Hammer falls again!
The Hammer falls again!
Die RayDAT-Karte erreichte uns in einem Karton mit der Aufschrift „Green Line Anniversairy Edition“.
Wenn Sie den etwas hakeligen Schuber heraus haben, erwarten Sie im Inneren jedoch keine in Recyclingpapier eingeschlagenen Geburtstagsüberraschungen, sondern neben dem üblichen Papp- und Plastikfolienverhau
- eine RayDAT-Karte für den PCI Express-Slot
- ein Erweiterungs-Board, welches keinen solchen Slot, aber ein Slotblech kostet, und damit an dieser Position den Einbau einer anderen Steckkarte (gleich, ob PCI oder PCI Express) verhindert
- zwei CD-ROMs mit Handbüchern, Treibern und weiteren Utilities
- eine Strippe zum Anschluss eines internen Laufwerkes für 12cm-Medien mit SP/DIF-Ausgang
- zwei TOSLINK-Kabel in Einfachst-Ausführung: Für die Nutzung weiterer ADAT-Ein- und Ausgänge müssen Sie weiterhin zu ähnlichen Ausführungen greifen, da die Steckverbinder auf den beiden Karten sehr eng beieinander liegen. Kein Platz also für die goldfarbig angepinselte, gummiarmierte Luxuslösung aus dem HighEnd-Studio.
- eine kombiniertes AES/EBU + SP/DIF Breakout-Kabel
- eine vierschwänzige MIDI-Peitschen-Katze. Schon gewusst? Wenn es Nacht wird im Studio, feiern die Kabel – wuselwuselwusel – eine Party. Auf jeden Fall rutscht die MIDI-Peitsche meiner RME HDSP 9652 alle paar Monate heraus. Hinzu kommt: Die Verbindung der erwähnten TOSLINK-Einfachststecker mit den RayDAT-Buchsen mit den neuerdings modernen Staubtürchen löst sich urigeller-esk schon durch konzentriertes Hinschauen. Die Stecker meiner TOSLINK-Kabel aus dem Bastlergeschäft nebenan halten dagegen besser.
- Weitere optional erhältliche Erweiterungs-Boards erlauben die Synchronisation zu Time Code und Word Clock sowie den Anschluss digitaler Quellen und Senken aus dem Bekanntenkreis der Firma Tascam (TDIF).
Angemerkt sei noch: TOSLINK gehört neben USB, Firewire, Miniklinke und diversen „Mini-DIN“-Steckern für Maus, MIDI-Peitschen und die Versorgung externer Festplatten zu der bedrohlich anwachsenden Zahl relevanter „unprofessioneller“ Steckverbinder der „professionellen“ Audiobranche. Diese können schon den Anforderungen von Festinstallation nicht wirklich genügen, geschweige denen des „Rock’n’Roll“. Die RayDAT-Karte ist zudem derart mit Schnittstellen vollgepackt, dass schlicht kein Platz für eine lesbare Beschriftung bleibt. Ohne Anleitung geht hier nichts mehr.
Warum RayDAT?
Wie bereits in der Überschrift angedeutet: Dies ist ein Praxistest, in dem auch die bekannte RME HDSP9652 PCI-Karte eine Rolle spielen wird.
Mein Testrechner beherbergt einen Athlon 64 X2 5200+ auf einem Gigabyte GA-M52S-S3P FC, ein immer noch aktuelles Board mit stattlichen 4 „Vintage“ PCI-Slots, die aber bereits mit Steckkarten eines „Vintage“ MIDI- und Audiointerfaces, einer HDSP 9652 nebst Erweiterungskarte, und – im Jahre 2009 absolut unverzichtbar – einem „Vintage“ SCSI-Controller zum Datenaustausch mit einer Batterie Hardware-Sampler befüllt sind.
Die Erweiterungskarte der HDSP darf daher erst einmal in meinem Rechner Platz behalten, während die Erweiterung der RayDAT mitsamt ihres Flachbandkabels im Karton verbleibt.
