Die besten Mac-Tools im Überblick
In der Regel kommen DAWs mehr oder minder reichhaltig ausgestattet daher, aber Gutes lässt sich bekanntermaßen ja immer verbessern. Gründe dafür gibt es viele: Sei es, dass für ein bestimmtes Projekt eine Software oder ein Effekt fehlt oder man mit den vorhandenen Tools nicht klar kommt. Dass man hierfür nicht immer gleich zwei- oder gar dreistellige Beträge in die Hand nehmen muss, zeigt unsere folgende Liste, in der wir eine Vielzahl von Effekten, Kompressoren, Equalizern, Tools, Utilities und Plugins für den Mac zusammengestellt haben.
Wer mit einem Pc arbeitet, findet im folgenden Artikel eine Liste mit passender Freeware. Da viele kostenlose Tools, Effekte, Plugins & Co sowohl unter Windows als auch macOS laufen, findet ihr diese unter Umständen in beiden Artikeln.
Alphabetisch nach Hersteller sortiert findet ihr hier eine Vielzahl an kostenlosen Tools. Wenn ihr hierzu noch einen Tipp habt, freuen wir uns (und die AMAZONA.de Community) über euren Kommentar.
Acon Digital Verberate Basic, Multiply, Hall/Chorus Plugin
Das kostenlose Plugin Verbarate Basic basiert auf seinem größeren Bruder Verberate 2 und bietet vier ausgewählte Presets:
- Plate, die realistische Simulation einer Hallplatte mit deren typischen Frequenzdispersions- und Abkling-Eigenschaften, die dem Nachhall einen luftigen Touch verleihen
- Room, ein hölzern getäfeltes Zimmer mit einem angenehmen, warmen Klang, der ein großartiges Raumgefühl vermittelt, ohne aufdringlich zu wirken
- Saal, ein natürlich und wunderschön klingender Konzertsaal
- Üppiger Saal, ein lebendiger, großer Saal mit frequenzmodulierter Hallfahne, die auf Synth-Pads fantastisch klingt
Dagegen handelt es sich bei Multiply um einen vielseitigen Chorus-Effekt mit einer interessanten Besonderheit – jede Stimme wird mit einem Phasenfilter bearbeitet, so dass unangenehme Kammfiltereffekte unterdrückt werden. Mit dem Plugin lassen sich Stimmen vervielfachen, die Stereobasis verbreiten und neuartige Effekte im Sounddesign erzeugen. Multiply erlaubt die Erzeugung bis zu sechs weiterer Stimmen.
Audio Damage Rough Rider, Kompressor Plugin
Bei Rough Rider handelt es sich um ein kostenloses Kompressor-Plugin, das in der aktuellen Version 3 sogar über eine Sidechain-Funktion verfügt.
Balance Mastering Teufelsberg Reverb AU
Ein Hall-Plugin mit Berliner Schnauze – könnte man fast über das Teufelsberg Reverb sagen, denn der Impulse Response Reverb bietet sechs unterschiedliche IRs, die allesamt an der Berliner Abhörstation aufgenommen wurden.
Blue Cat’s Plugin Bundle
Sicherlich schon ein Klassiker, aber dadurch nicht weniger interessant: Blue Cat bietet ein komplettes Plugin Bundle als Freeware an. Enthalten sind Chorus, Flanger, Amp Simulator, EQ und mehr.
CTRLR
CTRLR ist ein Akronym für Controller. Das trifft die Funktion des Kontrollierens und Steuerns gut. CTRLR ist aber mehr. Zum einen eine Entwicklungsumgebung für MIDI-gesteuerte Hardware. CTRLR ist eine Open Source Software und basiert auf dem JUCE Framework. Hier gibt es zwei Wege zum Ziel. Der erste, ein bestehendes Panel herunterladen. Der zweite Weg, selber programmieren. Der Vorteil einer Eigenentwicklung ist klar, aber auch dass wir hier Zeit investieren müssen. CTRLR setzt zumindest fundierte MIDI- und zuweilen auch Klangerzeugungskenntnisse voraus. Der Schwierigkeitsgrad bewegt sich auf Webseitenerstellung mit aktiven Skriptsprachen. Wem Konzepte wie Objektorientierung, XML und LUA zusagen, wird sich für den ersten Weg entscheiden.
