Auswertung der erfolgreichsten Songs nach Geschlechtern
Vor einem Jahr veröffentlichte ich den Artikel: „Frauen, Synthesizer und die elektronische Musikszene. Wie werden Frauen in der elektronischen Musikszene wahrgenommen?“
Es wurde von mir nachgewiesen, dass die geringere Beachtung von Frauen in der elektronischen Musikszene mit der Wahrnehmung von Frauen in allen Bereichen der Gesellschaft verknüpft ist. Zum Beispiel werden Frauen für gleiche Arbeit immer noch schlechter bezahlt, über eine Frauenquote wird schon lange und anhaltend diskutiert und das Thema Gleichberechtigung ist im Jahr 2022 immer noch nicht ausdiskutiert. Wie man Frauen, Männer und Diverse in einem Text richtig anspricht, ist derzeit ein großes Thema in unserer Gesellschaft und wird immer wieder leidenschaftlich in den Kommentarspalten auf AMAZONA.de diskutiert.
Die ungleiche Behandlung von Frauen schlägt sich auch allgemein im Musikbusiness nieder.
Die kalifornische Universität Aannenberg veröffentlichte im März 2021 eine Studie mit dem Titel: Inclusion in the Recording Studio? Gender and Race/Ethnicity of Artists, Songwriters & Producers across 900 Popular Songs from 2012-2020.
Die Studie beschäftigt sich mit den 900 populärsten Songs zwischen den Jahren 2012 und 2020. Die Songs wurden nach geschlechtlichen und ethischen Gesichtspunkten untersucht. Die Frage war also, wie hoch der Anteil von Männer und Frauen im Zeitraum 2012 -2020 an den Songs waren, welche die Charts beherrschten. Wer glaubt, dass diese Ergebnisse rein zufällig sind, kann die Daten ganz einfach nachprüfen. Die Charts kann jeder einsehen und Musiker und Musikerinnen sind ganz wild auf Credits und verstecken ihr Geschlecht nicht vor der Öffentlichkeit.
Wie hoch war der Anteil von Frauen in den 900 populärsten Songs zwischen den Jahren 2012 und 2020:
- 21,6 % der Interpreten waren Frauen
- 30 % waren Solo-Künstlerinnen
- 7,1 % waren Duos
- 7,3 % waren Bands
Von den 900 Songs zwischen 2012 und 2020 wurden im Durchschnitt pro Jahr 12,6 % mit weiblicher Beteiligung verfasst. 87,4 % der Songs stammen von Männern. Weniger als 1 % der Songs wurden von Frauen geschrieben.
Im gesamten Zeitraum wurden 2,6 % der Songs von Frauen produziert und 97,4 % von Männern.
In den 900 populärsten Songs zwischen 2012 und 2020 finden sich 21,6 % Künstlerinnen, 12,6 % Songschreiberinnen und 2,6 % Produzentinnen.
Die Grammys
Die Grammys haben sich die Forscher auch untersucht:
Im Zeitraum ging der Grammy für die Aufnahme des Jahres zu 9,8 % an Frauen. 8,5 % der Grammys für das Album des Jahres ging an Frauen. Der Grammy für den Song des Jahres ging zu 27,8 % an Frauen. Der Grammy für den besten neuen Künstler wurde immerhin zu 45,5 % an Frauen vergeben. Allerdings bekamen nur 2,1 % der Frauen den Grammy für den Produzenten des Jahres.
Immerhin ist zu beobachten, dass im Zeitraum 46,7 % der Songs an People of Color / Schwarze gingen. Allerdings spielt das Geschlecht eine Rolle, denn von den 1291 „Producing Credits“ gingen nur 9 an PoC / schwarze Frauen.
Die Studie bestätigt, dass Frauen im Musikbusiness immer noch eine untergeordnete Rolle spielen. Diese Branche spiegelt Bereiche in der Gesellschaft wider, in denen Frauen eine ungleiche Behandlung im Vergleich mit ihren männlichen Wettbewerbern erfahren.
Da kann man schon verstehen, dass sich Björk und PJ Harvery in ihrer Version des Stones Klassikers (I Can’t get no) Satisfaction wirklich sehr wütend anhören und den Frust, der in dem Text steckt, sehr gut übertragen.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Relativ nutzlose Daten, solange man nicht weiß, wie groß die relevante Grundgesamtheit ist.
Beispiel: falls 90% aller neuen Künstler weiblich sind, ist 45,5% für „bester neuer Künstler“ recht mau. Gilt aber genauso, falls 10% aller neuen Künstler weiblich sind (nur daß dann niemand rumstänkern würde).
