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Test: Line6 HX One, Effektgerät

Viel HX auf wenig Raum

11. Februar 2024

Test: Line6 HX One, Effektgerät

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Seit des Einzugs der Digitaltechnik in die Welt der Effektgeräte entwickeln sich laufend neue Geräte mit neuen Features oder altbekannten Klassikern. Auch die Möglichkeit, Multieffektgeräte zu bauen, die quasi die sprichwörtliche Eierlegendewollmilchsau sind, begann mit diesem Entwicklungsschritt. Ein Vorreiter dieser Produktkategorie ist seit Anbeginn die Firma Line6. Haben uns alle doch die PODs geprägt, sind wir mal ehrlich? Jahre später kam dann das neue Flaggschiff auf den Markt: Man stellt der Welt das Helix vor. Auch dieses Produkt wächst und entwickelt sich laufend weiter. Für kompaktere Boards oder schmale Taler werden abgespeckte Versionen oder Alternativprodukte angeboten. Heute schauen wir uns mal das Ende 2023 erschienene HX One Multieffektgerät etwas genauer an. Viel Spaß! Let’s unbox this unit!

UNBOXING – Line 6 HX One, Effektgerät

Das Effektgerät wird per Post im Versandkarton geliefert. Der Unit liegen im Karton bei: Netzteil, mehrsprachige Specs-Karte/Kurzanleitung, Sicherheitshinweis und anklebbare Gummifüßchen.

OK, aber was steckt so drin in der kleinen Kiste. Let’s check the specs …

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Line6 HX One
Line6 HX One
Kundenbewertung:
(9)

SPECS & FACTS – Line 6 HX One, Effektgerät

Das HX One kommt in Schwarz-Weiß sehr schick daher und wiegt gerade einmal 450 g bei Abmessungen von 9,6 x 12,5 x 6,2 cm (B x T x H).

Sieht man sich die Front des HX One an, so fallen einem direkt einige wesentlichen Bauteile auf:

  • zwei Fußschalter
  • vier Druck-/Drehpotis
  • drei Knöpfe
  • zwei RGB-LEDs
  • ein OLED-Display

Während der linke Fußschalter das Gerät aktiviert oder deaktiviert (die darüberliegende LED zeigt den Status an), besitzt der rechte Fußschalter die beiden Funktionen Tap/Flux. Durch Gedrückthalten des rechten Fußschalter kann die Funktion ausgewählt werden: Tap (rote LED), Flut (weiße LED).

Der Bypass-Modus des Gerätes umfasst die Modi True oder Buffered DSP Bypass.

„Tap“ ist natürlich Ta-Tempo und dafür da, um per Fuß das Tempo eines Songs einzusteppen. Dann können Effekte mit diesem Tempo synchronisiert werden, z. B. 8ths Delays oder Tremolos.

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„Flux“ ist eine Art Automation eines Parameters. Hiermit kann auch Knopfdruck beispielsweise die Delay-Zeit eines Echoeffektes verändert werden, um Pitch-Effekte zu kreieren, eine Oktave ergänzt werden oder Infinity-Reverbs geschaltet.

Hält man beide Fußschalter gedrückt, so wechselt das Gerät in die Presetl-Liste und mit Hilfe der Fußschalter navigiert man nach unten oder oben durch diese.

Das Line6 HX One auf dem Pedalboard

Die drei Dreh-/Drückpotis in der oberen Reihe steuern Werte von Effekten, lassen diese zurücksetzen (drücken) oder beispielsweise zwischen Hertz oder tempobasierten Notenwerten bei Delays umzuschalten.

Das Dreh-/Drückpoti in der Mitte der zweiten Reihe ist dafür zuständig, Effekte auszuwählen (drehen) und anzuwählen (drücken).

Die beiden Pfeil-Buttons ermöglichen die Navigation in Menüs.

Der HOME-Button gewährt Zugang zu Menüs und speichert Presets.

Anschlussseitig findet man auf der Rückseite:

  • Power-In-Buchse
  • USB-C-Buchse
  • 2x Input (L/R)
  • 2x Output (L/R)

Auf der linken Seite wurden verbaut:

  • MIDI-In
  • MIDI-Out

Rechts liegt zu guter Letzt:

  • EXP-Buchse

Das Effektgerät kann in Mono oder Stereo betrieben werden. Nutzt man andere Effektgeräte, die bereits vor dem HX One ein Stereosignal liefern, so können beide Kanäle L/R mit der Unit verbunden werden. Hierzu stehen zwei Standard 6,3″ Klinkenbuchsen als Eingang (L/mono und R) zur Verfügung, ebenso wie zwei Standard 6,3″ Klinkenbuchsen als Ausgang. Hinzu kommt, dass die rechte Output-Buchse als „Send“ und die rechte Input-Buchse als „Return“ genutzt werden können, wenn man das HX One in der 4-Kabel-Methode mit einem Amp und dessen FX-Loop verkabeln möchte.

