ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Praxistest: RME RayDAT vs. HDSP 9652

(ID: 2498)

Geht DAT?

ANZEIGE

(Dieses schöne Wortspiel entstammt einschlägigen HiFi-Magazinen der späten Achtziger Jahre und soll an dieser Stelle zu seinem zwanzigjährigen Jubiläum letztmalig strapaziert werden.)

Nach vorsichtigem Einbau und Neustart sieht der HDSP-Mixer noch unverändert aus, aber Windows meldet „neue Hardware“.  Das aktuelle Treiberpaket 3.0.7.4 mit der HDSP-Treiberversion für das gesamte HDSP/e-System habe ich seit einer Woche auf dem Rechner. Nach manueller Treiberauswahl ist diese auch für die RayDAT installiert. Nach Neustart findet sich bei den Hammerfall DSP-Settings der Taskleiste eine zweite Karte: die RayDAT. 

Wir laden nun das aktuelle FlashUpdate-Tool von der RME-Seite, welches für die RayDAT die Version 10 der Firmware bereit hält. Nach dem Start der so genannten pcie_fut.exe wird die aktuelle Firmware-Version jedoch leider nicht angezeigt, stattdessen erscheint der Hinweis „Not updated“, den wir dahingehend interpretieren wollen, Selbiges zu tun.

Nach erneutem Kaltstart der pcie_fut.exe präsentiert sich die RayDAT auf der Position Card 2 als „Up-to-date“, die in Wirklichkeit aber ebenfalls „up-to-date-tete“ HDSP wird jedoch weiter als „Not Updated“ geführt. Ein Updateversuch mit der pcie_fut.exe wird durch Fehlermeldung abgewiesen. Recht so, denn für die HDSP Serie ohne e existiert ein eigenes Tool namens pci_fut.exe! Das zeigt dann, im Gegensatz zur e-Version, völlig korrekt an, dass beide Karten auf Stand sind.  

Updated successfully!

Updated successfully!

Nach dem Start von Cubase 4 bewirkt ein Reset der Ein- und Ausgänge deren Neusortierung. Der Kartenname erscheint im Klartext, hinter der Nummer des betreffenden virtuellen ADAT Ein- oder Ausganges steht schließlich noch eine (1) oder (2) für die Kartennummer. (1) steht in meinem Falle für die zuvor bereits installierte HDSP 9652, (2) steht für die neue Ray DAT. Für (1) gilt: Die Zuordnung sämtlicher Ein- und Ausgänge des Projektes und der „externen Plug-ins“ bleibt erhalten. Prima.

Nun gibt es etwa die Möglichkeit, weitere 32 (!) ADAT-Kanäle mit externen Effekten zu verbinden, dazu noch je zwei weitere über AES/EBU und SP/DIF. Oder Sie nutzen zusätzliche Kanäle als Ausgänge und führen diese auf RME Total Mix, ein externes Mischpult oder einen Summierer. Dazu später mehr.

Wichtig: In RME Total Mix erscheinen die beiden Karten mit separierten Mischer-„Units“, deren Signale  nur über die externe ADAT-Schnittstelle kombinierbar sind. Es handelt sich eben wirklich um zwei getrennte Mixer, die auf getrennter Hardware gerechnet werden.

ANZEIGE

Am Rande sei angemerkt: Für die RayDAT-Karte nehmen Mischer und dazugehörige Matrix bereits bedrohliche Ausmaße an. Ein hochaufgelöster Widescreen-Monitor leistet wertvolle Dienste.

Qual der Eingangswahl: Neu in Digicheck 5.

Qual der Eingangswahl: Neu in Digicheck 5.

Ein „Digicheck“ zwischendurch erlaubt seit Programmversion 5 die beliebige, kartenübergreifende Nutzung dieses praktischen Metering- und Messwerkzeuges, welches ausschließlich mit RME-Hardware funktioniert.

Die HDSP9652 verweigert oberhalb von 96kHz die Mitarbeit, die 192kHz-taugliche RayDAT passt sich dann dieser Behäbigkeit an. Wählt man in Cubase eine höhere Samplerate für ein Projekt, wird diese vom ASIO-Treiber nicht akzeptiert.

Da der ASIO-Treiber entgegen Total Mix beide Karten zu EINEM virtuellen Audio-Device zusammenfasst und mir auch kein sinnvoller Weg eingefallen ist, die HDSP temporär vollständig zu deaktivieren, ohne sie anschließend neu installieren zu müssen, lässt sich die Samplerate von 192kHz offenbar nur durch vollständiges Entfernen der HDSP9652 nutzen. Bei allerhöchsten Ansprüchen an die Audioqualität sollten Sie dies vor der Anschaffung bedenken.

