Daft Punk: Jubiläumsausgabe von Random Access Memories ohne Beats
Daft Punk gaben am 22.02.2021 ihre Trennung bekannt. Eines der erfolgreichsten Duos der elektronischen Tanzmusik war Geschichte. Hier findet ihr die AMAZONA.de Fresh News über das Ende von Daft Punk. Doch jetzt gibt es wieder ein kleines Lebenszeichen. Das megaerfolgreiche Album Random Access Memories feiert sein 10-jähriges Bestehen.
Das ist aber nicht der eigentliche Grund, warum wir auf AMAZONA.de von der Neuauflage dieses Albums berichten. Im Rahmen des Jubiläums wird eine Drumless-Version dieses Albums veröffentlicht. Die Plattenfirma ist der Meinung, dass durch die Streichung aller Schlagzeug- und Percussion-Elemente dem Hörer die Möglichkeit gegeben wird, tiefer in die verschiedenen Ebenen der Instrumentierung jedes Tracks einzutauchen. Die Vorabauskopplungen „Within“ und „Motherboard“ beweisen, dass das Songwriting auch ohne Grooves auskommt. Besonders bei „Within“ tritt das Klavier von Chilly Gonzales in das Zentrum.
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Random Access Memories wurde äußerst aufwendig produziert, denn Daft Punk verzichtete fast vollständig auf Samples und elektronische Klangerzeugung. Nur ein Vocoder und ein modularer Synthesizer wurden genutzt. Alle anderen Instrumente und Geräusche wurden gespielt, wie zum Beispiel die Orchesterpassagen, Chöre, Wassertropfen und klapperndes Geschirr usw. Heutzutage ist es kein Problem, diese Klänge in einer Sample-Library zu finden.
Doch wenn ich an eine Drumless Version denke, dann denke ich als Musiker an Remix! Es ist eine Einladung, die Titel mit neuen Beats auszustatten und in einem neuen Gewand zu präsentieren. Selbstverständlich gibt es ein paar Schlauberger im Netz, die nach der Ankündigung von Daft Punk eine Drumless Version von Random Access Memories mithilfe von KIs erzeugt haben. Diese Versionen sind sicher hilfreich dabei zu erahnen, was Daft Punk vorhaben. Ich gebe aber zu bedenken, dass es (noch) ein großer Unterschied ist, ob man von einer KI die Drums herausrechnen lässt oder ob man die Drums der Multitracks stummschaltet. Die offizielle Version von Random Access Memories wird die klangliche Tiefe bieten, welche sich Kenner von diesem Album erwarten werden. Sicher werden wir an den Punkt kommen, wo das alles keinen großen Unterschied machen wird. Dennoch war es Daft Punk auch nicht egal, ob sie mit perfekter Orchester Sample Library oder einem echten Orchester arbeiten.
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Keine andere Band wie Daft Punk hat es mit diesem Album geschafft, die elektronische Musik mit dem Pop-Mainstream zu versöhnen. Random Access Memories ist in erster Linie ein Pop-Album, das mit erstklassig eingängig produzierten Songs und einem Staraufgebot glänzen konnte. Das Lied „Get Lucky“ eroberte dank Pharrell Williams und Nile Rodgers die Welt. Julian Casablancas, Paul Williams, Panda Bear, DJ Falcon, Chilly Gonzales, Todd Edwards und Giorgio Moroder waren weitere Gäste auf dem Album. 2014 erhielten Daft Punk 5 Grammys für Random Access Memories in den Kategorien Best Dance/Electronica Album, Best Engineered Album (Non-Classical), Best Pop Duo/Group Performance, Record of the Year und Album of the Year.
Selbstverständlich enthält diese Jubiläumsausgabe Bonusmaterial. Die Plattenfirma spricht von 35 Minuten unveröffentlichte Musik, wobei es sich um Demos und Studio-Outtakes handelt. Natürlich wurden auch unglaublich viel Videos mit den Protagonisten von Random Access Memories veröffentlicht. Ein paar habe ich euch eingebunden.
Was haltet ihr von Random Access Memories? Denkt ihr, die Drumless Version wird neue Türen für die Zuhörer öffnen oder ist das alles nur der verzweifelte Versuch, Kohle aus dem Namen Daft Punk herauszuquetschen?
