Schocker oder Heimatfilm? Softsynths für das Klangdesign
Die 10 spannendsten Software-Synthesizer
Hier stelle ich euch meine Auswahl der 10 spannendsten Software-Synthesizer vor. Um es gleich vorwegzunehmen: Ja, der Titel sieht arg nach Click-Bait aus, aber mit „spannendste“ meine ich wortwörtlich Synths, die durch ungewöhnliche Architektur oder Kombinationen besonders geeignet sind, Atmosphären oder düstere, noisige Flächen und FX zu erzeugen. Alle vorgestellten Synths können hervorragend für Sounddesign in Musik, Kino oder Spielen genutzt werden. Unter den Synths finden sich viele bekannte, aber auch unbekanntere Software-Synths. Einer ist sogar nicht mehr neu erhältlich, dennoch bleibt er für immer in meiner Top 10.
Inhaltsverzeichnis
ZynFusion – ZynAddSubFX
Für mich der z. Zt. spannendste Synth der 10 spannendsten Softsynths ist ein Open-Source-Synth, den es schon jahrelang gibt. Zunächst nur auf Linux-Systemen und gestraft mit einer der grausamsten UI aller Zeiten (wie z .B. der erste Absynth hatte auch ZynAddSubFX für jede Synth-Komponente ein eigenes Fenster – das ergab dann schnell Fenstersalat auf dem Bildschirm und einen Knoten im Oberstübchen), nahm man sich vor einiger Zeit der GUI an und schaffte es, diesen Synth bedienbar zu machen.
Das Spannende hier ist die Kombination von mehreren Synthese-Formen in einem Synth. So gibt es additive und subtraktive Teile, die durch einen eigenständigen Pad-Synth und einer FX-Sektion ergänzt werden. Es gibt sogar eine eigene Sektion für Drum-Sounds. Ich wurde durch das Zynthian-Projekt auf den ZynAddSubFX aufmerksam, da er dort vorinstalliert ist. Und beim ersten Anspielen wusste ich, dass ich einen neuen Leiblingssynth gefunden hatte.
Die Programmierung ist eine Sache für sich. Es gibt soviel Einstellungen für die einzelnen Synthesearten, dass man hier schon eine Weile beschäftigt ist, um alles kennenzulernen.
Open-Source bedeutet nicht zwingend gleich Freeware. Es gibt nämlich keine kostenfreie Möglichkeit, an eine kompilierte Version von ZynAddSubFX heranzukommen. So kann man Demo-Versionen laden, die nach 10 Minuten auf Stumm schalten. Für 49,- EUR kann man aber die volle Version erhalten. Wer mal probiert hat, ein komplexeres Open-Source-Projekt zu kompilieren, wird wissen, dass das gut angelegtes Geld ist.
Native Instruments Absynth 5
Und gleich als zweiter meiner 10 spannendsten Softsynths, der nicht mehr erhältliche Absynth 5 von Native Instruments. Diesen hatte ich damals in der Version 2 noch mit Installations-CD gekauft. Die erste Version war zu dieser Zeit ja etwas bahnbrechend Neues. Hüllkurven, die man beliebig editieren und lang machen konnte. Mehrere sich gegenseitig modulierende Oszillator-Module. Verschiedene Filter – und vor allem: Presets.
Für mich markiert der Absynth den Beginn der modernen Preset-Synths. Ganz ähnlich, wie weiland der DX7, ist die Erstellung eigner Klänge mit einer steilen Lernkurve ausgestattet und so war es toll, Hunderte Presets zu haben und diese dann gegebenenfalls anzupassen. Manche dieser Sounds haben mir damals buchstäblich die löchrigen Künstlersocken ausgezogen. Und auch im Sounddesign für die Filmbranche war Absynth ein unschlagbares Werkzeug. Warum seit NI Komplete 14 Absynth nicht mehr angeboten wird, erklärt die Firma hier (Link im Anhang). Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass die Letzte Absynth Version 5 danach als quasi Freeware erhalten bleibt. Wie das z. B. Audio Damage macht (Link im Anhang).
Dawesome Novum
Ziemlich frisch auf dem Markt ist dagegen der Granularsynth Dawesome Novum, dem wir hier einen Test gewidmet haben. Auch dieser Synth lädt zum Experiment ein. Er hat aber den eindeutigen Vorteil, wesentlich zugänglicher zu sein. Denn obwohl die Synthese sehr komplex ist und sich in mathematisch multidimensionalen Räumen bewegt, kommt man doch schnell zu klanglich überzeugenden Ergebnissen. Dafür sorgt die aufgeräumte Oberfläche, die zudem auch noch alle Modulationen visualisiert.
