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Test: Fender American Performer Telecaster, E-Gitarre

Tele at its best!

16. Dezember 2018
Fender American Performer Telecaster

Die Fender American Performer Telecaster.

Erst vor Kurzem hatten wir in einer News über die neue American Performer Serie von Fender berichtet – und nun trifft bereits ein erstes Modell bei uns zum Test ein. Die Fender American Performer Telecaster erfreut innerhalb der neuen Serie nicht nur das Auge mit frischen Farben, auch unter ihrer Haube gibt es Verbesserungen in Form von neu entwickelten Pickups und einer Schaltung, die beim Zurückregeln des Volume-Reglers den Klang und die Dynamik nicht zusammenbrechen lassen soll. Das klingt spannend und bedarf daher einer genauen Prüfung!

Fender American Performer Telecaster penny front

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American Performer Telecaster – Facts & Features

Sonst ist aber bei der Tele so ziemlich alles beim Alten geblieben. Gott sei Dank könnte man fast meinen, wenn man sieht, wie etwa der ewige Dauerrivale Gibson im vergangenen Jahr seine Palette zum Teil übel zugerichtet hat. Schockfarben, Motoren zum Stimmen oder andere Gimmicks gibt es nach wie vor an diesem einfachen Fender-Brett nicht, dafür aber erwartet den neuen Besitzer eine Qualität, bei der Gibson ruhig mal genau hinschauen dürfte. Dazu muss man sagen, dass die Fender American Performer Telecaster trotz ihrer Fertigung im amerikanischen Corona im Laden nur knapp über 1000,- Euro kostet – aber schon auf den ersten Blick ihre hochwertige Qualität versprüht. Das fängt an bei der Lackierung, reicht über die Qualität der verwendeten Hardware bis hin zum griffigen, einteiligen Ahornhals mit seiner vorzüglichen Bundierung und dem bekannten und beliebten flachen Querschnitt der Halsrückseite.

Fender American Performer Telecaster – der Korpus

Die kupferfarbene Lackierung unseres Testinstruments bezeichnet Fender als „Penny“. Erhältlich ist die neue American Performer Telecaster darüber hinaus noch in den klassischen Lackierungen Vintage White, Seafoam Green sowie einem Dreiton-Sunburst-Finish – zu einem Aufpreis von ganzen 9,- Euro gegenüber unserem Testmodell mit seinem Kupferstich. Unter der schönen Hülle verbirgt sich ein Korpus aus Erle, das insgesamt leichte Gewicht der Gitarre verrät, dass es sich hier um ein gut gereiftes Stück handeln dürfte. Wie viele Teile Holz verwendet wurden, kann man nicht bestimmen, dafür wurde die Lackierung einfach zu deckend aufgebracht. Fräsungen auf der Vorder- oder Rückseite gibt es hier ganz traditionell nicht, aber das ist auch nicht zwingend notwendig, denn eine Tele lässt sich schon immer ohne diesen überflüssigen Schnickschnack einwandfrei bespielen!

American Performer Telecaster rear back

Ein Brett vorn wie hinten.

Fender American Performer Telecaster – der Hals

Bombenfest und ohne auch nur ein 1/10 Spiel wurde der Ahornhals in seiner Tasche im Korpus verankert. Ein optisch makelloses Stück Ahorn wurde aus dem Vollen gefräst, es gibt also kein separat aufgeleimtes Griffbrett. Bei der Bundierung dürften sich die Spieler von klassischen Teles vermutlich umstellen müssen, denn bei der Fender American Performer Telecaster werden kräftige Jumbobünde eingesetzt. Die Qualität der Intonation und der Griffsicherheit wächst zwar damit, es gilt aber auch, mit etwas mehr Masse umzugehen, was sich besonders bei Slides und/oder Bendings bemerkbar macht. Die Qualität der Bundierung ist jedoch vorzüglich, die Kanten der Bundstäbchen wurden sauber abgerundet und ihre Oberflächen sorgfältig poliert. Das Gleiche gilt im Übrigen für den Sattel, der nach wie vor, typisch für die Tele, eine Breite von 42 mm besitzt.

Fender American Performer Telecaster – die Hardware 

Na klar, der „Aschenbecher“ als Behausung für den hinteren Singlecoil und die Saitenreiter darf natürlich nicht fehlen! Bei den Saitenreitern könnte es kaum traditioneller zugehen, Fender lässt die sechs Saiten über lediglich drei Saitenreiter aus Messing führen, was beim Einstellen der Oktavreinheit schon etwas mehr Fingerspitzengefühl und Geduld erfordert. Die Saiten werden von der Rückseite des Korpus über Metallhülsen zu den sechs Mechaniken an der Kopfplatte geführt, wo sie sehr gut aufgehoben sind. Denn auch die Mechaniken sind von guter Qualität: Sie halten die Stimmung nahezu perfekt, und wenn mal nachgestimmt werden muss, verwöhnen die Tuner mit einem spielfreien und daher sehr präzisen Lauf auf ihren Achsen. Abgesehen vom guten technischen Zustand passen die Mechaniken mit ihren geschwungenen Knöpfen bestens zum optischen Gesamtbild der Gitarre.

Fender American Performer Telecaster Headstock

Kopfplatte der Fender American Performer Telecaster mit den sechs Vintage-Mechaniken.

Fender American Performer Telecaster – die Elektrik 

Über die Behausung des hinteren Singlecoils zusammen mit den Saitenreitern im berühmten „Ashtray“ sprachen wir ja gerade. Das Prinzip ist nicht neu, wohl aber die Ausführung und hier speziell im Fall der Pickups. Fender hat mächtig reingehauen und die Yosemite-Pickups für die gesamte Palette der neuen American Performer Serie entwickelt. Unsere Tele hat davon zwei Singlecoils abbekommen, der Erste im Aschenbecher, der Zweite lauert wie gewohnt am Hals, eingebettet in einem dreischichtigen, schwarzen Pickguard. Unverkennbar die Chromblende mit dem Dreiwegeschalter und den zwei Potis für Volume und Tone, hier wird wie eh und je geschaltet: Hals-Singlecoil, beide Singlecoils oder nur das Exemplar am Steg.