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Hmmm, ein Album als Jubiläumsedition neu raus zu bringen ist ja schon ein bekannter Marketing Stunt. Doch das Album als „Drumless Edition“ zu veröffentlichen ist eine neue Dimension um aus den Originalaufnahmen noch mal Kohle zu generieren. Obwohl ich wirklich sagen muss, dass „Within“ in dieser Version wunderschön klingt. Chilly Gonzales‘ essentieller Beitrag zum Track wird dadurch mehr als offensichtlich.
Moin zusammen.
Interessante Idee, wie ich finde.
Einfach mal „Drumless“, warum eigentlich nicht?
Eine Aufnahme für Leute die eventuell selber musizieren/komponieren oder auch einfach mal „nur“ lauschen möchten.
„Within“ ist schon ziemlich gut gemacht, wie ich finde.
Und in der „Drumless“ Version, gefällt es mir sogar besser.
Die Arpeggios in „Motherboard“ zum Ende hin, sind einfach gelungen und wirken auch ohne Beats.
Gruß
SlapBummPop
Klingt richtig gut! Als Musiker habe ich glücklicherweise auch kein Problem damit, wenn Leute mit ihrer Musik Geld verdienen wollen, da werde ich wohl zuschlagen :)
Das normale Album ist gut! Etwas melancholisch angehaucht aber die Drums und besonders das Feature mit Moroder sind klasse Songs. Eine Drumless Version? Da benutzt man einfach iZotope RX 10 und man hat immer und jederzeit bei jedem Lieblingssong eine Drumless Version. Was ein Quatsch! 😄
Ich war nie großer Daft Punk Fan und gehöre zu den 5 Menschen auf diesem Planeten die RAM nicht gehört haben. Aber die Idee das als Drumless zu veröffentlichen finde ich zumindest interessant. Besonders wenn man das Original nicht kennt, dann geht man evtl. Vorurteilsfreier ran.
…auch wenn es wieder so’n Marketingding ist um die Kuh nochmal zu melken.
Ich werd da mal reinhören.
@Trance-Ference ich bin nach Discovery ausgestiegen und war bis dahin schon sowas wie Fan. Danach war mir alles zu glatt und blabla. RAM habe ich ebenfalls nie gehört, außer was im Radio so lief.
@Kazimoto Was denkst du denn über die Drumless Version? Oder ist die bei dir auch schon raus?
@Trance-Ference Ich bin da definitiv raus und sollte ich etwas mega geiles verpasst haben bekomme ich es bestimmt gesagt. So ein Drumless, Voiceless, Bassless Zeugs bekommen wir demnächst eh inflationär bei Youtube um die Ohren gehauen, KI macht es möglich.
@Trance-Ference > Ich war nie großer Daft Punk Fan und gehöre zu den 5 Menschen auf diesem Planeten die RAM nicht gehört haben. […]
Dann gibt’s außer uns beiden noch 3 andere. 😀
Und, ja: Ich bin auch kein »Fan« im eigentlichen Sinne, finde die Musik aber gut hörbar, so dass ich nicht den Sender wechseln würde, liefe die Musik im Radio.
@Flowwater Dein Album gefällt mir besser. Das Bild von dir mit der Sonnenbrille zwischen den verwelkten Sonnenblumen ist ebenfalls sehr gelungen. Mal was anderes als Get Lucky. 😉
@Kazimoto Vielen lieben Dank für die Blumen! Das tut sehr gut so etwas zu hören! 🙂
Das zweite Album ist schon fertig … und wird noch dieses Jahr veröffentlicht.
PS: Und gut zu hören, dass Dich die CD erreicht hat.
ansich ein Schwachsinn aber andererseits ist das super zum Remixen wenn die Plattenfirma die Drums selbst entfernt
Mega! Schon seit es damals rauskam, bin ich ein riesen Fan dieses Albums und kann es mir einfach nicht leid hören. Aber auch aus rein tontechnischer und musikwissenschaftlicher Sicht ist das Ding eine absolute Referenz!
Daft Punk scheint dieselbe Philisophie wie ich zu vertreten: Elektronische Musik ist erst dann Musik, wenn du alle Drums stummschalten kannst und dann nicht das Gefühl hast, dass ein unvollständiges Musikstück zurückbliebe.
@Johnnie Beamer Wird schwierig bei 909 Techno. 🤣
@Kazimoto wieso, reicht doch (prinzipiell) schon ne Bassline. Wer nicht mal das schafft…👌
@Johnnie Beamer Wenn ich mir überlege, dass in letzter Zeit vermehrt PlugIns erscheinen, nur um eine vernünftige »KickDrum« zu erzeugen (was immer man darunter nun wieder verstehen mag) … tja … dann weiß ich nicht, ob der Fokus der Musikschaffenden tatsächlich auf solchen Feinheiten liegen wird.
