Die Schöne ist ein Biest!
Welch schönes Thema doch Gitarren sind, nicht wahr? Meist sechs Saiten, gespannt auf etwas Holz … sie verbreiteten seit Jahrzehnten, ja teilweise seit Jahrhunderten Freude und wunderbare Klänge. Seit der Entwicklung und Verbreitung der E-Gitarre im 20. Jahrhundert ist sie aus kaum einem Genre noch wegzudenken. Verschiedenste Hersteller bauen nach wie vor großartige Instrumente und optimieren diese immer weiter, da das Instrument nach wie eine sehr große Rolle in der Musik spielt. Heute gibt es mal eine Axt aus dem Hause SCHECTER. Viel Spaß mit der Schecter Avenger Exotic Ziricote. Let’s unbox this beauty.
Inhaltsverzeichnis
UNBOXING – Schecter Avenger Exotic Ziricote, E-Gitarre
Das Instrument wird per Post im Versandkarton ohne Koffer geliefert. Der Gitarre liegen im Karton lediglich Inbusschlüssel zum Einstellen bei. Gut gepolstert ist sie. Bei einem Preis von 1299,- Euro könnte man jedoch durchaus ein ordentliches Gigbag/Softbag beilegen.
SPECS & FACTS – Schecter Avenger Exotic Ziricote, E-Gitarre
Die Gitarre hat eine 648 mm (25,5″) Mensur. Der Korpus ist aus Mahagoni gefertigt, der mit einer Decke aus Ziricote ergänzt wird.
Der Hals ist ebenfalls aus Mahagoni gefertigt und wird durch eine Carbonverstärkung und Purpleheart-Streifen vervollständigt. Das Profil des Halses lässt sich als „Thin C“ beschreiben. Ich habe den Hals jedoch nicht als besonders „dünn“ wahrgenommen. Das auf dem Hals sitzende Griffbrett besteht aus Ebenholz und auf diesen wiederum wurden 24 X Jumbo-Edelstahl-Bundstäbchen verbaut. Der Griffbrettradius beträgt 355 mm.
Am oberen Ende des Halses befindet sich ein Graph Tech XL Black Tusq Sattel. Dieser hat eine Breite von 42 mm. Wandert man weiter nach oben auf die Kopfplatte, so sieht man sechs hauseigene Schecter Locking-Mechaniken für einen komfortablen und schnellen Saitenwechsel und die gute Stimmung.
Auf technischer Seite wurden zwei Schecter Diamond ’78 Humbucker verbaut. Diese sitzen auf den Positionen Hals und Steg. Beide Pickups sind splitbar und stellen somit klanglich sowohl einen Humbucker- als auch Singlecoil-Sound zur Verfügung.
Das Splitten der Tonabnehmer lässt sich – wie gewöhnlich – via Push-Pull-Poti (in den Tone-Potis integriert) vornehmen.
Neben dem Tone-Poti zur Regelung des Höhenanteils steht ein Volume-Poti und ein 3-Wege- Schalter zur Verfügung. Letzter wählt die Pickups in den folgenden Schaltungen aus:
1: Bridge
2: Bridge + Neck
3: Neck
Es stehen also sechs Sounds zur Verfügung, rechnet man die beiden Varianten Humbucker und Singlecoil jeweils mit.
Die Hardware des Instruments ist in Schwarz/Chrom ausgeführt.
Die Farbe nennt sich Natural Matt
PRAXISTEST 1: HANDLING – Schecter Avenger Exotic Ziricote, E-Gitarre
Zum Handling gibt’s kaum etwas zu sagen, außer: WOW!
Die Gitarre liegt nahezu perfekt in der Hand. Sie ist super ausbalanciert auf dem Oberschenkel oder am Gurt und hat entsprechend kaum Übergewicht in Richtung Kopfplatte oder Korpus. Mega! Der Hals schmiegt sich extrem angenehm an die Hand an und man flitzt schnell von tief nach hoch oder umgekehrt. Auch die höchsten Lagen sind dank des sehr komfortabel geschnittenen Cutaways und des Hals-Korpus-Übergangs sehr einfach zu erreichen. Die Gitarre fühlt sich sehr wertig an. Sie hat ein gutes Gewicht. Weder zu schwer, noch so leicht, dass man Angst haben müsste, etwas kaputt zu machen. Alles in allem toll!