Es ist einer der 10 spannendsten Softsynths, der mich einfach nur alles vergessen und ganz in die Synthese eintauchen lässt. Einmal angefangen, ertappe ich mich eine Stunde später dabei, wieder 20 neuen Presets erstellt zu haben. Und das ohne konkreten Nutzen für ein bestimmtes Projekt – hier macht Synthese einfach nur Spaß der Synthese wegen.
Am ehesten ist Dawesome Novum für Ambient-lastige Sachen geeignet, aber auch neuartiges Sounddesign ist möglich. Für mich einer der spannendsten Software-Synths, wenn auch nicht überall einsetzbar.
Newfangled Audio – Generate
Gib dem Chaos eine Chance! Dies könnte das Motto von Newfangled Audio – Generate sein. Das Plug-in kombiniert Wavefolder und Low-Pass-Gate mit einem „Chaotic Generator“. Was genau dieser macht, ist eben das Spannende an dem Synth.
Über ein Chaos Amount und Chaos Shape werden einer sonst sich wohl verhaltenden Schwingungsform zufällige Eigenschaften verliehen. Und wenn das etwas nebulös klingt – es ist tatsächlich schwer zu beschreiben. Manchmal hört es sich nach einer Sättigung an, manchmal nach einer Verzerrung. Dann wiederum klappen ganze Wellenberge um und erzeugen mächtig Druck.
Am besten, man holt sich die Demo-Version und testet es selbst. Hier gibt es viel Ungewöhnliches und Martialisches zu entdecken. Auch pure Noise-Musik-FX geht leicht von der Hand. Dazu braucht es noch nicht einmal viele Instanzen.
AIR Music Technology – LOOM 2
Die Firma AIR aus Deutschland ist vor allem bekannt für ihre Plug-ins, die in den neuen AKAI MPC-Geräten zum Einsatz kommen. Andere kennen sie aber auch noch unter dem alten Namen Wizoo – und da vielleicht am ehesten vom Wizoo-Verb her.
LOOM 2 ist nun der Nachfolger von LOOM und bietet u. a. eine Spectra-Noise-Section, vier neue Module in der Oszillator- und Filtersektion. Und vor allem ist der Synth jetzt 8-stimmig – pro Note! Dieser LS eigener sich wieder hervorragend für FX-Sound-Design und Ambient-lastige Kompositionen. Was besonders spannend ist: die Random-Funktion. Sicherlich, da kommt nicht immer was Produktionsfähiges bei herum. Oft aber ist wenigstens ein Ansatz vorhanden, der weiter verfolgt werden kann. Ein wenig weniger Zufall geht auch: man kann alles außer den aktiven Modulen verzufallen.
Manchmal erzeugt LOOM 2 ganz erstaunliche generative Patches, die ohne großes Zutun sich ständig ändern. Wem das alles nicht genügt, kann auch einfach eigene Wave-Dateien importieren und sie zu Oszillatoren machen.


Xferrecords Serum
Auch Serum ist nicht erst seit gestern auf dem Markt, wie man leicht an der Auszeichnung aus dem Jahr 2015 auf der Website von Xferrecords sehen kann. Wer diesen Synth anspielt, merkt auch schnell, dass wohl viele EDM- und Ambient-Produzenten diesen genutzt haben.
Natürlich toll für Ambient geeignet mit langsamen Wavetable-Fahrten, wobei die Modulationsmöglichkeiten ausgespielt werden können. Auf der Modulationsmatrix-Seite können alle aktiven Verbindungen eingesehen werden und wie sie auf die Parameter einwirken. Die Animationen helfen dabei, den Patch auch visuell zu begreifen.
Spannend wird es aber richtig, wenn man eigene Wellenformen importiert. Einfach aus dem Datei-Browser auf den Oszillator ziehen und Serum erstellt eine Wavetable. Das können ganz einfache Wellenformen sein, längere Aufnahmen oder vielleicht auch Naturgeräusche – hier ist viel Platz zum Experimentieren, was auch den Serum zu einem der 10 spannendsten Softsynths macht.
Rob Papen Predator 3
Mit dem Predator vereine ich wieder eine persönliche Geschichte bzw. mit dem Vorgänger. Nein. Genau genommen mit dem Vor-vor-vor-vor-vor-Vorgänger. Predator ist nämlich eine Weiterentwicklung von Albino, der eine Weiterentwicklung von Delta III von Lin-Plug ist. Dieser war mein erster Softsynth, in dem ich echt Potential gesehen habe (ca. 2004).
