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Test: Epiphone EJ-200 SCE VS, Semi Akustikgitarre

Super Klassiker mit Jumbo Sound

23. Juni 2020

 

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Die altehrwürdige Marke Epiphone, deren Wurzeln in den 1870er Jahren liegen, gehört seit 1957 zur Firma Gibson, die seitdem unter diesem Namen Instrumente vor allem im unteren und mittleren Preissegment anbietet. Die Qualität ist (bzw. war) dabei so hoch, dass auch die Beatles einen Großteil ihres Kataloges auf Elektro- und Akustikgitarren aus dem Hause Epiphone eingespielt haben. Oft handelt es sich bei Instrumenten dieser Marke um Modelle, die ursprünglich von der „Mutter“ Gibson eingeführt wurden, die aber im Gegensatz zum Original nicht in den USA, sondern in Asien hergestellt werden. Daraus resultiert natürlich ein großer Preisunterschied. Die Epiphone bekommt man im Handel ab 399,- Euro (Koffer oder Tasche), die Gibson ab etwas mehr als 4000,- Euro. Was die Qualität anbelangt, ist es grundsätzlich so, dass das Image von Gibson Gitarren aus den USA in den letzten Jahrzehnten sehr stark gelitten hat, während Instrumente aus Asien immer besser wurden und jetzt zum Teil einen sehr guten Ruf genießen. Heute teste ich eine Epiphone EJ-200 SCE VS Elektro-Akustikgitarre, diese ist stark angelehnt an die Gibson SJ-200, einen Klassiker von 1937. Man kennt dieses Modell vielleicht vom Cover des Bob Dylan Albums „Nashville Skyline“, durch Konzerte von The Who, den Rolling Stones und zahllosen anderen Künstlern. Ein Klassiker eben.

Epiphone EJ-200 SCE VS – Facts & Features

Der erste Eindruck beim Auspacken: Was für eine Augenweide! Die Epiphone EJ-200 SCE VS Elektro-Akustikgitarre in Sunburst Lackierung ist einfach ein wunderschönes Instrument. Kronenförmige Perlmutteinlagen im Griffbrett, weitere Perlmutteinlagen in Steg und Kopf, vergoldete Hardware, Schildpatt-Schlagbrett mit Blumenmuster und im Gegensatz zum Gibson Original ein Cutaway, das vor allem spieltechnisch ein Vorteil ist, dem Instrument aber auch eine noch schönere optische Kontur verleiht. Der zweite Eindruck ist genauso gut: Alles ist einwandfrei verarbeitet, auch bei genauer Betrachtung finde ich keinen einzigen optischen oder verarbeitungstechnischen Makel an dieser Gitarre. Die Mechaniken sind originale Grovers, man muss sich also keine Sorgen um die Stimmstabilität machen. Der Vollständigkeit halber: Der Korpus und der D-förmige Hals sind aus Ahorn, die Decke aus massiver Fichte, das Griffbrett aus einer Holzart namens Pao Ferro. Korpus und Hals haben ein cremefarbenes Binding, der Korpus auch auf der Unterseite. Die Gitarre verfügt über ein Fishman Tonabnehmersystem, das man über einen aktiven Equalizer regulieren kann; auch ein Stimmgerät ist mit an Bord. Der Output erfolgt über eine Endpinbuchse. Das Herstellungsland ist Indonesien. Nach all diesen nicht unwichtigen, aber eher oberflächlichen Informationen über das Instrument bin ich natürlich gespannt, wie es um den Spielkomfort und vor allem den Klang der Epiphone EJ-200 SCE VS bestellt ist!


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Epiphone Akustik-Gitarre – In der Praxis

Um es gleich eingangs zu sagen: Die Begeisterung setzt sich nahtlos fort, wenn man diese Gitarre in die Hand nimmt und anspielt. Durch die Bauform „Super Jumbo“ (daher das Kürzel „SJ“ bei dem Gibson Modell) hat die Epiphone EJ-200 SCE VS Elektro-Akustikgitarre einen sehr vollen Klang, vor allem die Bässe sind angenehm durchdringend, fast als würde man Klaviertasten anschlagen, aber auch die Mitten und Höhen sind sehr voll und klar. So ist der Gesamtklang dieser Gitarre angenehm basslastig, aber dennoch insgesamt transparent und auch gut ausbalanciert. Strumming, Flatpicking, Fingerpicking – alles führt zu sehr erfreulichen Ergebnissen. Und: Auf der Gitarre sind noch die mitgelieferten Saiten, mit höherwertigerer Besaitung wird sie sogar noch um einiges besser klingen.