< " Die Studie bestätigt, dass Frauen im Musikbusiness immer noch eine untergeordnete Rolle spielen. Diese Branche spiegelt Bereiche in der Gesellschaft wider, in denen Frauen eine ungleiche Behandlung im Vergleich mit ihren männlichen Wettbewerbern erfahren. " >
Ich finde, diese Studie sagt überhaupt nichts aus, und sie spiegelt auch nichts wider.
Deswegen halte ich es auch für sehr bedenklich, hier ganz reisserisch die Sexismus-Keule aus der Tasche zu holen…
Aber vielleicht haben wir schon das Sommerloch, Behringer hält z.Z. auch die Füße still, und irgendwie muss die Seite ja mit Leben gefüllt werden…
@Codeman1965 Zugegeben, die Headline war wirklich vom Autor unglücklich gewählt. Wurde nun aber geändert.
@Tyrell Nichts für ungut, das ändert aber m.M.n. nichts daran, daß man aus diesen Zahlenerhebungen rein gar nichts ableiten kann, was auch nur irgendwie in Richtung Benachteiligung geht…
@Codeman1965 Darauf sollte der Autor reagieren, nicht ich :)
@Codeman1965 Hallo Codeman1965,
das klingt interessant. Ich finde eine kritische Auseinandersetzung echt sehr wichtig. Sehr interessant, dass du keine Rückschlüsse aus den Zahlen ziehst und die Aussagekraft der Studie infrage stellst. Mich würden deine Argumente interessieren. Über diese können wir uns gerne austauschen.
Viele Grüße
Sven
@Sven Rosswog Wie @moinho schon angemerkt hat, fehlen hier absolute, zugrunde liegende Zahlen.
Wenn z.B. nur 21,6% Frauen unter den Best-of-900-Performern waren, kann es auch einfach nur daran liegen, daß wesentlich weniger Frauen als Männer ihr Glück in diesem Business suchen.
Und Grammy-Zahlen sind ähnlich realitätsbezogen wie die Oscar-Prämierungen.
Da geht es einfach nur um finanzielle Interessen/Erwartungen.
Dein Satz „Die Studie bestätigt, dass Frauen im Musikbusiness immer noch eine untergeordnete Rolle spielen.“ geht ja in Ordnung, das lässt sich mit den Zahlen ja auch schlüssig untermauern.
Nur die Baupläne Deiner Brücke zu „Diese Branche spiegelt Bereiche in der Gesellschaft wider, in denen Frauen eine ungleiche Behandlung im Vergleich mit ihren männlichen Wettbewerbern erfahren.“ wird Dir wohl kein Statiker absegnen.
Ist ungefähr so, als wenn eine Erhebung ergibt, das 96% der Verursacher von Autounfällen Hosen trugen, und ich daraus schlussfolgere, daß Leute in Sommerkleidern, Nackte oder Schotten die besseren Autofahrer sind…
@Codeman1965 Wenn z.B. nur 21,6% Frauen unter den Best-of-900-Performern waren, kann es auch einfach nur daran liegen, daß wesentlich weniger Frauen als Männer ihr Glück in diesem Business suchen.
Ja und jetzt ist eben die Frage, warum das so ist. Und darüber wird sich eben sehr viele Gedanken gemacht. Das ist der Grund, warum es eine Orginasation wie Female Pressure gibt und Caroline Kebekus eine Festival veranstalten möchte, auf dem nur Frauen auftreten. Weiter finden sich unzählige Studien und Erfahrungsberichte von Frauen aus dem Musikbiz, die sich ungerecht behandelt fühlen. Diese Struktruren, die sich im Musikbiz finden, sind nicht nur auf das Musikbiz beschränkt, sondern finden sich in allen Teilen der Gesellschaft wieder. Darüber wird nicht nur in den Medien gestritten, oder ist ein Thema für Sontagsreden, sondern das Thema wierd untersucht um greifbare Daten zu erheben und die Daten, gerade die Langzeitstudien zeigen ganz klar auf, dass die Gesellschaft weit von der Gleichberechtigung entfernt ist und traditionelle Strukturen nach wie vor greifen. Für viele sind diese Strukturen von Vorteil, für viele eben auch nicht und diese Erfahrung macht man eben dann, wenn Frauen bewusst oder unterbewusst Zugang verwert wird.
@Sven Rosswog Du schreibst „Ja und jetzt ist eben die Frage, warum das so ist.“ und haust gleich hinterher raus, daß der Grund dafür nur sein kann, daß Frauen überall unterdrückt und benachteiligt werden…?
Kommt Dir nicht in den Sinn, daß der Grund oft genug einfach sein könnte, daß Frauen darauf schlichtweg keinen Bock haben…?
Und in diese Richtung:
Laut relativ aktuellen Zahlen von bildungsserver.de und vom bmfsfj liegt z.B. der Männeranteil bei Erziehern/Pädagogischen Fachkräften weit unterhalb von 10%.
