Praxis
Die ohraufliegenden Muscheln mit den Kunstlederpolstern sind bei mir in der Lage, fast eine Art Vakuum in meinen Ohrmuscheln zu erzeugen. Die Hörer sitzen praxistauglich stramm und rutschen auch bei ruckartigeren Bewegungen nicht nennenswert von ihrer Position. Je nachdem, wie lange mein letzter Friseurbesuch zurückliegt, kann die kaum vorhandene Kopfbügelpolsterung den Tragekomfort bei kürzeren Haaren schon ein wenig schmälern. Aber Schmerzen tat soweit nichts sonderlich.
Zwar gibt es keinen Klappmechanismus, aber die Muscheln sind so auf dem Bügel gelagert, dass sie genügend Spiel haben, um auf dem Kopf sitzend eine Muschel wegzuklappen. Das Kabel an der Ohrmuschel sitzt halbwegs, aber nicht außerordentlich fest. Das ein oder andere mal ist es mir unbeabsichtigt herausgerutscht. Hier wäre eine Verschraubung des Steckers noch praxistauglicher.
Die Abschirmung gegenüber Außengeräuschen ist noch knapp stärker als die des HD 25 und ist damit sehr gut.
Wer den Sennheiser für basslastig hält (was dieser ja auch ist), wird beim TMA-1 nochmals eine Nummer mehr erschlagen. Je nach Musikmaterial mal knackig und definiert, und mal sehr dick aufgetragen. Das kann Spaß machen, ist für meinen Geschmack aber insgesamt eine Ecke zu wummerig. Im Gegenzug halten sich die Höhen merklich zurück. Auch die Mitten wirken dezenter, es mangelt etwas an Transparenz im Vergleich. Das Stereobild ist gut. Der Klang ist als oberklassig einzustufen und in meinen Augen unter den DJ-Kopfhörern vor klassischen Konkurrenten wie dem Pioneer HDJ-1000 angesiedelt. Mit den Lederpolstern hatte ich den Eindruck, eine Nuance mehr Druck zu erfahren. Der Wirkungsgrad von 103 dB und 32 Ohm Impedanz sorgen für satte Lautstärke, ohne zu Verzerren und befinden sich in guter Gesellschaft.
Wie auch bei anderen Produkten mit einer matten Gummibeschichtung wie beispielsweise meiner alten Logitech-Maus oder den Faderkappen meines früheren Denon-DJ-Mixers lässt sich auf Dauer Abrieb feststellen, unter der langfristig das Plastik hervorglänzen wird. Auch Schweißfinger sind zu sehen. Der feine Stoffbeutel steht in Kontrast zur soliden Konstruktion, er macht leider keinen ernsthaft roadtauglichen Eindruck.