Klein, günstig, alles gut?
Dass durchdachtes und ansprechendes Design auch in unserem Musiker- und Produzentenbereich durchaus als Verkaufshilfe gilt, ist kein Geheimnis. Das hat sich wohl auch der Hersteller ESI Audio gedacht und mit ihrem neuen Monitorcontroller ESI MoCo eine optisch etwas andere Abhörhilfe entwickelt und auf den Markt gebracht. Doch ein Monitorcontroller ist ein Monitorcontroller oder besser gefragt, was leistet der MoCo in der Praxis? Das und vieles mehr erfahrt ihr in unserem Test.
ESI Audio sollte den meisten der AMAZONA.de Leser ein Begriff sein. Neben MIDI- und Audiointerfaces wie dem U22XT, Studiomonitoren wie dem uniK 05+/08+ und sonstigem Zubehör bietet der in Leonberg ansässsige Hersteller nun auch Monitorcontroller an. Wie eingangs bereits erwähnt, unterscheidet sich der ESI MoCo schon aufgrund seines Designs von den gängigen schwarzen Monitorcontroller-Kistchen. Die Oberfläche des MoCo ist zwar ebenfalls in Schwarz gehalten, die Unterseite erstrahlt allerdings in einem auffälligen Rot, auch ein Teil der Bedienoberfläche spiegelt dies wider.
Auch beim Gehäuse geht ESI Audio mal einen anderen Weg, die Bedienoberfläche ist rund 45 Grad nach vorne hin zum Nutzer geneigt, die Anschlüsse sitzen im roten Unterteil des Gehäuses. Um ein möglichst breites Publikum anzusprechen bzw. Einsatzgebiet abzudecken, bietet der ESI MoCo neben symmetrischen Klinkenanschlüssen auch ein Stereopärchen Cinch/RCA-Eingänge sowie als Dritten im Bunde ein 3,5 mm Stereoklinkeneingang . Ausgangsseitig setzt der Hersteller auf zwei symmetrische XLR-Buchsen, ein Pärchen Stereo-Klinkenbuchsen (6,3 mm) sowie wiederum ein 3,5 mm Klinkenausgang. Egal was man für Equipment nutzt, beim MoCo muss man wohl äußerst selten mit Adaptern arbeiten, lediglich XLR-Eingänge und einen Kopfhörerausgang bietet er nicht.
Die insgesamt drei Eingangsmöglichkeiten sind in die zwei Gruppen A und B unterteilt, diese lassen sich per Knopf umschalten. Zum Input B gehören Cinch/RCA- und Miniklinkenanschluss, diese lassen sich bei Bedarf parallel nutzen. Die Ausgänge sind ebenfalls in die zwei Gruppen A/B aufgeteilt und lassen sich entweder separat oder gleichzeitig ansprechen.
Auf der Bedienoberfläche bietet der ESI MoCo neben einem Lautstärkeregler sechs Buttons. Hierüber lassen sich die Ein- und Ausgänge an-/ausschalten bzw. wechseln (Input A oder B). Darüber hinaus bietet der MoCo eine Mute-Taste, die Möglichkeit das Signal mono abzuhören und Links/Rechts-Umschalter. Die wichtigsten Funktionen sind also vorhanden, fehlt letztlich nur eine Dim-Funktion, um das Abhörsignal kurzfristig abzuschwächen. Dennoch ist der ESI MoCo für seine Preisklasse gut aufgestellt. Der MoCo ist übrigens komplett passiv aufgebaut.
Zum Lieferumfang des MoCo gehört eine kleine, gedruckte Anleitung in deutscher/englischer Sprache, die alle Anschlüsse und Funktionen erklärt. Zusätzlich erhält man einen 40% Rabattcoupon für das Plug-in Audified Mix Checker.
Praxis und Klang
Die Inbetriebnahme des ESI MoCo ist schnell erledigt, alle Anschlüsse und Bedienelemente sind klar beschriftet und die Handhabung ist entsprechend selbsterklärend. Einen ersten Pluspunkt bekommt der MoCo für sein Gehäuse, denn durch die nach vorne geneigte Bedienoberfläche ist er erstens sehr angenehm zu bedienen und zweitens ist er so kompakt aufgebaut, dass man ihn überall unterbringen kann. Vier Gummifüße sorgen dafür, dass der MoCo beim Handanlegen dort bleibt, wo man ihn hingestellt hat. Daran ändert auch die Vollbelegung aller Anschlüsse nichts, das hat man auch schon ganz anders gesehen.
Im Testbetrieb macht der MoCo eine gute Figur, alle Buttons schalten sauber und ohne Störgeräusche um. Ein Hintergrundrauschen ist nicht zu vernehmen, alles sauber. Lediglich bei „Durchfahren“ des Lautstärkepotis offenbart der ESI MoCo eine Schwäche, bei leisen Pegeln sind linker und rechter Kanal nicht exakt gleich. Der Unterschied ist wahrnehmbar, allerdings muss man fairerweise sagen, dass dies ein gängiges Problem – und nicht nur bei günstigen Monitorcontrollern – ist. Auch deutlich teurere Monitorcontroller offenbaren an dieser Stelle oftmals Schwächen.
„Auf der Bedienoberfläche bietet der ESI MoCo neben einem Lautstärkeregler sechs Potis“
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Sind es Poties, oder Buttons ?
Ich sehe nur einen Lautstärkeregler und 6 Knöpfe.
Danke für den Bericht.
@Coin Vollkommen richtig, gerade verbessert. Es sind natürlich Buttons.
Mit dem Lautstärkeregler steht und fällt so ein Produkt. Da kann das Drumherum noch so schön sein.
Mit dem TC Level hatte ich das Problem mit dem Kanaldrift nur bei ganz geringen Lautstärken. Damit konnte ich noch leben.
Mit meinem SPL 2Control hab ich damit gar keine Probleme mehr.
Wieso werden bei einem Monitor Controller null Aussagen über den Klang gemacht?
Passive Monitorcontroller sollten keinen „Klang“ haben.
Nur neutral durchleiten.
Dieser Hinweis sollte natürlich im Test stehen.
Sollten sie, aber tun sie in den wenigsten Fällen. Die sm pro audio teile klingen sehr viel schlechter als das original Signal.
Hallo malekmusic,
der MoCo „klingt“ sehr gut, ich konnte während des Tests keine Verfälschungen o.ä. feststellen.
Ui, schönes Gerät.
Ich denke, in der Preisklasse um `nen Hunni herum wird es soviel Unterschiede im Klang nicht geben. Ich hatte auch schon Controller dieser Preisklasse und die waren alle nicht schlecht.
RICHTIG GUT ist allerdings erst mein jetziger, der Drawmer MC 2.1, bei dessen Preis ich allerdings schon erstmal geschluckt habe. Allerdings ist dieser so dermaßen transparent, dass es einem die Stinkesocken von den Käsefüssen zieht….
Musikalische Käsegrüße von
Onkel Socke… ääh… Sigi