Würdest Du es unterschreiben, wenn ich es darauf zurückführte, das Männer hier durch die Entscheidungsträger aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt werden und deshalb gar nicht erst versuchen, in dieser Branche Fuß zu fassen…?
Zahlen erheben ist eine Sache.
Statistiken sind schon eine andere. Statistisch haben mein Kater und ich je 3 Beine.
Schlussfolgerungen zu ziehen ist dann nochmal ’ne ganz andere Nummer.
Und ich (persönlich) finde, das ist in diesem Artikel gründlich in die Hose gegangen…
@Codeman1965 Nur die Baupläne Deiner Brücke zu „Diese Branche spiegelt Bereiche in der Gesellschaft wider, in denen Frauen eine ungleiche Behandlung im Vergleich mit ihren männlichen Wettbewerbern erfahren.“ wird Dir wohl kein Statiker absegnen.
Dann bist leider, wie oben beschreiben, nicht über die aktuelle Datenlage im Bilde. Den Langzeitstudien u.a. des Statistischen Bundesamt bestätigen meine Aussagen. Was aber interessant ist, trotz Ungleichbehandlung ist die überwiegende Anzahl der Frauen nicht unglücklich, das hat das Statistische Bundesamt auch herausgefunden. Trotzdem findet aber eine Ungleichbehandlung statt, wie der einzelne, die wahrnimmt, ist eine andere Frage, oder siehst du Frauen auf der Straße Massenproteste veranstalten. Was aber passiert ist, dass immer mehr Frauen und auch die Medien auf dieses Problem aufmerksam machen. Es wurde z.B. auch nachgewisen, dass Mädchen in naturwissenschaftlichen Fächern in der Schule nicht immer gesehen werden und Jungen ein natürliches Talent zugeschrieben wird. Diese Mädchen erzielen in Mädchengruppen bessere Ergebnisse.Bin ich deswegen für getrenten Untericht? Nein, aber es ist einfach ein riesen Probem, wenn dem Geschlecht Talente oder Fähigkeiten zugeschrieben werden, die natrurwissenschaftlich und biologisch belegt sind.
@Sven Rosswog Und weiter geht es:
Wenn bewusst oder unterbewusst Kriterien herangezogen werden, die Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft und religiöse Zugehörigkeit als Ausschlusskriterium heranzieht, also karrierevermeidend wirkt, dann hat die Gesellschaft ein Problem. Ich möchte nämlich über die Brücke gehen, die vom besten Statiker gebaut wurde. Ich möchte nicht über die Brücke gehen, weil der Statiker den Job aufgrund seines Geschlechts bekommen hat oder weil er Buddy vom Chef war und deswegen die Brücke bauen durfte. Wenn bewusst oder unterbewusst Frauen und jedes andere Geschlecht ausgeschlossen wird, verschwendet die Gesellschaft Talent und zwar in jedem Bereich. Es ist aus meiner Sicht schlecht, dass z.B. in der Kindererziehung und an den Schulen überwiegend Frauen arbeiten.
@Sven Rosswog Und damit sind wir eigentlich schon bei der grundlegenden Aussage von Codeman: wenn Du über ne Brücke gehen mußt, die von einem diversen Statiker konstruiert wurde, der leider ein Vollversager:divers ist (wie schreibt man das woke?), aber den Job bekommen hat, weil wegen einer Quote die ganzen genialen weiblichen und männlichen Statiker das Ding nicht berechnen durften…wünschen wir Dir viel Glück auf der Brücke.
@moinho Moinho,
Die obrige Studien nimmt nun mal Bezug auf Frauen, dass kann ich nicht ändern. Aber um deinen Gedankenk aufzugreifen und weiter zu führen: Geschlecht, Hautfarbe, Religionszugehörigkeit, sexuelle Orientierung sind nach wie vor Karriehemmer: Nochmals: Ich möchte über die Brücke vom besten Statiker , aber derzeit ist das ausgeschlossen, dass der beste Statiker die Brücke baut, weil die besten u.a. aus oben genantenen Einteilungen und damit verbundenen Vorurteilen ausgeschlossen wurden. Quoten sind ein Versuch die Strukturen aufzubrechen und nicht dazu gedacht Unfähige in Postionen zu setzen. Natürlich wird dieses Argument gern hervorgehoben um Strukturen zu schützen. Aber sicher hast auch mal unter Stellenanzeigen den Satz gelesen: Menschen mit Behinderung werden bei gleicher Qualifizierung bevorzugt und wie schwiergi es für diese Personengruppe ist sich im ersten Arbeitesmarkt zu behaupten, sollte mittlerweile bekannt sein. Darum geht es, dass es Personen, denen aus was für Gründe auch immer Karrierewege verschlossen bleiben, obwohl sie qualifizeiert sind, aber eben nicht das richtige Geschlecht, die richtige Hautfarbe, die richtige sexuelle Orietierung und die richtige religiöse Zugehörigkeit haben. Die Vorstellung, dass Maria F, gelernte Pflegekraft, jetzt Brücken bauen soll, weil die Stelle mit einer Frau besetzt werden soll, ist absurd.