Die Potis besitzen Knöpfe aus griffigem Metall, hier geht selbst bei schweißnassen Händen keine Nuance verloren. Und das ist sehr wichtig, denn die eingebaute Schaltung mit dem Namen „Greasebucket“ soll ja auch beim Absenken der Lautstärke dafür sorgen, dass die Dynamik und das Frequenzbild nicht komplett zusammenbrechen. Ein sehr wichtiger Aspekt für Musiker, die gerne und intensiv mit dem angeschlossenen Amp „kommunizieren“ möchten.

Fender American Performer Telecaster Pickup

Yosemite-Singlecoil und Saitenreiter aus Messing zusammen im Aschenbecher.

Fender American Performer Telecaster – in der Praxis!

Knackig, drahtig und bissig in den Mitten stößt die Fender American Performer Telecaster schon trocken angespielt ins Horn! Dazu kommt die bekannt leichte Bespielbarkeit des Halses mit seinem schlanken Profil und seiner nur satinierten Halsrückseite. Nicht zu vergessen sei auch das gut austarierte Gewicht, sodass unsere Tele federleicht um den Hals baumelt oder auf dem Schoß sitzt. Ab Werk wurde eine gute Saitenlage eingestellt und auch bei der Oktavreinheit gibt es nichts zu bemängeln. Klar, bei der Konstruktion mit den drei Saitenreitern hört man schon mal genauer hin aks ohnehin schon. Bleibt zu hoffen, dass dieser korrekte Zustand möglichst lange anhalten möge und man nicht gezwungen wird, die Oktavreinheit neu justieren zu müssen. Und wenn überhaupt, dann bitte geringfügig.

Die Resonanzen, das gute Sustain und das Frequenzbild insgesamt lassen die Vorfreude darauf steigen, wie die kupferbraune Tele wohl am Amp klingen mag. Was soll man groß sagen, die Fender American Performer Telecaster macht genau dort weiter, wo ihre Urahnen begonnen haben! Mit den Yosemite-Singlecoils scheint Fender ein großer Wurf gelungen zu sein, sie fügen dem knackigen und resonanten Grundsound eine charmante Färbung hinzu, auch wenn sie (erwartungsgemäß) nicht frei von Brummgeräuschen sind. In den Klangbeispielen kann man während der Spielpausen das typische 50-Hertz-Brummen ganz gut wahrnehmen.

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Fender American Performer Telecaster

Der Yosemite-Singlecoil am Hals.

Zusammen mit der Greasebucket-Schaltung, die tatsächlich das Signal beim Herunterregeln des Volume-Potis in keiner Weise beschneidet, sind trotzdem eine Menge an Sounds möglich, die problemlos auch mal etwas härter ausfallen dürfen. Nicht vergessen: Die Telecaster ist ja nicht nur ausschließlich im Blues zu Hause, gerne wurde und wird sie zum Beispiel auch mal im Alternative-Rock eingesetzt. Unverzerrt oder nur leicht angezerrt gibt sie jedoch eindeutig ihr bestes Bild ab, hier strahlt und singt der Ton einfach wunderbar!

So, jetzt aber zu den Klangbeispielen, für die ich wie immer meinen Referenz-Amp Orange Micro Dark mit einer angeschlossenen Celestion 1×12″ V-30-Box benutzt habe. Vor dem Speaker platziert wurde ein AKG C3000 Mikro, ehe das Signal in Logic aufgezeichnet wurde.

Beginnen wir im ersten Beispiel mit einem unverzerrt gespielten Riff im Blues-Style und damit in dem Bereich, in dem die Tele nicht nur traditionell gerne und oft benutzt wird, sondern auch weiß, sich mit diesem knackigen Sound im Bandgefüge durchzusetzen. Diese Tele tut das garantiert auch!

Erwartungsgemäß wärmer geht es am Hals zu, die guten Resonanzwerte und das kräftige Sustain bieten eine ideale Basis für clean gespielte Töne – so wie im zweiten Beispiel.

Mit Overdrive kann der Yosemite-Singlecoil aber auch ganz gut, ich erwähnte es ja bereits.

Wie schön die Fender American Performer Telecaster doch singen kann, hören wir im nächsten Beispiel. Eingespielt mit etwas Overdrive und gewähltem Steg-Pickup.

Abschließend noch ein Crunchsound, eingespielt mit beiden Pickups. Die Yosemite-Pickups zeigen sich auch bei Zerrung recht resistent gegen Matschen.

Fender American Performer Telecaster Body 2

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Fazit

Wirklich verblüffend, was Fender uns für rund einen Tausender an Qualität bietet. Die American Performer Telecaster reiht sich nahtlos ein in die Riege ihrer Urahnen und kann sowohl mit ihrer Verarbeitung, ihrer Bespielbarkeit und natürlich auch mit einem Klang punkten, der kaum typischer sein könnte. Klare Kaufempfehlung für Tele-Fans und in jedem Fall ein Antesten wert!

Plus

  • Klang
  • Bespielbarkeit
  • Verarbeitung
  • Gigbag im Lieferumfang
  • sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis (!)

Preis

  • Ladenpreis: 1.069,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Kupferoptik ist ja mal schick. Könnte ich gut neben meiner kupferfarbenen Kaffeemaschine platzieren. Ideal zum Klampfen während der Kaffeezubereitung.

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