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Test: Eventide, ModFactor, Gitarren-Effektgerät

(ID: 2246)

Praxis

Gemäß eines Bodenpedals verfügt der ModFactor über keinen echten Netzschalter. Somit werden wir bei der Platzierung des sehr massiven Netzteils Marke „Brettwanze De Luxe“ mit einer witzigen Leuchtpunk-Retro-Optik begrüßt, welche konzeptionsbedingt bei der Darstellung von Kurven innerhalb der Schrift ihre Probleme hat. Aus einem „D“ wird hier zwangsweise ein Rechteck, allerdings gewöhnt man sich an die Schrift relativ schnell.
Um es direkt vorne weg zu sagen, wer einen einfachen Chorus für eine U2-Tribute Band benötigt, wird die Variationsmöglichkeiten des ModFactors fast schon als Bedrohung empfinden. Wer jedoch zusätzlich zur Standard-Ausrüstung in Sachen Modulation auf der Suche nach ungewöhnlichen, zuweilen abgefahrenen Klängen ist und im Zeitgeist der Siebziger (man erinnere sich an Keith Emerson, live wild herum springend vor seiner Oszillatoren Kabelwand) seinem Spieltrieb freien Lauf lassen möchte, ist bei dem Produkt bestens aufgehoben.

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-- Stirnseite mit Anschlussbuchsen --

— Stirnseite mit Anschlussbuchsen —

Ob als „Veredler“ eines belanglosen Grundsounds, ob als I-Tüpfelchen einer „catchy hookline“ oder als Werkzeug eines Sounddesigners der interdisziplinären Spezies, wer hier einmal das Schrauben angefangen hat, verliert das Gefühl für Zeit. Allerdings sollte man sich immer das Ausgangsmaterial vor Augen führen, ehe man am Endprodukt vorbei arrangiert. Es macht wenig Sinn, innerhalb eines hochkomplexen, rhythmisch vertrackten Arrangements die einzelnen Instrumente noch mit schwer wabbernden und modulationstechnisch ausufernden Effekten zusätzlich zu überladen. In Sachen Klangdesign, Filmmusik oder auch Ambient-Passagen kann das Produkt seine volle Stärke ausspielen, wieder einmal mit der Betonung auf den Silben „spielen“.

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Fazit

Ein gelungenes Gerät, der ModFactor von Eventide, immer vorausgesetzt, man weiß als Künstler exakt, was man haben möchte. Dies bezieht sich insbesondere auf den zu erzeugenden Sound, welcher sich im Kopf des jeweiligen Musikers zusammensetzt. Ich werde mich hüten, hier die Grundsatzdiskussion digital versus analog los zu treten, da haben schon ganz Andere sich die Rübe heiss laufen lassen, ohne jemals zu einem auch nur ansatzweise zufriedenstellenden Ergebnis gekommen zu sein. Nur sollte man niemals vergessen, dass ein digitales Produkt nun mal eben nur den „digitalen“ Sound wirklich gut reproduzieren kann. Auch wenn der Hersteller sich Mühe gibt, das „saubere“ Signal mit verschiedenen Presets zuweilen in die Retro Ecke zu schupsen, der ModFactor ist und bleibt ein digitales Werkzeug mit all seinen Vor- und auch Nachteilen. Also nicht im Nachhinein das große Heulen anfangen, wenn die Effektpalette klar und strahlend daher kommt und nicht das Flair des leicht muffelnden Vintage-Booms mit sich bringt.
Klanglich, konzeptionell und verarbeitungstechnisch hervorragend, bietet der ModFactor die komplette Palette aller gängigen Modulationseffekte, von dezent bis exaltiert, von weich bis knüppelhart in echter Studioqualität. Wer auch immer Kreativität und Spielfreude in die zuweilen trostlose Welt der Musikindustrie retten konnte oder wer die Hitze der Innovation in sich keimen lässt, mit dem ModFactor liegt er goldrichtig.
Ob man hingegen bereit ist, den zwar nachvollziehbaren, aber dennoch vergleichsweise hohen Preis zu entrichten, muss jeder mit sich selbst ausmachen. Auch wenn die Qualität der gebotenen Effekte über die gesamte Bandbreite von sehr hoher Güte ist, wäre ein Straßenpreis von knapp 500 Euro meines Erachtens durch eine Fertigung in den USA und nicht im Billiglohn-Land China zu erklären.

Plus

  • Sound
  • Verarbeitung
  • Variationsmöglichkeiten

Minus

  • hoher Preis

Preis

  • UVP 593,- Euro
  • Straßenpreis 449,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Killnoizer

    Wie der geehrte Tester darauf kommt das Eventide zur Soundmaschine für extreme Tonmodulation zu erklären, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel.
    Die Soundbeispiele sind nur gemäßigte Brot und Buttermodulationen, wie es sie dutzendweise gibt , Dafür muss man wirklich keine 500€ investieren.

    • Profilbild
      Axel Ritt RED

      @Killnoizer @Killnoizer, schau dir mal von wann der Testbericht ist.

      Du regst dich gerade über einen 12 Jahre alten Testbericht auf, damals sah die FX-Welt noch etwas anders aus …

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Und wieder nur Gitarren. Langsam hat es keinen Zweck mehr, Testberichte von Effektgeräten und Stompboxen zu lesen.

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