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Praxistest: RME RayDAT vs. HDSP 9652

(ID: 2498)

Total Mix: Allein für den Mischer der RayDAT empfiehlt sich ein Widescreen-Monitor.

Total Mix: Allein für den Mischer der RayDAT empfiehlt sich ein Widescreen-Monitor.

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Das Marktumfeld

Erfahrungsgemäß unterliegen RME-Soundkarten über die Jahre nicht der bei Computer-Komponenten üblichen Preiserosion, von der RME einkaufsseitig aber profitiert. In ihrer enormen Funktionsdichte auf engstem Raum sind gerade die ADAT-Karten ohne vergleichbare Konkurrenz. Durch die spezielle Form der technischen Umsetzung und die gemeinhin anerkannt guten Treiber haben diese Produkte schlicht die Rolle einer Technologie-Führerschaft inne.

Prinzipiell nachteilig ist der erhöhte Fummelfaktor der ADAT-Karten mit heiklen Steckverbindern und proprietären Kabelpeitschen. Zuhause vergessen? Schlecht! Einen Ersatz gibt es meist nicht um die Ecke.  Eine 19’’-Breakoutbox mit sämtlichen digitalen Schnittstellen auf vernünftigem Raum wäre übersichtlicher und sicherer und würde auch das Propro-Segment vollends zufrieden stellen. Wer die Karten in der derzeit bestehenden Form erwirbt, sollte sich Gedanken um Schutz und Beschriftung sämtlicher Leitungen machen.

Wem das immer noch zu unsicher erscheint, findet mit der MADI-Produktreihe von RME eine Alternative mit einer maximalen Auflösung von 24Bit bei 96kHz Samplerate.  Aber  bereits die Schnittstellenkarten, derzeit noch auf PCI-Standard, sind teurer. Vor allem aber durch die wenigen überhaupt am Markt erhältlichen, durchweg deutlich teureren Wandlereinheiten mit MADI-Schnittstelle findet man sich schlussendlich in völlig anderen Preisregionen für ein Gesamtsystem wieder.

Der große Vorteil dieser RME ADAT-Produkte ist also auch, dass man sich derzeit (noch … Tendenz abnehmend) beliebig in den Regalen verschiedener Hersteller aller Preisklassen bedienen kann. Und  beispielsweise auch ein mechanisch abgenudelter Alesis oder Tascam Multitrack-Recorder (mit der TDIF-Erweiterung) jederzeit als „Wandler für alle Fälle“ herhalten kann.

Den beiden Karten in diesem Test bescheinige ich zu diesem Zweck eine konkurrenzlos hohe Funktionalität und Audioverteilperformance bei rekordverdächtig niedriger CPU-Auslastung und Latenz.

Ein professionelles Monitoring-Werkzeug wie Digicheck, welches zudem die CPU nur gering belastet, gibt’s anderswo in dieser Form auch nicht „für lau“.

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Summierung   

Otto Normal-Summierer summiert Signale in seiner DAW. Die „Audio Engine“ der „Host Applikation“ macht sich dabei mit der diensthabenden „Central Processing Unit“ aus, wie genau dieser Prozess funktionieren soll. In der Regel geschieht dies auch in aktuellen 64 Bit-Zeiten noch mit Hilfe einer 32bittigen Fließkommaberechnung, die die Matisse mit 24 Bit und den Exponenten mit 8 Bit auflösen kann.

Wieder andere legen sich das Signal erneut auf Ihr Digitalpult und „summieren“ dort mit Hilfe der Pult-eigenen Festkomma-Arithmetik mit nach wie vor meist nur 32 Bit Tiefe ihre Signale auf, oft aus Gründen der Ergonomie. Wenn es noch ein Pult gibt, steht es eben meist zwischen den Monitoren, und der Rechner mitsamt etwaiger Faderboxen leicht abseits. Signaltheoretisch und klanglich ist diese Variante wahrscheinlich die schlechteste. Und zwar schon alleine deswegen, weil sämtliche 32Bit-Fließkomma-Signale vor der Übertragung zum Mischer und nach deren Aufsummierung für die Rückübertragung zum Aufzeichnungsmedium – zumeist ist dies wieder die DAW – auf 24Bit Integer heruntergekürzt werden müssen, idealerweise nach korrektem Dithering. 24 Bit stellen zwar zunächst eine enorm hohe Auflösung dar, die kein monolithischer Wandler dieser Welt derzeit korrekt  aus einem analogen Signal berechnen (A/D) oder in ein analoges Signal (D/A) verwandeln kann. Für die Verbreitung von „Zwischenergebnissen“ für die Weiterverarbeitung erscheinen sie jedoch nach dem Eindruck einer wachsenden Zahl von Audiologen und Musikschaffender zu knapp bemessen.

