Mit den besten Wünschen fürs neue Jahr
Vorwort von Studio-Chefredakteur Felix Thoma:
Bereits Anfang November haben wir euch in diesem Artikel die bis dato besten Studio-Produkte präsentiert. Die Bandbreite der getesteten Produkte ist in unserer Studio-Rubrik unglaublich groß. Audiointerfaces, Mikrofone, Controller, Nahfeldmonitore, Software und vieles mehr testen wir im Verlauf eines Jahres. Und bis November sollte doch alles Wichtige gelaufen sein? Nicht wenn man MOTU berücksichtigt, denn die haben auf den letzten Metern des Jahres 2019 noch die Interfaces M2 und M4 auf den Markt gebracht. Und die haben (nicht nur bei uns) eingeschlagen! Daher findet ihr im Folgenden nun die endgültige Liste der besten Studio-Produkte des Jahres 2019.
Wir wünschen Euch einen guten Rutsch und alles Gute fürs kommende Jahr.
Bleibt uns treu, denn die ersten Highlights für 2020 haben wir schon in der Pipeline und die NAMM Show steht auch schon fast vor der Tür. Bis dahin alles Gute, Eure Studio Redaktion.
Im zweiten Teil des Artikels findet ihr zeitnah alle Nahfeldmonitore, Studiokopfhörer, Mikrofonvorverstärker und Mischpulte.
Die besten Audiointerfaces aus 2019
Platz 4: Steinberg AXR4
Mit dem AXR4 meldete Steinberg Anfang 2019 Anspruch auf erneute Teilnahme an der Riege der Oberklasse-Interfaces an. Das Thunderbolt-Interface AXR4 bietet enorm viele Features und die Möglichkeit, mit Sample-Raten von bis zu 384 kHz zu arbeiten. Die Wandler arbeiten enorm feinfühlig, die Preamps sind vielseitig aufgestellt und die internen DSP-Effekte sehr gut.
- 2.399,- Euro
- Test des Steinberg AXR4
Platz 3: Focusrite Scarlett 3rd Generation Mk3
Es gibt Produkt-Serien, die kann man fast schon von Generation zu Generation weiterreichen. Die Scarlett-Serie gehört definitiv dazu und ist wie die KRK ROKITs schon viele Jahre fester Bestandteil etlicher Studios. Mit der dritten Generation untermauert Focusrite den Anspruch auch in den nächsten Jahren, Teil dieser Studio-Szene zu sein. Insgesamt sechs Interfaces umfasst die Serie, hinzu kommen diverse Einsteiger-Bundles.
- ab 114,- Euro
- Test der Focusrite Scarlett 3rd Generation
Platz 2: MOTU M2, M4
Mark of the unicorn, besser bekannt als MOTU haben auf den letzten Metern des Jahres 2019 zwei sehr gute USB-Audiointerfaces auf den Markt gebracht. M2 und M4 sind roadtauglich verarbeitet und bieten Ein- und Ausgänge, die das Zeug zum Klassenprimus haben. Nicht nur der Klang überzeugt, auch die kurzen Latenzen und die übersichtliche Bedienung, die ganz ohne Bediensoftware auskommt. Von Null auf den ersten Platz unserer Charts der besten Einsteiger Audiointerfaces haben die beiden es geschafft, besser geht es kaum noch.
- 199,- Euro (M2), 259,- Euro (M4)
- Test des MOTU M2 und M4
Platz 1: Prism Sound Atlas
Die Firma Prism Sound verbindet man mit hochwertigen Interfaces. Erst kürzlich durften wir uns das Atlas anschauen und uns klanglich beeindrucken lassen. Aufgrund des Preises werden zwar nur die wenigsten zum Atlas greifen, nicht nur klanglich ist das Interface aber eine klare Referenz.
