Der Sound
Auf das Wichtigste wurde bei dem Pro-12 ASB wirklich Wert gelegt: den Sound.
Mit seinen 12 Stimmen ist er zwar nicht multitimbral, aber dafür recht druckvoll. Im Vergleich zu der wohl bekanntesten Softwarekonkurrenz, dem Pro-53 von Native Instruments (Test ist zu finden im AMAZONA.de Archiv), bietet der Creamware Pro-12 ASB zwar deutlich weniger Extrafeatures, hat aber dafür doch einen weitaus fetteren Sound. Der Grundklang des Pro12 ist jedoch nicht so kraftvoll wie der seines Bruders, dem Creamware Minimax ASB.
Von abgefahrenen FX-Sounds, warmen und bösen Bässen, Oldschool-Pads, Ravetröten bis hin zu modernen Drum´n´Bass-Sounds ist vom Klang her alles möglich, was die Kreativität zulässt. Die Effekte sind für den Liveeinsatz völlig in Ordnung, sollten aber im Studio schon noch durch hochwertigere Hardware oder PlugIns ausgetauscht werden. Zu Soundsprüngen kommt es leider beim Umschalten von Programmen. Zum einen kann es je nach Sound zu Knacksen führen, wenn ein Programm während des Spielens gewechselt wird. Zum anderen werden, wie beim Minimax ASB (Test ist zu finden im AMAZONA.de Archiv), die Reglerwerte bei einem Programmwechsel nicht auf die zuletzt gewählte Potiposition übertragen – heißt, es kommt zu unangenehmen Soundsprüngen. Weitere Klangsprünge sind leider auch hin und wieder hörbar, z.B. bei Parametern wie dem Filter Amount.
Die Sorge, dass die Factorysoundbank zu oldschoolig klingen würde, kann ich für meinen Geschmack nicht bestätigen. Natürlich sind noch einige klassische Sounds der 80er Jahre vertreten, aber der Großteil klingt sehr modern und ist für Pop und Dance gut geeignet. Vor allen Dingen sind enorm aggressive Bässe in Fülle vorhanden. Jedem Drum´n´Bass-Freak sei ein schnelles Durchschalten der Presets im Fachhandel somit wärmstens empfohlen.
Sehr interessant ist auch die Möglichkeit, ein externes Signal über die Audioinputs einzuschleifen, die Lautstärke des Signals bestimmt dabei die externe Audioquelle selbst und kann am Pro-12 ASB nicht eingestellt werden. Das Signal durchläuft das 24dB Tiefpassfilter und den Amplifier. Sind beide Oszillatoren deaktiviert, dient der Pro-12 plötzlich als reine Filterbank. Natürlich kann das externe Signal auch mit den Oszillatoren gemischt und über das Keyboard getriggert werden.