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Die beliebtesten Akkordfolgen der größten Hits

David Bennet stellt 7 der beliebtesten Akkordfolgen von großen Hits vor.

25. Juni 2022

David Bennet

Musiker und Musikerinnen werden bewundert. Besonders wenn sie eine Melodie komponiert haben, die sich in unsere Herzen eingegraben haben und Teil unseres Lebens geworden sind. Manche Lieder begleiten uns das ganze Leben, andere sind nur Lebensabschnittsgefährten und manche Lieder werden heimlich gehört, weil sie viel zu peinlich sind. Da der Mensch Musik emotional bewertet und einordnet, werde auch die Komponisten und Komponistinnen solcher Lieder bewundert und emotionalisiert.

Schnell ist die Rede von gottgegebenem Talent, Genie und Meister. Die Wahrheit ist jedoch, dass sich viele Songs bei Strukturen bedienen, die schon sehr lange bekannt sind. Einer dieser beliebten Strukturen sind bewährte Akkordfolgen. David Bennet erklärt in seinem Video 7 Super Common Chord Progressions an why they work“, was hinter vielen Songs steckt; nichts weiter als altbewährte Muster.

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Die Akkordfolgen werden mit römischen Zahlen dargestellt. Die Zahlen beziehen sich immer auf die Position in der Tonleiter. Beispielhaft kann man das an der I–V–vi–IV Akkordfolgen demonstrieren. C-Dur beinhaltet die Akkorde C Dm Em F G Am H-vermindert. Die Akkordfolge I–V–vi–IV würde in C-Dur demzufolge C–G–Am–F lauten. Position 1 belegt C, Position 5 belegt G, Position 6 belegt Am und Position 4 F. Die Analyse im Video von David Bennet  beweist, dass bestimmte Akkordabfolgen immer funktionieren und große Hits hervorgebracht hat.

Natürlich ist die I–V–vi–IV Akkordabfolge nicht die einzige Akkordabfolge, die sich im Laufe der Zeit bewährt hat. Sieben der wichtigsten Akkordfolgen werden in dem Video von David Bennet vorgestellt.

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I–V–vi–IV Folge oder „Axis Akkordabfolge“, ist nach der Comedy Gruppe „The Axis of Awesome“ benannt. Sie verdeutlichen auf humoroistische Weise, wie viele Kompositionen auf dieser Akkordfolge beruhen.

Man hört die I–V–vi–IV Abfolge z. B. in Forever Young von Alphaville, Clean von Taylor Swift, Hello von Adele, No Woman, No Cry von Bob Marley, Let it Be von The Beatles. Die Liste ist endlos und wird jedes Jahr länger. Eine Liste von I–V–vi–IV Songs, findet ihr in den Links.

Die Akkordabfolge IV-vi-I-V steht der Axis Akkordfolge sehr nah, weil es sich um die gleichen Akkorde handelt, die aber in einer anderen Reihenfolge gespielt werden. Diese Akkordabfolge wird gerne in Kompositionen mit einem melancholischen Touch verwendet. Daher bietet es sich an, diese Akkorde in einer Moll-Tonleiter zu verwenden. Sie wurde z. B. in Numb von Linkin Park, Africa von Toto, San Francisco von Scott McKenzie und  Save Tonight von Eagle Eye Cherry verwendet.

Es ist durchaus möglich, dass die Akkordabfolge variiert und Abwandlungen eingebaut werden. Die Komponisten und Komponistinnen sind eingeladen, durch Kreativität die Muster aufzubrechen. Ein gutes Beispiel dafür ist Comfortably Numb von Pink Floyd. Für diesen Song hat David Gilmour die Andalusien Cadence Akkordabfolge (I – ♭VII-♭VI-V) variiert. Diese Abfolge wird ebenfalls in dem Video vorgestellt.

Zu Sprache kommen auch Aeolian vamp (I – ♭VII-♭VI), Doo-Wop Changes (I- vi- IV- V), Major Scale vamp (I- IV -V) und der Mixolydian vamp (I – ♭VII-IV-I). Alle Akkordfolgen zeichnen sich dadurch aus, dass sie in legendären Kompositionen und Klassikern benutzt wurden. Die Akkordabfolgen funktionieren in jeder Tonart und daher lassen sich sich Lieder mit der gleichen Abfolge auch nicht immer auf Anhieb erkennen.

