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Test: BOSS GT-6, Effektgerät für Gitarre

BOSS GT-6

4. August 2004

BOSS ist eine echte Institution in der Gitarrenwelt. Wahrscheinlich gibt es kaum einen Gitarristen, der nicht wenigsten einen kleinen Bodentreter dieser Firma besitzt, bzw. besessen hat. Auch hat BOSS mit seinen Effektgeräten einen Standard geschaffen, der immer wieder gerne zu Vergleichen herangezogen wird.

Für Gitarristen, die nicht einen Koffer voller kleiner Effektpedale mit sich herumtragen wollen, bietet Boss auch eine „All in One Lösung“ an. Und „ALL“ kann man im Falle des GT-6 gar nicht groß genug schreiben. Der AMAZONA.de-Test nimmt das BOSS GT-6 genauer ins Visier!

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— BOSS GT-6 —

Erste Begegnung

Das BOSS GT-6 ist bereits die dritte Generation der GT-Serie, und in der aktuellen Version hat sich gegenüber den Vorgängern einiges getan. War bei den alten Modellen noch Tastendrücken und Menusteppen angesagt, darf hier fleißig an Knöpfen gedreht werden. Ganze 15 Drehregler hat BOSS seinem GT-6 spendiert und diese sinnvoll den wichtigsten Parametern zugeordnet. Das sollte den meisten Gitarristen, die nur all zu gerne an den Knöpfen ihres Gitarrenverstärkers drehen, die Hemmungen vor einem digitalen Multieffektgerät nehmen. Dazu gesellen sich 21 Tasten und ein großes Rad für Parametereinstellungen, denn ganz ohne Menus würde man bei der Komplexität dieses Gerätes dann doch nicht auskommen. Wichtigstes Feature für den Live-Betrieb sind natürlich die 7 Fußschalter und das große Expression-Pedal. Um sich in der Welt von Tasten und Knöpfen nicht zu verlieren, gibt es ein LED, welches die gewählte Bank anzeigt und ein grafikfähiges Display. Wirklich lobenswert ist, dass man hier nicht versucht hat möglichst viel auf möglichst kleinem Raum unterzubringen.

Das BOSS GT-6 ist im Vergleich zu anderen Multieffektgeräten relativ groß ausgefallen, was aber auf jeden Fall positiv zu bewerten ist. Die Bedienbarkeit der GT-Serie hat dadurch einen großen Schritt nach vorne gemacht. Durch seine Größe und Schwere wirkt das Gerät sehr robust, so dass man es sich auf die Bühne stellen kann, ohne Angst haben zu müssen, es kaputt zu treten.

Auch an Anschlüssen hat man beim BOSS GT-6 nicht gespart. Auf der Rückseite befinden sich die Input-Buchse, ein Stereo-Ausgang, ein Kopfhöreranschluss, Send– und Return-Buchsen zum Anschluss eines externen Effektgerätes, ein digitaler Ausgang im S/PDIF-Format, ein Anschluss für ein zusätzliches Expression-Pedal und MIDI-IN und –OUT Anschlüsse. Hier kann man wirklich wunschlos glücklich sein. Des weiteren befinden sich auf der Rückseite noch ein Outputregler, mit dem man die Lautstärke des Stereoausgangs, sowie des Kopfhörers einstellt, der Powerschalter und die Buchse für die Stormversorgung. Einziger Wermutstropfen, auch beim BOSS GT-6 gibt es leider nur ein externes Netzteil.

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Erste Schritte/Tritte

Zur Bedienung sei eins vorweg gesagt: wer sich ein wenig mit den Begriffen von Verstärkern, Effekten und Parametern auskennt, kann die Anleitung erst einmal ruhig liegen lassen. Das BOSS GT-6 ist weitgehend selbsterklärend und die Bedienung sehr übersichtlich strukturiert. Für ein Multieffektgerät ein ganz großes Plus, da in der Bedienung meist die größten Berührungsängste bei solchen Geräten liegen.

Patches (so die Bezeichnung für ein komplettes Effektprogramm) lassen sich über die 4 Nummernpedale abrufen. Vier Patches bilden jeweils eine Bank, von denen wiederum 85 zur Verfügung stehen. Zwischen den Bänken wechselt man mittels der Bank-Up und Bank-Down Taster. Insgesamt kommt man so auf 340 Patches von den 140 mit eigenen Soundkreationen überschrieben werden können. Neben den Nummernpedalen befindet sich ein Controllerpedal, welches dazu dient, innerhalb eines Patches Effekte ein- und auszuschalten oder um das Tempo einzutappen. Alternativ können die Pedale auch dazu eingesetzt werden, innerhalb eines Patches die einzelnen Effektsektionen ein- und auszuschalten.

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