Absolute Soundkontrolle?
Obwohl es USB/MIDI-Controllerkeyboards mittlerweile wie Sand am Meer gibt, lassen einige Modelle die Musikergemeinde weiterhin aufhorchen. Dazu gehören mit Sicherheit auch die neuen Advance Keyboards von AKAI, denn anstatt nur auf die klassischen Funktionen eines Controllerkeyboards zu setzen, erweitern die Amerikaner das Ganze um die sogenannte VIP Software. Was sich dahinter verbirgt und wie sich die neuen Advance Keyboards live und im Studio anstellen, zeigt uns der Test des AKAI Advance 49.
Aufbau
Wie bei allen Herstellern mittlerweile üblich, gibt es die Advance Keyboards in drei verschiedenen Ausführungen: 25, 49 oder 61 Tasten, allesamt anschlagsdynamisch und mit Aftertouch ausgestattet. Für unseren Test stand uns das 49er Modell zur Verfügung. Hinsichtlich der Funktionen gibt es glücklicherweise keine Unterschiede, lediglich wurden die Bedienelemente aufgrund des kleineren Gehäuses beim 25er Modell anders angeordnet bzw. weisen ein paar Elemente bei diesem Modell Mehrfachfunktionen auf.
Doch schauen wir mal genauer, was AKAI dem mittleren Modell mit 49 Tasten spendiert hat. Da wären zunächst die auf allen Pressebildern grell leuchtenden acht anschlagsdynamischen Pads. Mit einer Größe von 3,5 x 3,5 cm überdurchschnittlich groß ausgefallen, bieten sie einen sehr guten Anschlag. Die Pads sind alle mehrfarbig beleuchtet (RGB) und bieten die von den MPK-Keyboards bereits bekannten Funktionen Note-Repeat, Time-Division, Full Level etc.
Direkt über den Pads befinden sich acht beleuchtete Buttons sowie acht Endlosdrehregler. Auch die lassen sich natürlich wie gewohnt frei mit MIDI-Control Change Befehlen belegen. Wie die Pads sind auch die Drehregler extrem groß ausgefallen. AKAI folgt bei der Advance Reihe somit eher dem Motto: große Bedienelemente, dafür aber ein paar weniger als möglich. Mir gefällt das, bei 16 Drehreglern weiß ich am Ende meistens ohnehin nicht mehr wo welche Funktion liegt.
Die den Pads, Drehreglen und Funktionstasten zugewiesenen Parameter lassen sich beim Advance Keyboard in vier Bänken organisieren, d.h. in der Praxis lassen sich die Elemente mit 4x 8 Funktionen belegen. Umgeschaltet werden die Bänke mit den vier Tasten links davon. Dreht man an einem Element, wird sofort der zugehörige Parameter angezeigt, durch Drücken auf das Drehrad lässt sich alles editieren.
Sehr schöner Test, das klärt für mich zumindest einige meiner Fragen. Seit der Pressemeldung hatte ich das Advance im Blick und überlegt, ob es was für mich sein könnte. Eine native Steuerung der VST-Instrumente wäre einerseits traumhaft, andererseits aber scheint die Umsetzung etwas lückenhaft zu sein. So werden nicht alle KORG Legacy-Instrumente aufgelistet, das kann ja noch kommen. Aber was ist mit iPad-Instrumenten, dafür wäre so ein Keyboard doch genial. Und bringt die VIP-Software in einer DAW wirklich Vorteile? Hier werden doch die Instrumente auch direkt und angepasst angesteuert. Mich interessiert zudem, ob sie mir in Verbindung mit der MPC-Software signifikante Vorteile bieten würde.
Danke für den Test.
Ich dachte bisher, dass dieses Keyboard als Plugout für Vst’s funktioniert !
@ahs Das wäre cool, aber dann würde das Gerät wohl 600-700 Euro mehr kosten :)
vielen Dank für den tollen Test Felix
aber es ergeben sich noch Fragen:
1.) VST3 wird nicht unterstützt, aber in der verlinkten Liste erscheinen die neuen Arturia-Produkte trotzdem – dann wohl als VST2?