Es darf aber nicht vergessen werden, dass es mehr braucht als nur eine Akkordfolge, um einen Hit zu landen. Interessant, dass man mit der I–V–vi–IV Abfolge und einer Gitarre den Freundes- und Familienkreis stundenlang mit Gassenhauer bespaßen kann.

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Forum
  1. Profilbild
    Flowwater AHU

    Das ist einer der Gründe, warum ich bei all dem Schwachsinn, den es so gibt, YouTube immer noch superklasse finde. Ich bin immer nur angemeldet unterwegs und drücke den ganzen Quatsch, den mir YouTube so vorschlägt, rigoros weg mit »Kanal nicht mehr vorschlagen«. Und tatsächlich kommen seit ein paar Jahren kaum noch Vorschläge von YouTube, die mich nicht interessieren.

    Aber egal.

    Solche Videos wie das hier vorgestellte sind es, die ich dann auch gerne ansehe (als nicht-ausgebildeter Musiker, oder vornehmer »Autodidakt«). Im Hinterkopf regt sich noch die Frage, ob er für das Video nicht einen »Strike« von der Hälfte der Musikschaffenden und -Labels bekäme (im Sinne von: einen »Strike« verteilen kann man ja einfach mal). Aber naja.

    Noch ein Tipp für die Runde: Ich sehe mir auf YouTube auch sehr gerne »Songwriting Explained« an, der angenehm unaufgeregt über Harmonien und so weiter aufklärt. Sehr lehrreich.

  2. Profilbild
    Gero van Apen

    Ein Thema das mich sowas von überhaupt nicht interessiert ;-P
    Aber:

    „…Die Akkordabfolgen funktionieren in jeder Tonleiter…“

    Soll heißen „in jeder Tonart“ …oder?

      • Profilbild
        Gero van Apen

        @Sven Rosswog hi Sven, gerne… aber dass das in allen Tonarten funktioniert ist eigentlich selbstredend… in unserer wohltemperierten Welt ohne Tonartencharakteristik.

        • Profilbild
          Sven Rosswog RED

          @Gero van Apen Hi Gero,

          klar, aber nicht alle Musiker und Musikerinnen haben diese Grundlagen. Sogar Boris Blank sagt, dass er keine Noten lesen kann und ich finde, der macht echt unglaublich gute Musik, weiß aber anscheinend von all dem nichts ;-)

          • Profilbild
            Gero van Apen

            @Sven Rosswog jaja, ich weiß… zu viel theoretisches Wissen schadet. Deshalb male ich seit einiger Zeit, habe absolut keine Ahnung davon ;-)

  3. Profilbild
    RE.S

    Bei mir hat die Einsicht, dass die meisten Popsongs in Schleifen zwischen 5 und 15 Sekunden Länge festhängen, ihrerzeit für einige Ernüchterung gesorgt. Ich höre zwar nicht genau, um welches Schema es sich handelt (und beneide jeden, der musikalisch genug ist, das zu können) aber dass vier Akkorde runtergeleiert werden, hört ein Tauber, wenn er drauf achtet. Die ganz große Euphorie will sich bei Songs, die das tun, bei mir nicht mehr einstellen. Eigentlich sollte es nicht so sein. Ob Musik gut ist, hängt natürlich nicht von der Komplexität ab. Aber es ist ein bisschen wie in dem Märchen mit dem Krug, aus dem endlos Bier strömt, solange man nicht hinein sieht. Tut man’s doch, sieht man eine Kröte auf dem Boden sitzen.

    • Profilbild
      Blue

      @RE.S Ein interessanter Kommentar … und wenn ich den mal so wirken lasse … würde ich dem zustimmen!
      Einmal, weil mir die auf diesen „Patterns“ basierende Musik tatsächlich größtenteils auch unterschwelliges Unbehagen bereitet.
      Andererseits mach ich seit 40 Jahren eigene Musik, ohne um diese theoretischen Zusammenhänge zu wissen, oder auch nur Noten lesen zu können.
      Vielleicht ist es tatsächlich schöner/aufregender, frei von solchen Theorien einfach nur gemeinsam mit anderen „Ahnungslosen“ Musik entstehen zu lassen, die einfach freier ist, weil eben nicht auf Musik-Theorie basiert?

      Ich für mich kann da nur mit JA antworten … also möge das „Bier“ ewig strömen :) !