Wie bei Albino sind es auch bei Predator die Presets, die sehr gut das Potential an bedrohlichen Soundkulissen zeigt. Auch derbe Dub-Step (eher Bro-Step) oder Drum-n-Bass Bretter sind ein Leichtes. Das Schöne ist, man kann Predator 3 von Rob Papen immer noch die Uranfänge anmerken, wenn auch ein wenig versteckt. Bei Albino war das noch offensichtlich, da das GUI bis auf die Farbe identisch mit der von Delta III war.
Predator 3 kommt mir einem X/Y-Pad, auf dem man Parameterfahrten aufzeichnen kann, Mod-Matrix, Arpeggiator User-Waves und-und-und. Auch hier lohnt sich eine Erkundung aller Bestandteile – belohnt wird man mit einem weiteren mächtigen Klangwerkzeug.


Native Instruments Massive
Kein anderer Synth ist wohl so eng verzahnt mit einem Genre, wie Massive. Ohne Massive kein Dubstep? So weit würde ich nicht gehen. Aber dieser Synth war geradezu prädestiniert für die Bass-Musik. Von bauchig sinoid bis extrem krachig bietet Massive mehr als genug, um Bässe aller Art zu erzeugen – und vor allem zu animieren. Gerade sein Klang bei der Modulation mit einem rhythmisch getakteten LFO (sprich: Wobble, das sich hervorragend mit Wabbeln übersetzen lässt) ist so charakteristisch für das Genre.
Dabei wird oft vergessen, dass Massive nicht NUR ein Bass-Synth ist. Flächen, Leads und auch Perkussives beherrscht er. Und spannend ist es eben, ihn abseits der Bässe zu erkunden. Ihn vielleicht nicht so brutal anzugehen und eher die zarten Seiten herauszukitzeln. Ein guter Start sind die Pads und Soundscape Kategorien.
G-Force OB-E
Mit seinen 8 identischen analogen Stimmen, die auf dem Oberheim SEM basieren, bietet der OB-E eine große Bandbreite an strahlenden analogen Sounds. Aber natürlich kann er auch spannend und düster. Anspieltipps wären hier die Kategorien „Dark“, „Deep“ und „Atonal“.
Obwohl der OB-E über keine offensichtlich Modulation-Matrix verfügt, kann man über die Einstellungen „auf der Rückseite“ der jeweiligen Stimme dessen Modulatoren verstellen. Wie z. B. den Einfluss von Aftertouch auf MOD 1 und MOD 2, die wiederum Auswirkungen auf das Filter haben.
Zugegeben die Bandbreite an Klängen mag auf den ersten Blick etwas eingeschränkt erscheinen, aber mit ein wenig mehr Aufwand – und das liegt nun mal in der Natur dieser Bestie – können auch hier spannende Ergebnisse erzeugt werden. Zumal man ja alle acht SEM-Einheiten auch völlig unterschiedlich einstellen kann. Diese werden immer der Reihe nach angesprochen und wird Decay von VCA und VCF aufgedreht, können hier interessante sich überlagernde Klang-Sequenzen erzeugt werden.


U-He Diva
Von der Diva hat wohl jeder schon gehört. Sie wird immer noch als eine der besten Analogsimulationen gehandelt. Was sie so spannend macht, sind nicht neuartige Oszillatortypen oder verwobene Modulationsmatrizen – sondern die Kombination verschiedener Synth-Klassiker in einem. Ein Juno-artiger DCO, kombiniert mit einem Moog-Ladder-Filter? Kein Problem.
Beim Erstellen der Sounds bin ich immer wieder erstaunt, welchen Tiefgang die Klänge haben können. Gerade in den tiefen Registern erzeugt die DIVA Bassflatulenzen, die einem sprichwörtlich die Hosenbeine schlackern lassen.
Aber auch für Sounddesign ist Diva geeignet. Beim Durchhören und Anpassen der vorhandenen Klänge gelang mir eine ziemlich glaubwürdige Simulation einer einmotorigen Cessna im Vorbeiflug.


Absynth habe ich auch geliebt.
Ich würde hier noch uHe Zebra, Arturia Pigments und Spectrasnics Omnisphere in den Ring schmeissen…
Ohne NI FM8 würde ich auch nicht mehr Klänge designen…🥰 geiles Ding, sollte jeder gebrauchen, der Absynth gerne trinkt… ähm, sorry, nutzt. 😉
@CDRowell Die beiden zusammen sind echt ein Alltime-Dreamteam…zusammen mit Kontakt und Reaktor wären das meine VSTs für die einsame insel.
