Die größte Orgel der Welt hat über 30.000 Pfeifen!
Nicht jeder ist ein Freund von Orgeln, aber bekanntlich soll man ja über Geschmack nicht streiten. Was aber sicher jeder ohne Neid anerkennen wird, ist, dass Orgeln wahnsinnig ausgeklügelte und komplizierte technische Konstruktionen sind. Und je größer die Orgel wird, desto komplizierter wird dieser Aufbau dann auch im Endeffekt. Aus diesem Grund haben wir uns heute gefragt, was wohl die größte Orgel der Welt ist. Gemessen wird die Größe übrigens an der Anzahl der Register. Anfangen möchten wir mit der größten Orgel Deutschlands.
Die größte Orgel Deutschlands
Die größte Orgel Deutschlands steht im Süden der Republik, genauer gesagt in Passau. Es handelt sich hierbei um die Orgel des Domes St. Stephan. Mit 229 Registern und 326 Pfeifenreihen ist die Orgel in Passau damit die größte in Deutschland. Erbaut wurde das Prachtstück im Jahr 1928, restauriert wurde sie zuletzt im Jahr 1993. Die Orgel in Passau ist übrigens die Fünftgrößte weltweit. Hier könnt ihr ein Video sehen, in dem die Orgel in Aktion erlebt (und gesehen) werden kann.
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Die größte Orgel weltweit
Die Frage nach der Größten Orgel Deutschlands beantwortet uns jedoch nicht die Frage nach der größten Orgel weltweit. Um diese zu finden, müssen wir einmal den Atlantik überqueren, um nach Philadelphia zu kommen. Anders als erwartet steht die hier beheimatete Orgel jedoch nicht in einer großen Kathedrale, sondern im Kaufhaus Macy’s Wanamaker Store. Wer mehr über das Kaufhaus selbst wissen will, kann sich HIER schlau machen. Das riesige Instrument erstreckt sich über bahnbrechende sieben Stockwerke und verfügt über 374 Register, sowie 464 Pfeifenreihen. Das ist absoluter Weltrekord. Erbaut wurde sie schon im Jahr 1904 und zwar von den Orgelbauern Harris von LA Organ und Fleming & Till von Wanamaker. Ein Video der Orgel haben wir selbstverständlich auch für euch.
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Das ist schon ein ordentliches Pfund Orgel. Habt ihr schon einmal eine der Orgeln in echt gesehen? Gerade die Orgel in Passau könnte ja doch bei dem einen oder anderen Leser in der Nähe liegen. Wir sind gespannt von euch zu hören und freuen uns sehr auf eure Antworten.
Ich hab Tinitus auf den Augen, ich seh nur Pfeifen ;)
Man stelle sich das mal vor, wenn ich jede Pfeife nur 0.5 Sekunden hören möchte, müsste ich doch 4 Stunden und 10 Minuten zuhören. Und wenn ich jede putzen müsste und pro Pfeife 1 Minute dazu brauche, wäre ich ohne Pause satte 20 Tage und 20 Stunden damit beschäftigt…
@liquid orange War das eine Frage aus der Mathe-Abi Klausur?
@Jim Tonic Nee, fünfstellige Zahlen gehen da nicht, das wäre viel zu schwer ;-)
@liquid orange Und wie lang dauert denn das intonieren? da kann ja tatsächlich immer nur ein Ton bearbeitet werden.. und das hält auch keiner 10 Stunden am Tag aus!
@C_H Hallo C_H,
mach doch mal eine Reise nach Halberstadt , https://bit.ly/2JzO33u , dort läuft das As SLow aS Possible Projekt von John Cage, die Ton und Akkordwechsel sind dort ware Happenings. Der nächste ist am 5.9.2020 . Ich werde dort sein.
bei der Orgel ist es für einen guten Klang von Bedeutung, dass die grösste Pfeife sich innerhalb der Orgel befindet…
…und keinesfalls am Spieltisch sitzt
Ich denke, die Kirchenorgel wird nicht wirklich angemessen wertgeschätzt.
Und eigentlich ein Wunder, dass das so funktioniert und vor allem klingt. In Zeiten in denen oft Datenblätter mehr zählen, als der Eindruck, den ein Instrument beim Hörer hinterläßt sollte man durchaus mal innehalten einer große Pfeifenorgel lauschen. Die höchsten Töne eines solchen Instruments scheinen die einzige Rechtfertigung für die digitale Aufnahme eines akustischen Instruments mit 192KHz zu sein. Die Bässe, für kaum ein Woofersystem auch nur ansatzweise reproduzierbar, geschweige denn erfühlbar. Das schier unendliche doppeln von Stimmen, wie es z.B. Benny Andersson bei seinen Aufnahmen in den 70ern betrieben hat, ist schlicht im Wesen einer solchen Orgel. Und dann dieser eigentlich akustisch unbrauchbare Aufstellungsort in einer riesigen Halle aus Stein. Jeder Tontechniker würde verzweifeln. Und dennoch bringen Orgelbaumeister bei der Planung und Konstruktion das Instrument in eben diesen Räumen zum Klingen, obwohl diese mehrere hundert Jahre zuvor errichtet wurden und damals nie für diesen Zweck gebaut geschweige denn optimiert wurden. Also das finde ich schon beeindruckend. Von der handwerklichen Durchführung mal ganz abgesehen.
@dAS hEIKO …selbst wenn man mit „dieser“ Musik nicht viel anfangen kann, sollte man sich vor Augen führen, dass John Lord im Grunde die Kirchenorgel samt dem Genie Johann Sebastian Bachs auf die Rockbühne geholt hat. Respekt vor einem wahrlich „großartigen“ Instrument, auch wenn es in unserem modernen Musikalltag kaum mehr eine Rolle spielt.
Musiktip: Johann Sebastian Bach – Toccata e fugue
*Bei einem Städteausflug nach Passau ergab sich leider nicht die Möglichkeit. Dafür hatte ich schon einmal das Vergnügen im Ulmer Münster…und Nein, ich bin nicht oft in Kirchen um den Klängen zu lauschen ;-)
@dAS hEIKO Ich gebe Dir 100% recht, eine Orgel ist wirklich was grossartiges. Und wenn man diese in „heutiger Musik“ hören will, dann empfehle ich mal bei Anna von Hausswolff reinzuhören…
Ich habe in jungen Jahren eine Zeit lang auch mal Kirchenorgel gespielt. Natürlich nicht so ne Große, aber halt schon ne richtige in ner Kirche. Mensch, war das ein Sound! Wenn Du da so klein sitzt und die Register ziehst und dann…. BÄM! Wirklich erhellend ;) Die 2-füßige Basspedalerie fand ich aber anstrengend, weswegen ich nie zum Organisten geworden bin. Statt dessen fing ich damals an, mich auch für Synthesizer zu interessieren. Die waren zwar nicht mit so einem epischen Gefühl verbunden beim Spielen, aber die Soundvielfalt war dafür noch viel gewaltiger :))