Generell hat der Einsatz von CTRLR Vorteile, Environments, die gegebene OS-Versionen unterstützen, lassen sich relativ einfach anpassen. Meine VST/AU-Panels laufen weitgehend unabhängig vom Betriebssystem und somit unter WIN, MAC und Linux.
Für Freunde von Vintage-Soundmodulen sollte CTRLR die erste Anlaufstelle sein. Es gibt viele Gründe, die dafür sprechen, der Wichtigste ist, dass wir mit CTRLR weitgehend unabhängig vom Betriebssystem bei der Erstellung von Controller-Interfaces sind.
Genuine Soundware WatKat
Bandechos haben schon einen eigenwilligen Charme, dem man sich schlecht entziehen kann. WatKat ist ein digitaler Klon von WEM Watkins “Custom” Copicat. Es klingt sehr rauschend und lo-fi. Aber es erfüllt seinen Zweck.
iZotope Vinyl, Ozone Imager, Vocal Doubler, Visual Mixer, AU-Plugins
Mit Vinyl, dem Imager aus Ozone, dem Vocal Doubler und der Visual Mixer bietet iZotope vier kostenlose Plugins an.
Während man mit Vinyl Staub, Kratzer und mechanische Geräusche auf sein Audiomaterial legen kann, lässt sich mit dem Imager die Stereobreite beeinflussen. Der Vocal Doubler sorgt für einen fetteren Klang der Stimme und mit Hilfe des Visual Mixers lassen sich Einzelspuren auf einer virtuellen Bühne positionieren.
Klevgränd Svep und FreeAmp, Modulations-/Amp-Plugin
Svep ist ein AU/VST Stereo-Modulationsfilter, das nahtlos von Phaser, Flanger bis Chorus modulieren kann. Die Oberfläche ist einfach und ermutigt den spielerischen Umgang mit dem Effekt.
Beim FreeAmp handelt es sich um eine abgespeckte Version des Amp-Modeling-Plugins REAMP von Klevgränd. Tape- und Tube-Sättigung sind hiermit genauso möglich, nur ist man bei den Parametern gegenüber der REAMP-Version etwas eingeschränkt:
Spektro Audio MIDI router, macOS-Tool
Mit dem MIDI-Router hat Spektro Audio bzw. der Entwickler Ícaro Ferre eine App entwickelt, mit deren Hilfe man eingehende MIDI-Signale komfortabel an einen MIDI-Ausgang routen kann. Klingt nicht sonderlich spannend, erlaubt es aber den Computer als einen simplen USB-MIDI-Host zu nutzen – manchmal braucht es ja gar nicht mehr.
Pitonelab Specan 32, Analyzer
Den Klark Teknik DN 60 hätten wir gerne alle im Studio, nicht nur wegen seines Designs, sondern wegen seiner Funktion als Spektrum-Analyzer. Hier dargestellt als Oktaven und 1/3 Oktaven und das alles gemäß IEC 804:805
Snoize MIDI Monitor
Beim MIDI Monitor von Snoize handelt es sich um eine Software, die ganz einfach eingehende und ausgehende MIDI-Signale unter macOS darstellt. Nicht mehr, nicht weniger – und manchmal so viel wert.
Sonible Balancer
In Zusammenarbeit mit Focusrite hat Sonible den Balancer entwickelt. Das Plugin analysiert eingehende Audiosignale für einige Sekunden und sammelt währenddessen detaillierte Informationen über das Material. Mit Hilfe von K.I. gestützten Algorithmen werden anschließend Mängel im Audiosignal (z.B. die spektrale Balance betreffend) ausfindig gemacht und automatisch korrigiert. Klingt nach Wundertüte – ob es wirklich funktioniert, könnt ihr kostenlos ausprobieren, das Plugin ist als Freeware erhältlich.
Sound Radix Muteomatic
Der Muteotmatic von Sound Radix bietet eine nicht zu unterschätzende Funktion. Nämlich automatisch das Talkback-Mikro aus der DAW heraus zu steuern und alles Nötige zu veranlassen, damit „DIE“ Aufnahme nicht durch unüberlegte Regieanweisungen zerstört wird.