- 4.099,- Euro
- Test des Prism Sound Atlas
Die besten Monitorcontroller aus 2019
Platz 2: Drawmer CMC3
Ebenso wie Solid State Logic gehört Drawmer zu den Herstellern, die schon lange Produkte für die Musikerwelt herstellen und einen positiven Ruf genießen. Eine Vielzahl von Monitorcontrollern haben die Briten bereits im Programm und im Jahr 2019 kam der CMC3 dazu. Dieser ist eine schlanke und neutral klingende Lösung für Studioumgebungen. Drei Lautsprecherpärchen lassen sich gleichzeitig ansteuern, es gibt analoge wie digitale Anschlussmöglichkeiten, ein Talkback-Mikrofon, Kopfhörerausgang sowie sinnvolle Mix-Check-Funktionen.
- 555,- Euro
- Test des Drawmer CMC3
Platz 1: Audient Nero
Weiter geht es mit einem weiteren prominentem Namen: Audient. Wie auch Drawmer nennt Audient Großbritannien seine Heimat. In der näheren Vergangenheit hat sich der Hersteller den eher kleineren und kompakteren Desktop-Geräten gewidmet und deckt so mittlerweile einige Sparten ab. Mit dem Nero hat Audient seinen ersten Monitorcontroller entwickelt und kann mit diesem auf ganzer Linie punkten. Eine Vielzahl von Anschlüssen, gepaart mit vier Kopfhörerausgängen, dazu ein exzellenter Klang und praxisnahe Routing-Möglichkeiten vereint der Nero in sich.
- 429,- Euro
- Test des Audient Nero
Die besten Studiomikrofone aus 2019
Platz 4: Earthworks SR314
Die wenigsten unserer Leser hatte die Firma Earthworks bisher auf ihrem Schirm für Studiomikrofone. Mit dem SR314, das wir im Spätsommer testeten, konnten wir dies aber glücklicherweise ändern, denn klanglich muss man das auf Gesang spezialisierte Mikrofon ganz oben ansiedeln. Neutral und druckvoll klingt es, dazu ist es optisch ein echter Hingucker.
- 829,- Euro
- Test des Earthworks SR314
Platz 3: Austrian Audio OC18
Erst Anfang 2019 startete die junge Firma Austrian Audio mit ihren ersten Produkten. Erfahrung war genug vorhanden, denn das Unternehmen wurde von ehemaligen AKG-Mitarbeitern gegründet. Mit dem OC18 durften wir das erste Studiomikrofon der Österreicher testen und konnte diesem einen sehr klaren Klang bescheinigen. Dabei schafft es sogar das Kunststück, dem höheren Frequenzbereich eine weiche Note zu geben. Davon profitieren Stimmen, aber auch diverse Instrumente.
- 699,- Euro
- Test des Austrian Audio OC18
Platz 2: Golden Age Premier GA-251
Golden Age Produkte hatten wir schon oft bei uns im Test-Studio zu Gast. Mit der „Premier-Serie“ geht der schwedische Hersteller den konsequenten Schritt und bietet etwas höherpreisiges Equipment an. Mit dem GA-251 hat der Hersteller eine exklusive, in Kleinstauflage von 50 Stück hergestelltes Point-To-Point verdrahtetes Röhrenmikrofon entwickelt, das eine offene Klangfärbung mit sich bringt. Eine rundum gelungene Vorstellung.
- 1.699,- Euro
- Test des Golden Age Premier GA-251
Platz 1: Warm Audio WA-251
Die Firma Warm Audio aus den USA lässt sich mit Sicherheit als Klon-Spezialist betiteln. Mit dem WA-251 haben sie sich nach WA-47jr, WA-14 und WA-84 an einen weiteren Mikrofon-Klassiker herangewagt. Herausgekommen ist ein exzellentes Röhrenmikrofon mit schicker Optik.
- 859,- Euro
- Test des Warm Audio WA-251
Die besten Hardware Dynamikprozessoren und Equalizer aus 2019
Platz 2: Bettermaker Mastering Kompressor
Auf den Mastering Kompressor von Bettermaker muss man sich gewiss einlassen, denn die Vielfalt der Funktionen und Einstellungsmöglichkeit führt dazu, dass der Kompressor eine nicht zu unterschätzende Einarbeitungszeit voraussetzt. Hat man diese Hürde überwunden, bekommt man mit dem neuesten Produkt von Bettermaker einen tollen Dynamikprozessor, der mit seinem Klang, den Features und der Verarbeitung überzeugen kann.