2.) auf Seite 5 schreibst Du das alle selbst erstellten Presets manuell bearbeitet werden müssen – somit gilt dies auch für zugekaufte Presetbanken? wenn ja, dann jedes einzelne Preset hinzufügen? wäre bei Zebra & Massive ja ewig langer Aufwand :(
3.) lassen sich die zugewiesenen Regler noch verändern und abspeichern?
was mir nicht an Deinem Testbericht gefällt ist diese Kritik bzgl. „Main Stage“, denn a) ist es nicht von AKAI und b) hat NI dies mMn auch nicht integriert und dort wurde es nicht bemängelt…
@The-Sarge Hallo The-Sarge,
hier ein paar Infos zu Deinen Fragen:
a) Ja, es lassen sich VST und VST2 Plug-ins nutzen (habe ich im Test hinzugefügt)
b) Ja, sofern für die Presetbanken kein Mapping File von AKAI besteht, muss alles per Hand hinzugefügt werden
c) Ja
Mir fehlen auch ein paar Informationen, eventuell weiss ja ein Leser darüber Bescheid.
Auf welchen Rechnern (Betriebssystem, 32Bit / 64Bit) läuft die VIP-Software ?
Wie sind die Plugins lizenziert, d.h. kann man diese auf verschiedenen Rechnern verwenden ?
Laufen die Plugins nur zusammen mit der VIP Software oder könnte man die Plugins z.B. auch direkt unter Cubase laden, mit dem AKAI als reinem Masterkeyboard ?
Vielen Dank
@tantris Hallo Tantris,
die VIP Software läuft standalone in 32- und 64-bit, als Plug-in:
VST (32/64bit)
AU (64bit)
Welche Plug-ins meinst Du denn bzgl. Lizenzierung? Die, die beim Advance Keyboard dabei sind (Xpand!2, Loom, etc.)?
Die VIP Software selbst arbeitet auch alleine ohne das angeschlossene Keyboard. Und die Plug-ins selbst (Xpand!2, Vacuum, Loom etc.) können als AU/VST mit jeder DAW genutzt werden. Allerdings nur im 64-bit Modus.
@tantris Die VIP Software arbeitet aber natürlich auch als AAX Plug-in, so steht es aber auch im Test.
@Felix Thoma Vielen Dank für die schnelle Antwort ! Meine Fragen sind nicht im geringsten als Kritik am Testbericht zu verstehen, denn solche Informationen müsste doch eher der Hersteller liefern.
„Die VIP-Software läuft auch standalone“ – wird diese Software also direkt auf dem Masterkeyboard ausgeführt ? Denn bei den Produktvideos sieht es immer so aus, als sei ein handelsübliches Tablet angeschlossen ( nur als Monitor ?).
Die mitgelieferten VSTs muss man meiner Meinung nach mit der Seriennummer des Keyboards lizenzieren. Bei Cubase ist ein Rechnerwechsel durch die Mitnahme des USB-Sticks möglich. Aber gilt das auch für die mitgelieferten VSTs des AKAI ?
Zum besseren Verständnis : mich interessiert weniger die Anwendung der VIP-Software als DAW-Ersatz, sondern mehr der Betrieb dieser VSTs direkt unter Cubase – eventuell sogar mit dem Einsatz eines anderen Masterkeyboards.
Ich nehme an, dass dies technisch nicht möglich ist, weil dann die mitgelieferten VSTs des AKAI nicht mehr erkennen können, ob sie legal betrieben werden.