Robert Henke (»monolake«) hat in einem Interview mal sinngemäß gesagt (ich glaube, es war in der »Keys«), dass er in einer Live-Performance evtl. so experimentell wird, dass die Leute auf der Tanzfläche etwas irritiert schauen. Dann schiebt er schnell eine BassLine oder eine Kick nach (so genau weiß ich das nicht mehr) »und alles freut sich wieder« (an diesen Wortlaut kann ich mich dagegen noch gut erinnern). Ich hab‘ bei der Aussage heftig geschmunzelt. 😄
@Flowwater Alles Anfänger! 😂
https://www.youtube.com/watch?v=Eglj8lB2bjg
@Kazimoto LOL 😄
@Flowwater Gefällt dir? Schluss mit luschipuschi!
https://www.youtube.com/watch?v=x-iReYSZpyw
😂
@Kazimoto Aber mal im Ernst und kein Witz, in dem Zusammenhang finde ich den Kollegen hier faszinierend:
Métaraph @ Mind Medizin 2022
https://www.youtube.com/watch?v=dX3DIFxc1w4
Ich habe auch schon mehrere Interviews mit ihm gesehen, und ich bin echt fasziniert davon, wie ernst ihm die Sache ist. Es ist überhaupt nicht meine Musik … aber da nimmt jemand seine Sache ernst (und, ganz ohne Häme: ich bin mir auch nicht sicher, ob das Personalpronomen »er« überhaupt passt).
Ich habe mir auch mal die 1-Stunden-Show von Björn Torwellen auf der »Nature One 2021« auf YouTube gegeben (abends im dunklen Zimmer). Auch hier: Nicht meine Musik … aber das hatte was:
Björn Torwellen @ Nature One 2021
https://www.youtube.com/watch?v=ZzNEbME–Gs
@Kazimoto Da bin ich auf die drumless Version von gespannt
@Flowwater Eine „4-on-the-floor“ Kickdrum ist nur so eine Art ‚Klick mit Wumms‘ für Leute, die zu faul sind zum mitzählen. Also kurz eigentlich: eine Klickdrum… 😎
„Drumless“ ist glaube ich auch ein wenig zu vereinfacht gesagt:)
Soweit ich das höre, wurde ja auch sämtliche Dynamikbearbeitung wie Sidechaining entfernt, die sonst den Drums Platz schafft. Es dürfte momentan noch ziemlich schwer sein, dass mit KI zu erreichen, da man die fehlenden Frequenzen durch Ducking ja nicht so einfach wiederherstellen kann….
Erstaunlich, wie gut das ohne beats funktioniert, aber das Material – wie ihr Gesamtwerk überhaupt – ist auch auf einem Level, von dem selbst Profis nur schwärmen können – wie es seinerzeit Moroder getan hat, als er erzählte, wie viel Arbeit Daft Punk in jedes Detail stecken, aus wieviel Schritten zb Vocoder Spuren bestehen. Es ist wie bei Tarantino: Die Mitwirkung an seinen Filmen ist für die Schauspieler meist auch mit die (DIE?) größte Höchstleistung ihrer Karriere. Auch wenn Daft Punk mit jeder Platte nach dem Debut für mich immer „un-rockiger“ wurden, so ist dennoch offensichtlich: Diese Kombination von Geschmack, Fleiß, Talent, Können und kompletter Hingabe an eine Richtung, um sie dann mit jedem Werk neu zu erfinden, das haben nur wenige im Pop so geschafft. Nur um schließlich alles auf einen Loop herunter zu kondensieren, so perfekt, dass man den sich für immer und ewig anhören kann. Und dass sie am Zenith aufgehört haben, beweist, wie sehr sie lieben, was sie gemacht haben, denn niemand wird je sagen können, ihr Alterswerk hätten sie sich besser gespart. Sie haben ihren Mythos unsterblich gemacht, selbst diese Entscheidung ist 100% mit vollem Bewusstsein getroffen.
Coole Idee!
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Naja, Daft Punk kann man es noch verzeihen, aber ich denke jedem sollte klar sein das es hier rein ums Geld verdienen geht und eher nicht um den Hörer neue Ebenen zu öffnen, wie es so schön umschrieben wurde.
Ich für meinen Teil brauch das überhaupt nicht, weil für mich das Album eben mit den Drums das ausgemacht hat, was es ist, ein rundum stimmiges Album.