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Test: bx_hybrid – Brainworx

(ID: 2443)

Das ergibt zusammen mit dem Monomaker interessante Bearbeitungsmöglichkeiten für die Summenbearbeitung. Beispielsweise können Schallplattenaufnahmen simuliert (Monobässe und Stereomitten) oder einfach nur bestimmte ‚zu breite‘ und schwammige Mixe straffer und präziser gemacht werden. Vorsicht ist bei M/S immer geboten, denn zu viel des Guten führt zu unerwünschter Monokompatibilität. Eine separate Mid-Side-Bearbeitung und Einzelabhöre von mid oder side wie beim bx_digital sieht der hybrid nicht vor. Nach wie vor ist die ‚Analyser‘-Grafik leider nicht interaktiv, die einzig und allein die derzeitige EQ-Bearbeitung visualisiert, aber kein Echtzeitspektrum oder Bänder zum ‚Anfassen‘ anbietet.
 
Sehr schön sind die Möglichkeiten der Abhörmatrix. Um Frequenzen einfacher finden zu können, lässt sich für den Frequenz-Regler ein inverses Notch-Filter aktivieren. Drücke ich den Frequenzregler, wird mir das gewählte Band schmalbandig vorgespielt. Ich streife durch das Frequenzband. Gefällt mir eine Frequenz, senke ich sie an oder ab. Damit wird das Finden einer Störquelle oder Resonanz im Spektrum zum Kinderspiel. Für den Gain- und Q-Regler existieren ähnliche Auto-Listenfunktionen, die das Leben im EQ-Alltag erleichtern Das Ganze wird noch komplettiert durch die Möglichkeit, das linke oder rechte Signal auf Knopfdruck einzeln abzuhören. Der Kanal wird dann über die Mitte ausgeben, was für objektive Entscheidungen enorm wichtig ist. So lassen sich unausgewogene Frequenzverteilungen im Stereobild kinderleicht orten und korrigieren. Alle EQ-Bänder-Regler lassen sich jeweils links und rechts verlinken oder frei regeln.

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-- Joysticks --

— Joysticks —


 
Joystick
 
Mit der bisherigen Ausstattung ließe sich schon prima angeben, doch Brainworx hat nochmal in die Trickkiste gegriffen und für jeden Kanal zwei Joysticks vorgesehen: ein Joystick links für den Bass- und einen rechts für den Präsenz-Bereich. Die Arbeitsmethode des Frequenz-Shiftings wurde teilweise dem bx_digital entliehen, ist aber wesentlich flexibler, wie wir sehen werden. Im Bass können tiefe Frequenzen steilflankig angehoben oder abgesenkt, während gleichzeitig untere Mumpffrequenzen breitbandig bearbeitet werden.
 
Analog im Höhenbereich werden hohe Frequenzen angehoben und obere Mitten von ca. 6-9 kHz abgesenkt. Das entschärft zu harsche Mixe und bringt Glanz in die Hütte. Das geht auch umgekehrt und führt zur Absenkung der Höhen und Verstärkung der oberen Mitten. Im Gegensatz zum bx_digital kann nun auch die sog. Grenzfrequenz, also die Frequenz, um die die Bearbeitungskurve die 0 dB durchläuft, mit einer Horizontalbewegung der Joysticks stufenlos verändert werden, während sie beim bx_digital starr ist und vorrausichtlich bleiben wird.

 
Was bringen die Joysticks?
 
Basslastige Mixen sowie mittenreichen Mischungen kann nun gezielt zu Leibe gerückt werden, und man ist nicht wie beim bx_digital auf Freund Zufall angewiesen, ob der Bass-Shift zum Song passt oder nicht. Jeder Joystick kontrolliert damit gleichzeitig zwei Bänder und ist ergonomisch gesehen absolut kein Gimmick. Das Prinzip funktioniert einfach wunderbar und sehr effizient und ließe sich noch mit Digidesigns Icon Controller optimieren, denn dieser lässt sich auf den hybrid mappen – einschließlich Joystick. Aber auch ohne Digidesign Hardware lässt sich im Nu mehr Transparenz in ein unaufgeräumtes Klangbild zaubern ,als wenn die Korrektur mit herkömmlichen Tweaken erfolgen würde.
Man fragt sich, warum diese kleine aber feine Evolution erst jetzt das Licht erblickte? Wir werden sehen, wie darwinistisch die Zunft der Equalizer-Entwickler darauf reagiert. Ob dem ein Patent im Wege steht, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden …
Die Bedienung der Joysticks jedenfalls bedarf etwas Erfahrung (Gamer!), denn wer den Joystick mit der Maus loslässt und später wieder regeln will, kann die Stellung schnell unbeabsichtlich verändern. Mit gedrückter Shift-Taste lässt sich aber zumindest die Frequenz festhalten, während man das Gain mit einer Vertikalbewegung bestimmt. Prinzipbedingt ist das Ohr in den Höhen sensibler für Phasenverschiebungen. So muss beim Einsatz des Höhen-Joysticks behutsam gearbeitet werden, um das Ergebnis nicht zu verschlimmbessern.
Mit den Joysticks zusammen besitzt jeder Kanal letztendlich 11 Bänder, was für den Alltag und darüber hinaus ausreichen sollte. Dennoch, mehr Bänder schaden nie, wenn sie – wie beim Hybrid so effektiv sind und zugleich bei Nichtgebrauch deaktivierbar wären – aber dann steigt auch wieder die Zahl der Regler. Da wären wir wieder bei der Diskussion am Anfang.

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Sound
 
Ein Wort zum Klang, den jeder für sich einschätzen muss. Ich würde den bx_hybrid in die Abteilung ’sehr transparent und präzise‘ stecken. Ideal also für Mastering und gezielte Korrekturen. Die klangliche Verwandtschaft mit dem bx_digital ist zwar hörbar, aber der hybrid ist hörbar eine Weiterentwicklung und eher Schöngeist als Purist. Hinsichtlich Phaseshifting ist er klanglich außerdem wesentlich flexibler.
 
 

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Fazit

Der bx_hybrid ist ein EQ, der sich vor keiner Arbeit fürchten muss. Trotz der hohen Reglerdichte des Plug-ins ist nichts zu viel oder zu wenig. Die Einarbeitung ist schnell passiert und gibt dem Anwender eine Menge Klanggestaltungsmöglichkeit auf dem Weg. Durch das versteckte M/S-Konzept wirkt der bx_hybrid leicht kontrollierbar, und durch die einzigartigen – sehr anwenderfreundlichen Features wie freier Phase-Shift mit Joysticks, Abhörmatrix, etc. hebt er sich wohltuend von der Equalizer-Konkurrenz ab. Brainworx verfolgt auch hier konsequent den Weg eines eigenständigen Designs, ohne auf analoge Vorbilder schielen zu wollen. Man erkennt in den nützlichen Features und dem sauberen Klang die Mastering-Ausrichtung, auch wenn der bx_hybrid im Mix eine ebenso gute Figur macht. Allein mit einem bx_hybrid mit Monomaker und Stereo-Width lassen sich halbe Mastering-Sessions bewältigen, vorausgesetzt, der Mix enthält bereits gute tonale Informationen und die Färbung ist bereits erfolgt. Wer auf der Suche nach einem vielseitigen, gut klingenden und professionellen EQ-Plug-in ist, sollte den bx_hybrid auf jeden Fall testen.

 

Plus

  • Klang
  • innovative und effektive Bedienung
  • Abhörmatrix, Stereomix, Monomaker

Preis

  • 262 Euro
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