- 2.899,- Euro
- Test des Bettermaker Mastering Kompressors
Platz 1: Klark Teknik EQP-KT
Beim Röhrenequalizer EQP-KT scheint Klark Teknik alles richtig gemacht zu haben. Unser Autor fand bei seinem Test tatsächlich nichts, was er beanstanden könnte. Schon gar nicht, wenn man den günstigen Preis von 209,- Euro mit in die Bewertung einfließen lässt. Der EQP-KT agiert wunderbar musikalisch und man kommt damit schnell zu gut klingenden Ergebnissen.
- 209,- Euro
- Test des Klark Teknik EQP-KT
Die besten DAWs, Plugins und Studio Software aus 2019
Platz 4: Acustia Audio Taupe, El Rey
Die Software-Schmiede Acustia Audio hat sich im Verlauf des Jahres 2019 deutlich weiter nach vorne geschoben. In unserem Test von Taupe und El Rey konnten wir feststellen, dass die Klangqualität der beiden Plugins mehr als gut ist. Dies kommt in diesem Fall zwar gleichzeitig mit einer hohen CPU-Auslastung daher, ändert aber nichts daran, dass man hiermit zwei sehr gut einsetzbare Kompressoren und Bandsättigungseffekte bekommt.
- 249,- Euro
- Test von Acustica Audio Taupe/El Rey
Platz 3: Sonible Smart Comp
Das Thema „Künstliche Intelligenz“ findet auch in unserer Musiker-Branche nach und nach mehr Raum. Ein Kompressor, der hierauf zurückgreift, ist der Sonible Smart Comp, den wir August dieses Jahres testeten. Er bietet einen transparenten Klang, eine einfache und intuitive Bedienung und schon dazu auch noch die CPU. Was will man mehr?
- 129,- Euro
- Test des Sonible Smart Comp
Platz 2: Soundtheory Gullfoss
Mit Gullfoss hat Soundtheory im Jahr 2019 sein erstes Produkt auf den Markt gebracht. Kein leichtes Unterfangen, vor allem wenn man bedenkt, wie viele Equalizer-Plugins es bereits gibt. Doch der adaptiver Equalizer, der dynamisch auf Veränderungen des Audiosignals reagiert, konnte in unserem Test voll überzeugen. Dabei analysiert ein intelligenter Algorithmus, welche Frequenzbereiche bei der menschlichen Wahrnehmung der Musik miteinander konkurrieren und entscheidet daraufhin, wie das Audiomaterial bearbeitet werden muss. Klingt abenteuerlich, klingt am Ende aber richtig gut.
- 180,- Euro
- Test des Soundtheory Gullfoss
Platz 1: Bitwig 3
Nicht nur bei Plugins, auch bei den Digital Audio Workstations (DAW) wird der Konkurrenzkampf immer größer. Bitwig geht dabei schon immer seinen eigenen Weg und untermauert dies auch mit der dritten Version ihrer Software. Mit „The Grid“ hat in der aktuellen Version eine modulare Umgebung Einzug gehalten, mit der sich Bitwig nicht nur als DAW, sondern auch als Instrument nutzen lässt.
- 369,- Euro
- Test von Bitwig 3
Hallöchen,
wollt mal hier fragen warum „gematchte Pair“ Mikrofone mehr kosten,
als wenn man sie einzeln kauft ?
Kann mir nicht vorstellen das man einen Unterschied
zu ungematchten hören würde.
Dann wollt ich fragen, ob Mics mit Kugelcharakteristik auch für
Drums, wie Snare oder Bassdrum genommen werden können ?
Gibts da einen Nahbesprechungseffekt, der den Raum ausblenden kann ?
