Engine 2
Forest Kingdom zählt zu einer der ersten Librarys, die mit Yellowtools Engine 2 ausgeliefert wird. Engine basiert auf dem High-End Sampler Independence Pro und bietet alle Leistungsmerkmale eines aktuellen Sampleplayers. Eine Besonderheit von Engine ist die Möglichkeit, eigene Samples (limitiert auf 25 Stück) zu importieren und diese dann mit beliebigen Sounds anderer Librarys zu kombinieren. Um bereits vorhandene Librarys mit der neuen Version nutzen zu können, ist ein Library Update erforderlich. Rein optisch ist der Versionssprung von 1 auf 2 nicht zu spüren. Die Verbesserungen stecken vielmehr unter der Haube:
• grundlegende Performance- und Stabilitätsverbesserungen aller Plattformen, Betriebssysteme und Schnittstellen
• Laden von Audio Dateien ist von überall möglich
• Instrumente können von jedem Ort geladen werden – KEINE Root Folder Bindung mehr
• neue Programm- und Datenarchitektur
• 100% Independence Pro Software Suite Kompatibilität
• neue Preferences Page: neuer User Folder, Quick Links, Library Page etc.
• verbesserter Arranger mit KeySwitch- und Banken-Erweiterung
• erweiterte QuickEdit Page
• Überarbeitung der Lizenzverwaltung
• sämtliche Option Menüs wurden überarbeitet
• Automation Curve jetzt synchroner und asynchroner +/- Kurvenverlauf möglich
• optimierter „Real Legato“ Support
• diverse Bugfixes
• neuer E-License Manager
• Schnittstellen: VST, RTAS (32bit), AudioUnits (Mac), Standalone
• Betriebssysteme: Windows XP/Vista/7 (32 Bit und 64 Bit), OSX 10.4 und neuer (32 Bit)
Jedes Engine-Produkt verfügt über eine eigene, individuell gestaltete QuickEdit-Seite – quasi eine eigene Benutzeroberfläche, die sowohl vom Design als auch von den Bedienelementen dem jeweiligen Produkt angepasst ist. Wer tiefer in die Klangprogrammierung einsteigen möchte, erhält über die ProEdit-Seite einen modularen Sampler mit vielen mitgelieferten Effekten, VST-Effekt/Instrument-Import, verschiedene Filter, frei verknüpfbare Modulationsziele, temposynchrone LFOs, Zufallsgeneratoren und flexible, freie Hüllkurven. Der integrierte Mixer ermöglicht die Abmischung aller Layer inkl. Bus-Spuren, Send- und Insert-Effekten sowie 8.1 Surround-Unterstützung mit vielen vorgefertigten Presets. Der Engine-Browser ermöglicht einen einfachen Zugriff auf die installierten Librarys in Form einer Baumstruktur. Die Patches lassen sich nachträglich mit frei definierbaren Attributen kategorisieren. Pre-Listen-Funktionen stehen bedauerlicherweise nur für MIDI-Dateien zu Verfügung. Engine 2 kann Samples entweder aus dem RAM abspielen oder direkt von der Festplatte streamen. Für Tempo- oder Tonhöhenanpassungen stehen die qualitativ hochwertigen Elastique-Engines zur Verfügung. Eine Unterstützung für Multi-Core-CPUs ist integriert.
In der Praxis
Wie auch schon bei Epic World erzeugen die 80 Pad-Presets von Forest Kingdom auf Tastendruck magische Atmosphären, die sich im Kopf zu kinoreifen Landschaften formen – ideal für die Untermalung von Dokumentationen oder Computerspielen. Wie von Tarilonte gewohnt, ist der Gesamteindruck eher düster, magisch und gespenstisch. Die Voice-Abteilung enthält nur eine einzige Stimme, die sich aber dank Legato und Phrasen hervorragend einsetzen lässt.
Mit Hilfe der QuickEdit-Seite lassen sich schnell die einzelnen Layer der Pad-Presets in ihrer Lautstärke beliebig variieren – mit dem passenden Hardwarecontroller lassen sich allein mit der Anpassung der Lautstärke tolle Klanglandschaften erstellen. Alle Patches sind von Haus aus mit einem sehr gut klingenden Faltungshall versehen, der ebenfalls auf der Quick-Edit-Seite in der Intensität eingestellt werden kann. Der Leistungshunger des Sampleplayer hält sich in Grenzen – der Faltungshall verbraucht erwartungsgemäß viel CPU-Leistung. Deshalb sollte man bei Verwendung mehrerer Patches unbedingt den Faltungshall auf der QuickEdit-Seite ausschalten und ihn besser im Mixer per Send-Effekt verwenden. Alle Patches sind phantasievoll benannt – so heißen die Pads nicht einfach Pad 01-80, sondern Dead Forest, Ancient Spirits, Forest of long shadows oder Poisonous plants. Die Lektüre des Handbuches ist insbesondere bei den Flöten-Patches Pflicht, da es wichtige Hinweise auf das gesampelte Instrument und die Nutzung der verschiedenen Artikulationen gibt. Leider kam es auf unserem PC-Testrechner zu langen Wartezeiten beim Patchwechsel. Best Service konnte uns aber anhand eines Videos beweisen, dass der Patchwechsel schnell und flüssig vonstatten gehen kann – selbst auf einem System mit geringerer Leistung. Warum dies auf unserem PC mit einem Intel i920 nicht wie gewünscht funktioniert, wird jetzt untersucht. Was definitiv nicht funktioniert: Es gibt nur manchmal eine Ladeanzeige. Anders als bei Kontakt gibt es allerdings nie einen Ladebalken, der den Fortschritt des Ladevorganges anzeigt. Vorteilhaft: Das aktuell geladenen Patch kann während des Ladevorgangs weitergespielt werden.