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Test: Behringer Xenyx XL3200

(ID: 2087)

Bewertung Verarbeitung und Ausstattung

Angesichts des Verkaufpreises ist die Verarbeitung wirklich sehr gut. Insbesondere die stabilen Drehregler ohne jegliches Spiel hinterlassen einen extrem ordentlichen Eindruck. Allerdings ist die Mittenrasterung der EQ-Potis weder einheitlich noch logisch, manchmal zu schwach und in einigen Fällen überhaupt nicht vorhanden. Besser ist sie bei den Panpots gelungen.

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Dem Verkaufspreis absolut angemessen, aber dennoch wahrscheinlich nicht besonders beliebt, ist der kurze 60mm-Regelweg der Fader. Darüber hinaus laufen diese etwas unregelmäßig. Unterschiedliche Fader weisen unterschiedliche Widerstände auf. Einige laufen sehr leicht, andere schwerer. Möglicherweise verbessert sich dieser Missstand bei häufigem Gebrauch. Im mehrwöchigen Testzeitraum war dies allerdings nicht der Fall.

Die Ausstattung des Behringers ist als ausgesprochen gut zu bezeichnen. Wo bitte bekommt man für knapp 800,- Euro eine ordentlich verarbeitete 32-Kanal-Konsole mit 28 Mic-Preamps, sechs Auxwegen, vier Subgruppen, semiparametrischem 4-Band-EQs mit Bypass und – das ist der eigentliche Hammer – Pre-Fader-Direct-Outs! Hervorzuheben ist auch die feine Talkback-Sektion mit eigenem Mikrofon-Eingang. Dennoch bleibt das Pult auf angenehme Weise schlank. Unnötiger oder sogar schädlicher Schnickschnack wie die berüchtigten 7-Band-Grafik-Equalizer im Master-Kanal oder die aus billigen Geräten bekannten Digital-Effekt-Dosen fehlt und unterstreicht die Professionalität des Pultes.

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Die Xenyx-Mikrofon-Preamps klingen beim Einsatz eines dynamischen SM58 vergleichsweise transparent und neutral. Hochwertigen Kondensator-Mikros wie das Neumann KM100 oder dem U87 fehlen wohl die letzten 10 Prozent Auflösung, die sie mit Preamps wesentlich kostspieliger Konsolen erreichen würden. Doch im Livebetrieb – selbst bei FOH-Anwendungen – ist dieser feine Unterschied eher unerheblich.

Das Test-Pult

Das Test-Pult

Beim Übersteuern – und hier liegt einer der wesentlichen Unterschiede zur offensichtlichen „Inspirationsquelle“ Mackie – neigt das Behringer relativ schnell zu Härte und hörbaren Verzerrungen, während ein Mackie im Übergang eher einen satten, warmen und röhrigen Sound erzeugt. Aber der bei vielen Mackie-Usern beliebte „Feuerwehr“-Mix-Modus, wenn alle roten Clip-Lämpchen glühen, ist ohnehin nicht jedermanns Sache. Bleibt man mit den Pegeln korrekt im grünen Bereich, klingt das Behringer gut.

Wer die Equalizer alter Behringer-Pulte kennt, weiß, dass sie damals einen sehr eigenen, vorsichtig ausgedrückt, eher nicht so massentauglichen Sound hatten. Das hat sich klar verändert. Diese Equalizer klingen ausgesprochen passabel, um nicht zu sagen sogar auffallend gut für ein 32-Kanal-Pult unter 1000,- Euro.

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Fazit

Sollte Behringer irgendwann einmal ein Xenyx XL3200 als „100mm-Edition“ mit hochwertigen Fadern herausbringen, dann gibt es wirklich gar nichts mehr zu meckern. Das Xenyx ist ein ausgesprochen gutes, durchdachtes Live-Pult – und der Dumping-Preis in Höhe von 800,- Euro grenzt bei der hier gebotenen Qualität womöglich an unlauterem Wettbewerb. Dem Kunden soll es recht sein.

Dank seiner Direct-Outs taugt die Konsole auch für Liverecordings und Studioarbeit. Natürlich klingt es anders als die dreimal so teure Mackie-Onyx-Serie – hier ähneln sich tatsächlich nur Optik und Name – aber in punkto Preis-Leistungs-Verhältnis hat Behringer die Nase weit vorn.

Plus

  • tolles Preis-Leistungs-Verhältnis
  • sehr gute Ausstattung
  • gute Verarbeitung
  • auffällig guter Equalizer mit Bypass
  • übersichtliche Pultoberfläche

Minus

  • 60mm-Fader mit Unregelmäßigkeiten

Preis

  • Straßenpreis: ca. 800,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    praxis.dr.rock

    Hallo Alexander,

    Mit den „Designanleihen“ von Behringer liegst du nicht ganz richtig:
    Die Lochblechopitik und die gerundeten Gehäuseecken hat Behringer mal wieder von Mackie „übernommen“.
    Ansonsten ist dieser Türstopper eine 100%ige
    Kopie des Midas Venice 320.

    Grüße,
    Stefan

    • Profilbild
      a.rothenberg

      @praxis.dr.rock Na sowas, der Aubau der Bedienelemente weist tatsächlich eine frappierende Ähnlichkeit zum Midas auf. Was ein Zufall ;-)… Gut gesehen, Stefan

  2. Profilbild
    4damind

    Hat wirklich jemand daran gezweifelt das dieses Pult keine Kopie von einer renommierten Firma ist ;) Billig hergestellt in China und über die Qualität wird man nochmal reden müssen wenn das Pult mal paar Wochen im Einsatz war…

    http://www.....e-main.jpg

  3. Profilbild
    4damind

    Ich muss mich mal selbst ergänzen^^
    Midas und Klark Teknik _gehören_ (seit Ende 2009?) zu Behringer’s Music Group.

    Es ist zwar immer noch eine Kopie aber wenn man so will, kopieren sie etwas, was ihnen sowieso gehört ;)

  4. Profilbild
    Charmaquest

    Noch eine Korrektur: die Direct Outs sind ab Werk NICHT Pre-Fader geschaltet. Dies kann man aber nachträglich, wie die Möglichkeit die Aux-Wege Post-EQ zu schalten, durch eine einfache Platinenmodifikation ändern. Dazu müssen lediglich ein paar Lötbrücken gesetzt werden. Dies führt aber unmittelbar zum Erlöschen der Garantie, selbst wenn das eine Fachwerkstatt erledigt! Ein Schelm der angesichts dieser praktischen Modifikation Böses dabei denkt…

    Nichtsdestotrotz, das Pult ist von der Ausstattung unschlagbar und wird bald angeschafft, mal schauen wie es sich auf Dauer in der Praxis so schlagen wird.

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