@Sven Rosswog Es handelt sich um eine statistische Studie, die insgesamt eine Anzahl von 1,797 Personen berücksichtigte (nach dem Deckblatt die erste Seite). Bei einer solchen Anzahl spricht man auch von einer Stichprobe. Methodisch ist die Studie mit sozialwissenschaftlichen Studien vergleichbar.
@Sven Rosswog Hallo Sven,
wenn Zeitreisen möglich wären, dann würde ich Dich gerne auf eine einladen, und zwar zu meinem ersten Tag an einer technischen Universität in dieser Bundesrepublik (genauer gesagt in Kaiserslautern).
Dort würden wir dann in allen Fachbereichen mal vorbeischauen und uns anschließend bei einem kühlen Bierchen auf dem Campusgelände die Frage stellen, ob es für die geringe Anzahl an Frauen in DAX-Vorständen 30 Jahre später eventuell auch andere Gründe geben könnte, als ausschliesslich vorurteilsbasierte Ausschlüsse.
Wir können es aber auch ganz einfach machen: Du kommst anfang September mal bei meinem Arbeitgeber vorbei und begrüßt all die neuen weiblichen Azubis in technischen Berufen und fragst Sie bei dieser Gelegenheit, welcher böse Schuft Ihre Mitschülerinnen von einer ähnlichen Entscheidung abgehalten hat. Das kühle Bierchen müssten wir dann aber auf ausserhalb des Firmengeländes verlegen (wobei Du natürlich weiterhin gerne eingeladen bist).
Freundliche Grüße
Markus
@m-ex Die Tanzkurse und Bauch-Beine-Po waren zu meiner Lautrer Zeit (2001-2007) immer etwa paritätisch belegt :-D
Die Campusfotos für die Öffentlichkeitsarbeit hingegen wurden stets am „Girls Day“ geschossen. Da waren teils gar keine Studierenden drauf, sondern Schülerinnen als Teilnehmerinnen eines Spezialevents.
@MatthiasH Da haben wir uns wohl knapp verpasst. Meine Lautrer Zeit war von 1993-1999.
Ansonsten fasse ich Deinen Beitrag gerne als Bestätigung zu meiner Erfahrung auf.
So ziemlich der einzige, halbwegs paritätisch belegte Fachbereich an der Uni war BWL.
Komischerweise sind heute die PERSONAL-Vorstände der DAX-Unternehmen zur Mehrheit weiblich belegt.
Was das nun alles mit „meiner Vergangenheit“ zu tun hat?
Nix, aber das Durchschnittsalter aller DAX-Vorstände ist heuer nunmal 54 (fehlen mir nur noch 4 Jahre zum großen Wurf :-) )
@Sven Rosswog Mhmm. Wir sind hier ja irgendwie virtuell München, und da hat sich im Auswahlverfahren zum IT-Referenten gegen Leute mit beeindruckendem Fach- und Management-Trackrecord eine Frau mit Genderstudies-Promotion und grünem Parteibuch durchgesetzt. Absurd?
@Sven Rosswog < " Dann bist leider, wie oben beschreiben, nicht über die aktuelle Datenlage im Bilde. " >
Dein Artikel handelt von „Die kalifornische Universität Aannenberg veröffentlichte im März 2021 eine Studie mit dem Titel: Inclusion in the Recording Studio? Gender and Race/Ethnicity of Artists, Songwriters & Producers across 900 Popular Songs from 2012-2020.“.
Jetzt kommst Du mit dem Statistischen Bundesamt…?
Weil es Kritik gibt, wenn man eine Erhebung vom anderen Ende der Welt einfach mal auf uns übertragt und damit wilde Theorien untermauern möchte?
< " Es wurde z.B. auch nachgewisen, dass Mädchen in naturwissenschaftlichen Fächern in der Schule nicht immer gesehen werden und Jungen ein natürliches Talent zugeschrieben wird. " >
Bevor ich mir DARÜBER ernsthafte Gedanken mache, propagiere ich lieber das Googeln von „Mädchen Schulbesuch Afghanistan“ oder „Saudi-Arabien Frauenrechte“.
Aber das ist vielleicht ’ne Nummer zu groß…
Und was Deinen Artikel „Frauen, Synthesizer und die elektronische Musikszene“ ageht, so finde ich, daß Du da aber auch mal rein gar nichts nachgewiesen hast, sorry…
@Codeman1965 Ok, damit kann ich kann ich gut leben.
