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Mouse on Mars Klanginstallation Spatial Jitter im Lenbachhaus München

Eintritt Frei: Mouse On Mars Klanginstallation Spatial Jitter in München

2. Mai 2022

Bis zum 18. September 2022 gibt es in München die Sound-Installation Spatial Jitter von Mouse on Mars im Kunstbau des Lenbachhauses zu sehen.

Der Eintritt ist frei.

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Die Komposition von Mouse on Mars wurde den Gegebenheiten des Kunstbaus angepasst. Es handelt sich um einen 100 m langen Raum, der über akustische Besonderheiten verfügt, die Mouse on Mars berücksichtig haben, um dem Publikum ein optimales Klangerlebnis zu bescheren.
Mouse On Mars arbeiten mit einem rotierenden Hornlautsprecher und mit von Robotern gesteuerten Perkussionsapparaten.

Unterstützt wird die Klangkomposition mit einer unaufdringlichen Lichtinstallation. Im Rahmen der fest installierten Klanginstallation präsentieren Mouse on Mars ihre Arbeit mit 3 zusätzlichen Liveevents. Mit der Sound-Installation Spatial Jitter ist ein gleichnamiges Album erschienen. Wer mehr über die Sound-Installation erfahren möchte, findet auf der Website des Lenbachhauses ein ausführliches Interview mit Mouse on Mars.

Das Duo Mouse on Mars besteht seit 1993 und setzt sich aus Jan St. Werner und Andi Toma zusammen. Es handelt sich um ein wegweisendes Projekt im Bereich der experimentellen elektronischen Musik, das auch aktuelle Stile der populären elektronischen Tanzmusik aufgreift. Sehr bekannt sind ihre Alben Niun Niggung und Varcharz. Unter dem Namen MoMinstruments entwickelten sie die iPad Apps Wretchup, ElasticDrums, ElasticFX und fluXpad.

Mouse on Mars Spatial Jitter Erlebnisbericht.

Der Raum wirkt beim Betreten sehr dunkel und sofort nimmt man die Räumlichkeit in der Musik wahr. Die Erfahrung ist sehr eindrücklich, weil die Musik auf 5 Lautsprecherpaneele verteilt wurde und jeder gibt unterschiedliche Klänge aus, die sich gemeinsam zu einer Komposition verdichten.

Die Position, die man im Raum einnimmt, bestimmt darüber, wie man die Musik wahrnimmt. Es sind Sitzmöglichkeiten vorhanden. Wenn man sich im Raum bewegt, wird die Musik an unterschiedlichen Positionen in unterschiedlicher Intensität wahrgenommen. Die Töne laden ein, stehenzubleiben, weil in nächster Nähe ein akustisches Ereignis stattfindet. Die Töne wandern im Raum, aber das Besondere ist, dass die Lautsprecher keine fixe Position haben. Sie bewegen sich und dadurch ist ständige klangliche Modulation im Raum gewährleistet. Fünf Lautsprecher sind auf Stativen angebracht.

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Der Hornlautsprecher steht auf dem Boden und erinnert an eine Schiffssirene. Mal dreht er sich nur langsam im Kreis, aber er kann auch eine Achterbahnfahrt hinlegen (siehe Video). Der Sound wird gewissermaßen in alle Richtungen geschossen. Die Musik schwillt an und ab und manchmal verschwindet sie auch. Das Licht wurde so gestaltet, dass an Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang erinnert. Es oszilliert zu der der Musik.

Wenn man an einem Punkt bleibt, passieren auch interessante Dinge, denn Mouse on Mars fordern unsere Sinne heraus. Wenn sich das Licht ändert, wenden wir unsere Körper ihm zu und dadurch verändern wir unsere Position und der Höreindruck verändert sich.

Die typischen abgehakten, zerfledderten und polyrhythmischen Beats liefern Mouse on Mars nicht. Sie beschränken sich auf Klänge aus dem Genre Ambient , aber es wird durchaus auch mal geräuschhaft. Mal schwebt man in einer stillstehenden Subbasswelle und ein anderes Mal hat man das Gefühl, dass Geigen an 10 verschiedenen Orten gleichzeitig gestimmt werden und ein geräuschhaftes Gewitter bricht los. Perkussive Töne wandern im Raum und ganz weit hinten pulsiert eine tiefe Bassdrum vor sich hin und dann wird es wieder still und Sinustöne erobern den Raum.

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Forum
  1. Profilbild
    Filterpad AHU

    Was nicht alles gibt. Dennoch ein interessantes und sehr aufwendiges Kunstprojekt. Ich würde sofort durchlaufen.