Eine Lösung ist die dritte Variante: Eine analoge Summierung der aus Einzelspuren und Subgruppen ankommenden Signale.

Ich meine: Wer in der heutigen ökonomischen Situation der Musikbranche (… oder treibt man diesen Aufwand  tatsächlich für die Produktion eines Werbejingles?) sein Studiobudget mit vielen tausend Euro für zusätzliche Wandler, Summierer, Racks, Kabel und den zusätzlich erforderlichen Stromverbrauch belastet und dafür die Nachteile einer erneuten Digital-Analog-Digital-Wandlung (im Zweifel also geringe Dosen von Rauschen, Harmonischen, Phasenfehler, neue Latenzen und eine verringerte Zuverlässigkeit) in Kauf nimmt, sollte sehr genau und besser VOR der Investition wissen, warum er dies tut. 

Nicht verschwiegen werden soll an dieser Stelle die Variante „3A“, nämlich die Nutzung eines hochwertigen analogen Mischers für das Recording und vor allem den Mix (inklusive der Aufsummierung desselben). Am besten ist dieser Mischer dann auch noch vollständig automatisierbar. Als Besitzer eines solchen, in der Regel enorm teuren, Mischpultes stellen Sie zwar einen immer noch sehr geschätzten, jedoch keinesfalls typischen AMAZONA-Leser dar.

RayDAT und HDSP ermöglichen sozusagen den vierten Weg und summieren nach Herstellung entsprechender virtueller Verbindungen verzögerungsfrei bis zu 1456 Audiokanäle auf dem Xilinx Spartan 2 FPGA der Karte. Diese Möglichkeit nennt sich Total Mix, und wurde von den meisten Anwendern zunächst für das quasi latenzfreie ASIO Direct Monitoring geschätzt.

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Forum
  1. Profilbild
    J

    Ich besitze die HDSP962 seit ca. 5 Jahren, und sie ist ein zuverlässiges Arbeitspferd.
    Bis die Treiber bzw. der Totalmix wirklich brauchbar war (ich rede nicht von Stabilität) vergingen allerdings Jahre.
    Warum der RME Support da immer so gelobt wird, verstehe ich nicht. Der Entwickler des KX Treibers für die Creative Karten, leistete ebenso gute Arbeit, und das umsonst.
    Und da muss ich wirklich sagen, dass das Preis/Leistungs Verhältnis der RME Karten extrem schlecht ist, denn für 500 € bekommt man eine Karte, die eigentlich nichts weiter kann als funktionieren.
    Für sich alleine genommen ist das Ding ja total wertlos, weil man damit nichts machen kann.
    Verglichen mit anderen Produkten ist der Preis zwar gar nicht sooooo schlecht, aber wenn woanders wahre Katastrophen angeboten werden, darf man sich das ja nicht als Maßstab nehmen.
    Es kann ja nicht sein, dass nur weil etwas funktioniert, das heute schon als Bonus gesehen wird.

    • Profilbild
      markamazon

      @J Hallo !
      Wenn deine HDSP9652 so unbrauchbar ist („Für sich alleine genommen ist das Ding ja total wertlos, weil man damit nichts machen kann. „),WARUM hälst Du die schon 5 Jahre ????
      So ein Schwachsinn habe ich längst nicht gehört.
      Ich habe (fast) alles ausprobiert (MOTU,DIGIDESIGN,TASCAM,M-AUDIO,APOGEE,PRISM etc) und muss sagen:so wertvoll und unproblematisch wie RME Karten zu finden ist nahezu unmöglich (vor allem wenn man viele Kanäle braucht).