Und was bedeutet das?
Wenn man konsequent ist, darf auch hier bei Amazona nur jeder zweite Artikel von einem Herren verfasst werden.
Beim Wacken kann Axel nur auftreten, wenn mit gleicher Spielzeit eine Damen-Combo auftritt.
Ach so: bei den Superbooth Berichten wurde Männern deutlich mehr Interview-Raum gegeben.
Um gegenzusteuern sollte Big T wahrscheinlich am Besten Equipment nur gleichverteilt verkaufen, damit kein Ungleichgewicht entsteht…
Klingt albern, aber es wird ja so getan, als ob die Verteilung absichtlich hergeleitet wird.
Ich denke mal es wird blöd geschaut, wenn Peter das umsetzen würde und 80% der Redakteure nicht weiter beschäftigt, damit eine Gleichstellung erreicht wird… 😀
Und was soll mir der Artikel jetzt sagen?
@Klang X Vielleicht eine Darstellung, wohin die Reise gehen wird.
Diverse werden in dieser Studie völlig außen vor gelassen… ein Skandal!!
@Gero van Apen Naja, mehr als 60 andere Orientierungen auch… ;-)
@Codeman1965 😁
Vielen Dank für den Artikel. Ich finde es sehr gut, dass du das Thema Diversität immer mal wieder in einem Artikel unterbringst. Gerne mehr und öfter.
Ein echter Rosswog👍🏼
Hallo Sven,
danke für Deinen Artikel!
Ich hätte aber nicht gedacht, dass wir uns schon so bald wieder die Köpfe einschlagen können ;-)
Gerade habe ich in meinen eigenen Bandarrangements nachgesehen (Produce Like A Nerd ;-). Da ist Polly zusammen mit den Beatles auf Platz 1 mit je drei Partituren gefolgt von den Stones, Jimi und anderen mit je zwei.
Polly und Björk haben in ihren Anfangsjahren Musik zum Niederknien produziert, jetzt machen sie beide – wenn überhaupt – etwas abgedrehtere „künstlerische“ Sachen. Aber sie haben sich durchgesetzt nicht OBWOHL oder WEIL sie Frauen sind, sondern weil sie beide – meiner Meinung nach – GENIES sind und das vom Markt honoriert wurde.
Leider gibt es in der Szene viele „Künstler“ (auch Frauen), die ihren mangelnden Erfolg auf Verschwörungen gegen sich zurückführen: sie sind Opfer des „Patriarchats“ oder des „unverständigen Publikums“. Oft liegt das daran, dass sie ihren Arsch nicht hochbekommen oder selbstverliebtes Zeug produzieren.
Manchmal scheitert es auch daran, dass sie einfach Pech hatten. Ich kenne diverse (speziell auch männliche!) Musiker, die unbeschreiblich sind, aber niemals zur richtigen Zeit am richtigen Platz waren.
Und wenn man Deine Zahlen wirklich ernst nimmt (ich bin allerdings Theoretiker mit Mathe-Hintergrund), dann müssten 3/4 der schwarzen Song-Grammy-Gewinner ihren Preis zurückgeben. Der Anteil von Schwarzen in den USA liegt bei 13%, das passt nicht zu den 47%.
Daran sieht man, das identitäre Politik blanker Unsinn ist, es ist einfach schlauer, die Leistung zu bewerten (unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, Religion, Körpergröße, Haarfarbe etc.).
Gruß
Fredi
@Fredi Hallo Fredi,
du findest auch genügend Männer die so argumentieren: Ich hätte schon längst, erfolg wenn KAte Bush nicht schon alles gemacht hat, was ich musikalsich sagen wollte. Widerlich wird es dann, wenn Männer sagen, ich habe kein Erfolg, weil ich keine Brüste habe, denn dann hätte ich schon längt ein Nummer 1 Hit.
Über diese Personengruppen rede ich aber nicht. Madonna hat z.B. erzählt, dass ihre erste Bewerbung bei einer Plattenfirma so ablief: Mädel, du hat Talent, geh mit mir in das Bett und du hast den Vertrag. Es ist gibt mittlerweile so viele Beispiele aus der Kunst, wo klar wurde das Männer in Machtpositonen die Hoffnungen junger weiblicher Talente gandanelos ausgenutzt haben. Das Bundekriminalamt und die Studien sagen z.B., das die sexuelle Nötigung nicht zunimmt. Was sich ändert ist, dass immer mehr Opfer bereit sind darüber zu reden.Madonnna hat vor wenigen Jahren ihre Geschichte erzählt und nicht 1988. Madonbna sagt übrigens auch, der Grund warum sie noch im Geschäft ist, dass sie das Büro verlassen hat. Den Typen aber anzeigen? Irgendwan anfang der 80er Jahre? Wie gut die Strukturen funktiuonieren und es jahrzehnte dauert, bis diese Geschichten in voller Tragweite an das Licht kommen, und wie lange es dauert sie aufzuarbeiten kann man derzeit an der katholischen Kirche sehen. Es stand jahrzehnte nicht im Fokus, aber es ist deswegen trotzdem passiert.
