen öffnen und Editieren.
@GioGio sehr gut, bin schon jetzt gespannt auf dein Urteil als SE-1X Kenner. Und wer weiß, vielleicht behältst du am Ende gar beide :-)
@SynthNerd „Kenner“? Naja. Obwohl man mir nachsagt ich sei zu bescheiden…aber auch zu faul XD
Ich habe ihn soeben bestellt und schau mir das mal innerhalb der nächsten 30 Tage an.
Ich hoffe ich behalte nicht beide XD Es muss nämlich wieder Geld reinkommen, haha.
Am allerliebsten würde ich den SE-1X gegen einen Voyager RME austauschen. Da würde ich dann nicht mal nach Klangbeispielen fragen und blind vertrauen. Aber das ist auch eine andere Preisliga auf dem Gebrauchtmarkt :(((
Danke Dir nochmals für Deine ausführlichen Antworten und Deine Mühen. s ist toll, wie Du mit Deiner Antwort heute wieder für Bewegung in diesem Test sorgtest.
Ein frohes Fest wünsche ich :)))
@GioGio sehr gerne und besten Dank für die netten Worte :-)
Ja, den Voyager hatte ich auch lange auf der Liste in der Hoffnung, da mal ein Schnäppchen zu erwischen. Hat bis jetzt nicht geklappt. Offenbar schreckten mich da auch die Preise (obwohl – verglichen mit Jupiter 8 oder Prophet 5 isser dann fast schon billig ;-). Aber auch da bin ich nicht sicher, ob der einen SE-1X vollständig ersetzen kann, weil die verschiedenen analogen Synths haben oft einen eigenen Charakter und soweit ich hier und da gelesen habe, klingt auch der SE-1X nicht unbedingt 1:1 nach Moog. Auch da besteht die Gefahr, dass man sich von keinem trennen mag. (Zumindest fällt mir das immer schwer, meinen Geräte-Zoo auszumisten – will ich mir für 2019 mal vornehmen ;-)
Ein „Tausch“ SE-1X gegen SE-02 mag sich rechnen (hab meinen 02 unter 390 erwischt – der 1X sollte fast das doppelte bringen). Aber es will überlegt sein. Selbst wenn der Klang passt – ein solides Rack Modul gegen eine kleine Boutique Schachtel – ok, wenn man die auf den Tisch legen will und es dort eh schon eng zu geht, hat auch das Sinn.
Anyway, ich bin gespannt…
Auch Dir und allen Lesern, Schreibern und Redakteuren bei Amazona.de ein Frohes Fest!
Wie kann man denn die Sequenzerdaten Midi aufnehmen? bei dem SH 02A und TB 03 funktioniert es, wenn der Treiber installiert ist, aber bei dem SE 02 funktioniert es nicht.
Hinweis: schon seit langem hat der SE 02 mit einem Update einen zusätzlichen „normalen“ (also auch langsam-fähigen) LFO für PWM bekommen, der muss jedoch „im Menü“ eingestellt werden. Ebenso gibt es jetzt Realtime-Seq Eingabe und Step-Eingabe.
Ich hab das Gerät schon eine Weile in meinem Setting. Ich mag es immer noch und es ist handlich. Für das kleine Gerät kommt ordentlich Power raus.
Wünschenswert (wie bei allen Boutique) wäre den Sequencer auch mal per Software zu bedienen.
Ich war aufgrund des Formfaktors, der im Test beschriebenen Potiqualität und meiner Fingergröße sehr skeptisch und kann bestätigen, dass es nicht ideal ist. Dennoch kann ich mich damit arrangieren und würde sagen, dass man durchaus gut damit arbeiten kann, auch wenn es sicher besser geht. Die positiven Aspekte des Geräts wiegen für mich deutlich schwerer, so dass dieses Manko für mich kein Dealbreaker ist.
Also ich habe ,ich in den letzten Monaten Schock verliebt in das Teil
Bitte macht auch dafür mal ein Tutorial mit Sounds!