Genesis Gear Video Teil2: Der Roland JD-800 von Tony Banks
Kurz nach der Veröffentlichung des Videos über die E-MU SP-12 Disketten von Phil Collins und Mike Rutherford hat Alex Ball den zweiten Teil seiner Genesis Videos veröffentlicht. Hier geht es zur Genesis E-MU SP-12 Fresh News.
Diesmal geht es um den Roland JD-800 Synthesizer, den Tony Banks auf den Genesis-Tourneen in den 1990ern eingesetzt hat und dieser verfügt über eine Besonderheit. Tony Banks richtete Splitzones auf dem JD-800 ein, um zwei Sounds gleichzeitig spielen zu können. Damit Tony Banks im Eifer des Gefechts nicht vergisst, wo die Splitzone aufhören bzw. beginnen, wurde mit einem spitzen Gegenstand der Bereich auf dem Gehäuse des JD-800 eingeschnitzt. Dieses Instrument war ein Tournee-Instrument und damit ein Werkzeug, das bei Erwerb wahrscheinlich schon abgeschrieben war. Welttourneen von Genesis dauerten lange und strapazierten Material und Lebensdauer der Instrumente. Umso bewundernswerter, dass dieser JD-800 überlebt hat.
Split-Zone Kerbe am JD-800
Alex Ball führt uns 9 Patches vor, die Tony Banks auf Tour genutzt hat. Er spielt die dazugehörigen Songs gleich an und sofort befindet man sich in der Welt von Genesis. Für folgende Songs nutze Tonys Banks den JD-800: Invisible Touch, Home By The Sea 1 & 2, Domino, In The Cage, Mama, Follow You, Follow Me, Watcher Of The Skies, Carpet Crawlers, Abacab. Der JD-800 hatte sehr oft die Aufgabe, Sounds aus den 1970er-Jahren zu emulieren.
Alex Ball presentiert den Tony Banks JD-800
Wir hören Klänge, die z. B. an den ARP Pro Solist und ARP Quadra erinnern sollen. In den 1990ern spielten Genesis dem Zeitgeist entsprechend angepasste Versionen ihrer Klassiker. Es ging Tony Banks nicht darum, die Originalsounds nachzuahmen, sondern deren Charakter zu treffen. Das Patch für den Song Mama nennt sich übrigens P5, eine Anspielung auf den Sequential Circuits Prophet-5, den Tony Banks auf der Aufnahme verwendet hat. Ich dachte immer, dass die ätherische Fläche, die in Domino zu hören ist, aus dem JD-800 stammte. Da Alex Ball diese nicht anspielt, habe ich mich wohl getäuscht. Ist es einem Leser bekannt, woher der Sound stammte?
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Selbstverständlich steht hier auch wieder die Frage im Raum, ob Alex Ball die Sounds mit seinen Zusehern teilen darf. Leider geht das nicht. Es war ihm gestattet, die Sound vorzustellen und anzuspielen. Schade: Sicher hätte sich der eine oder andere Besitzer eines JD-800 über Sounds von Tony Banks gefreut.
Viele Synthesizer Enthusiasten sind der Meinung, dass der JD-800 der letzte große Wurf von Roland war. Ein Instrument, für das sie sich was Neues eingefallen lassen haben. Der JD-800 wurde mit 57 Schiebereglern ausgestattet, um Sounds einfach und intuitiv herstellen und auf jeden Parameter zugreifen zu können. Das entsprach nicht dem Zeitgeist. Die digitalen Instrumente von Korg, Kurzweil und Yamaha wurden mit wenigen Tastern, einem kleinem Display und einem numerischen Tastenfeld ausgestattet. Parameter mussten über das Menü aufgerufen werden und Werte eingetippt werden. Nicht unbedingt die intuitivste Art und Weise, Musik zu machen. Der Musikant mit Taschenrechner in der Hand hatte es nicht einfach.
Mögt ihr die Sounds von Tony Banks? Arbeitet ihr mit einem JD-800?
Hier findet ihr den Roland JD-800 Test.
Hier findet ihr den Roland JD-08 Test.
Hier findet ihr den Roland JD-800 Software Test.
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Tony Banks hat mit diesem Gerät nicht weniger als zwei ARPs und zwei Prophets ersetzt? Oder waren es sogar noch mehr? „The experienced adventurer travels light“, und der experienced Musiker natürlich auch.
So um 1980 hieß es in einer TV-Reportage über Synthesizer, die Geräte würden in naher Zukunft alle anderen Musikinstrumente ersetzen können. Da gab es schon die ersten, sehr teuren Sampler vom Schlage eines Fairlight.
Dieses Instrument war Teil einer Auktion, habe ich das richtig mitbekommen? Das heißt, Tony Banks hat es nicht mehr, dafür aber wohl noch die ARPs und Prophets…
Live klingt der JD-800 richtig gut und auf der Riesen PA Stage von Genesis hörte man während des Konzert nicht auch nicht wirklich ob da ein Arp ect gespielt wurde,war auch egal . Die Patches waren schnell abrufbar und der JD-800 schnell auf- und abgebaut. Hatte früher auch einen JD-800 aber schon lange verkauft. Hab mir jetzt wieder den JD-08 zugelegt, da mir die Cloud nicht so gefällt. Die Presets klingen teilweise toll (Pads/Leads/Fx ( wär cool die Banks Banken zu bekommen.) Leider ist die Bedienung sehr nervig und scheinbar ( da bisher kein Update kam) midi technisch eine Katastrophe, außer Volume,Pan, pgm change, kann man da nix machen. Obwohl es sich anbieten würde. Hoffe da legt Roland nach. Saludos aus Bariloche 🇦🇷Argentina PS: wer 70s Genesis mag, unbedingt The Watch aus Italien anschauen, Genial 👍🇮🇹
https://youtu.be/3Ix98b77zl4?si=DGn-k8atTr0aWxWT
Domino und JD-800 das dürfte schwierig gewesen sein, es sei denn, Tony Banks hatte eine Zeitmaschine… ;0)
Invisible Touch – 1986
JD-800 1991
🤪
Ist aber trotzdem ne supergeile Fläche!! 😆
Wissen würde ich auch gerne was ’nen Synth benutzt wurde…Ich tippe auf E-MU..
D-50 war auch noch nicht erschienen…!!
Ein damaliger bekannter hatte mir vor Jahrzehnten mal seinen JD-800 mit Case geliehen. Ich war froh, dass ich dieses Gewicht nicht nochmal von A nach B transportieren musste.
Aber klanglich fand ich ihn auch streckenweise toll. Vor allem wenn Klaus Schulze ihn eingesetzt hat.
Schon interessant, dass Banks vieles für den JD 800 nachprogrammiert hat, das macht das Bühnenleben einfacher. Allerdings glaube ich auch, dass einige Sounds noch mit anderen Synths/Samplern gestackt waren. Das Solo in Second Home By the Sea auf der We Can’t Dance Tour hat deutlich mehr Biss als der JD 800 Sound (auf dem Mama-Album übrigens: Synclavier).
Muss man dieses klebrige Hardware Teil nun unbedingt besitzen um an diesen Wahnsinns Sound des jd 800 zu kommen oder reicht der Spatz auf dem Dach aus der Roland Wolke als Vst auf der Festplatte auch aus? Wer kennt den Unterschied?