      • Profilbild
        Blue

        @Blue Nachtrag:
        Dieses (von mir mitkreierte) Album ist zwar schon 30 Jahre alt, aber aufgrund des interessanten Artikels höre ich es mir grad mal wieder an …
        https://youtu.be/Po9_D6FdzmQ
        OK, es gibt auch da natürlich viele repetetive Teile!
        Aber das runterbrechen können auf irgendwelche Mainstream 3-4 Akkord Schemata …?
        Da binni wohl schlicht zu unprofessionell für, so als unbedarfter aus dem Bauch raus Mucker … ;)
        Lasse mich aber sehr gerne auch eines Besseren belehren!

        Cheers :)

    • Profilbild
      chardt

      @RE.S Die Rache der frühen Geburt ;)
      Ich bin musikalisch in den 70ern aufgewachsen, also zu einer Zeit, als selbst Popsongs noch etwas musikalisch interessant sein konnten. Heute geht das nicht mehr, da muss sofort der Refrain kommen damit der Hörer nicht „weiterblättert“ und der Rest des Liedes bleibt sicherheitshalber fast genauso. Ab und zu kann ich mir das geben (wenn es mit so viel Charme daherkommt wie „Have a Nice Day“), aber auf Dauer ist es Weißbrot … (oder von mir aus auch Löwenbräu Helles ;)

      Auf Youtube sehe ich mir öfter die Sachen von Rick Beato an. Der gibt sich manchmal die aktuellen Hits und analysiert eben auch z.B. die zugrunde liegende Akkordfolge. Eine Akkordfolge mit tatsächlich VIER Akkorden ist heute schon das Maximum an musikalischer Komplexität, häufig tun es auch drei oder nur zwei Akkorde :(

      • Profilbild
        chardt

        @chardt Noch ein Link: https://www.youtube.com/watch?v=nuGt-ZG39cU
        Und zwei Zitate (aus Kommentaren zu einem anderen Rick-Beato-Video):

        „A couple of years ago I was talking with a young coworker who thought it was weird that I actually sit down and listen to music, as opposed to just having it on while I’m doing something else. Since then I’ve wondered if the „issue“ with current pop music might be that it’s designed to be heard in the background while multitasking rather than actively listened to.“

        „I think for a lot of the younger generation, the actual music is secondary to the image and personality singing it. My daughter follows many of the popular artists today, but rarely listens to the music.“

        • Profilbild
          cosmolab

          @chardt Solche Zitate liest man ja oft – aber es klingt mir recht wohlfeil. Auf den Punkt gebracht liefe es aber darauf hinaus, die Schuld allein der jungen Generation wegen ihres schlechten Musikgeschmacks und geistiger Trägheit in die Schuhe zu schieben.
          Nach meiner Ansicht hat die Musikindustrie selbst den allergrößten Anteil an ihrer Misere, denn in Zeiten des „Vermarktungsumbruchs“ (also seit jetzt mehr als 20 Jahren) regieren dort „Betriebswirte“, eskortiert von Marketing-„Analysten“, die von Musik keine Ahnung haben (was ihnen auch noch egal ist) und am liebsten irgendeine „KI“ ran lassen würden, damit sie das geringst mögliche Risiko für ihre Investitionen eingehen. Das was wir heute hören müssen, ist das Ergebnis dieser „Optimierungen“.
          Um ein Beispiel zu nennen: Für geradezu symptomatisch halte ich den exzessiven Einsatz von Autotuning-Plugins zur Stimmenkorrektur. Das wird inzwischen so gedankenlos und exzessiv eingesetzt wie Maggi-Würze in der Werkskantine (in beiden Fällen wahrscheinlich aus demselben Grund, nämlich möglichst billig „das Produkt zu retten“).

          Ich glaube ganz sicher, dass solche Feigheiten und Fehlleistungen letztlich einen deutlich größeren Anteil am Problem haben als der Geschmack der „younger generation“.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @chardt Die Anzahl der Akkorde sagt aber nix über die Qualität der Musik aus.
        Kann man auch bei Beato lernen.