Ich war auf Nieren fokussiert, weil die besser hinhören.
@Coin Der Messaufwand und die Selektion der Bauteile macht hier den Preis. Für die »XY-Stereophonie« werden (fast) gleiche Mikrophone häufig eingesetzt. Bei Herstellern wie »Schoeps« sind auch die Serienmodelle ohne Höreinbußen verwendbar. Für das Ergebnis ist es nicht so entscheidend, denn ein Stereohörbild lebt von klanglichen Unterschieden. So werden ebenso Mikrophone unterschiedlicher Hersteller und mit unterschiedlichen Eigenschaften gemischt.
Generell kann jedes Mikrophon und sogar jeder Lautsprecher Schallereignisse aufzeichnen. Fürs Schlagzeug gibt es spezialisierte Mikrophone einzeln oder güngstiger im Set.
Ich würde mich nicht von der Werbung leiten lassen, sondern vom Gehör.
Ein guter Einstieg um die Unterschiede verschiedener Mikrophone am Schlagzeug kennen zu lernen ist das kostenlose Virtual Drum Instrument »DrumMic’a!« (drummica.de) von Sennheiser.
Ein Mikrophon mit Kugel (360 Grad Aufnahmewinkel!) währe nicht meine erste Wahl.
@Franz Walsch Hallo Franz Walsch, Danke für Deine Antwort.
Von Kugeln nehme ich nun zunehmend Abstand.
Aber was ich nicht verstehe: Kennst Du Amon Tobin ?
Der hat z.B. das Album „Foley Room“ mit den
Eartworks QTC 50 produziert.
Gibt auch nette Dokus auf Youtube (Amon Tobin Foley Room bei YT)
Warum nimmt der Kugeln,
wenn es doch auch Nieren von Eartworks gibt ?
Grade bei Drums/Percussions verstehe ich das nicht.
Und der Sound ist so genial… :/ will auch sowas machen.
@Coin Schreib doch eine email an Anon Tobin oder stelle deine Fragen unter dem Video.
Es gibt fast unendlich viele Arten und Kombinationsmöglichkeiten der Schallaufzeichnung.
So auch die sehr ungewöhnliche wie die »Sylvia-Massy-Recording-Unhinged-Schlauch-Technik« (Einen Gartenschlauch unter die Drums. Auf der einen Seite abgeklebt, auf der anderen ein SM57 Mikrofon! Soll ein tolles Raummikro abgeben – ohne überspitzte Becken).
Einfach mal experimentieren und den eigenen Ohren vertrauen. Mein Tipp wäre für die Basedrum ein »Grenzflächenmikrofon« (kein teures!).
Auch kann man mit nur zwei Mikrofonen über dem Schlagzeug sehr gute Aufnahmen bekommen.
Im Internet mal nach »Aufnahmetechniken für Schlagzeug« suchen. Viel Erfolg und gute Ergebnisse.
Eine Frage bezüglich Audio-Interfaces.
MOTU und Focusrite werden ja immer wieder gelobt. Ich bin auf der Suche nach einem Interface mit welchem ich mehrere Programme gleichzeitig ansteuern kann. D.h. dass ich z.B. zwischen einer DAW und einem unabhängigen Softwaresampler hin und her schalten kann.
Immer wieder lese ich davon, dass dies nur bei bestimmten Interfaces geht, weil es eine ASIO Problemtik ist, die unterschiedlich ausfällt.
Kann mir jemand sagen, ob sich die beiden hier gezeigten Interfaces (MOTU und Focusrite) diesbezüglich unterscheiden?
Der EQP-KT für knapp über 200,- € klingt echt sehr interessant. Den müsste man mal Hören :)
Gute Zusammenstellung, vielen Dank!
Hmm, Bitwig 3… liest man einiges dass diese DAW grundlegend anders und sehr konfigurierbar ist.
Jetzt wo es wieder ruhiger ist, findet sich auch Zeit es auf einen persönlichen Test ankommen zu lassen, wie es sich mit meinem Logic schlägt.