NI…die waren mal richtig gut…
Ich für meinen Teil mag den Massive X lieber als den Massive.
@DieserTii Tii: Optisch ja, aber klanglich? Für mich persönlich sind das Welten.
Zwar leider von Izotope gecancelt doch Iris 2 finde ich immer noch genial.
Bazille ist auch ein Keeper.
Synplant ist auch toll.
…Hilfe !
Das ist ja wieder mal ein Artikel, der offenbar ausdrücklich für mich geschrieben wurde! Ich bedanke mich dafür! 😎
ZynFusion
Und – ZACK! – schon steht wieder ein Software-Synthesizer auf der stetig länger werdenden Liste an Produkten, die ich ausprobieren muss. SAS lass nach! 😁
Absynth
Ich habe hier im Regal sogar noch die 1. Version von Absynth auf CD im Regal stehen. Keine Ahnung, ob man den noch installieren und überhaupt nutzen kann (Windows, 32 Bit). Jedenfalls war der schon in dieser 1. Version der Hammer. Keine Ahnung, was NI geritten hat, den Verkauf einzustellen. Klingt für mich danach, als hätte sich das Ding nicht gut genug »neu« verkauft … und als hätte da eventuell ein Software-Entwickler gekündigt, der das Ding vorher betreut hat, und jetzt kennt sich keiner mehr mit dem Source-Code aus (oder irgendwie so).
Ich habe in Erinnerung, dass Brian Clevinger – der ursprüngliche Entwickler von Absynth – mal erwähnt hat, er würde das Produkt evtl. selber weiter entwickeln. Man möge mich korrigieren, wenn ich hier Unsinn fasele.
Hinweis: Plasmonic
In dem Zusammenhang: »Plasmonic«. Physical-Modelling-Synthesizer in der Tradition von »Absynth« … gibt’s übrigens gerade für EUR 99,00.
Hinweis: Kaivo
Und, da wir schon bei Physical Modelling sind: Nicht den tollen semi-modularen »Kaivo« von Madrona Labs vergessen. 🙂
@Flowwater Na, keine Erwähnung unseres Lieblings TAL-Mod? :D
@Filterspiel Hehe! 😀
> Wenn man es als Nachteil sehen möchte,
> ist die gesamte Library des Omnisphere einfach zu fett, um sie in einem Leben zu durchforsten :)
Das ist sogar DER Grund, warum ich selber mich bisher von Omnisphere fern gehalten habe (und dass ich einen Haufen anderer Synthesizer besitze, die ich jetzt schon alle nicht richtig nutze). Presets durchforsten ist nicht meine Art Musik zu machen.
@Flowwater Nur zur Klarstellung: Keinesfalls, nicht im Ansatz, wollte ich Deine Arbeitsweise kritisieren. Mir fiel nur der zitierte Satz auf, der nun einfach zufällig exakt auf meine eigene Arbeitsweise passt. 🙂
Natürlich ist »Omnisphere« ein wunderbarer – ich nenne es mal so – »Synthesizer-Baukasten«, mit dem man wunderbar eigene Kreationen bauen kann. Mein Einwurf mit meinen eigenen restlichen Synthesizern – Soft- wie Hardware – bezieht sich auf den Umstand, dass ich diese natürlich auch zum Beispiel bis zum geht nicht mehr in der DAW stacken kann. Oder anders herum: Vieles von dem was Omnisphere kann, könnte ich auch mit vorhandenen Mitteln nachbauen. Klar: nicht so elegant, usw. usf. … aber die Soundkreation ist bei mir elementarer Bestandteil des Komposition.
Und ich habe dabei noch den Vorteil, dass ich viele Synthesizer bereits kenne, während ich mich in Omnisphere erst einarbeiten müsste. Meine vorhandenes Zeug besitze ich bereits, während ich Omnisphere erst erstehen müsste. Deswegen erscheint es mir sinnvoller, erst einmal den Kram zu nutzen, der hier auf Armlänge in Reichweite steht … und nicht noch weiteres Geld zu investieren.
Und, nicht dass wir uns falsch verstehen: Es gibt durchaus noch genügend (Software-)Synthesizer, die mich reizen würden (zwei davon habe ich in meinem Beitrag unten genannt). 😀
Rayblaster von Tone2. Vermutlich eher für SciFi Atmos geeignet. Benutze ich hauptsächlich zur Sample-Verfremdung.
