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Test: Fender Tone Master Princeton Reverb, Gitarrenverstärker

Fender Princeton digital geklont

14. Februar 2023

Test: Fender Tone Master Princeton Reverb, Gitarrenverstärker

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Fender begann vor einigen Jahren damit, „digitalen Klone“ seiner Klassiker auf den Markt zu bringen. Nach dem Twin, dem Super Reverb und dem Deluxe Reverb , gesellt sich nun auch der kleine Princeton Reverb dazu. Die digitalen Kopien der Tone Master Serie bemühen sich, den Sound und das Verhalten des Röhrenverstärker-Vorbilds exakt zu kopieren. Der klassische Princeton Röhrenverstärker wurde seit Mitte der 1960er gebaut und war in diversen Versionen zu bekommen (Blackface, Silverface etc.) Seine Schaltung wurde einige Male minimal verändert. Dieser Röhrenverstärker hat zu Recht unglaublich viele Fans, da er schlichtweg super klingt und dabei klein und mit knapp 16 kg relativ leicht ist.

Die digitale Variante der Röhrenklassiker hat natürlich einige Vorteile.  Ein großer Vorteil ist das sehr geringe Gewicht, der digitale Princeton wiegt gerade mal schlappe 12,4 kg. Beim Hochheben glaubt man zunächst, das Holzgehäuse hätte keinen Inhalt.

Natürlich hat man sich auch ins Zeug gelegt, um den Klang der Hallspirale und den integrierten Tremoloeffekt perfekt zu simulieren. Schauen wir mal, ob dies gelang, denn viele Röhrenpuristen sind sicherlich der Meinung, dass eine digitale Kopie nicht an das Original herankommt.

Fender Tone Master Princeton Reverb – Facts & Features

Das Outfit des Tone Master Princetons ist absolut klassisch, genau wie ein Vintage-Blackface-Amp. Die Verarbeitung ist ausgezeichnet. Der einkanalige Verstärker hat eine Leistung von 12 Watt, die aber mit Hilfe eines auf der Rückseite am Chassis angebrachten sechsstufiger Drehschalters auf eine Leistung bis zu lediglich 0,3 Watt reduziert werden kann. Damit ist der kleine Princeton auch ein idealer „Bedroom-Amp“. Der kleine Verstärker wurde mit einem 10″ Jensen C10R bestückt, diese Kombination ist bewährt und gut. Im Lieferumfang befindet sich auch ein „2-Button Fußschalter“, mit dem der Hall und das eingebaute Tremolo (hier Vibrato genannt) hinzu- bzw. abgeschaltet werden können.

Die zwei Klinkeneingänge besitzen eine etwas unterschiedliche Empfindlichkeit. Für eine mit Singlecoils ausgestattete Gitarre empfiehlt sich sicherlich der empfindlichere Eingang, aber das ist auch Geschmacksache.

Fender Tone Master Princeton Reverb, Footswitch

Kultiger Fußschalter im Vintage-Look

Regler

Die Klangregelung eines Princetons hat seit jeher nur zwei Regler  (Treble, Bass), die Mitten sind fest eingestellt. Der Volume-Regler bestimmt die Ausgangslautstärke, die natürlich mit der an der Rückseite eingestellen Ausgangsleistung variiert. Mit dem Reverb-Regler mischt man den gewünschten Anteil des Halls dazu, beim Tremolo-Effekt kann bekanntermaßen die Intensität (Intensity) und die Geschwindigkeit des LFOs (Speed) eingestellt werden.

Rückseite

Der kleine Princeton hat eine offene Konstruktion. Für den Transport kann der Fußschalter am Boden platziert werden. Neben dem stabilen Kippschalter zum Einschalten finden wir auch einen „Stand-by-Schalter“, der natürlich eher ein Witz ist. Normalerweise dient dieser bei Röhrenverstärkern zum Unterbrechen der Anodenspannung (beispielsweise in Spielpausen auf der Bühne), was die Lebensdauer der Röhren verlängern könnte. Da hier keine Glaskolben im Spiel sind, ist dieser Schalter natürlich obsolet, aber für den klassischen Look musste es anscheinend sein.

Fender Tone Master Princeton Reverb, Rear

Gehäuse aus massiver Birke, bewährte Lautsprecherbestückung

Auf der Rückseite des Chassis sitzt der 6-stufige Drehschalter, mit dem die Ausgangsleistung gedrosselt werden kann (12, 6, 3, 0,7 bzw. 0,3 Watt). So kann der Volume-Regler auch durchaus voll aufgerissen werden, was den Princeton „in die Sättigung“ fahrt bzw. anzerrt. Viele Gitarrist:innen (gerne im Genre Rock oder Blues) mögen den Sound eines aufgerissenen „Low-Watters). Ist der Verstärker dann zu laut, kommt die Leistungsdrosselung ins Spiel, die das Ausgangssignal, wenn erwünscht bis auf Zimmerlautstärke drosselt.

