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Test: Fender 62 Princeton Chris Stapleton Gitarrenverstärker

Der Princeton Signature-Amp für Mr. Stapleton

30. Juni 2019
Fender 62 Princeton Chris Stapleton

Fender 62 Princeton Chris Stapleton

Der Princeton Amp gehört ohne Zweifel zu den wohl berühmtesten Gitarrenverstärkern aus dem Hause Fender. Der kleine Combo ist nicht nur eines der meist verkauften Modelle, sondern ja zugleich auch Basis bzw. der Urvater der Gitarrenverstärker aus dem Hause Mesa/Boogie. Noch nicht gewusst? Wir haben dazu eine interessante Story parat – ein Klick HIER genügt für weitere Informationen zu diesem spannenden Thema! Doch zurück zu unserem heutigen Testkandidaten, dessen Fertigung nach den Vorstellungen des US-Countrymusikers und Grammy Gewinners Chris Stapleton modifiziert wurde. Herausgekommen ist ein Gitarrenverstärker von Fender, der puristischer kaum hätte ausfallen können, im Innern aber mit feinsten Zutaten aufwartet, die im amerikanischen Stammwerk von Fender sorgfältig zu einem Ganzen zusammengesetzt wurden. Mal schauen, ob die rund 2000,- Euro für einen 12-Watt-Röhrencombo gut angelegt sind.

Fender 62 Princeton angel

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Fender 62 Princeton Chris Stapleton – Facts & Features

Bereits auf den ersten Blick wird klar, dass wir es hier mit einem Gitarrenverstärker der Premiumklasse zu tun haben. Optik und Haptik spielen hier auf extrem hohem Niveau, so wurde das 483 x 406 x 241 mm große und knapp 14 kg schwere Gehäuse aus dicken Stücken Kiefernholz gefertigt. Oben drauf sorgt ein optisch sehr ansprechender karamellbrauner Tolex-Überzug zum einen für einen Schutz des Combos, zum anderen ist diese Hülle natürlich aber auch ein Eckpfeiler im Design des kleinen Princeton. Der Tolex wurde einwandfrei bis in die kleinsten Ritzen verklebt und auch der Tragegriff auf der Oberseite und die beiden Metallschienen sitzen dort, wo sie beim Princeton immer schon saßen. Ich persönlich hätte mir noch ein paar Kantenschoner rund herum gewünscht, so muss man beim Transport eben aufpassen, insofern der Fender 62 Princeton Chris Stapleton sein wohnzimmertaugliches Erscheinungsbild möglichst lange bei behalten soll.

Wie ein reifes Kornfeld strahlt die Frontbespannung – und schützt dabei den eingebauten 12″ Speaker, der von Eminence stammt und an die Vorlieben des Künstlers angepasst wurde. Eine fette Signatur von Chris Stapleton auf der Rückseite des Speakers zeugt davon. Doch nicht nur dort erhält man den Hinweis auf den Namensgeber des Combos, ein vergoldetes Metallschild mit einer Gravur sitzt nur unweit vom Speaker entfernt auf der gut zu einem Drittel geöffneten Rückwand. Und von hinten schauen wir uns das Kerlchen nun mal an.

Fender 62 Princeton Chris Stapleton – die Rückseite

Fender 62 Princeton Backside

Pur, noch purer, Fender 62 Princeton Chris Stapleton. Dass es der Künstler hinsichtlich Anschlussmöglichkeiten nicht so eng sieht, bemerkt man beim Betrachten der Rückseite sofort. Dort gibt es nicht viele Möglichkeiten, wir finden einen Ground-Schalter für etwaige Brummprobleme, einen Power-Schalter, einen Anschluss für eine externe Lautsprecherbox sowie eine Buchse, in die der mitgelieferte Fußschalter seinen Platz findet, um das bordeigene und röhrenbetriebene Tremolo per Fuß zu schalten. Röhren ist ein gutes Stichwort, von denen besitzt der Fender 62 Princeton Chris Stapleton Gitarrenverstärker zwei 12AX7 in der Vorstufe, ein weiteres Paar 6V6 für die Endstufe sowie eine 5Y3 als Gleichrichter. Unterm Strich ergibt das 12 Watt reine Röhren-Power, ganz ohne irgendwelchen Schnickschnack. Zu diesem „Schnickschnack“ zähle ich ausdrücklich NICHT einen Effektweg, denn den kann man immer gut gebrauchen, wie wir alle wissen. Hier gibt es so etwas aber auch nicht, bliebe also nur die Möglichkeit, so etwas nachträglich nachzurüsten. Kostet zwar nicht die Welt, schade ist das Fehlen dieser äußerst nützlichen Schnittstelle beim Fender 62 Princeton Chris Stapleton meiner Meinung nach aber trotzdem.

Fender 62 Princeton Chris Stapleton – das Bedienpanel

So sehr das Erscheinungsbild des kleinen Princeton Gitarrenverstärkers bis zu dieser Stelle gefällt, bei den Knöpfen für die Regler hätten man sich schon etwas mehr Mühe geben können, denn hübsch ist anders. Praktisch gibt es an den Kappen jedoch nichts auszusetzen, sie besitzen einen griffigen Rand, eine deutlich zu erkennende Markierung und steuern die vier wie in Butter laufenden Potis daher einwandfrei. Die Verstärkersektion besteht aus der unglaublichen Anzahl von zwei Reglern – einer für Lautstärke und ein weiterer für Ton. Nichts ist mit einem Zwei- oder gar Dreiband-EQ, geschweige denn mit Reglern für Gain oder Mastervolume.