Kein Problem in Verbindung mit den Behringers, bei 48kHz ist ohnehin Schluß. HDSPe und RME ADI8 können aber auch gut miteinander.
Ein wichtiger Punkt: Wenn beide Karten nicht mit einem gemeinsamen Master verbunden sind (wie etwa einem digitalen Mischpult), müssen die Karten, wie auch externe digitale Hardware, miteinander synchronisiert werden. Dummerweise funktioniert das NICHT INNERHALB des Rechners. Die RayDAT-Karte besitzt zwar Steckverbinder mit der Beschriftung Sync In und Sync Out, um die Synchronisation zu einer weiteren RayDAT vorzunehmen. Die HDSP besitzt aber nur zwei IDENTISCH AUSSEHENDE Steckverbinder mit der Beschriftung Sync 1 und Sync 2, die jedoch NICHT GENUTZT werden. Die mitgelieferte Erweiterungskarte der RayDAT wiederum besitzt im Gegensatz zu derer der HDSP keine Wordclock-Ports. Dumm gelaufen.

Folglich muß in dieser Konfiguration auf beiden Karten entweder ein ADAT- oder SP/DIF-Steckverbinder nur für die Synchronisation  geopfert werden.

HDSP und RayDat stehen in meinem Versuch beide auf AutoSync, das digitale Mischpult ist „Master“. Die HDSP erhält das Clocksignal über den ADAT2 und gibt es via ADAT1 und ADAT3 an zwei ADA8000 und via SP/DIF an die RayDAT weiter.

Am ADAT 3 der RayDAT hängt wiederum ein im Slavemode laufender ADI 8. Ist mein digitales Mischpult abgeschaltet, wird die HDSP automatisch zum Clock Master, die nachgeschaltete RayDAT in AutoSync bleibt Slave. Kompliziert? Durchaus. Schauen Sie sich die nachstehenden Abbildungen genau an und machen Sie sich vorher Gedanken über Ihre Konfiguration; dann wird es später auch funktionieren.

Ergänzend sei angemerkt: Meine digitalen Effektgeräte mit SP/DIF- oder AES/EBU-Schnittstelle funktionieren ebenfalls ohne Probleme an den entsprechenden Schnittstellen beider Karten. Um den SP/DIF-Ausgang der HDSP nicht einfach zu verschenken, habe ich ihn gesplittet und das Clocksignal vorsichtshalber mit einem Oszilloskop kontrolliert. Keine sichtbare Veränderung. Nun kann ich mein Lexicon 300 weiter am SP/DIF der HDSP betreiben und den zugleich für die Synchronisation mit der RayDAT benutzen.“

Die DSP Settings von HDSP 9652...

Die DSP Settings von HDSP 9652…

...und der HDSPe RayDAT mit Intelligent Clock Control

…und der HDSPe RayDAT mit Intelligent Clock Control

Zum Testzeitpunkt habe ich drei Stücke einer Albumproduktion gemischt, jeweils bei 44,1kHz. Ein Beispiel: Mit 0.7ms Latenz gelang auf meinem schon wieder ein Jahr alten Rechner zuverlässig das reine Streaming von 28 Stereospuren und 17 Monospuren in Cubase, ohne dass sich irgendwelche Überlastungserscheinungen zeigten. Bereits mit einer Handvoll Plug-ins muß aber zu nächst höheren Latenzen gewechselt werden.

Später habe ich beide Karten über mehrere Tage mit zwei MIDI-/Audio-Popsongs voller Plug-ins und Softsynths bei meiner Arbeitssamplerate von 44,1kHz gequält. Dies bei 6ms Latenz, bei einem der beiden Songs wären auch 3ms drin gewesen. Dies, wie gesagt bei der halben (9652) bzw. geviertelten (RayDAT) maximalen Samplerate. Den wahren Bottleneck bildeten auch hier die beiden Prozessorkerne bei der Berechnung der Plug-ins.

Auch reibungslos funktioniert hat die mehrkanalige Zusammenarbeit mit Audition 3 und Samplitude 10.

ANZEIGE
Forum
  1. Profilbild
    J

    Ich besitze die HDSP962 seit ca. 5 Jahren, und sie ist ein zuverlässiges Arbeitspferd.
    Bis die Treiber bzw. der Totalmix wirklich brauchbar war (ich rede nicht von Stabilität) vergingen allerdings Jahre.
    Warum der RME Support da immer so gelobt wird, verstehe ich nicht. Der Entwickler des KX Treibers für die Creative Karten, leistete ebenso gute Arbeit, und das umsonst.
    Und da muss ich wirklich sagen, dass das Preis/Leistungs Verhältnis der RME Karten extrem schlecht ist, denn für 500 € bekommt man eine Karte, die eigentlich nichts weiter kann als funktionieren.
    Für sich alleine genommen ist das Ding ja total wertlos, weil man damit nichts machen kann.
    Verglichen mit anderen Produkten ist der Preis zwar gar nicht sooooo schlecht, aber wenn woanders wahre Katastrophen angeboten werden, darf man sich das ja nicht als Maßstab nehmen.
    Es kann ja nicht sein, dass nur weil etwas funktioniert, das heute schon als Bonus gesehen wird.

