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Test: Bugera, BC30-212, Gitarrenverstärker

(ID: 1819)

Sound/Praxis

Nach einer kurzen Aufwärmphase für die Röhren beginnt unser Soundcheck bei Kanal Eins. Wer schon mal über einen VOX AC30 gespielt hat, dem wird der Sound dieses Kanals sehr bekannt vorkommen. Der Klang ist sehr transparent und klar, erste harmonische Verzerrungen treten erst bei ca. 50% nach Aufdrehen des Volume-Reglers auf. Aber bis dahin ist es ein weiter Weg, denn der BC30-212 besitzt eine derart unverschämte Lautstärkeentfaltung, die ein Benutzen der vollen Endstufenleistung selbst in Proberäumen oder auf Bühnen praktisch unnötig erscheinen lässt. Die Klangregelung beeinflusst sich röhrentypisch gegenseitig, was bedeutet, dass ein Hochregeln der Höhen beispielsweise die Bässe automatisch mit absenkt. Somit lassen sich eine Menge an cleanen bis zu crunchigen Sounds nur mit Hilfe der drei Regler VOLUME, BASS und TREBLE erzeugen. Soweit so gut, eigentlich genau das, was man sich von Kanal Eins eines Röhrenamps erhofft, nämlich warme Cleansounds mit viel Headroom zum Atmen und der Tendenz zu ersten Verzerrungen für bluesige Riffs und Licks.

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Kanal Zwei soll laut Bugera das komplette „Gain-Sortiment“, also von leicht angezerrten bis zu High-Gain-Sounds, bedienen. Man muss aber ganz klar sagen, dass dieser Sound für die Freunde der Metal-Fraktion eher nicht geeignet erscheint. Es stehen zwar genügend Gain-Reserven zur Verfügung, allerdings ist deren Charakter eher für Freunde des Blues oder des Hardrocks geeignet. Speziell bei hohen Gain-Settings wirkt der Sound doch sehr überkomprimiert und somit etwas „matschig“, was die Blueser oder Hardrocker aber freuen könnte. Der Sound ist nämlich hier geradezu prädestiniert für klassische Riffs à la Black Sabbath oder singende Leadlines speziell mit Humbucker bestückten Gitarren oder eben für Low-Gain-Settings, für die Kanal Eins nicht immer genügend Gain-Reserven bereitstellt. Die sechs Stufen des TONE-Wahlschalters bieten eine gute Ausgangsposition zum Ausprobieren, der stufenlos agierende CUT-Regler sorgt bei Bedarf für eine Absenkung von zuviel Schärfe in den Höhen.

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Mit Anhebung des Mastervolume-Reglers gerät auch die Endstufe mit ihren vier EL84-Röhren zunehmend in die Sättigung, doch dann klingelt es bereits schon deftigst in den Ohren, denn die Lautstärke, die dieser „nur“ 30 Watt-Combo an den Tag legt ist beachtlich, ja sogar äußerst erstaunlich!

-- Orangefarben beleuchtetes Bedienpanel und Bugera-Schriftzug --

— Orangefarben beleuchtetes Bedienpanel und Bugera-Schriftzug —

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Fazit

Die Erwartungen nach dem durchaus positiven Amazona Test des Bugera V22 waren sehr hoch, daher war es von vorn herein klar, dass der Bugera BC30-212 dies nur schwer toppen kann. In einigen Disziplinen, wie beispielsweise der enormen Lautstärke, gelingt es dem Amp auch. Allerdings stehen dem das hohe Gewicht, der fehlende Hall und auch die im Vergleich zum kleinen Bruder aus der V-Reihe weniger flexiblen verzerrten Sounds gegenüber. Und nicht zu vergessen der Preis, der ziemlich genau das Doppelte von dem beträgt, was Bugera für den kleineren V22 aufruft.

Pluspunkte sammeln kann der Bugera BC30-212 aber durchaus, nämlich wenn es um cleane bis angezerrte Sounds geht. Da verschafft er sich mit seinem enormen Headroom eine Spielwiese für viele Spielarten, bei denen es nicht „um das volle Brett“, sondern viel mehr um den puren Gitarrensound geht. Und last but not least gibt es ja auch noch die zwei Effekt-Einschleifwege, mit denen man den fehlenden Hall kompensieren kann. Ein guter Vintage-Amp, allerdings nichts für moderne Spielarten.

Die Soundbeispiele wurden mit einer PRS CE 24 und einem Shure SM57 direkt in Apples LogicAudio aufgenommen und nicht weiter bearbeitet.

Plus

  • Verarbeitung
  • Lautstärke
  • zwei Effektwege

Minus

  • Gewicht
  • kein Hall

Preis

  • Straßenpreis: 495,- Euro
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Klangbeispiele
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