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DJ Workshop: Numark PT01 Scratch Modifikation

Modding the shit out of the PT01 Sratch

7. Februar 2019


Modding the shit out of the Numark PT01 Scratch.

Ein Satz, der entweder als Redensart aufgenommen werden kann oder als böser Seitenhieb auf Schwachstellen am originalen Gerät. So aber ist es nicht gemeint, das kann ich schon einmal sagen.
Auch wenn der Numark PT01 Touring in den beiden Testberichten einige Schwächen aufzeigte, soll sich dieser kleine Report mit einigen Modifikationen beschäftigen, die den Plattenspieler besser machen, neue Funktionen bieten oder die eine oder Schwachstelle beheben.
Wer Lust hat, der findet die beiden Testberichte HIER und HIER.

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Was das Modding eines Numark PT01 Scratch angeht, ist Jesse Dean aus Lancaster, USA, sicher einer der Vorreiter. Jesse Dean Design bietet verschiedene Umbau-Kits an, von der LED als Nadelbeleuchtung, Phono-Preamp über Fader bis hin zu einem kompletten Tonarm. Dazu gibt es nicht nur einen schönen Blog, sondern auch einen Shop, den man bei Interesse in jedem Fall einmal besuchen sollte. Einige Teile aus dem Angebot von Jesse Dean hat er uns erfreulicherweise zu günstigen Konditionen nach Deutschland geschickt. Frachtkosten sollte man beim Kauf nicht vergessen, das Minimum dafür liegt bei 14,- US-Dollar.
Die Bauteile selbst beginnen dann bei 5,- US-Dollar und es endet bei einem Preis von rund 130,- US-Dollar für ein Tonarm-Kit.

Natürlich gibt es auch Alternativen zu den vorgefertigten Kits, auch dazu werden Ideen aufgezeigt. So wird der folgende Umbau eine Kombination aus Kit von Jesse Dean und dem, was der Elektronik-Fachhandel zu bieten hat.

Bevor man beginnt zu basteln, sollte man sich die Frage stellen, ob man die Original-Faceplate behalten oder wechseln möchte. Im Angebot gibt es in Shops zum Thema Portablism Gear Alternativen, Rot oder Gold?
Entscheiden sollte man sich vorher, denn später wird diese ein wenig verbaut sein.

Geöffnet wird das Gerät durch Schrauben an der Unterseite. Dazu den Numark PT01 Scratch einfach mit geschlossenem Deckel umdrehen und aufschrauben. Danach kann man vorsichtig die Unterseite hochziehen. Drei Kabel verbinden beide Hälften, diese müssen gelöst werden. Alle Kabel sind fest an der Oberseite, Steckverbindungen befinden sich an der nun oberen Seite, der eigentlichen Unterseite. Hier die Stecker vorsichtig ziehen. Verwechslungsgefahr für später besteht nicht, es muss also nichts beschriftet werden.
Natürlich ist es wie bei jedem Umbau sinnvoll, entnommene Schrauben sorgsam zur Seite zu legen so wie alle entnommenen Teile aufzubewahren.
Und noch etwas: Wer das hier nachbauen möchte, los! Wer Fragen hat, der melde sich gern per PN. Wer es allerdings vergurkt, mit dem Lötkolben die Platinen durchbrennt, mit dem Seitenschneider die Kabel massakriert und mit dem Akkuschrauber die Gewinde vergriesgnaddelt, der beschwert sich nicht bei mir!

Weitere Informationen, Videos und Angebote befinden sich natürlich auf den Blogs oder Websites von Jesse Dean Design, Portablism Gear, Portablist, Open Format oder Scratcheverywhere, um ein paar zu nennen.

Also, starten wir in Part 1 von 2, denn es wurde ein wenig umfangreicher. Zunächst ein wenig Elektrik und Mobilität, im zweiten Teil geht es dann um Fader, Sound, Interfaces und so.

Akkupack statt Batterien

Der Umwelt zu Liebe…und dem Geldbeutel auch. Ein Punkt, der im Testbericht zum Numark PT01 Scratch kritisiert wurde, ist die Wahl zu der Stromversorgung. Passenderweise ist auch dies einer der ersten Punkte an einem Gerät.

6 Batterien der Größe D – oder ein externes Netzteil, das ist im Moment die Wahlmöglichkeit für den Nutzer. Letzteres widerspricht zwar einer Nutzung als mobiles Gerät im ganzen engen Sinne, aber derweil gibt es sogar im ICE-Steckdosen.

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Batterien dagegen bieten Power und Mobilität, sind aber auch gerade in der Menge weder besonders benutzerfreundlich noch ökologisch, dazu auf Dauer teurer als ein günstiges Akkupack. Dies hat vermutlich nicht die Ampere-Zahl wie 6 D-Batterien, denn zumeist liegen Akkupacks ja im normalen Preisbereich bei 10000 bis 30000 mAh. Ein D-Block des deutschen Batterie-Herstellers Varta als Referenz hat dagegen 16500 mAh. Heißt im Klartext: Ein Akkupack wird nicht so lange halten wie 6 Batterien Typ D – ist aber dagegen wieder aufladbar. Alternative wären Akkus, aber die liegen kostenmäßig bei gut 5,- bis 7,- Euro pro Stück zzgl. Ladegerät. Dafür kann man dann auch eine Powerbank kaufen, die den Vorteil bietet, dass sie überall und ohne Zubehör geladen werden kann. Ein kleines USB-Kabel einmal ausgenommen.