Dazu gesellt sich der Tremolo-Effekt, der in Geschwindigkeit und Stärke (Speed/Intensity) regelbar ist. Zuschaltbar ist der Effekt, ich erwähnte es bereits weiter vorne, mittels des Fußschalters, der mit einer praxisgerechten Länge seines Kabels dem Amp beiliegt. Und noch etwas liegt dem Gitarrenverstärker bei, nämlich eine passende und robuste Schutzhülle von Filson, die den kleinen Combo zumindest rudimentär schützt.

Fender 62 Princeton Cover

Der Fender 62 Princeton Chris Stapleton in seinem mitgelieferten Cover

Fender 62 Princeton Chris Stapleton – Praxis-Check!

Die hochwertigen Bauteile im Innern lassen den Princeton nach der Aufwärmphase der Röhren nahezu geräuschlos seinen Dienst antreten. Trotz der minimalen Möglichkeiten bieten sich ein Sound und eine Dynamik, die kaum typischer für einen High-End-Röhrenamp sein könnten. Jede noch so kleine Nuance wird sofort und unmittelbar quittiert, dazu klingt das angeschlossene Instrument jederzeit so, wie man es kennt und nicht durch Halbleiterplatinen und oder AD/DA-Wandler in seinem Charakter verfälscht. Das Kieferngehäuse und der 12″ Eminence Speaker erzeugen zusammen einen verblüffenden Druck und eine erstaunliche Basswiedergabe, sodass man bei diesem Princeton wahrhaftig nicht von einem „Bedroom-Amp“ sprechen sollte. Mit dem enormen Druck und der möglichen erzielbaren Lautstärke könnte man durchaus in Erwägung ziehen, diesen Gitarrenverstärker mit auf kleinere Bühnen zu schleppen.

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Dazu kommen eine unglaublich weite Dynamik und ein cremiger Grundsound, der durch das Tone-Poti von bedeckt bis strahlend und klirrend weiter in seinen Nuancen bearbeitet werden kann. Und wie es sich für einen coolen Röhrenamp gehört, ändert sich das Klangverhalten mit zunehmender Lautstärke spürbar. Die Kompression nimmt zu und ab ca. der Hälfte des Regelwegs des Volume-Potis, je nach angeschlossener Gitarre bzw. den benutzen Pickups, beginnt der Fender 62 Princeton Chris Stapleton Gitarrenverstärker mit den ersten Verzerrungen, die sehr harmonisch und obertonreich aus dem Speaker tönen. Ich denke, man kann meine Begeisterung für diesen puren und edlen Röhrensound kaum überlesen, oder?

Doch Vorsicht, mit „richtiger“ Verzerrung hat der angesättigte Ton des kleinen Princeton nicht viel zu tun. Um auch in moderaten Lautstärken mit einem verzerrten oder zumindest angezerrten Sound arbeiten zu können, sind weitere Hilfsmittel nötig. Die Rede ist, na klar, von einem Booster oder Ähnlichem, der die Vorstufe des Amps mit ordentlich Power anfährt. Genau so etwas habe ich bei einem der Klangbeispiele benutzt, zu denen wir nun kommen.

Fender 62 Princeton Chris Stapleton Signatur

Fender 62 Princeton Chris Stapleton – Klangbeispiele

Ausgeholfen hat in diesem Fall ein Walrus Audio 385 Overdrive, den ich zwischen Gitarre (Music Man Silhouette Special) und Amp platziert habe. Vor dem Verstärker wurde ein AKG C3000 Mikrofon platziert, ehe das Signal in Logic Audio ohne weitere Effekte aufgezeichnet wurde.

Im ersten Beispiel hören wir den Sound des Fender 62 Princeton Chris Stapleton mit rund einem Viertel aufgedrehtem Lautstärkeregler, dem Tone-Poti auf 12-Uhr-Position und halber Vibratogeschwindigkeit. Ein Sound, wie für den Blues geschaffen.

Nun das exakt gleiche Setting, nur jetzt mit voll aufgeregeltem Tone-Poti. Ein mittiger, extrem durchsetzungskräftiger Ton mit viel Brillanzen entsteht.

Im dritten Beispiel jetzt der Sound des Amps ohne Vibrato. Das Volume-Poti steht auf ca. 10 Uhr, das Tone-Poti ist nach wie vor voll aufgeregelt.

Abschließend der angekündigte Track mit dem Walrus Audio 385 Overdrive am Eingang des Fender 62 Princeton Chris Stapleton. Mit so etwas ist es wunderbar möglich, auch bei geringen Lautstärken zumindest zum Teil in den Genuss dieser herrlichen Dynamik zu gelangen, die dieser kleine Gitarrenverstärker zu produzieren imstande ist.

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Fazit

Ein wahres Meisterstück in Sachen Verstärkerbau ist Fender mit dem 62 Princeton Chris Stapleton Gitarrenverstärker gelungen, anders kann das Fazit dieses Tests nicht lauten. Sicher, der kleine Combo bietet nicht viele Regelmöglichkeiten und auch die Ausstattung kann man als eher mager betrachten. Der offene, fantastisch klingende und voller Dynamik strotzende Grundsound jedoch entschädigt über all dies hinweg und macht den Fender 62 Princeton Chris Stapleton zu einem ganz heißen Kandidaten der Blues-Fraktion!

Plus

  • Klang
  • hochwertig verabeitet
  • Schalldruck
  • Dynamik
  • Optik

Minus

  • sehr spartanisch ausgestattet
  • leider sehr teuer

Preis

  • Ladenpreis: 2096,- Euro
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