Tretbox Percussion fürs Studio
Die Musikmesse 2016 hat sicher polarisiert, die Highlights musste man sich richtig erlaufen. Hinzu kam eine sehr ungewöhnliche Standplanung, getreu dem Motto: Groß gegen klein. Im Lärm des Boss/Roland Showtrucks wäre der Hersteller Electro Harmonix fast untergegangen, aber glücklicherweise nur fast. Dank der Produktdemos von Jon Skibic (Afghan Whigs) und einem sehr gut informierten und interessierten Marketingmenschen von EHX verging meine Stunde am dortigen Stand wie im Flug. Neben der Ahnengalerie, sprich aktuelle Produktpalette, hatte der Hersteller mehr oder minder klamm heimlich das Electro Harmonix Super Space Drum aus den 80er Jahren neu aufgelegt und für die Messe eingepackt. Meine zweite Entdeckung war die Neuauflage des Electro Harmonix Random Tone Generators. Diese beiden Stompboxen habe ich mir daraufhin gleich besorgt und zu Hause im Studio genauestens betrachtet.
Was mir das Marketing von Electro Harmonix vielsagend mit „we will see“ beantwortete, war die Frage, ob es Pläne gibt, noch weitere dieser legendären Pedale aus den 80er Jahren wieder aufzulegen. Denn im Backkatalog des Herstellers befinden sich noch mindestens 5 bis10 Pedale, die für die Beats-, Bass- und Synth-Fraktion interessant sind, we will see. Spoileralarm: Einfach mal ein aktuelles Pedal kaufen und in den mitgelieferten Pedalguide 2016 gucken.
Random Tone Generator
Los geht’s mit dem Random Tone Generator, in der Kurzform RTG. Dieser kommt im für die EHX Nano Reihe typischen Gehäuse daher. Im Vergleich zum originalen EH1300 RTG wurde der RTG um einen Fußschalter und eine rote Status-LED ergänzt. Was macht der RTG?
Innerhalb von sechs Oktaven (20 Hz bis 1 kHz) erzeugt er zufällige Töne. Nicht mehr und nicht weniger. Wozu brauche ich das? Fernab von elektronischem Pop/Electro/Dance gibt es elektronische Musiker, die gerne mit dem Zufall arbeiten und vielleicht eine Folge von zufälligen Tönen benötigen. Sei es als Inspiration für Riser, Falls oder ähnlichen Figuren elektronisch erzeugter Musik. Dies macht er mit dem beigepackten Netzteil oder mit einer 9V Batterie.
Konzeptionell wurde am RTG nichts geändert. Es gibt einen Output, den Glide Schalter und den Rate Drehknopf. Damit muss man leben können, ansonsten heißt es selbst modifizieren. Gemessen am Preis ist das keine Abweichung oder Problem. Hier diktiert das Konzept die Kunst. Und demzufolge verwirrt uns EHX nicht mit zu viel Technik.
Der Rate-Regler stellt den Abstand zwischen den Tönen ein, dieser geht von 5 Sekunden bis zu 0,1 Sekunden. Glide aktiviert einen Portamento gleichen Effekt. Ich habe dem RTG den Kampfnamen „Instant Space Pedal“ gegeben, denn das beschreibt seine Funktion exakt. So klein und einfach das Pedal zu bedienen ist, um so größer ist das Potential, was ich damit erarbeiten kann. Hier in Form von verschiedenen Effektketten und Signalwegen. Definitiv kein Spielzeug, sondern ein einfacher aber wirkungsvoller Tongenerator.
CrashPad und SuperSpaceDrum stehen noch ganz oben auf der Wunschliste.
RTG ist für €59 fast ein No-Brainer.
Wäre noch hilfreich gewesen wenn bei allen Audiobeispielen angegeben wäre mit welchem Pedal sie gemacht sind. Oder sind das nur 2 RTG Beispiele?
Greetz,
M.
@Markus Schroeder Hallo Markus,
es sind nur die beiden Beispiele mit RTG beginnend. Sisters of Boom und Voice of Buddah sind CP und SSD zusammen. Ich mag alle 3 Pedale und finde man kann sie gut gebrauchen, beim RTG muss man sich halt darauf einlassen, das der Faktor Zufall den Ton angibt. Bei CP und SSD bekommt man halt Kick, Tom, Snare, Clap und Noise raus, der fernab von einer TR alike ist. Ich hoffe EHX legt noch einige Boxen aus dem Backkatolog auf. Da gibts noch ein paar interessante Kandidaten.
Grüsse ToB
@TobyB Ja, vom Klang her genau mein Ding! :)