Mit dem allmählichen Verschwinden von PCI Classic wird die RayDAT absehbar die Rolle als RME-„Volkskarte“ übernehmen: Für rund 100 zusätzliche Euronen erhält man gegenüber der „großen HDSP“ eine zeitgemäße PCI-E Schnittstelle, einen ADAT-Ein- und Ausgang mehr sowie einen zusätzlichen physikalischen AES/EBU-Anschluss.
Für das im Rechner mischende oder auch analog summierende Projektstudio sollte dies bereits genügen. Warum können aber auch kleine Studios oft sehr gut vier bidirektionale ADAT-Ports gebrauchen?
Alle gängigen Sequenzer- und Mehrspuraufnahmeprogramme bieten mittlerweile einen ordentlichen Latenzausgleich für „externe Plug-ins“: Seit dieser Zeit erlebte meine in Ruhe dahinalternde Audiohardware eine Renaissance an den ADAT-Schnittstellen der HDSP, die Signale mit zwei RME ADI-8 und einer größeren Zahl in diversen Racks verstreuter Behringer ADA8000, digital/analog-wandelndes Manna des kleinen Audiomannes, austauscht. Zudem will zusätzlich noch ein Digitalmischer mit drei bidirektionalen „Lightpipes“ versorgt werden, und dann hat sogar die neue RayDAT zu wenig ADAT-Ports.
Kurze Anfrage an die RME-Helpline, und bereits Minuten später (… da lauert doch jemand!) gibt es die Bestätigung, dass die Gemischtnutzung von HDSP an PCI und HDSPe an PCI-E keine Probleme bereiten sollte.
Der Hersteller rät in dem gewohnt ausführlichen und praxisnahen, aber leider nur „digital“ vorliegenden, Handbuch, vor dem Einbau der Karte den Rechner vollständig vom Stromnetz zu trennen. Wir sparen uns ein gegenteiliges Experiment.
Ich besitze die HDSP962 seit ca. 5 Jahren, und sie ist ein zuverlässiges Arbeitspferd.
Bis die Treiber bzw. der Totalmix wirklich brauchbar war (ich rede nicht von Stabilität) vergingen allerdings Jahre.
Warum der RME Support da immer so gelobt wird, verstehe ich nicht. Der Entwickler des KX Treibers für die Creative Karten, leistete ebenso gute Arbeit, und das umsonst.
Und da muss ich wirklich sagen, dass das Preis/Leistungs Verhältnis der RME Karten extrem schlecht ist, denn für 500 € bekommt man eine Karte, die eigentlich nichts weiter kann als funktionieren.
Für sich alleine genommen ist das Ding ja total wertlos, weil man damit nichts machen kann.
Verglichen mit anderen Produkten ist der Preis zwar gar nicht sooooo schlecht, aber wenn woanders wahre Katastrophen angeboten werden, darf man sich das ja nicht als Maßstab nehmen.
Es kann ja nicht sein, dass nur weil etwas funktioniert, das heute schon als Bonus gesehen wird.
@J Hallo !
Wenn deine HDSP9652 so unbrauchbar ist („Für sich alleine genommen ist das Ding ja total wertlos, weil man damit nichts machen kann. „),WARUM hälst Du die schon 5 Jahre ????
So ein Schwachsinn habe ich längst nicht gehört.
Ich habe (fast) alles ausprobiert (MOTU,DIGIDESIGN,TASCAM,M-AUDIO,APOGEE,PRISM etc) und muss sagen:so wertvoll und unproblematisch wie RME Karten zu finden ist nahezu unmöglich (vor allem wenn man viele Kanäle braucht).
@markamazon Nicht gleich am Rand drehen, weil ich das Wort „unbrauchbar“ benutzt habe ;)
Das Wort steht im Zusammenhang mit Features,Service und Preis/Leistung.