Die Impedanz des Inputs lässt sich einstellen, um auf das jeweils vordergeschaltete Gerät, Instrument angepasst zu werden.

Zum Updaten der Firmware des HX One steht ein USB-C-Anschluss zur Verfügung.

Die Stromversorgung erfolgt über Hohlkontaktstecker, minus innen und benötigt 9 V, 500 mA. Hierzu kann das mitgelieferte Netzteil verwendet oder eine entsprechende Multistromversorgung genutzt werden.

Das Effektgerät lässt sich über die 5-Pol-DIN-Buchse via MIDI steuern. Das eingehende MIDI-Signal kann über Out/Thru an weitere Geräte gesendet werden.

Auch ein Expression-Pedal oder ein Doppelfußschalter kann mit dem HX One genutzt werden. Dieses wird via TRS-Kabel (Stereoklinkenkabel) auf der rechten Seite der Unit verbunden.

PRAXISTEST 1: HANDLING – Line 6 HX One, Effektgerät

Im Großen und Ganzen ist das HX One recht benutzerfreundlich. Dennoch muss man sich etwas damit auseinandersetzen, um alle Funktionen zu verstehen und benutzen zu können. Das kompakte Design ist beim Transport von großem Vorteil und gerade die Möglichkeit, so viele Effekte aufs Stressbrett zu pressen, ohne Tausende Euro auszugeben und eine Europalette für den Transport zu benötigen, ist sehr verlockend, dennoch bringt sie den Nachteil mit sich, dass man durch Menüs und Untermenüs muss bei der Programmierung. Einfaches Ändern des Mixes eines Delays oder der Gain-Stufe eines Drive-Pedals ist nicht möglich, ohne sich durch die Menüstruktur zu klicken. Programmierung ist King, Spontaneität eher nicht.

Wem das nichts ausmacht: Let’s go! Die Menüführung ist übersichtlich und gut verständlich. Man lernt das Gerät wirklich schnell und findet sich gut zurecht. Aber eben nichts für spontane Jamsessions, in denen man hands-on während des Spielens Sounds baut und verändert. Eher für Sound-Tüftler und Preset-Bauer. Dort tut es seinen Dienst sehr gut und fügt sich perfekt ins Setup.

Es gibt mehrere Anschlussmöglichkeiten des HX One.

  1. Gitarre -> (Effektgeräte) -> HX One -> Amp (alles in Mono)
  2. Gitarre -> (Effektgeräte) -> HX One -> zwei Amps (Stereo ab HX One oder Effektgeräten)
  3. Gitarre -> (Effektgeräte) -> HX One -> Amp -> Amp Send -> HX One -> Return Amp (4-Kabel-Methode)

Somit hat man die Möglichkeit, Effekte entweder vor oder nach dem Preamp des Amps zu schalten. Beispielsweise Drive FXs vor der Vorstufe des Verstärkers und zeitbasierte Effekte (Delay, Reverb) nach dem Preamp, vor der Endstufe. Aber natürlich auch diverse andere Szenarien, frei nach Geschmack.

Der Expression-Pedal-Anschluss eignet sich hervorragend, um Parameter einzelner Effekte in Echtzeit mit dem Fuß zu steuern oder mit einem externen Zweifachfußschalter weitere Schaltoptionen zu erweitern.

Auch die MIDI-Programmierung/Umschaltung z. B. via Ableton Live oder einem Looper wie dem GigRig G3 o. ä. lassen sich beim HX One super umsetzen. Ist keine neue Erfindung, aber dennoch super, wenn das an Bord ist!

Aber wie klingt das Teil denn jetzt? Let’s hear some sounds …

PRAXISTEST 2: SOUNDS – Line 6 HX One, Effektgerät

Hört man sich ein paar Effekte an, hat man direkt seine Favoriten gefunden (und vielleicht auch die, die einem nicht so gefallen). Ich persönlich mag die Drive Geschichten bei Line 6 nicht so gern. Aber der Rest lässt sich schon sehen (oder besser hören). Die Modulationseffekte haben eine schöns Textur. Ohne zu nerven, färben sie den Sound auf charmante Art und Weise (z. B. Bsp 03 Retro Reel).

Delays wie der Heliosphere oder Adriatic Delay bieten eine tolle Ambience, um die Gitarre herum und erschaffen eine fast unrealistische Umgebung.