@Sven Rosswog und noch als kleiner Nachtrag: Harald Schmidt erzählt mittlerweile öffentlich, dass junge weibliche Talente, die bei ihm in der Show aufgetreten sind und mit Jeans und Pulli erschienen sind, in die Maske geschickt wurden, mit der Aufforderung sich in ein sexy Kleidchen zu zwängen, sonst wird es nichts mit Auiftritt. Also, kann man sich als Frau ja dann überlegen. Ich habe ein geiles Talent, kann virtuos Klavier spielen, aber jetzt soll ich noch dazu ein Minirock anziehen, weil das der weg zum Erfolg ist? Enges Kleidchen oder doch lieber zweite Geige in der Provinz? Was hat das bitte sehr mit Mukke zu tun und welche Gelüste werden wohl da befriedigt? Sicher nicht die der überwiegend weiblichen Zuschauer, die es bei der Harlald Schmidt Show in der Midnerheit waren. Ich kann schon verstehen, dass Frauen eben dann sagen, gut mache ich keine Karriere. Bin Meisterklasse Kalvier, aber mein Brüste beleiben drin.
@Sven Rosswog Das genannte Beispiel „sexy Kleidchen“ wird tatsächlich vollkommen absurd dann, wenn man einem Künstler aus den altmodischen (und tatsächlich genderübergreifenden, aber gefühlt ist der weibliche Anteil überrepräsentiert) Kreises vorwirft, sowas wie Beethovens 106 garnicht begreifen zu können, weil das Kleid sexy ist.
(Die 106-er-Interpretation von Wang Yuja ist unglaublich. Und phänomenal. Aber darum gehts nicht. Kleid ist zu sexy).
@Sven Rosswog Hallo Sven,
jetzt steigen wir etwas in eine Hörensagen-Diskussion ein, da werden wir kaum zu einem Konsens kommen.
Madonna ist auch ein Beispiel dafür, dass sie stark für ihre Karriere ihre Sexualität inszeniert und benutzt hat; daher finde ich ihre Betrachtungen etwas unehrlich.
Auch halte ich sie nicht für besonders talentiert (daher könnte die Story passen), sie scheint aber extrem diszipliniert zu sein, und das ist in dem Business natürlich Gold wert.
Opferdiskussionen von Männern und Frauen sind oft ähnlich („wenn ich XXX hätte/gemacht hätte – aber das wollte ich nicht wegen meiner künstlerischen Integrität -, dann wäre ich jetzt ein Star“), und sie führen meist zu nichts, weil man die „wahren“ Hintergründe nicht kennt (wie ich ja schon oben geschrieben habe).
Und Machtpositionen drehen sich auch gerade um; es gibt mittlerweile auch Frauencliquen (z.B. im Politik- oder Sozialbereich), die sich gegenseitig protegieren und in deren Kontext man als Mann keine Chance hat. Ist das besser?
Und nehmen wir bezüglich der Besetzungscouch als Beispiel mal Harvey Weinstein. Das ist sicher menschlich ein Depp, aber er ist eben auch ein fähiger Produzent mit Gespür für den Markt, und daher ist er in diese Machtposition gekommen. Lies mal über „Good Will Hunting“ nach: da hat Weinstein entscheidenden Anteil daran, dass der Film so wurde, wie er jetzt ist.
Wenn eine Frau in einen von Weinstein produzierten Film gekommen ist, weil sie mit ihm ins Bett gegangen ist, dann hat das ihrer Karriere sicher nicht geschadet. Und es soll sogar Frauen geben, die es gezielt darauf angelegt haben. Da verschwimmt eben die Täter-Opfer-Story, das sollte man nicht vergessen.
Gruß
Fredi
@Fredi Hallo Fredi,
Es kann nicht jeder the greatest Superstar on Earth werden und dem ein oder anderen kann man dan auch sagen: heul doch.
Es gibt aber ein paar Dinge zu unterscheiden. Eine Madonna präsentiert Sexualität auf der Bühne, ob man das dann Kunst nennen will, oder nicht darüber kann man streiten. Es ist aber etwas, was in der Öffentlichkeit passiert, es ist eine Inszenierung, die in eine Rahmenhandlung eingebunden ist, Bühne, Song, Video, was man eben alles so machen kann. Es ist künstlich, es ist inszeniert, es ist reines Theater. Camera, action go.