Sourceforge MIDI Layer
Wer live mit einem Rechner performt und diverses Equipment mit MIDI ansteuert, möchte seine Performance sicher von einer Anlaufstelle aus steuern und nach Möglichkeit alles im Blick und unter Kontrolle haben. Hier kommt MIDI Layer ins Spiel, quasi das Schweizer Taschenmesser unter den MIDI-Tools. Hiermit ist es möglich, auf einem MIDI-Keyboard 64 Split-Zonen einzurichten, MIDI-Routings zu erstellen, SysEx-Parameter zu senden, Inferface-Monitore im Blick zu haben usw..
TAL Chorus-LX, Filter-2 und Vocoder, Plugin-Effekte
Beim Chorus-LX handelt es sich um den standalone nutzbaren Chorus des TAL-U-NO-LX Synthesizers und somit eine Emulation des legendären Roland Juno-60 Chorus.
Filter in der DAW sind immer eine Sache. Das Autofilter in Logic X ist recht komplex, aber in der Bedienung und Automatisierung eine Herausforderung. Hier setzt der TAL-Filter-2 an. Simple und effektive Oberfläche bei maximalem Ergebnis. Verschiedene Filtertypen von LP 24 dB bis N 12 dB, Signalverzerrung und komplexe Filtermodulationen sind möglich. Tremolo, Trance Gate oder rhythmische Modulationen sind einfach und wirkungsvoll möglich.
Vocoder vocodern – das ist die Aufgabe eines Vocoders. Entweder über einen internen VCO, der verschiedene Schwingungsformen beherrscht oder vielleicht ein externes Stereo-Trägersignal, auf welches eine Schwingung aufmoduliert wird. Das Prozessieren von menschlicher Stimme ist nur ein Anwendungsfall. Wie wäre es mit Drums vocodern? Oder auf Pads einen Puls, Sägezahn aufzumodellieren und Frequenzbänder herauszufiltern und zu verstärken?
TB Software dpMeter 4, Metering
dpMeter 4 aus dem Hause Tb Software ist ein Multichannel-Meter, das nach EBU R128, RMS und Truepeak misst.
TDR – Tokyo Dawn Records
Neben ihrer Arbeit als Label und Musikvertrieb entwickeln TDR auch musikalische Plugins. Die Freeware Versionen unterscheiden sich dabei nur geringfügig von den Vollversionen, machen aber keine Abstriche beim Workflow und dem Klangergebnis.
TDR Nova, EQ-Plugin
Ist ein grafischer und parametrischer EQ – der hat es in sich.
TDR Kotelnikov, Kompressor-Plugin
Kotelnikov ist nichts weiter als ein Masteringkompressor. Einer, der nicht große Namen bemüht und emuliert, sondern einer, der von dramatisch bis subtil das Eingangssignal verarbeitet und dessen Konzept „proudly digital“ ist – und stolz als Original daher kommt. Hört man sich die TDR Veröffentlichungen an, so muss man sagen, passt und stimmt. Kotelnikov ist somit eine Referenz für sich.
TDR VOS SlickEQ, Mastering-EQ
Bei VOS SlickEQ handelt es sich um einen Mastering-EQ, der grundsätzlich mit verschiedenen Charakteristika – von amerikanisch über britisch bis hin zu deutsch – ausgestattet ist. Highlight ist das interne 64 Bit-Prozessierung des Signals. TDR schreibt hier relativ selbstbewusst, dass der VOS SlickEQ „Mojo“ in euren Mix bringt.
Tim Exile S L O W, Hall-/Delay-Effekt
Für Native Instruments hat Tim Exile schon diverse Effekte entwickelt, mit SLOW kann man sich seinen auf dem Reaktor Player von NI beruhenden Hall-/Delay-Effekt kostenlos in die DAW holen. Hierbei wird der Reverb-Algorithmus extrem verlangsamt, was dazu führt, dass die einzelnen Reflektionen hörbar werden und sich alles atmosphärisch nach und nach aufbaut.