Atmos und düstere Flächen? Aparillo von Sugar Bytes.
Wenn’s unkompliziert und schnell gehen soll: Parallels von Softube.
Sonst mein go-to-Soft-Synth: Alchemy (gibt es allerdings nur mehr in Logic).
Und die beiden Software-Leichen Absynth und Iris 2 von iZotope verwende ich auch immer noch gerne.
Übrigens: danke für den Tip mit ZynFusion.
Also hier fehlt eindeutig der Phaseplant von Kilohearts, mMn der beste Softsynth am Markt mit quasi unendlichen Modulationsmöglichkeiten.
Dazu Wavetable, VA, Sampling und mit neuem Update auch Granular Synthese möglich. Ist der hier unbekannt?
@calli Phaseplant ist vielleicht tatsächlich der fortgeschrittenste Hybrid-Synth mit vielen Synthesemöglichkeiten und semi-modularer Architektur. Allerdings sollte man sich den im Paket mit wirklich allen Effekten von Kilohearts anschaffen, weil er erst damit sein volles Potential entfaltet. Also entweder am Black Friday mit dem herabgesetzten Ultimate-Bundle oder im Subscription-Modell, das im Gegensatz zu manch anderen als grundsätzlich fair betrachtet werden kann.
@extrajazz Da gehe ich voll konform mit, die ganzen Snapins (Effektmodule) sind da definitiv ein Muss. Viele von denen wurden meines Wissens vor kurzem for free zur Verfügung gestellt.
Weiterhin gibt (oder gab) es im Abomodell soweit ich mich erinnere pro Jahr Mitgliedschaft einen 100Eur Gutschein, die man sammeln und kombinieren kann, um sich dann später das Paket zu kaufen. So zumindest mein Plan. :D
NI Massive begleitet mich auch schon sehr lange und über die Jahre hab ich mir meine eigene Library erstellt und greife immer wieder mal darauf zurück. Den Newfangled Audio Generate hab ich auch mal probiert und nun wieder Bock bekommen ihn auch mal wieder zu benutzen. Und lustigerweise nutze ich auch den Absynth seit einigen Wochen wieder vermehrt, immer wieder spannend wie gut der klingt! Mega schwierig sich da auf 10 Synths zu limitieren, finde die Auswahl aber ganz gut:)
Ich finde auch einige Synths von Full Bucket wirklich brauchbar, vor allem die aus der Korg PS-Reihe. Und sie sind kostenlos ;)
Tone2 Gladiator? Äußerlich ziemlich abschreckend. Wen das nicht entmutigt, wird aber womöglich belohnt mit viel Klangpotential.
@anselm Massive alt finde ich auch einer der besten Softwaresynthesizer aller Zeiten. Bei vielen ist man schon gescheitert einen passenden Sound zu finden, ohne Erfolg. Massive hatte ihn parat. Aber was den ausmacht ist vor allem seine Stabilität, die man von Kontakt und Co. nicht immer erwarten kann. Auch die Ressource ist kein Thema mehr. Die Presets sind oft klanglich zu verstrickt, aber der Grundklang ist einfach klasse und für jedes elektronische Genre brauchbar, durchsetzungsfähig. Meiner Ansicht nach ist der auch weit vor dem neuen Massive X, der klanglich etwas grenzwertig zu scheinen scheint. Der ist durchaus gleichberechtigt vielseitig, aber in Sachen Aufteilung im Mix ist da noch Luft nach oben: Pads eher schwierig, Leads oft too much und harsch Im Klangbild. Ein Satz noch zum Absynth. Meiner Meinung nach würde dem ein nur ein neues Layout fehlen. Diese Microzahlen sind wirklich nicht mehr zeitgemäß. Da ist ein Massive X schon eine andere Hausnummer: Skalierbarkeit, Farbänderung, schöne Schriftart. Gut das es diese Softwaresynthesizer gibt. Der Workflow (nebst Preis und Platz) ist schon ein anderer. Beflügelt aber auch den eh schon großen Massenmarkt an Songs im Netz.