    • Profilbild
      markamazon

      @J Hallo !
      Wenn deine HDSP9652 so unbrauchbar ist („Für sich alleine genommen ist das Ding ja total wertlos, weil man damit nichts machen kann. „),WARUM hälst Du die schon 5 Jahre ????
      So ein Schwachsinn habe ich längst nicht gehört.
      Ich habe (fast) alles ausprobiert (MOTU,DIGIDESIGN,TASCAM,M-AUDIO,APOGEE,PRISM etc) und muss sagen:so wertvoll und unproblematisch wie RME Karten zu finden ist nahezu unmöglich (vor allem wenn man viele Kanäle braucht).

      • Profilbild
        J

        @markamazon Nicht gleich am Rand drehen, weil ich das Wort „unbrauchbar“ benutzt habe ;)
        Das Wort steht im Zusammenhang mit Features,Service und Preis/Leistung.
        Bessere und günstigere Alternativen gibt es nicht, das ist klar. Aber für ne Soundkarte die keine Audiowandler und nicht mal einen richtigen DSP an Bord hat, sind 500 € einfach zu viel.
        Das kann der Hersteller nicht begründen, ausser damit, dass es sein Recht ist zu verlangen was er will. Kundenorientert ist das jedenfalls nicht.

    • Profilbild
      KonFerenz

      @J Ich besitze das Multiface I seit ca. 2003. Jahre vergingen bis zur Stabilität nun wirklich nicht. Im Gegenteil. Stabil war es von Anfang an. Sie haben aber immer weitere features hinzuprogrammiert, die z.T. extrem nützlich sind. Und diese sind auch immer noch auf die „alten“ Karten / Interfaces abwärtskompatibel.
      Der support war übrigens zu Anfang praktisch 24/7 online und man hatte auch bei „doofen“ Fragen innerhalb von Minuten eine Antwort, oftmals vom Chef selbst. Jetzt habe ich aber schon länger (Jahre) den support nicht mehr benötigt. Nicht zu vergessen ist übrigens auch das eingebaute sehr stabile Midi-Interface mit einem sehr tighten timing.

  2. Profilbild
    falconi RED

    Hallo Jörg,
    danke für Deine Nachricht.

    Wie ich bereits geschrieben habe: Ich kenne keine Hardware, die eine derartige Anzahl von Audiospuren derart schnell, zuverlässig und komfortabel verarbeiten kann wie die derzeit erhältlichen RME-Karten. Und „schnell“ und „komfortabel“ ist ja bereits mehr als „einfach nur funktionieren“.
    Ein Tool wie Digicheck muß man andernorts mitunter sehr teuer bezahlen. Und in großen, professionellen Setups wird nun mal von einer Schnittstellenkarte vor allem viele Schnittstellen erwartet, und weniger „Added Value“ in Form von z.B. Onboard-Effekten, die wiederum oft richtig gehobenen Ansprüchen nicht genügen. Ein Vergleich mit aktuellen Interfaces von Lexicon, TC, Steinberg, Presonus, MotU usw. hinkt also schon auf Grund der gebotenen Anschlußkapazität, und nicht nur auf Grund etwaiger Treiberprobleme, die es hier offenbar vereinzelt gibt.

    Wie auch immer: Wenn Dir andere Produkte mit annähernd ähnlichem Leistungumfang bekannt sind, schreibe uns einfach auf diesem Wege, und vielleicht veröffentlichen wir einen Test darüber. Wir freuen uns immer über Anregungen aller Art.

    Einen lieben Gruß aus Wien,
    Falk.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich hab die Raydat seit Weihnachten und es mag sein, dass „Funktionieren“ für Manche nix Besonderes ist. Die Karte ist top, Qualität in der Verarbeitung und Soundmäßig. Den Problempunkt mit den Kabelpeitschen teile ich, allerdings kann ich die Problemstellung bei den ADAT Ligthpipe Buchsen NICHT nachvollziehen. Ich habe erstklassige Kabel in Verwendung (Cordial), die problemlos halten und auch nebeneinander passen. Gruß, Ernst

  4. Profilbild
    cher

    Ich bin mit RME wegen deren Produktpolitik unzufrieden:

    Ich besitze eine ältere Hammerfall, die problemlos funktioniert, sprich, es ist vielzu doof diese wegzuwerfen, um eine neue zu kaufen. (die dann eh nichts anderes kann, wie die alte…)

    Das Problem, mit dem mich RME alleine lässt ist, es werden keine 64-bit-Driver nachgeliefert, ich soll an die wieder Geld ausgeben… Also kein Betriebssystem-Upgrade… :0(

    Für mich wird es eines Tages ein Entscheidungsgrund sein…

  5. Profilbild
    wimtoelke

    Deswegen liebe ich meine E-MU 1820m Karte und lasse mich von dem RME-Hype nicht blenden. Die E-MU kann ALLES (Wandler, MIDI, Effekte etc.), ist zuverlässig, sehr flexibel, winzig.. einfach toll. Günstig war sie auch.. hab sie schon mehr als 5 Jahre.

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X