Was hinter der Bühne, In der Vorberitung zu Inszenierung läuft ist eine andere frage:
Das Problem: manche werden gedrängt oder gezwungen: siehe derzeitige Heidi Klumm Diskussion, deren Show eben nichts mit dem Alltag von Models zu tun hat, aber junge Frauen bewusste für die Quote sexualisiert und unter Druck gesetzt werden. Die Frage ist immer, willst du das machen, wird es die nahegelegt, oder wirst du gezwungen. Tina Turner hat Ike Turner überlebt und war trotz allem in der lage weiter zu machen. Dieses kraft bringt nicht jeder Mensch auf.
Zu Harvey Weinstein: 23 Jahre Haft wegen Sexualverbrechen. ob jetzt jemand deswegen Cancel Culture betreibt und keine Harvey Weinstein Produktionen mehr kuckt: muss jeder selber Entscheiden.
Grüsse
Sven
@Fredi Björk hat aber in späteren Interviews auch erzählt, dass sie oft klarstellen musste, was sie alles alleine produziert hat. Irgendwie wollte es wohl niemand so recht wahr haben, dass sie als Frau das selbst kann und auch tut, Beispiel Vespertine. Sie hat fast alles alleine produziert und bat Matmos am Ende um ein paar zusätzliche Beats und Sounds. Aber oft wurde dann erzählt, dass Matmos das Album produziert hätten. Obwohl auch Matmos das immer wieder richtig gestellt haben.
Ist gut dass darüber gesprochen und diskutiert wird :-)
Was für ein woker Nonsens.
Mal eine (dumme) Frage: Wieso diskutieren hier eigentlich nur Herren?
Liegt das an:
a) Frauen ist das Thema zu belanglos
b) Musiker:innen:es:ix:bla (Amateure wie auch Profis) sind überproportional viele Herren?
@Peter: Verratet mal, was die Analytics-Daten zu dem Leserprofil sagen…
Aber ganz im Ernst: Einfach mal bei sich selbst anfangen. Die letzten zehn (!) Artikel über Menschen im Musikgeschäft waren über Männer, dann Anne Clark, dann der Frauenbericht, der Rest Hard- und Software. Ich möchte nicht unfair wirken, aber gerade als Redakteur hat man einen großen kommunikativen Einfluss.
Schaue ich mir die People-Storys an, dann sind auf Schirm wieder zehn (!) Storys über Herren, dann ein Artikel über eine weiblich besetzte Band. Wieder fünf Herren, dann über die neue Mitarbeiterin.
Dann wieder fünf Herren-Artikel, eine gemischte Band (Eurythmics) usw.
Bedeutet das jetzt, dass bei Amazona nur frauendiskriminierende Testosteron-Wesen rumrennen?
Und das 99% der Leser alte (50+) grauhaarige Typen mit der bösen Ethnie sind?
NEIN! Das liegt am Thema!
Mich persönlich würde mal interessieren, wie es denn mit Altersdiskriminierung in der Musikbranche aussieht. Wenn ich an meine letzten Superbooth-Besuche denke, könnte es auch eine Veranstaltung zum Verkauf von Heizdecken gewesen sein. Wieso dann so wenig Grammys für „alte Säcke“???
@Django07 Bitte nicht zu kritisch werden. Das wird hier nicht so gern gesehen;)
Ich empfinde das Thema allgemein als schwierig:
Ich bin für Chancen für jeden. Unabhängig von Geschlecht und anderen Merkmalen.
Ich bin sehr tolerant und offen für jede Person, die sich ausprobieren möchte.
Für mich stellt sich aber immer die Frage: Wer hat das Talent? Welche Person ist wirklich musikalisch oder hat ein Verständnis, wie man Musik und ihre Technik weiterbringen kann?
Selten sehe ich aber in der kommerziellen Musikszene genau diese Gedanken im Vordergrund. Hauptsächlich wird – meinem Empfinden nach – geschaut: Welches Image kann ich verbreiten? Wieviel Einnahmen werde ich von den Künstler*innen als Label bekommen?
Ich möchte nicht infrage stellen, dass dies ein großer Faktor sein sollte (schließlich muss mindestens ein Release eines Albums sich rentieren), allerdings sehe ich primär in der Popularmusik, dass genau das oft auch der einzige Faktor zu sein scheint.
Ohne noch einmal die Studie oder alle Kommentare hier zu lesen ist für mich persönlich eines ganz klar: Hier gibt es für mich viel zu wenig Hintergründe: Wieviel Frauen sind interessiert Künstler/Produzentinnen zu werden? Wieviel davon sehen sich DURCH WELCHE FAKTOREN benachteiligt?