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Fender Tone Master Princeton Reverb
Fender Tone Master Princeton Reverb
Kundenbewertung:
(8)

Nimmt man den Amp auf der Bühne oder im Studio über den LINE-Out ab, kann aus zwei Lautsprechersimulationen, welche mit Impulsantworten arbeiten, gewählt und das CAB-Out-Signal über den Volume-Regler angepasst werden. Eventuell auftretende Brummschleifen lassen sich durch Betätigen des Ground-Lift-Schalters beseitigen. Der mitgelieferte Fußschalter wird in die ganz rechts am Chassis positionierte FOOTSWITCH-Buchse eingeklinkt.

Fender Tone Master Princeton Reverb, Rückenpanel

Zwei Lautsprechersimulationen, 6-stufige Leistungsreduktion

Hören wir, was einige Experten zu dem digitalen Princeton sagen:

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Mehr Informationen

Fender Tone Master Princeton Reverb – Sound

Für die Klangbeispiele wurde der XLR-Cab-Out-Ausgang genutzt. Bei den ersten vier Beispielen kam CAB 1 zum Einsatz. Vergleichsweise hören wir im letzten Beispiel auch die CAB 2-Variante. Wir beginnen mit einem klaren Sound (Strat, Hals- und mittlerer Pickup parallel) und etwas Hall (Reverb-Regler auf 2). Beide Regler der Klangregelung stehen auf 5, der Volume-Regler gleichfalls auf 5:

Das klingt nach einem klassischen Clean-Sound, wie man diesen von einem Fender kennt und erwartet.

Natürlich interessiert es viele Leser:innen, wie der eingebaute Tremolo-Effekt klingt. Hier lässt sich quasi kein Unterschied zu einem Princeton-Röhrenverstärker ausmachen. Auch das leichte „Pumpen“ kennt man vom Vorbild:

Ein guter Halleffekt ist bei einem Clean-Sound natürlich wichtig. Wir hören den klaren Sound nun mit einer etwas satteren Prise „Federhall“. Hier darf man dem digitalen Princeton eine gute Note ausstellen, denn die Federhall-Simulation klingt ausgezeichnet bzw. authentisch:

Reißt man den Volume-Regler voll auf, lassen sich dem kleinen Princeton auch schöne angezerrte Sounds entlocken. Die typische „Fender-Zerre“ ist nicht jedermanns Sache, für gewisse Stilrichtungen aber sicherlich genau das Richtige:

Der Verstärker besitzt zwei Boxensimulationen, hören wir den angezerrten Sound nun auch mit der CAB 2-Variante, die etwas fetter klingt (closed back).

Insgesamt ist das Ergebnis überzeugend. Wenn man seit Jahren nur Vollröhrenverstärker spielt und den Klang eines mit Röhren ausgestatteten Fender Princeton kennt, kann man in der Wiedergabe der Höhen und im Spielgefühl minimale Unterschiede ausmachen. Andererseits ist das für manch einen in Kauf zu nehmen, da der XLR-Cab-Out ausgezeichnet klingt, die Drosselung der Ausgangsleistung und das geringe Gewicht schlagkräftige Argumente für einen Kauf sind.

Die Klangbeispiele wurden mit folgendem Equipment aufgenommen:

Stratocaster (SSH) – Fender Tone Master Princeton Reverb – XLR-Cab-Out – MOTU M4 – Mac mit Logic (keine weiteren Effekte hinzugefügt).

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Fazit

Der schicke kleine Princeton klingt ausgesprochen glaubwürdig. Wenn man seit vielen Jahrzehnten ausschließlich Röhrenverstärker spielt und diesen Klang gewohnt ist, wird man feststellen, dass in den Höhen leichte Unterschiede zum Vorbild auszumachen sind (etwas weniger weich) und das Spielgefühl marginal differiert. Die großen Vorteile des digitalen Fenders sind natürlich sein geringes Gewicht, die drosselbare Endstufenleistung und der gute CAB-Out.

Plus

  • Sound
  • Design
  • Gewicht
  • guter digitaler Hall
  • Tremolo
  • Endstufenleistung reduzierbar
  • guter CAB-Out-Sound
  • Verarbeitung

Preis

  • 919,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    EsBe

    Ein paar kurze Bemerkungen:
    1. Der Verstärker hat 50Watt um die dynamischeren 12Röhren-Watt zu emulieren.
    2. Der Standby Schalter dient dazu den Lautsprecher stumm zu schalten, ist also sehr nützlich!
    3. Ein Trick der vllt. hier auch wie beim Deluxe Reverb funktioniert: Man kann per Adapter am XLR auch einen Kopfhörer anschließen mit den entsprechenden Speaker Emulationen. Keine Garantie, aber bei mir funktioniert es.

  2. Profilbild
    Bluesbiker

    Ich würde mir wünschen auch mal einen Blick in das Innenleben des Amps zu sehen. Bisher waren meine Erfahrungen mit reinen Silicon-Amps von Fender eher ernüchternd, gerade auch was die Verarbeitung im Inneren angeht. Fast 1000€ für eine kleinen Silicon-Amp aus China halte ich für zu deutlich zu teuer.

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