Numark PT01 Scratch

Power Bank statt 6 x D

Varta, schon erwähnt, war so freundlich und hat nicht nur Batterien, Typ D zur Verfügung gestellt, sondern auch eine der aktuellen Powerbanks mit 18000 mAh, super flach und robust dank Aluminiumgehäuse.
Die passte leider nicht ins Gerät, wie eigentlich geplant, bietet aber mit geringer Dicke kompakte Maße für den Transport. Wer eine schlanke Power-Bank kauft, kann diese an Stelle der Batterien im dafür vorgesehenen Fach im Gerät verbauen und das Kabel entweder nach außen legen oder innen anschließen. Hierbei wäre ein Umschalter zwischen externer und interner Stromversorgung notwendig, um die Stromkreisläufe zu trennen.

Natürlich wird ein entsprechendes Kabel benötigt. Das Akkupack verlassen wir per USB-Buchse und auf 5 Volt Spannung. Landen müssen wir aber 12 Volt in einer Buchse für Hohlstecker. Problem? Nein.

Benötigt wird ein Konverter-Kabel von USB auf Hohlstecker, 5,5 mm x 2,1 mm. Entsprechende Kabel gibt es in Shops für portable Turntables, natürlich aber auch über den Elektronik-Fachhandel.

Kostenpunkt 8,- bis 10,- Euro. Achtung: Auf die Polarität achten. Plus innen, Minus außen.

Mit dem Kabel bietet sich die Möglichkeit des Anschlusses des PT01 Scratch an unterschiedliche Power-Banks. Je mehr Milliampere-Stunden, umso länger natürlich die Laufzeit des Gerätes.

Break Out Board = sich Strom besorgen

Für diverse neue Features wird eine Stromversorgung benötigt. Klar, dass hierfür keine Steckplätze für Kabel oder Abzweigungen vorgesehen sind, der Numark PT01 Scratch ist ja durchgeplant. Einfache Möglichkeiten? Kabel kappen, Lüsterklemme, Kabel splitten, weiter. Oder einfach auf der Rückseite der Platine an den Pins der Buchsen neue Kabel ansetzen.

Die schönere Lösung aber ist ein Break-Out-Board. Das gibt es von Jesse Dean Design. Kostenpunkt 4,99 US-Dollar. Wenn man also von Jesse Dean bestellt, wird dies entweder direkt mitgeliefert, z. B. bei Kauf eines Tonarms oder eines Phono-Preamps oder man bestellt es mit.

Die Variante Selbstbau? Zum Beispiel mit einem Adafruit JST-PH 2-Pin SMT Breakout-Board, Kostenpunkt ca. 1,70 Euro, dazu diverse JST-Kabel und Buchsen, je nach Bedarf. Kabel und Stecker wie auch Buchsen sind Produkte für Cent-Beträge. Zwei kleine Platinen mit je einer Buchse und vier Kontakten für Stiftleisten/Präzisionsbuchsenleisten oder als Lötpunkt. Jede Platine bietet also eine Buchse und einen Anschluss für eine Weiterleitung zur nächsten Platine oder eine feste Kabelverbindung. Ein Zugang, zwei Abgänge, man nutze es, wie man mag. Meine Idee wäre natürlich die festen Verbindungen zu Nutzen für die Abnehmer, die auf der gleichen Gehäuseseite liegen, die Buchsen für Kabel von der anderen Gehäuseseite kommend.

Die Zutaten

In diesem Fall bedeutet das, dass das Kabel zu der Platine bestückt mit USB-Buchse, Input und Input-Gain gelötet wird. Kabel für eine Nadelbeleuchtung oder einen Phono-Preamp als Steckverbindung am sinnvollsten, denn beide Teile liegen in der anderen Gehäusehälfte und sind im zerlegten Zustand besser nicht direkt angebunden.

Das Ergebnis: Breakout-Board für unter 3,- Euro

Zugegeben, das vorgefertigte Break-Out-Board ist einfacher zu installieren und schöner in der Konstruktion, der Bau über zwei kleine Break-Out-Boards ist dagegen aufwendiger, dafür günstiger. Minimal nur, wenn man eh bei Jesse Dean Design ordert, deutlich, wenn man wirklich alle Umbauten ohne JDD-Kits durchführen möchte.

Die Variante von Jesse Dean. Breakout auf vier, passend und neben der „Quelle“ verschraubt

Start/Stop: Schalter statt Automatik am Numark PT01 Scratch

Im Regelfall startet die Plattenteller-Bewegung bei Bewegung des Tonarmes in Richtung Platte, ähnlich dem Verhalten bei einem halb- oder vollautomatischen Plattenspieler, wenn man nicht die Start-Taste benutzt. Auslösen tut dies ein Schalter unter dem Tonarm, der bei Bewegung betätigt wird.

Hebel trifft Schalter, so einfach ist das Prinzip, das wir nun ändern möchten

Dies kann man sich natürlich zu Nutze machen und diesen nicht nur entfernen, sondern auch an anderer Stelle einen Schalter verbauen, Kabelweg ist ja bereits vorhanden.

Dabei gibt es einige Möglichkeiten: Wipp-, Kipp- oder Druck-Schalter? Rastend oder nicht rastend, dann mit Relais oder ohne? Wobei Letzteres eher ungünstig wäre. Öffnend oder schließend? Mit LED-Beleuchtung oder ohne?

Passend zum Beispiel, wie hier genutzt, ein Kippschalter von SCI Parts (250 Volt AC, Schaltstrom 1,5 Ampere). Kostenpunkt: 1,39 Euro.

Kippschalter aus dem normalen Handel. Geschmackssache, aber ich steh auf so etwas.

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  1. Profilbild
    lugosi

    Modding the shit of the PT01 Sratch. Ich denke das soll wie weiter unten ‚out of‘ heißen.
    Oder auch nicht… je nachdem :)

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