Der Entwickler von Abynth, Brian Clevinger war ziemlich sauer, dass Native Instruments den Support und Verkauf einstellte. Er bat mehrfach darum den Synth auf dem neuesten Stand halten zu dürfen, wurde aber nicht unterstützt. Unter seinem eigenem Label Rhizomatic entwickelte er den Synth Plasmonic, der zwar etwas ganz anderes ist, als Absynth, aber locker unter die ungewöhnlichsten Synths zur Zeit zählt. Kern des Synths ist ein physikalisch modellierter Resonator, der durch verschiedene Impulse getriggert werden kann und hybride Klänge zwischen akustisch und synthetisiert hervorbringt. Ähnlich wie z. B. Chromaphone 3, aber mit einem etwas anderen Twist, nicht so festgelegt auf vorgefertigte Resonator-Modelle und durch die komplexere Gesamtarchitektur auch mächtiger.
Ich nutze oft und gerne Alchemy, ein wahres Soundmonster, dass von Camel Audio entwickelt und vertrieben wurde, bevor Apple die Firma gekauft hat und Alchemy exklusiv in Logic integriert hat. Wirklich ein toller Synth mit grandiosen Möglichkeiten!
Vielen Dank für den tollen Artikel, den ZynFusion Synth kannte sogar noch nicht.
Das sind meine liebsten Sound Design Synths….
Tone 2 Audio – Electra X – Ein auf 4 Layer basierender Synth mit Multifunktionalen OSC’s etc. Nutze Electra X seit der Beta Testphase und hab unzählige Presets beigesteuert.
UVI – Falcon – Ein wahnsinnig vielseitiger und gleichzeitig komplexer Synthesizer. Wenn man da eintaucht, wird man definitiv belohnt.
Apple – Alchemy – Ein Synth von Camel Audio und wurde später an Apple verkauft. Einer meiner Lieblings Granular Synthesizer. Er schafft Klangbilder auf höchsten Niveau und macht richtig Spaß bei Spielen. Das X-Y Pad besteht aus 8 Slots und versteht das morphen.
Audio Damage – Quanta – Einer der besten Granular Synthesizer auf dem Markt. Eine Spaß Klang Maschine.
Aturia – Pigments – Ein weiterer aussergewöhnlicher Synthesizer mit Freude am Sound Diving und Design.
Native Instruments – Reaktor – Eine unendliche Spielwiese an neuen Klängen und Syntheseformen.
Soundmorph – Dust – Ein Binaural Granular Synthesizer basierende auf Partikel Simulation. Unfassbar komplex und teuer Klingender Synthesizer.
Noch nicht erwähnt wurde hier der Surge XT. Wie der ZynFusion ist der Surge XT ebenfalls ein Open Source Project mit einer sehr agilen Entwickler-Comunity. Der Surge XT kommt mit einer riesigen Sammlung an Presets und ist komplett kostenlos.
Surge ist sehr vielseitig. Er bringt verschiedene Oszillator Algorithmen mit (Classic, Modern, Wavetable, Sine, FM, String, Noise…), hat eine beeindruckende Filter Auswahl, umfangreiche Modulationsmöglichkeiten und eine Effekt-Sektion, die ich in dem Umfang in noch keinem anderen Softsynth vorgefunden habe. Meiner Meinung nach ist der Surge XT ein Must-have.
Surge XT läuft auf Windows, Mac und Linux. Bei mir läuft er unter anderem als Standalone auf einem Raspberry Pi.
Mein Tip dazu wäre noch: Trilogy benutzt ja das selbe System wie Omnisphere, nur speziell für Bass, bzw. läuft auch als Add-On innnerhalb Omnisphere…da findet sich immer ein schöner A- oder E-Bass-Sound. Oder was man halt an Bass so braucht.
Den Chapman-Stick dort kann man auch gut nutzen…
Omnisphere habe ich auch auf der Platte, aber die Sounds sind zwar toll, aber auch sperrig…da nehme ich lieber Absynth für das, wofür ich früher Omnisphere benutzt habe.
Ich schmeiss mal den alten Albino von Linplug und Rob Papen rein, für mich immer noch der Inbegriff eines guten Plugins. Tolle Presets, harmoniert gut mit Effekten, ist im Mix überall unterzubringen, ist sehr ressourcenschonend, hat viele Möglichkeiten und ist dabei sehr übersichtlich. Wahrscheinlich das Meisterwerk von Peter Linsener & Rob Papen.
Es kommt nicht selten vor, daß nachdem ich Albino geladen habe der Track einen komplett anderen/besseren Spin bekommt. „It’s ticking all the boxes“, um mal den Pilz zu zitieren.
Dazu die TAL-Bassline Free, eine regelrechte Parodie auf die SH-101 von Roland, total überzeichnet und m.M.n. besser als das Original und die kommerzielle 101-Version von TAL.