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Test: A-Designs MP-1

(ID: 3588)

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– Das Innenleben des MP-1 –

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Die zweite Röhre, die 6NI-P, ist wiederum mit einem Transformator, einem Transistor und einem Widerstand versehen, um den Frequenzgang und Level der Eingangsstufe zu erhalten und das Signal auf Studiopegel zu verstärken.
Durch diesen Einsatz der Röhren und den Verzicht auf die Feedbackschleife will A-Designs dem User den möglichst klaren und sauberen Klang der Röhren ohne jede Einfärbung zu geben.

„This was how OLD tube designs were used in the late 50’s and early 60’s. So in short whatever Microphone you use …….what you will be hearing is the intended usage and design the engineers had in mind when they produced THAT microphone“ (Peter Montessi).

 

Der MP-1 in der Praxis
a) Zu aller erst habe ich den MP-1 für Gesangsaufnahmen ausprobiert. Ich lies dabei meinen Sänger eine Strophe gleichzeitig in das Neumann TLM-103 und in die AKG C-3000 singen. Die TLM verstärkte ich mit dem MP-1 und die C-3000 mit dem PreAmp meines Yamaha 02R.

Auffällig ist die vermeintlich geringe Dynamik der Aufnahme der Kombination aus TLM und MP-1. Die AKG Aufnahme klingt leicht nasaler, aber auch weniger gedrückt. Im Frequenzgang zeigt sich, dass die Aufnahme mit der C-3000 deutlich weniger Bass hat. Ich hatte allerdings den LowCut am Mikrophon aktiviert, was bei der TLM nicht möglich ist.

Aus dem Frequenzgang erkennt man keine wirklichen Unterschiede. Die Signale sind in ihrem Obertonspektrum extrem ähnlich. Der Rauschspannungsabstand war in beiden Fällen unproblematisch. Auffällig ist der gute Klang des MP-1, wenn der Levelregler weit rechts steht. Meine Eingangswandler verzerrten dabei leider.

b) Den zweiten Test führte ich mit meinem Hohner Pianet N (ca. 1964) durch. Den MP-1 missbrauchte ich als Edel-DI-Box. Dieses Pianet besitzt einen rockigen und dreckigen Sound. Das Signal kommt schon leicht angezerrt aus dem Output.

Hier konnte ich den Levelregler auf Rechtsanschlag drehen, was dem Pianet schöne Nuancen entlockte. Der Sound des Pianets durch den MP-1 war im Gegensatz zum 02R klarer und ausgewogener mit seidigeren Obertönen. Bei den Pianet-eigenen Verzerrungen wird aber wahrscheinlich ein Großteil des schönen Röhrenklanges maskiert.

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– Frequenzgang Pianet mit 02R –

 

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 – Frequenzgang Pianet mit MP-1 –

Man sieht deutlich, dass der MP-1 ein LowCut vornimmt. Die Obertöne entsprechen sich durch die Verzerrungen des Pianets optisch sehr. In Nuancen sind Unterschiede zu erkennen.

c) Im nächsten Testlauf kam mein Bassist zum Einsatz. Auch hier konnte ich den Levelregler voll aufdrehen. Im Unterschied zum Pianet sind die Unterschiede hier sehr deutlich.

Natürlich macht sich der LowCut im MP-1 wieder nützlich. Aber daneben sind die klaren, weichen Obertöne für den präzisen Klang verantwortlich. Der MP1 konnte sogar mehr Level aus dem Basslick holen als das 02r. Der Bass über das 02R wirkt etwas schlapper und weniger knackig.

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– Frequenzgang Bass/MP-1 –

 

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– Frequenzgang Bass/02R –

Das Bild des Frequenzgangs zeigt recht eindeutig die weniger schönen und knarrigeren Obertöne ab 500 Hz des Basslicks durch das 02R sowie den tighteren Bass. Im Gegensatz zum Pianet kommen die Stärken des MP-1 beim Bass absolut zur Geltung. Besonders Spaß machten die Aufnahmen mit dem Bass durch die Übersteuerungsfestigkeit des MP-1. Das letzte Bit wird ausgereizt ohne digitales Clipping.

d) Bei meinem letzten Versuch schickte ich einen Mono-Mix sowohl durch den MP-1 wie auch durch einen Hybrid-Röhren-Transistoren-Verstärker, der mit 12AX7 Röhren eingangsseitig ausgestattet ist. Im ersten Testdurchlauf passierte das Signal ohne jede Verstärkung oder Dämpfung die jeweiligen Geräte.

Beider Geräte wiesen die gleiche Dynamik und die gleichen Spitzenpegel auf. Eine Verdichtung des Materials war somit entweder gleich oder nicht vorhanden.

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– Frequenzgang Hybridgerät bei +0dB –

 

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– Frequenzgang des MP-1 bei +0dB –

Der Frequenzgang zeigt wieder den LowCut. Daneben ist das Obertonspektrum durchaus vergleichbar, wenngleich die Obertöne der Energie starken tiefen Mitten beim MP-1 weniger ausgeprägt sind.

Erstaunlich unterschiedlich verhielten sich die beiden Verstärker bei einer Anhebung des Eingangspegels um nur 3dB.

Ganz deutlich hört man im Intro, wie durch nur 3dB Anhebung die Obertöne der Kick verloren gehen und die Hihat „flimmert“. Setzt der Bass ein, ist die Energie im Song so stark, dass die gesamten Höhen verwaschen und das LowEnd matscht. Insgesamt ist der Pegel am Ausgang des Hybridgeräts um 3 dB geringer als beim MP-1. Der MP-1 bewahrt das Spektrum des Originals, abgesehen von schönen Röhren-Obertönen.

Der Frequenzgang des Hybridgeräts stellt die Obertöne der tiefen Mitten jetzt als lautesten Anteil aller Frequenzen dar. Im Vergleich zu den Bässen sind die Höhen hier überzeichnet. Sowohl das Frequenzbild wie auch das Audiobeispiel des MP-1 zeigen keine Veränderung des Signals. Der MP-1 Verstärker beweist hier ganz deutlich, dass in Punkto Headroom alle Sorgen grundlos sind. Und das bei geringstem Grundrauschen.

Fazit
Der MP-1 besticht durch einen unglaublichen Headroom, einer extrem soliden Verarbeitung und einem genialen Sound. Der Sound wird letztlich für Audiophile der Ausschlag gebende Kaufgrund sein: extrem rauscharm, keine klanglichen Verfärbungen und bei hoher Ansteuerung dezente, aber wunderschöne Röhrenobertöne. Der MP-1 genügt höchsten Ansprüchen und ist rundum ein Profi-Tool zum moderaten Preis (für die Profi-Liga…).

PLUS
+++ rauscharm
++++ toller Sound, keine Klangverfälschungen
++ sehr solide Verarbeitung

 

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