Und die Moral von der Geschicht: Frauen musizieren so gerne wie Männer nicht!
Sowohl Artikel als PDF sind aus wissenschaftlicher Perspektive ziemlich schwach.
Im Prinzip werden hier nur Daten gesammelt und dann aus dem Bauch heraus gesagt dass Frauen marginalisiert werden weil bei den Daten Frauen weniger oft als Männer vorkommen. Ich bin auch für Frauenförderung aber methodisch ist das Quatsch. Es ist schlicht nicht korrekt aus einer nichtzufalligen Stichprobe Kausalitäten abzuleiten ohne die Grundgesamtheit zu kennen.
Warum mehr Männer als Frauen Musik als Hobby und oder Beruf machen weiß ich nicht aber es scheint seit langer Zeit so zu sein und das spiegelt sich halt auch in den Charts. So seh ich das bis es eine ernsthafte Studie widerlegt
Bitte verschont Amazona vor ideologischen, wissenschaftlich unhaltbaren Equity/Equality-Diskussionen. Und überhaupt: wie hat der Autor die Genderidentität überhaupt bestimmt? Nach aktueller Selbstidentifikation, nach rechtlichem Status, nach biologischem Geschlecht, bei Schaffung des Songs oder jetzt? Fragen über Fragen im Wirrwarr aktueller Begriffsverwirrungen und NULL hilfreich für Künstlerinnen. Oder sollen wir Musik nach Quote kaufen und hören?
Das Thema neigt natürlich zu polarisieren. Aber wie so oft im Leben ist nicht alles schwarz und/oder weiß.
Wenn Codeman beispielsweise schreibt, „daß wesentlich weniger Frauen als Männer ihr Glück in diesem Business suchen.“ ist das durchaus ein Punkt. Der aber auch, wenn ich ihn da richtig verstanden habe, nicht das Gegenteil des Beitrags behaupten möchte, sonder vielmehr die Gewichtung von Statistiken im Verhältnis zu realen Hintergründen changieren läßt.
Wenn man zum Spaß eine Statistik erhebt, wie wenig Frauen Fußball oder gar Football spielen (möchten), dann ist das Ergebnis sehr vermutlich NICHT aussagekräftig.
Wie beim Prozentrechnen ist es auch bei anderen Auswertungen unbedingt wichtig, dass man ALLE RELEVANTEN Größen kennt. So habe ich z.B. im Bericht nichts gefunden, auf welchen Markt das sich bezieht. Und auch beim Überfliegen der pdf-Datei hab ich nur zwischen den Zeilen den Begriff „Billboard“ gelesen und gehe damit vom US Markt aus.
Nichts desto trotz darf man annehmen, dass es sich mit Machoismus und Diskriminierung im Musikbusiness nur unwesentlich positiver verhält als beispielsweise im Film- und TV-Geschäft verhält.
Ich würde mir wünschen, dass man in diesem und anderen ähnlich geführten Diskussionen nicht immer nur um Quoten geht und wie man sie durchsetzen kann/soll, sondern es um Anstand und faire Behandlung ginge.
peace.
@dAS hEIKO @Sven Rosswog RED
Vorschlag: Ihr habt doch als Redaktion auch gewisse Kontakte zu Künstlern und Musikschaffenden. Vielleicht soger welchen, die wir alle kennen. Wir wäre es, wenn Du/Ihr versuchst Leute:innen anzurufen oder anzumailen, ob sie lust hätten ein oder 2 Sätze dazu als Zitat beiszusteuern. Quasi aus eigener erfahrung. Dazu vielleicht ein, zwei konkrete Fragen. Das soll ja nicht zu einer Interview-Orgie ausarten, weil dann viele bestimmt gleich abwinken.
Ich würde es gut finden, wenn dann 5-10 veröffentlichbare Aussagen zustande kämen.
Allerdings vermute ich sogar eher, dass (wenn wir davon ausgehen, DASS die Situation schlecht ist) erheblich mehr Rückmeldungen kommen werden. Im schlimmsten/besten Fall wird man sogar ein mächtiges Medienecho erhalten.
Wichtig fände ich dann nur eine schaliche, kompromissbereite und dementsprechend moderierte Diskussion. Denkt mal drüber nach. Mir schon klar, dass das in Arbeit ausarten könnte.
…oder wenn schon keiner reagiert, dann mal eine direkte Frage in eine Andere Richtung:
Wer von den Kommentaberechtigten mit und ohne AHU ist denn NICHT männlich und empfindet sich in irgendeiner Hinsicht unterrepresentiert? Jetz mal alle Mädels und die die es sein möchten „hier“ schrei(b)en.
(Oder bin ich mal wieder zu direkt?)