  2. Profilbild
    Anjin Sun

    Ein persönliches Fazit hätte ich trotz des „Kunst Anspruchs“ interessant gefunden!
    Mein Fazit des Artikels ist, dass meine Frau durch passives hören des ersten Videos schlagartig den Raum hier verlassen wollte. Ich musste wirklich sagen „es ist gleich vorbei“ sonst wäre sie geflüchtet. Es ist immer wieder spannend wo unser Steuergeld überall investiert wird, und auch ob die MoM ohne dies überlebenfähig wäre.

    • Profilbild
      Sven Rosswog RED

      @Anjin Sun Hallo Anjin Sun,

      Da Mouse on Mars schon über 20 Jahre Teil des „experimentellen Technozirkus“ sind, muss man sich wirklich keine Sorge über ihre eigenständige Überlebensfähigkeit machen. Die haben sie bewiesen und ich denke es ist ein Ritterschlag, wenn der öffentliche Kulturbetrieb sich diesen Künstlern öffnet.
      Die Frage nach der Kunst:
      Kunst muss sich nicht immer gleich jeden erschließen und das ist auch der Grund, warum Kunst gefördert wird, wenn sie nicht nur den Zeitgeist des Massengeschmacks trifft. In der Folge wäre Kunst keine Kunst, sondern eine Dienstleistung, die nach Gesetzen des Marktes funktioniert. Ob wir das wirklich so wollen ist die Frage. Deutschland und seine Kulturförderung setzt hier ein eindeutiges Statement. Natürlich muss auch in der Kunst nicht jeder Ausdruck die Zeit überdauern, aber auch nicht jede populäre Band hat Musik für die Ewigkeit erschaffen. Die Frage ist, wo so mancher Künstler oder Künstlerin heute stehen würde, wenn sie nicht Preise gewonnen hätten, ein Stipendium erhalten hätten, welche die Bedeutung der Kunst bestätigt hat, abseits vom Markt.

      Natürlich muss einem nicht alles gefallen. Jede Form von Kunst kann eine Überforderung sein, wenn man sich ihr noch nicht angenährt hat. Wenn eine Person ihr ganzes Leben nur Klassik gehört hat, wird sie sich bei den Beatles sogar fragen, ob das überhaupt Musik ist. Hören, lesen und sehen bedeutet nicht verstehen. Bei der Interpretation von Literatur im Deutschunterricht hat man in der Frage viel Erfahrung sammeln dürfen.

      • Profilbild
        Anjin Sun

        @Sven Rosswog Hallo Sven,
        MoM ist eine marke, einem liebhaber der experimentellen elektronischen musik auch ein anker.
        Trotzdem stellt sich die frage ob ein ritterschlag auf allgemeinkosten ungefragt angebracht ist.
        Gewollt akademisch/steuerlich/finanziertes sollte nicht kommentarlos durchgewunken werden.
        Privat finanziert gerne, die potenz ist erwiesen vorhanden. Für mich aber gefühlt sollte da eher der untergrund, und nicht die „alt abgenutzten“ KULTUR gefördert werden.

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          Sven Rosswog RED

          @Anjin Sun Tja,
          Jeder von uns wäre der bessere Kulturstaatsminister und jeder von uns wäre der bessere Bundestrainer, als Jener der derzeit den Job innehat. Es gibt immer was an den bestehenden Strukturen zu kritisieren. Als Kulturstaatsminister würdest du also in der Zeit und FAZ und bei Lanz mit deiner Politik sehr viel Zustimmung bekommen, während andere deine sofortige Absetzung fordern und dich fragen würden, wieso du diese oder jene kulturelle Sparte nicht wertschätzt und du und dein Posten nur Geld verschwendest, Geld dass die Bildung, Wirtschaft und die Tierschutzvereine so dringend brauchen. Mit mir im Amt wäre es nicht anders. Die Rechtfertigung vor der Öffentlickeit wird der Hauptjob sein, aber der Bund der Steuerzahler wird immer meckern.

        • Profilbild
          Trickle2007

          @Anjin Sun @Anjin Sun:
          Ach interessant… und wen sollte man dann fragen? Dich? Oder mich? Oder Sven?

          Ich bin doch immer wieder verwundert, in welch egozentrischer Welt manche Menschen ihr Dasein fristen. Gefällt Dir denn alles was im TV läuft? Obwohl die das ungefragt von Deinen entweder GEZ oder durch Dich generierten Werbeeinnahmen finanzieren? Gefällt Dir denn sonst alles, was im Kulturbetrieb stattfindet?

          Du musst nicht alles mögen – aber, und jetzt heißt es stark sein, vieles erdulden auf dieser Welt.

    • Profilbild
      Flowwater AHU

      @Anjin Sun So können die Meinungen auseinander gehen: Ich finde die Sachen von »Mouse on Mars« meistens zumindest spannend. Viele Alben von denen habe ich nicht … öh, ich glaube sogar nur eines … 😀 … aber das ist für mich so eine Gruppe, die einen als Elektronik-Musiker auch mal zum Nachdenken bringt. Ich werde mir das auf jeden Fall in München An-Sehen/Hören.