Spannend wird es dann mit Effekten wie 07 Poly Pitch, 08 OSC Synth oder 14 3 Note Generator. Hier entstehen Sounds ,die mit Gitarre nicht mehr viel zu tun haben oder Möglichkeiten eröffnen, die man mit gewöhnlichen Pedalen nicht hat.

Natürlich finden sich auch „Klassiker“ im HX One, wie 15 Mod Cho Echo oder 18 Shimmer. Die Reverb- und Delay-Programme gefallen mir gut.

Aber man kann durchaus verstehen, warum Line6 in der Weltspitze von Multieffekten mitspielt. Wir sprechen hier von einem Effektgerät, das gerade einmal 319,- Euro kostet.

Schreibt man in die Kommentare, wie euch die Sounds gefallen.

Line 6 HX One

Alle Klangbeispiele wurden in folgender Signalkette angefertigt:

IBANEZ AZ 2204 NW SFB -> Line 6 HX One -> Universal Audio Apollo Twin X Interface -> NeuralDSP Plugins (Tone King Imperial MKII) -> Steinberg Cubase 12 PRO

Es kamen keine EQs, Kompressoren und andere Plug-ins zum Einsatz.

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Mehr Informationen

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Fazit

Unterm Strich bekommt man mit dem Line 6 HX One ein sehr kompaktes und vielseitiges Multieffektgerät. Mit seinen über 250 Effekten, die auf 128 Bänken abgespeichert werden können, lassen sich eine Vielzahl an Sounds programmieren und für den Gig abrufbereit halten. Das alles für einen sehr überschaubaren Preis. Das Verhältnis zwischen Leistung und Preis ist echt gut hier. Sollte man sich mal ausgecheckt haben.

Plus

  • über 250 Effekte
  • super kompakte Größe
  • gute Effekte
  • gute Programmierung von Presets

Preis

  • 319,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    ctrotzkowski

    Als Helix LT Spieler (und Fan der Snapshot-Programmierung) frage ich mich, ob wohl die Flux Funktion auch noch im Rahmen der (bisher vorbildlichen) Update-Politik von Line 6 für ältere Geräte kommen wird. Für spezielle Übergänge zwischen zwei Sounds ist das ja mal tatsächlich ein innovativer Ansatz und Sahnehäubchen.

    Was beim HX One offenbar aktuell (noch?) fehlt: Es scheint das erste HX Gerät zu sein, welches sich nicht über USB und „HX Edit“ remote programmieren läßt. Auch wenn Line 6 sich offenbar wieder viel Mühe mit den lokalen Bedien-Elementen und dem Workflow gegeben hat: Ich zumindest mag nicht für längere Programmierungen auf den Knien kauern, oder das Gerät ständig zwischen Schreibtisch und Boden zu tauschen – bei meinem Helix LT passiert Programmierung zu 99% über HX Edit via USB. Zumal ja auch manche der Effekte eine umfangreiche Parameterliste haben, die auf einem Mini-Display dann doch nicht so zielgerichtet zu bearbeiten wäre.

    @Simon: Hat Line 6 etwas dazu gesagt, ob noch Editiersoftware zum Einsatz kommen wird?

  2. Profilbild
    RainerJTM

    Ich würde sagen … der Preis hat seinen Preis 😉.
    Etwas spartanisch und minimalistisch.

    Das klingt in meinen Ohren etwas weniger gut als beim „echten“ Helix.

    Ich bin allerdings auch überhaupt kein Freund von diesen ganzen Ultra-Modulation Effekten.

  3. Profilbild
    Jan Steiger RED

    Ich mag vor allem die Soundfiles Dynamic Hall, Mod Cho Echo und Bucket Brigade, die klingen sehr organisch. Ich frage mich nur, ob der Trend zu immer kleineren Geräten dahin führt, dass wir uns evolutionsbiologisch kleinere Füße zulegen müssen. Außerdem ist mein Hasenhirn mit Mehrfachbelegungen irgendwelcher Schalter im Livebetrieb überfordert. Ich brauche so ein Gilmour-Gedächtnis-Stressbrett 😅

  4. Profilbild
    roseblood11

    Dafür, dass man immer nur einen Effekt nutzen kann, finde ich den Preis zu hoch. Wären es zwei, wäre die kleine Kiste genial. Noch besser wäre sie, wenn man Presets über Midi schalten könnte. Dann wäre es auf einem Pedalboard mit Midi-Switcher vielleicht das einzige digitale Pedal, was man braucht.
    Die pauschale Abwertung der Verzerrer ist absolut nicht nachvollziehbar. Ich besitze sehr viele der Vorbilder bzw habe hochwertige Klone selbst gebaut. Sehr viele Models von Line6 sind klanglich selbst im direkten 1:1 Vergleich nicht vom analogen Pedal zu unterscheiden.

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