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Valhalla DSP
Die Plugins von Valhalla DSP sind weithin bekannt für eine gute Leistung zum vergleichsweise günstigen Preis – alle Plugins kostet 50,- US-Dollar. Doch auch drei kostenlos erhältliche Plugins bietet die Firma an: Space Modulator, Freq Echo und Super Massive.
Voxengo
Eine gesamte Palette an Freeware-Plugins bietet Voxengo auf seiner Website zum Download an. Egal ob Reverb-Plugin, Equalizer, Analyzer, Overdrive oder Amp Simulator – hier findet man für fast jedes Einsatzgebiet ein passendes Plugins.
Danke dir. Solche Zusammenstellungen finde ich prima. Irgendwas findet jeder, auch wer glaubt, bereits alles zu kennen.
Superzusammenstellung! Am meisten fixt mich als Berliner natürlich das Teufelsberg Reverb an. Der charakteristische Bau mit dem Kugeldach war ab Entstehung in den 60ern eine der wichtigsten Spionageeinrichtungen der NSA mit Schwerpunkt DDR-Militär und Warschauer Paktstaaten. Und jetzt weiß man, wie’s darin gehallt hat. Cool :)
Bezüglich MIDI-Routing benutze ich gerne MIDI Patchbay von Not A Hat.
http://notahat.com/midi_patchbay/
Ist ebenfalls sehr einfach zu benutzen, erlaubt aber diverse Routings gleichzeitig. Man kann auch ein bisschen filtern oder den Notenbereich begrenzen, allerdings habe ich das bislang nie gebraucht.
MIDI Monitor hat mir auch schon oft geholfen, einfach nur, um zu sehen, was gerade passiert oder auch, um Sysex sichtbar zu machen.
Da fehlt noch das Melda Production Bundle. In Sachen Metering finde ich das ebenfalls kostenfreie Youlean Loudness Meter ( https://youlean.co/youlean-loudness-meter/ ) besser als das hier vorgestellte „dpMeter“. Das Plugin besitzt sogar einen „Level History Meter“, mit dem man die Loudnessentwicklung im zeitlichen Verlauf des Tracks verfolgen kann.
Sehr praktikabel ist auch der Free-G von Sonalksis, ein einfacher zusätzlicher Lautstärkeregler, den man als Insert verwenden kann – etwa, wenn man viel Lautstärkeautomation im Kanal hat, aber einfach mal die Gesamtlautstärke der ganzen Spur etwas anheben oder absenken möchte.
Gut gefiel mir in letzter Zeit das charakterstarke Plasticity Filter von Boom Shanka Machines. Es besteht aus einem Hoch- und einem Tiefpassfilter, bei denen man getrennt Cutoff, Flankensteilheit, Resonanz und Verstärkung einstellen kann
Für Kreativ- und Noiseeffekte empfehle ich die Plugins von Soundhack, Glitchmachines und Inear Display (Regressif und die Legacy Plugins sind kostenfrei).
Möchte noch die Free Plugins von Klanghelm erwähnen.
MJUCjr. Compressor
IVGi Saturation
DC1A Compressor
alle 3 Kostenlos.
Bei HOFA gibt es Freeware. Vor allem interessant: HOFA 4U+ BlindTest.
Damit kann man Plugins im Blindtest vergleichen.
Auf der Produktseite steht zwar die Preisangabe von 39,90€, wenn man aber den Infotext liest, erfährt man, daß man die Software kostenlos nutzen kann, mit 3 Plugins statt unbegrenzt. https://hofa-plugins.de/plugins/4u-blindtest/
Einige Plugins Richtung Gitarre (Amp, Verzerrer…) gibt es bei https://www.nembriniaudio.com/collections/free
Einen Gitarrenamp + IR-Loader für Kabinett-Simulation gibt es bei https://www.stltones.com/products/stl-ignite-emissary-plug-in-bundle
Freak Show Industries bieten Interessenten an, die Software zu klauen, also ohne Bezahlung zu nutzen. Alternativ kann man „unterbezahlen“ ab $10, oder dann doch kostenlos. Ein humorvoller Ansatz, daß man einen Preis vorschlägt, aber auch die Möglichkeit offen lässt, daß man weniger oder nichts zahlt.
https://freakshowindustries.com/