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Was ist Synästhesie?

Wenn du Töne nicht nur hören sondern sehen kannst!

5. Mai 2019

Man kann Farben nicht nur sehen, sondern auch hören. Und auch Töne kann man nicht nur hören, sondern auch sehen. Wer jetzt sagt, wir sollten nicht Jedem vertrauen, der uns bunte Pillen in schattigen Seitengassen anbietet, der hat absolut recht, allerdings ist das Phänomen das wir euch heute beschreiben nicht auf exzessiven Drogenkonsum zurückzuführen. Wir sprechen von Synästhesie. Und tatsächlich ist es dadurch möglich, Töne auch zu sehen. Oder eben auch Farben zu hören. Aber wie genau passiert das?

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Wie bei so vielen Phänomenen ist die Forschung hier im Moment am Ball, hat jedoch keine hundertprozentige Lösung zu bieten. Es wird jedoch angenommen, dass im Gehirn Vernetzungen verschiedener Sinne gebildet werden, die da normalerweise nicht sind. Diese Verbindungen können zufällig entstehen, sind aber auch vererbbar. Dafür spräche die Tatsache, dass Fälle von Synästhesie oft innerhalb einer Familie auftauchen. Genau hier streitet sich die Wissenschaft im Moment. Denn es gibt auch die Seite der Forschung, die sagt die Fähigkeit Töne zu sehen ist nicht vererblich, sondern wird im Laufe des Lebens erlernt. Übrigens ist die Wahrscheinlichkeit gar nicht so gering, dass jemand von euch in der Lage ist, Bilder als Ton wahrzunehmen. Man geht davon aus, dass circa 4% der Bevölkerung weltweit die Fähigkeit haben.

Formen der Synästhesie

Es gibt übrigens verschiedene Formen der Synäthesie. In unserem Fall spricht man oft von farbigem Hören. Hier hört der Betroffene einen Ton, und nimmt gleichzeitig eine bestimmte Farbe wahr oder gewisse Formen. Oder eben auch andersherum. Es kann auch passieren, dass man bestimmte haptische Reize fühlt (ein Streichen über den Arm z.B.), wenn gewisse Töne erklingen. Andere Ausprägungen der Synästhesie können zum Beispiel auch Buchstaben und Zahlen mit gewissen Tönen verbinden, oder Zeiteinheiten werden in einem bestimmten Raum zueinander angeordnet. Wie so etwas dann aussehen kann, das beschreibt euch diese Grafik sehr gut.

Eine Synästhesie kann übrigens auch mit einem ABSOLUTEN GEHÖR einher gehen. Was es damit auf sich hat, erfahrt ihr HIER.

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Jetzt haben wir die Frage an euch, gibt es vielleicht jemanden, der Farben hören kann oder anders herum? Wir haben euch noch ein Video zum Thema gesucht, dass das Ganze noch einmal mit Bildern erläutert.

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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Als Synästhesist kann ich über die Vererbbarkeit folgendes aus meiner Erfahrung sagen:
    Eine Vererbung halte ich für unwahrscheinlich da ich der Einzige bekannte Synästhesist in meiner Familie (vier Generationen, etwas mehr als 30 Personen) bin. Auch habe ich die Synästhesie nicht im Laufe meines Lebens erlernt sondern sie war immer schon da und für mich eine Selbstverständlichkeit. Wäre sie erlernbar, wäre sie eher assoziativ als neurologisch. Synästhesie unterscheidet sich jedoch ganz klar von der Assoziation da die Assoziation auf Erfahrungen beruht, die Synästhesie jedoch nicht.

    Als ich in meiner Kindheit oder Jugend Andere darauf angesprochen hatte, dass man mit einer Form, einem Klang, einer Musik ja auch immer eine Farbe sieht, verstand niemand, was ich meinte. Ich dachte damals, ich könne es nicht richtig erklären. Erst als ich Ende der Neunziger, mit fast dreißig Jahren zum ersten Mal eine Doku über Synästhesie gesehen hatte, war mir endlich bewusst, dass die Anderen überhaupt nicht verstehen konnten, was ich meinte.

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      k.rausch AHU

      Das ist bei mir genauso. Es läuft ohne nachzudenken, sondern ist ein Fühlen und passiert automatisch. Hat auch mit Gehörbildung nichts zu tun, es ist einfach da.

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        iggy_pop AHU

        @k.rausch Es ist in der Tat einfach da, und man kann es nicht abstellen — jeder kann sich vorstellen, was das für ein sensueller Overkill ist, wenn im Radio irgendein Dudelscheiß läuft. Aus diesem Grunde empfinde ich meine akustische Umgebung in der Regel als Folter.
        .
        Und bei mir ist es nur sehr gering ausgeprägt und vollzieht sich nicht nur über Farben, sondern auch über Geschmack und Haptik („der Klang fühlt sich an wie Styropor“, „diese Klangstruktur ist nussig“, „das klingt grün-golden“), aber das reicht mir schon.
        .

  2. Profilbild
    Woody

    Krass, dass es hier gleich zwei Menschen mit dieser Fähigkeit/Gabe gibt. Das „Phänomen“ Synästhesie hat mich schon immer fasziniert. Ich habe mal gelesen, dass die Farb- oder Ton-„Assoziation“ dabei ganz individuell ist; wie ist das denn bei Euch? Seid ihr nach obiger Tabelle „in tune“; oder anders ausgedrückt: „in color“ ;)

    Grüße – Woody

    • Profilbild
      k.rausch AHU

      @Woody Ja, die Tabelle kommt hin, was aber im echten Leben einigermaßen nutzlos ist. Auch dieses Phänomen Synästesie generell, ich wüsste keine Anwendung, wo das mal dienlich war in all den Jahren.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Woody Woody: „Seid ihr nach obiger Tabelle „in tune“; oder anders ausgedrückt: „in color““
      Ich nicht, einzelne Noten haben für mich keine Farbe. Klänge haben jedoch Form und Farbe. So ist z. B. ein heller Glockenklang für mich tropfenförmig (mit der Spitze unten) und weiß, während ein mittlerer Klavierklang blau und eher eckig ist. Auch Buchstaben haben Farben, Worte Formen und Farben, das gleiche gilt für Personen, bei denen allerdings weitere Sinne eine Rolle spielen.

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        k.rausch AHU

        Deshalb hatte ich es Woody mit „kommt hin“ beschrieben. Auch bei mir sind es weniger Einzeltöne. Insbesondere Tonarten sind bei mir farblich sortiert. Daher kann ich keinen Transpose Button benutzen, um mal eben das Keyboard von C auf D einstellen, weil es sich für mich dann falsch anhört und ich daher zwangsläufig real in D spielen muss. Interessant übrigens, wie du deine Lage beschreibst.

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