Die Saitenlage ist bei meinem Testexemplar eine Kleinigkeit höher, als ich es von meinen eigenen Gitarren gewohnt bin, aber das stellt natürlich kein Problem dar. Man könnte entweder den mitgelierten Inbusschlüssel benutzen, um den Hals nachzujustieren oder einfach ein paar Tage auf der Epiphone EJ-200 SCE VS spielen, dann hätte man sich daran gewöhnt. Ich würde mich wohl für die zweite Variante entscheiden, denn die leicht hohe Saitenlage trägt natürlich auch zur Klangfülle des Instrumentes bei.

Die Epiphone EJ-200 SCE VS ist eine Elektro-Akustikgitarre, also interessiert mich natürlich auch der Klang der Gitarre über einen Verstärker. Kurz gesagt: Passt. Durch den eingebauten Equalizer lässt sich eine große Bandbreite an verschiedenen Klängen einstellen, da dürfte für jeden Anlass und Geschmack etwas dabei sein. Da Tonabnehmer aber nie so authentisch nach Akustik-Gitarre klingen können, wie eine mikrofonische Abnahme, empfiehlt sich für Studioaufnahmen die Mikrofonie (eventuell kombiniert mit dem eingebauten Tonabnehmersystem) und für Live-Auftritte einfach die Nutzung des Tonabnehmersystems. So wird man mit diesem Instrument klangliche Ergebnisse erzielen, die auch professionellen Ansprüchen genügen werden.

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Fazit

Eine absolute Kaufempfehlung! Sofern man, wie ich, das sehr spezielle Design der Epiphone EJ-200 SCE VS Elektro-Akustikgitarre mag (und nicht etwa als „kitschig“ empfindet), wird man eine tolle und hochwertige Gitarre zum vernünftigen Preis bekommen, auf der das Spielen einfach Freude macht! Ob auf der Couch, im Proberaum oder auf der Konzertbühne – man erhält einen wunderbaren, treuen Begleiter. Durch die massive Fichtendecke wird das Instrument im Laufe der Jahre sogar noch besser und voller klingen.

Plus

  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • sehr guter Klang
  • sehr gute Bespielbarkeit
  • gutes Tonabnehmersystem
  • makellose Verarbeitung

Minus

  • sehr spezielles Design

Preis

  • 399,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Endlich mal eine Jumbo im Test, keine Ahnung, warum die so ein Schattendasein führen (zu kurze Arme?). Die hier scheint auf jeden Fall das Antesten zu lohnen.
    Sind die Inlays im Griffbrett aus Abalone oder Kunststoff? Bei Letzterem habe ich mich immer gefragt, wie haltbar die eigentlich über die Jahre sind und ob die nicht irgendwann vom durch Abrieb beschädigt werden.

  2. Profilbild
    Fadermaster

    Danke für diesen Test, aber ich kann die Begeisterung überhaupt nicht teilen. Im Vergleich zu einer vollmassiven Jumbo – und erst recht zum Gibson-Pendant – rauscht die Epiphone völlig in den Keller. Sperrholz bleibt nun mal Sperrholz und da kann auch eine massive Decke nicht kompensieren. Dass Epiphone auch bezahlbare erstklassige Akustikgitarren bieten können zeigen sie mit der „Masterbilt“ Serie. Die liegen preislich zwar um die 800€, sind aber vollmassiv und klanglich in einer völlig anderen Liga unterwegs. Eine Jumbo, die nicht vollmassiv ist, klingt immer nach einer wenig brillianten Dreadnought, ich hatte in meinen 30 Jahren als Musiker schon so einige Jumbos, auch von Takamine und jedes Mal die Ernüchterung dass man im Falle einer Jumbo nicht billig kaufen darf.
    Der Piezo klingt grauenhaft – geht nix über Mikrofonabnahme, aber Piezos sind ohnehin nur für die Bühne gedacht – und da ist die Epiphone-Jumbo übrigens sehr Feedback-Epfindlich.

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