          • Profilbild
            cosmolab

            @chardt Ich glaube, dieses „Symptom“ ist letztlich nix anderes als ein Nachweis, wie Pop- (und Rock-) Musik halt in ihrem Grundaufbau funktioniert. ;-) Und das nicht erst seit kurzem, sondern praktisch „schon immer“. Schließlich sind einige Beispiele im Video zu diesem Artikel ja auch älter als 50 Jahre…

  4. Profilbild
    T2Link

    Moin,

    Sehr schönes Feature. Lädt wirklich ein, sich mal den eigenen Helden und Lieblingssongs analytisch zu widmen. So ein Feature würde mich auch für Jazz Standards interessieren…
    Danke!

  5. Profilbild
    moinho AHU

    „C-Dur beinhaltet die Akkorde C Dm Em F G Am Hm. “
    Das letzte Mal wie ich nachgeschaut habe war das ein Hdim. Was auch Russell, Evans und Davis (um nur einige zu nennen) dazu bewog, doch eher lydisch rumzurennen, da hat man dann zwar keine normale Subdominante, braucht man aber eh nicht, weil man da ja gern ne Doppeldominantsubstitution macht…

  6. Profilbild
    philbmc

    In diesem Satz ist die 4 und 6 vertauscht…
    „Position 1 belegt C, Position 5 belegt G, Position 6 belegt F und Position 4 Am.“

  7. Profilbild
    Tai AHU

    Ich hatte mal in einem Musikladen ein Buch in die Hand genommen, es war eine Magisterarbeit oder ähnlich. Da wurde die musikalische Qualität auch an der Anzahl der verwendeten Akkorde gemessen. Sportlicher Ansatz. Wenn ich mich recht erinnere, wurde dadurch der längste Titel der Aftermath (ich glaube der heisst Goin‘ Home), von den Stones abgewertet, weil in den letzten Minuten überhaupt kein Wechsel mehr vorkam. Das erinnerte mich an Stiftung Warentest, die etwa zur gleichen Zeit einen wirklich guten Yamaha Verstärker abwerteten, weil auf der Platine keine Widerstandswerte aufgedruckt waren. Mir fällt gerade Uriah Heep ein, die mit zwei Akkorden bei Lady in Black hervorragend leben können. Muss nicht gefallen, hat aber auf jeden Fall funktioniert.

    • Profilbild
      cosmolab

      @Tai …so isses! :-)
      Ein bissl Musiktheorie hier und da kann natürlich nicht schaden, und wenn man es mal etwas versöhnlicher sieht, dann ist die Erkenntnis aus dem Artikel ja letztlich nur, dass auch die populäre Musik unseres Kulturkreises gewissen Regeln folgt.
      Nur aus einer gleichen Akkordfolge folgt aber keineswegs, dass damit die ganze Musik immer gleich ist – und das haben einige hier ja sehr schön bestätigt, indem sie geschrieben haben, dass sie die Systematik in den Akkordfolgen gar nicht immer sofort erkannt hatten. Das sollte uns Mut machen – es ist eben DOCH noch nicht alles komponiert und gehört worden… ;-)

  8. Profilbild
    Sudad G

    Schöner und informativer Beitrag!
    Ich bin halt als Teenager mit der Musik der 80er groß geworden. Da hatten viele Songs vielschichtige und interessante Akkord-Folgen, teilweise spannende Intros und Ausflüge in andere Harmonien im letzten Drittel des Songs (z.B. Genesis – „Land of Confusion“, Tina Turner – „We Don’t Need Another Hero“ etc.) Das fehlt mir heute ein wenig bei den meisten aktuellen Songs. Auch durfte der Melodiebogen früher länger sein als heute und bis zum Refrain wurde Spannung aufgebaut.
    Ich weiß nicht warum, aber zahlreiche Rock- und Popsongs (nicht alle) klingen heutzutage sowohl harmonisch als auch soundtechnisch wie Werbe-Jingles. Zu beliebig und zu Mainstream kompatibel ohne Ecken und Kanten – vielleicht für die KI von Spotify produziert – das wäre eine mögliche Erklärung.

    Zum Glück darf ich wenigstens bei meinen Deep und Soulful House Projekten noch ein paar Jazz und Neo-Soul Akkord-Folgen verwenden, denn nur mit zwei bis drei Dreiklängen im Spotify-Gewand arbeiten zu müssen, wäre mir echt zu langweilig. Aber gut – Geschmäcker sind eben verschieden und am Ende zählt das Gesamtergebnis eines Songs. Wenn er funktioniert und im Ohr bleibt, ist doch Alles gut.

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