      • Profilbild
        J

        @markamazon Nicht gleich am Rand drehen, weil ich das Wort „unbrauchbar“ benutzt habe ;)
        Das Wort steht im Zusammenhang mit Features,Service und Preis/Leistung.
        Bessere und günstigere Alternativen gibt es nicht, das ist klar. Aber für ne Soundkarte die keine Audiowandler und nicht mal einen richtigen DSP an Bord hat, sind 500 € einfach zu viel.
        Das kann der Hersteller nicht begründen, ausser damit, dass es sein Recht ist zu verlangen was er will. Kundenorientert ist das jedenfalls nicht.

    • Profilbild
      KonFerenz

      @J Ich besitze das Multiface I seit ca. 2003. Jahre vergingen bis zur Stabilität nun wirklich nicht. Im Gegenteil. Stabil war es von Anfang an. Sie haben aber immer weitere features hinzuprogrammiert, die z.T. extrem nützlich sind. Und diese sind auch immer noch auf die „alten“ Karten / Interfaces abwärtskompatibel.
      Der support war übrigens zu Anfang praktisch 24/7 online und man hatte auch bei „doofen“ Fragen innerhalb von Minuten eine Antwort, oftmals vom Chef selbst. Jetzt habe ich aber schon länger (Jahre) den support nicht mehr benötigt. Nicht zu vergessen ist übrigens auch das eingebaute sehr stabile Midi-Interface mit einem sehr tighten timing.

  2. Profilbild
    falconi RED

    Hallo Jörg,
    danke für Deine Nachricht.

    Wie ich bereits geschrieben habe: Ich kenne keine Hardware, die eine derartige Anzahl von Audiospuren derart schnell, zuverlässig und komfortabel verarbeiten kann wie die derzeit erhältlichen RME-Karten. Und „schnell“ und „komfortabel“ ist ja bereits mehr als „einfach nur funktionieren“.
    Ein Tool wie Digicheck muß man andernorts mitunter sehr teuer bezahlen. Und in großen, professionellen Setups wird nun mal von einer Schnittstellenkarte vor allem viele Schnittstellen erwartet, und weniger „Added Value“ in Form von z.B. Onboard-Effekten, die wiederum oft richtig gehobenen Ansprüchen nicht genügen. Ein Vergleich mit aktuellen Interfaces von Lexicon, TC, Steinberg, Presonus, MotU usw. hinkt also schon auf Grund der gebotenen Anschlußkapazität, und nicht nur auf Grund etwaiger Treiberprobleme, die es hier offenbar vereinzelt gibt.

    Wie auch immer: Wenn Dir andere Produkte mit annähernd ähnlichem Leistungumfang bekannt sind, schreibe uns einfach auf diesem Wege, und vielleicht veröffentlichen wir einen Test darüber. Wir freuen uns immer über Anregungen aller Art.

    Einen lieben Gruß aus Wien,
    Falk.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich hab die Raydat seit Weihnachten und es mag sein, dass „Funktionieren“ für Manche nix Besonderes ist. Die Karte ist top, Qualität in der Verarbeitung und Soundmäßig. Den Problempunkt mit den Kabelpeitschen teile ich, allerdings kann ich die Problemstellung bei den ADAT Ligthpipe Buchsen NICHT nachvollziehen. Ich habe erstklassige Kabel in Verwendung (Cordial), die problemlos halten und auch nebeneinander passen. Gruß, Ernst

  4. Profilbild
    cher

    Ich bin mit RME wegen deren Produktpolitik unzufrieden:

    Ich besitze eine ältere Hammerfall, die problemlos funktioniert, sprich, es ist vielzu doof diese wegzuwerfen, um eine neue zu kaufen. (die dann eh nichts anderes kann, wie die alte…)

    Das Problem, mit dem mich RME alleine lässt ist, es werden keine 64-bit-Driver nachgeliefert, ich soll an die wieder Geld ausgeben… Also kein Betriebssystem-Upgrade… :0(

    Für mich wird es eines Tages ein Entscheidungsgrund sein…

  5. Profilbild
    wimtoelke

    Deswegen liebe ich meine E-MU 1820m Karte und lasse mich von dem RME-Hype nicht blenden. Die E-MU kann ALLES (Wandler, MIDI, Effekte etc.), ist zuverlässig, sehr flexibel, winzig.. einfach toll. Günstig war sie auch.. hab sie schon mehr als 5 Jahre.

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