@tantris Hallo Tantris,
standalone bedeutet, dass die Software sowohl als Plug-in innerhalb einer DAW genutzt werden kann, aber auch ohne zusätzliche DAW (als eigenständiges Programm) läuft. Direkt auf dem Keyboard läuft die Software nicht, die beiden sind nur auf einander abgestimmt. Bzgl. der Lizenzierung/Nutzung auf einem anderen Rechner frage ich sicherheitshalber bei AKAI nach, da melde ich mich nochmal. Ansonsten gibt es hier ein paar gute Infos zu VIP/Advance Keyboards: http://www.akaipro.com/kb/search/advance_series
@tantris Hallo Tantris,
laut AKAI kann man die beim Advance Keyboard mitgelieferten Plug-ins von AIR und SONiVOX ohne Probleme auch auf einem anderen Computer nutzen. Entweder geschieht dies per Software, d.h. die Lizenz muss immer von Computer zu Computer transferiert werden (Pace Eden Copy Protection) oder man organisiert alles über einen iLok USB-Stick. Dann steckt man den USB-Stick einfach an den Computer wo man die Plug-ins gerade nutzen möchte.
Ich hatte auf mehr Funktionen ala NI Kore gehofft, denn soweit ich das aus dem Test herauslese kann man in der VIP software kein 2. Keyboard oder andere Controller verwenden (auf unterschiedliche sounds mappen)?
Bin seit langem auf der Suche nach einer MainStage Alternative für Windows aufgrund der horrenden Hardware-Preise der Macs…
Das einzige was halbwegs in Frage kommt ist Forte, aber dem fehlt halt einiges auf MainStage…
Das neue Advance wird hier gelobt, meine Erfahrg mit dem Adv. 61 sind jedoch anders:
– die riesige Software braucht Windows 7, wir haben Vista :(
läßt sich also nicht installieren
– der eigentliche Midikanal (links im Display) zum RADIAS o.ä. speichert sich mit „safe“ nicht ab, nach Ausschalten wird er bisher stets „vergessen“
– Drehkn. nicht numeriert, liegen zu weit hinten u. senden bish. nicht brauchbar auf RADIAS
– Die Firmware ist von 1.11 Auslief. auf akt. 1.19 updated, half aber nicht
– Der kleine Wahldrehregler dreht verkehrtherum, bzw. die Auswahl im Display wandert in verkehrte Richtung, das verwirrt jedesmal.
– Die 4 Cursortasten sind eng + unhandlich fummelig, zu klein… nix professional, die „Netztaste“ hinten schlimm versteckt, die Buchsenbeschriftung von oben nicht sichtbar, billige Netzteilbuchse nicht sicher vorm Rausrutschen,
Das Schlimmste aber ist:
– die Tasten des Keyboards sind sehr kantig (Finger tun nach 10 min weh), sind zudem recht schwergängig (Federn zu stramm, speziell die schwarzen Keys).
Den weißen Keyflächen fehlt auch die übliche Wölbung zum Nachbarkey.
Leider doch keine gute Verarbeitung. AKAI muß da wirklich flott nachbessern.
Man könnte glauben, die haben sowas noch nie gefertigt. Und ein Netzteil gehört schließlich auch dazu bei über 600€ ! Fazit: zurückgeben und abwarten auf Adv. 2.0
Die Beschriftungsfunktion hätte man auf die Keys legen können, statt der schlimmen Dreherei, Display muß mehr nach vorn, damit man solch Gerät auf einem Keyb-Standwie Apex mit mehreren Geräten auch einsehen kann.
Der Test hat mir sehr gut gefallen. Leider widerspiegelt dieser jedoch nur eine „frischen“ Eindruck. Ich würde bevorzugen, wenn man nach einer gewissen Zeit den Test wiederholt. Anhand dieses ersten Tests sieht es ja nicht so schlecht aus. Wenn man aber im Internet die Nutzer – Foren bemüht, kommt der Akai insbesonders im Zusammenhang mit VIP (Stichwort Stabilität und Einbindung von Plugins) wirklich nicht gut weg, besonders bei Musikern, die täglich damit arbeiten. Hier wäre eine Aktualisierung des Tests sicher nicht schlecht.