Bessere und günstigere Alternativen gibt es nicht, das ist klar. Aber für ne Soundkarte die keine Audiowandler und nicht mal einen richtigen DSP an Bord hat, sind 500 € einfach zu viel.
Das kann der Hersteller nicht begründen, ausser damit, dass es sein Recht ist zu verlangen was er will. Kundenorientert ist das jedenfalls nicht.
@J Ich besitze das Multiface I seit ca. 2003. Jahre vergingen bis zur Stabilität nun wirklich nicht. Im Gegenteil. Stabil war es von Anfang an. Sie haben aber immer weitere features hinzuprogrammiert, die z.T. extrem nützlich sind. Und diese sind auch immer noch auf die „alten“ Karten / Interfaces abwärtskompatibel.
Der support war übrigens zu Anfang praktisch 24/7 online und man hatte auch bei „doofen“ Fragen innerhalb von Minuten eine Antwort, oftmals vom Chef selbst. Jetzt habe ich aber schon länger (Jahre) den support nicht mehr benötigt. Nicht zu vergessen ist übrigens auch das eingebaute sehr stabile Midi-Interface mit einem sehr tighten timing.
Hallo Jörg,
danke für Deine Nachricht.
Wie ich bereits geschrieben habe: Ich kenne keine Hardware, die eine derartige Anzahl von Audiospuren derart schnell, zuverlässig und komfortabel verarbeiten kann wie die derzeit erhältlichen RME-Karten. Und „schnell“ und „komfortabel“ ist ja bereits mehr als „einfach nur funktionieren“.
Ein Tool wie Digicheck muß man andernorts mitunter sehr teuer bezahlen. Und in großen, professionellen Setups wird nun mal von einer Schnittstellenkarte vor allem viele Schnittstellen erwartet, und weniger „Added Value“ in Form von z.B. Onboard-Effekten, die wiederum oft richtig gehobenen Ansprüchen nicht genügen. Ein Vergleich mit aktuellen Interfaces von Lexicon, TC, Steinberg, Presonus, MotU usw. hinkt also schon auf Grund der gebotenen Anschlußkapazität, und nicht nur auf Grund etwaiger Treiberprobleme, die es hier offenbar vereinzelt gibt.
Wie auch immer: Wenn Dir andere Produkte mit annähernd ähnlichem Leistungumfang bekannt sind, schreibe uns einfach auf diesem Wege, und vielleicht veröffentlichen wir einen Test darüber. Wir freuen uns immer über Anregungen aller Art.
Einen lieben Gruß aus Wien,
Falk.
Ich hab die Raydat seit Weihnachten und es mag sein, dass „Funktionieren“ für Manche nix Besonderes ist. Die Karte ist top, Qualität in der Verarbeitung und Soundmäßig. Den Problempunkt mit den Kabelpeitschen teile ich, allerdings kann ich die Problemstellung bei den ADAT Ligthpipe Buchsen NICHT nachvollziehen. Ich habe erstklassige Kabel in Verwendung (Cordial), die problemlos halten und auch nebeneinander passen. Gruß, Ernst
Ich bin mit RME wegen deren Produktpolitik unzufrieden:
Ich besitze eine ältere Hammerfall, die problemlos funktioniert, sprich, es ist vielzu doof diese wegzuwerfen, um eine neue zu kaufen. (die dann eh nichts anderes kann, wie die alte…)
Das Problem, mit dem mich RME alleine lässt ist, es werden keine 64-bit-Driver nachgeliefert, ich soll an die wieder Geld ausgeben… Also kein Betriebssystem-Upgrade… :0(
Für mich wird es eines Tages ein Entscheidungsgrund sein…
Deswegen liebe ich meine E-MU 1820m Karte und lasse mich von dem RME-Hype nicht blenden. Die E-MU kann ALLES (Wandler, MIDI, Effekte etc.), ist zuverlässig, sehr flexibel, winzig.. einfach toll. Günstig war sie auch.. hab sie schon mehr als 5 Jahre.