      Eigentlich höre ich mir alles aus dem Dunstkreis Avandgarde/IDM (sog. »Intelligent Dance Music«) gerne an. Ich habe mir vor kurzem sogar auf YouTube die komplette Stunde der Live-Performance von Björn Torwellen angesehen … und »Industrial/Dark Techno« (oder wie man das nennen will, so es denn unbedingt eine Schubladenbeschriftung sein soll) ist nun sowas von gar nicht meins. Trotzdem hatte das was.

      Bischen OT: Sollte übrigens mal Herr Henke (aka Monolake) mit einer seiner Performances nach München kommen … dann gibt’s hier bei mir einen Knall durch zusammenstürzende Luftmassen gefolgt von einem Kondensstreifen, so schnell würde ich nach München eilen. 😃

  3. Profilbild
    Flowwater AHU

    Ha! München! Ich, ich! 😃

    Finde ich schön, dass auch mal »abgedrehtere« Sachen nach München kommen und so etwas nicht immer nur Berlin überlassen wird. Kein Seitenhieb gegen Berlin, aber ich finde’s einfach angenehm, dass auch mal etwas in der »Schickeria«- und »Bussi, Bussi«-Hauptstadt Deutschlands passiert.

    😉

  4. Profilbild
    Inductor

    Hmm,
    also ich war kurz nach der Eröffnung da und die Beschreibung von Sven kann ich gerne bestätigen.
    Allein die Sounds waren doch recht sperrig (hatte irgendwie schöne Ambient-sounds erwartet).
    Aber so sans halt, die MoMs ;-)
    Steuergeldverschwendung finde ich eine steile These…
    Ach ja, die tolle Lichtinstallation allein ist mir schon Kunst genug, um die öffentliche Mittel zu rechtfertigen.
    Ausserdem habe ich gehört, dass es bei der Eröffnung Frei-Pommes gab!
    Bussi

    • Profilbild
      Anjin Sun

      @Inductor Für Pommes für lau wäre ich da aufgeschlagen! :)
      Den Begriff Steuergeldverschwendung hatte ich nicht benutzt. Mir ging es eher darum ob MoM dies nötig haben, oder den Topf lieber jungen Kreativen überlassen sollten.

      @Henrik
      Du scheinst München nicht wirklich zu kennen? ;)

      @Sven
      Ja, der liebe Staatsminister und seine Definition des Kunstbegriffs. Kunst liegt ja bekanntlich im Auge/Ohr des Betrachters. Mir wurde mal herangetragen: Sobald man Kunst erklären muss, ist sie keine Kunst mehr.

      Auch ich möchte mich für den Artikel bedanken!

  5. Profilbild
    ZOO7

    Danke für den Artikel, sonst wüsste ich gar nichts davon. Als Münchner ist es ja nicht weit. Werde mir das mit meiner 9jährigen Tochter mal ansehen (hören). Ist mal was anderes.

  6. Profilbild
    dr noetigenfallz

    Ich hätte gerne für eine eigene Klanginstallation solche rotierenden, beweglichen Lautsprecher, wie im Video. Gerne auch 1-2 Nummern kleiner. Hat jemand eine Idee, wo man so was herkriegt? Oder gibt es so eine Art Plattform, die man per DMX in alle Richtungen bewegen kann, wo man Lautsprecher draufschrauben kann. Ich stelle mir Hornlautsprecher zwischen 2 und 5 KG vor. Nicht mehr. Wäre sehr dankbar für Vorschläge

  7. Profilbild
    Neutron B

    Hallo
    Wow ich glaube über Kunst oder Installationen kann diskutiert werden und das wird hier auch reichlich getan. Ich hätte gerne einen Besuch getätigt aber leider liegt München nicht um die Ecke.

  8. Profilbild
    manomym

    hab’s mir heute angeschaut, 9 Euro Zug-Ticket sei dank. Sehr abgefahren (habe 45 Minuten ausgehalten :) )
    Ich mag auch solche Lautsprecher haben! Kann sich jemand an die Colour Box „Hörinstallation“ vor ein paar Jahren erinnern? Die war auch sehr cool :)

  9. Profilbild
    Anjin Sun

    Waren heute da anwesend. Mouse on Mars mit einer Performance übrigens auch. Habe selten so nen unmotivierten Mist erlebt. Ein „Roboter“ der ne Stunde durch den Raum fährt und teilweise extrem übersteuerte MittenHochFrequenzen übelst-schlecht-akustisch durch den Raum schleudert. Die vorhandenen Subwoofer wurden, warum auch immer, völlig außen vor gelassen? Der Raum und seine absolut interessante Akustik überhaupt nicht ge/benutzt. Verschwendung pur!
    Persönliches Fazit: Satt, dekadent, unmotiviert. Aber ein paar Akademiker gibt es immer die sich selbst auf Kosten des Michels feiern.

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