Die Potis sind in einer angenehmen Entfernung angebracht, sodass sie einerseits nicht beim Spielen stören, aber auch nicht zu weit entfernt sind. Das Push-Pull-Poti (im Tone-Poti) hat genug Grip, um nicht versehentlich bedient zu werden. Lediglich sieht man nicht direkt, ob es an oder aus ist. Da muss man etwas genauer hinschauen.
Optisch (wir reden jetzt wieder von seeehr viel Subjektivität) ist die Gitarre ein wahrer Augenschmaus. Ich liebe die Details, die hier verbaut wurden! Sehr tolles Ding!
PRAXISTEST 2: SOUNDS – Schecter Avenger Exotic Ziricote, E-Gitarre
Aber genug der Worte zu Design, Handling und so weiter, am Ende muss sie gut klingen, sonst bringen alle Features und die tolle Optik nichts.
Amp an, Kabel gezückt und los geht’s!
CLEAN SOUNDS
Im cleanen Sound zeigt sich schon etwas davon, was später von hoher Bedeutung wird. Die Gitarre ist sehr direkt und klar. Sie springt einen förmlich an und gibt jedes Detail des Gespielten wieder. Dabei bleibt sie aber sehr lebendig und wirkt nie klinisch. Sie hat einen Kern und der lebt. Der Vorteil: Man kann jede Menge ausdrücken und alle Details werden abgebildet. Das kann nicht jedes Instrument. Nachteil: Man hört wirklich alles. Jede Unsauberkeit und Kleinigkeit zeigt sich auch. Aber gut, dafür üben wir ja alle fleißig.
Die Reichweite des Tone-Potis ist in Ordnung. Hier hätte ich mir noch etwas mehr gewünscht, um auch mal so richtig „dark“ werden zu können.
CRUNCH SOUNDS
Im Crunch zeigt sich auch die Klarheit der Gitarre. Selbst mit einem „Dirty-Vintage-Style-Sound, bildet das Instrument alles recht klar ab und man hört die Riffs und Licks deutlich. Die unterschiedlichen Positionen der Pickups ergeben schöne Klangunterschiede und dadurch eine wunderbare Klangvielfalt. Jede hat ihren Charme und funktioniert mit Riffs und Licks unterschiedlich gut (dafür sind sie ja gemacht). Nutze sie weise.
RHYTHM SOUNDS
Ich hatte es geahnt, als ich die cleanen Sounds gehört habe: Diese Gitarre wird mit Rhythmus- und Lead-Sounds hervorragend umgehen können. Was soll ich auf die Frage antworten, ob sie das gut kann? Ja, sie kann es sehr gut!
Die Klarheit im Instrument transportiert sich durch die Gainstages und offenbart eine wahre Macht mit High-Gain-Verzerrung. Es ist alles da, was man spielt und es bildet sich so deutlich ab, dass einem schon mal kurz die Kinnlade runterkippen darf! Das ist echt cool! Macht mega Spaß zu spielen und zeigt einem auch etwas die Grenzen des Könnens auf (Super Motivation zum Üben).
Ob im High-Gain- oder cleanen Sound, das Instrument hat ein phantastisches Sustain! Das macht vor allem beim Solieren natürlich eine Menge her und bereitet Freude!
LEAD-SOUNDS
Alle Klangbeispiele wurden in folgender Signalkette angefertigt:
Schecter Avenger Exotic Ziricote, E-Gitarre -> Universal Audio Apollo Twin X Interface -> NeuralDSP Plugins (Archetype: PLINI & Tone King Imperial MKII) -> Steinberg Cubase 12 PRO
Es kamen keine EQs, Kompressoren und andere Plug-ins zum Einsatz.
Hingucker! Würde ich gerne mal Testen!
@Toadie Go for it! Macht eine Menge Spaß das Teil (: