Tod dem belanglosen Gedudel!
Die 6 wichtigsten Tonleitern für E-Gitarre? Direkt zu Anfang einmal ans Eingemachte, braucht man das Wissen, um Tonleitern um Musik machen zu können? Einfache Antwort, nein, man braucht es genauso wenig wie einen Werkzeugkasten, um ein Fahrrad zu reparieren. Die Analogie dieses Satzes dürfte einleuchtend sein. Man kann ein Fahrrad auch einfach mit einer Kombizange demontieren und ggf. wieder zusammensetzen, sofern es einen nicht stört, dass danach alle Muttern rund gefeilt sind, alle wichtigen Teile verkratzt und verstümmelt wurden und das Fahrrad eine zweite Behandlung dieser Art nicht überstehen würde.
Genauso kann man auch wunderbar auf dem Griffbrett einer Gitarre so lange herumdrücken, bis man einen für sich passenden Ton gefunden hat, merkt sich den, versucht ihn in Einklang mit dem gespielten Akkord zu bringen, um ihn dann bei seinem nächsten Einsatz mit einer hohen Wahrscheinlichkeit wieder einsetzen zu können. Dieser Satz ist weit weniger abwertend gemeint, als er auf den ersten Eindruck wirkt. Immerhin besteht „normale“ Musik, losgelöst von den Verdauungsgeräuschen, welche einige meiner Kollegen aus dem Death / Grind / Black – schlag-mich-tot Lager als Musik definieren, aus Melodien, welche zunächst einmal im Kopf definiert werden müssen.
Zudem kann man es mit der reinen Bauch/Ohr-Methode vergleichsweise weit bringen, wie mir unlängst auf meiner letzten Europatournee eindrücklich von einer Musikerin der Supportband vor Augen geführt wurde. Dennoch ist das Ende der Fahnenstange bei dieser Arbeitsweise sehr schnell erreicht. Will man auf Nummer Sicher gehen, spielt man nahezu immer das Gleiche, die Improvisationsmöglichkeiten in Tonarten jenseits von e-Moll und a-Moll bewegen sich im Promillebereich und eine Kommunikation mit fortgeschrittenen Kollegen, schlimmstenfalls Pianisten, welche ALLE perfekt in Notenkunde und Harmonielehre zu sein scheinen (so kommt es einem Gitarristen zumindest vor), wird innerhalb von Sekunden zu einer Demütigung erster Kajüte!
Dieser Workshop soll euch helfen, zumindest die gröbsten Klippen der Harmonieuntiefen zu umschiffen, auf dass man zumindest nicht ständig den Drang hat, den Proberaum heulend zu verlassen.
Welche Tonleitern benötigt es denn überhaupt?
Um es noch einmal in Erinnerung zu bringen, Tonleitern sind nichts anderes als ein Werkzeugkasten für eure Kreativität und sollten auch so behandelt werden. Ihr habt eine Melodie im Kopf und möchtet die Basis auf das Instrument übertragen, um dann mit eurem Wissen daran weiter zu arbeiten? Perfekt, dann los! Ihr wollt euren Kollegen zeigen, was ihr für ein toller Hecht seid und nudelt wie wild die euch bekannten Töne so schnell wie möglich in Tonleiter Manier ohne jede melodische Anbindung auf eurem Griffbrett auf und nieder? Geht nach Hause, setzt euch auf euer Bett, macht ein YouTube Video wie all die anderen Millionen Pfeifen weltweit und geht den Kollegen mit eurem Mist nicht auf den Sack! Musik machen geht anders!
Tonleitern gibt es in Hülle und Fülle, welche je nach Kulturkreis und Instrument stark variieren. Ich habe in meiner Ausbildung einmal aufgeschnappt, dass es eine Basis von ca. 50 Tonleitern gibt, aus welchen ca. 90 % unserer Musik geschaffen wurde bzw. welche zur Melodieführung verwendet wurden. Wohlgemerkt, pro Tonart! Nehmen wir also die auf unserer abendländischen Kultur basierenden 12 Töne, kommen wir schnell auf ca. 600 Tonleitern. So etwas erschreckt mehr, als dass es hilft.
Nehmen wir allerdings einmal den großen Bereich der Pop- und Rockmusik, kommt man mit knapp 6 Tonleitern schon sehr weit. Diese 6 wichtigsten Tonleitern für E-Gitarre möchte ich euch heute etwas näher bringen, auf dass sie euch das Musikmachen erleichtern. Ja, ihr habt richtig gelesen, Tonleitern erleichtern das Leben, ähnlich wie der Werkzeugkasten an einem Fahrrad.
Die 6 wichtigsten Tonleitern für die E-Gitarre
Der Einfachheit halber benenne ich alle Beispiel in C. Da man auf der Gitarre alle Skalen wunderbar nach oben oder unten durch Verschieben transponieren kann, biete sich C einfach aufgrund der geringsten Anzahl von b oder # an.
C-Dur: C-D-E-F-G-A-H-C
Ich weiß, klingt bohnenlangweilig hintereinander am Stück gespielt und nervt jeden Schüler im Unterricht zu Tode. Allerdings ist es die Basis für den Großteil aller Melodien, die man im Formatradio so hört. Gönnt euch den Spaß und spielt die gleiche Tonleiter einmal in Terzen, sprich C-E-D-F-E-G-F-A-G-H-A-C. Oha, das hört sich ja komplett anders an, fast schon wie eine Melodie. Und jetzt mal das Hauptthema von Star Wars: C-G-F-E-D-C (Oktave höher)-G-F-E-D-C-G-F-E-F-D. Donnerwetter, ein Welthit! Und das mit den gleichen „langweiligen“ Tönen wie am Anfang! Dämmert es? Genau, ihr braucht immer eine hervorragende Melodie, um der Tonleiter Leben einzuhauchen!
C-Dur Pentatonik: C-D-E-G-A-C
Die melodische Variante lässt sich ohne Halbtonschritte (das sind die Intervalle, die der Großteil aller Sänger ohne Melodyne und Autotune nicht sauber treffen …) auf nur 5 (Penta) Töne herunterbrechen, womit man zweimal ein Intervall von drei Halbtonschritten (E-G und A-C) innerhalb der Tonleiter hat. Diese Tonleiter entspricht am ehesten dem Melodieempfinden der westlichen Welt, weshalb auch die meisten Kinderlieder größtenteils auf einer pentatonischen Melodieführung basieren.
C-moll Pentatonik: C-D#-F-G-A#-C
Was in Dur funktioniert, gibt es auch in Moll und ist gleichzeitig auch die beliebteste Tonart, wenn es um die wöchentliche Blues Jam Session im örtlichen Dorfclub geht, was der Tonleiter leider auch ihren schlechten Ruf eingebracht hat. Ich habe Sessions erlebt, wo Zahnarzt Dr. Wie-auch-immer seine PRS Private Stock rausholt und dann 2 Minuten lang diese Tonleiter rauf und runter ohne Phrasierung oder Ausdruck eierte, nicht sehend oder wissend, wie sehr er damit alle Anwesenden quälte. Solch tonale Verbrechen müssen nicht sein, man kann mit dieser Tonleiter in Kombination mit ein wenig harmonischem Wissen und der nötigen Hingabe hervorragende Jams initiieren, wenn man nur will.
C-Moll Natürlich: C-D-D#-F-G-G#-A#-C
Hier schlägt der Kulturkreis zu. Im Gegensatz zu der ersten Stufe (Ionisch) der Dur-Tonleiter, welche nahezu weltweit den gleichen Stellenwert besitzt, ist die Molltonleiter je nach Breitengrad unterschiedlich definiert. In der Moll-natürlich Variante besitzen wir wie in der Dur-Variante 2 Halbtonschritte, allerdings nicht 3/4 und 7/8, sondern bei 2/3 und 5/6. Diese Variante ist uns mit seiner Melodieführung am ehesten vertraut. Je mehr man allerdings in Richtung Orient reist, umso mehr erklingt das sogenannte
C-Moll Harmonisch: C-D-D#-F-G-G#-H-C
Charakteristisch für den orientalischen Einschlag ist das aus 3 Halbtonschritten bestehende Intervall zwischen den Stufen 6 und 7. Gerade dieses Intervall bringt den östlichen Einschlag, welches jedes osteuropäische und westasiatische Herz höher schlagen lässt. Sehr schön für anspruchsvollere Improvisationspassagen geeignet, um den Kollegen zu zeigen, dass man seine harmonischen Hausaufgaben gemacht hat. Zu guter Letzt bleibt noch
C-Moll Melodisch: C-D-D#-F-G-A-H-C
Ein Zwitterwesen, das es in der Gunst der Hörer nie mit in die ersten Reihen geschafft hat, allerdings über eine Eigenart verfügt, die ihres Gleichen sucht. Spielt man die Tonleiter von unten nach oben, bleibt der Moll Einschlag stets erhalten. Spielt man die Tonleiter jedoch von oben nach unten, handelt es sich bis zum D# um eine reinrassige C-Dur Tonleiter, was vielleicht auch dafür verantwortlich zeichnet, dass sich die Tonleiter bzgl. ihrer Verwendung immer nur in der zweiten Reihe befand.
Nun denn, was machen wir nun mit den ganzen Tonleitern, die wir so mühevoll gelernt haben? Wir benutzen sie für Melodieführungen. In Zusammenarbeit mit den nur von der menschlichen Stimme übertroffenen Phrasierungsmöglichkeiten wie Bending, Sliding, Vibrato, Natural Harmonics, Artifical Harmonics kann man selbst mit wenigen, aber gut gesetzten Tönen brillante Melodien erzeugen, welche sich sofort im Gehörgang einnisten. Nehmt als eins von unzähligen Beispielen das Intro Gesangsthema des „Immigrant Song“ von Led Zeppelin. Nur 5 Töne, die an Wiedererkennungswert nicht zu übertrumpfen sind.
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Lernt diese Tonleitern in allen 12 Tonarten und baut daraus interessante Melodien bzw. Licks und ihr habt das komplette Pflichtprogramm eines ernstzunehmenden Gitarristen am Start. Das Ganze garniert mit einem guten und interessanten Ton und ihr könnt alle anderen Tonleitern entspannt als Kür betrachten, die man sich nach und nach in Ruhe aneignen kann.
Mensch Axel, großes Kino! Toll geschrieben und für mich als Anfänger eine Inspiration. Bei Deinem Intro über das Death / Grind / Black Lager hätte ich beinahe meinen Morgen Kaffee über den Bildschirm verteilt.
You made my day!
@Jörg Hoffmann vielen Dank, es freut mich, dass der Artikel gefällt.
Hallo Axel, schöner Artikel, aber eine Sache fehlt mir. Die Gitarre hat ja gerade den Vorteil, dass man eine Tonleiter eben nicht in allen zwölf Tonarten lernen muss, sondern nur einmal (plus die Position der Grundtöne) und sie dann über das Griffbrett verschieben kann. Daher hätte ich mir zu jedem Tonleiter-Typ ein Fingersatzpattern über mehrere Oktaven gewünscht.
Ansonsten: Thumbs up!
@jazzhopper Ich weiß, aber genau das habe ich mit Absicht NICHT gemacht, um dem interessierten User sein Griffbrett etwas näher zu bringen ;-)
Wenn man nicht gerade Alan Holdsworth heisst, spielt man im Normalfall 2 – 3 Töne pro Seite. Hätte ich diese Pattern aufgemalt, hätte man diese auswendig gelernt, ohne sich mit den eigentlichen Tönen auf dem Griffbrett zu beschäftigen. So ist erst mal etwas Griffbrettkunde angesagt, was mittelfristig deutlich mehr Erfolg bringt.
Ahhh, interessant… gerade habe ich noch gerätselt, welche vier Töne David Gilmour am Anfang von „Shine On You Crazy Diamond“ zupft (A#-F-G-E) bzw. was das mit Gm zu tun hat.
Das ist aber weder G-Moll Melodisch (das F passt nicht in die Tonleiter) noch G-Moll Natürlich (das E wäre falsch). Müsste F-Dur sein, aber der Grundakkord ist gm. Gut klingen tut’s trotzdem – welche Tonleiter ist dies denn?
@heimannrudolf A# lydisch, aber das ist eine andere Geschichte … ;-)
@Axel Ritt Ich würde eher sagen: G dorisch, da der Grundton G ist und nicht Bb. Aber wie Du schreibst, ist das eine andere Geschichte, wenn auch eine sehr spannende…
Hallo Alex
danke für den informativen und höchst amüsant geschriebenen Bericht, der übrigens nicht nur für Gitarristen spannend und empfehlenswert ist. Man könnte ihn auch „Die 6 wichtigsten Tonleitern in Rock und Pop“ nennen. Du schaffst es, den Skalen-Dschungel zu lichten und nur das Wesentliche zu beschreiben.
Doch leider gibt es auch etwas zu kritisieren… Auf die Gefahr hin, dass ich die Clichés des besserwisserischen Pianisten bediene, komme ich leider nicht umhin, Dich auf etwas Wesentliches hinzuweisen. Nämlich die Tonbezeichnungen. Die (natürliche) C-Moll Tonleiter hat keine Kreuze (#) sondern Bs und besteht aus folgenden Tönen: C, D, Eb, F, G, Ab, Bb, C.
Natürlich kann man einwenden, dass frequenztechnisch kein Unterschied zwischen Dis und Es besteht, doch ist dies nur die halbe Wahrheit. Harmonisch betrachtet spielt es eine Rolle, ob der ursprüngliche Ton erhöht oder vermindert wurde. Die Mollterz von C ist eben eine „kleine Terz“ und leitet sich vom E ab und ist somit ein halber Ton tiefer als in der Dur-Tonleiter.
Gleiches gilt für die Sexte, also der sechste Ton der Tonleiter, in Deinem Fall ein Gis (G# geschrieben), wobei es eigentlich ein As ist (Ab).
Fortsetzung…
Man nennt dies enharmonische Verwechslung, und kann sehr wohl relevant sein, zumindest für das eigene Verständnis. Zum Beispiel, wenn man versucht, eine simple Melodie von Dur nach Moll zu übersetzen. Um in Deiner gelungenen Metapher mit dem Fahrrad zu bleiben, hieße dies, dass zwar jemand das passende Werkzeug nutzt, dieses aber stets falsch benennt. So lange er alleine ist, spielt dies nicht weiter eine Rolle, so bald er aber mit anderen kommuniziert wird es unweigerlich zu Missverständnissen kommen.
Und nur nebenbei bemerkt: je nach Instrument, besteht ein Unterschied zwischen D# und Eb, z.B. bei Posaunen, Geigen oder Fretless Bässen. Alles Instrumente ohne Bünde bzw. festgelegten Tonhöhen. Gute Musiker spielen ein D# ein bisschen höher als ein Eb, oft unbewusst, weil es sich in der entsprechenden Tonleiter besser anfühlt, was wiederum mit den Schwinungsverhältnissen der Töne zusammenhängt.
@Martin Andersson Hi Martin, alles richtig, was du sagst, wobei ich in der Tat bei C-Dur, respektive A-Moll natürlich aufgrund der „Quintenzirkel-Pole-Position“ fünfe gerade sein lasse, da viele meiner Kollegen mit einem Ab oder Eb ohnehin hoffnungslos überfordert wären ;-)
Bei den anderen Tonarten achte ich ebenfalls sehr darauf die enharmonische Verwechslung zu berücksichtigen.
@Axel Ritt Und was genau ist an einem As komplizierter als an einem Gis? Die Frage ist durchaus ernst gemeint. Ich denke, dass niemandem damit gedient ist, etwas Falsches zu lernen.
@Martin Andersson Viele Saitenspieler, welche sich bisher der Harmonielehre verschlossen haben, wissen zwar, dass es z. B. zwischen einem F und einem G einen Halbtonschritt gibt, merken sich aber aufgrund der Tatsache, dass ein F# oder ein Gb bei einem bundierten Instrument exakt gleich klingen, immer nur einen Namen.
Und hier hat sich, warum auch immer, die Erhöhung eher durchgesetzt als die Erniedrigung. Ich kenne Profi-Bassisten, die seit über 30 Jahren von der Musik leben und kein Ab, sondern nur ein G# kennen.
@Axel Ritt Mag sein. Trotzdem schade, dass Du Deinen Lesern nicht die Chance gibst, es von Anfang an richtig zu lernen, denn so kompliziert ist es nun wirklich nicht. Aus meiner Sicht eher einfacher. Deine Aussage klingt ein bisschen wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung: man erzählt etwas, das nicht wirklich stimmt und sagt danach: „sieh doch, Saitenspieler kennen den Unterschied einfach nicht!“
Ich sehe das auch so, insbesondere als ja im Artikel das (augenzwinkernde) Ziel ausgegeben wird, sich nicht mehr vor den theoriefesten Pianisten zu blamieren. Wenn man denen dann aber im Kontext von C Moll mit kreuzen kommt, wird man doch erst recht ausgelacht…es ist schlicht und einfach falsch.
@janschneider Wie bekommt man einen Gitarristen dazu, dass er sich leiser macht? Gib ihm Noten! ?
Wie bekommt man einen Pianisten dazu, dass er aufhört zu spielen? Nimm ihm die Noten weg! ?
Die Probleme mit Musikern, ob in Hobby oder Profession, sind mir vertraut, reichen aber viel weiter. Dort, wo die Kreativität und die Musik beginnen könnte, wird zumeist abgebrochen. Übrig bleibt ein Zuordnen zu längst Bekanntem. Sich auf eine konzeptionelle Entwicklungsstour zu begeben, die auf Neues gerichtet ist, sparen sich Musikerinnen und Musiker in der Regel. Die kausale Folge ist: ‚belangloses Gedudel‘ ;-)
Ach ja, wie schön wären ein paar Tabs gewesen. Ich kann zwar Noten, aber eher auf dem Klavier. Auf der Gitarre spiele ich irgendwie notenlos … Das ist für mich eine ganz andere Herangehensweise. Ich habe das auf der Gitarre einfach nie gelernt und vermisse es nicht.
Also, Axel, wenn du vielleicht doch noch ein Herz für den notenfernen Gitarristen hast …
@uelef Ich bin manchmal etwas ratlos, wenn ich mitbekommen, wie Gitarristen ihren fehlenden gedanklichen Sportsgeist mit dem Totschlagargument beiseiteschieben, dass „nur-was-einfach-ist“ echter RocknRoll ist und so musikalisch auf dr Stelle treten.
Ich mag sie zwar nicht besonders, aber selbst ACDC, die ne Riesenfangemeinde haben und als ROCKBAND schlechthin gelten, haben trotz permanenter Pentatonik und Simplizitität excellente Rhytmische Riffs und Sololines geprägt.
Um die Skalen auf dem Griffbrett umzusetzen, empfehle ich Guitar Aerobiscs von Troy Nelson. 1 Jahr lang jeden Tag 10 Minuten Training und danach wissen die Finger, wo sie hin gehören.
Die „das-ist-kein-Rock’n’Roll“ Aussage von Gitarristen / Bassisten ist einfach nur Faulheit und die mangelne Notwendigkeit innerhalb des persönlichen Aktionsradiuses, sich auf das nächste Level zu begeben.
In dem Augenblick, wo es die finanzielle Notwendigkeit vorgibt, lernen auch die Hardcore Harmonielehrenverweigerer die harmonischen Basics. Solange man aber die Miete mit dem 9-to-5 Job bezahlen kann, erlauben sich viele Hobbymusiker diese Denkweise.
Übrigens, im Profibereich der obereren und obersten Liga wirst du diese Einstellung nicht mehr antreffen.
@Axel Ritt Hui hui hui, starke Worte … Mal ganz langsam – und ein bisschen mehr Verständnis, ihr beiden. Gitarre spielen ist ein Hobby von mir – wenn ich Glück habe, geht da mal an einem Tag eine Stunde (großer Luxus), an vielen Tagen sind es mal 5 bis 10 min, manchmal ein bisschen mehr. Das ist natürlich nicht der Profibereich. Ich verdiene mein Geld anders.
Aber dann auf meinen Post was von „fehlendem gedanklichen Sportsgeist“, „Faulheit“ etc. zu lesen, ist nicht gerade charmant. Aber trotzdem danke für den Tipp mit Troy Nelson, HHherb. Schau ich mir mal an …
@uelef @uelef, ich glaube, du hast den Kommentar missverstanden.
Zählst du zu der Liga, welche das Üben ablehnen, weil es sonst „kein echter Rock’n’Roll“ mehr ist? Ich glaube nicht. Du KANNST nicht mehr üben, weil dir die Zeit fehlt. An diese Musiker richtet sich mein Kommentar nicht.
Es geht Kollegen, welche die Zeit hätten, sich aber erst bewegen, wenn man sie dazu nötigt.
@Axel Ritt War auch mehr auf HHherb gemünzt, und der hat ja auf meinen Kommentar geantwortet – wenn das nicht als Antwort, sondern eigener Kommentar gepostet worden wäre, hätte ich das nicht auf mich bezogen …
@uelef verstehe, wie gesagt, ich war wohl etwas „ungelenk“ in meiner Ausdrucksweise, sorry, war nicht abwertend gemeint …
Ich hab schon beim Lesen von „C-moll Pentatonik: C-D#-F-G-A#-C“ gewusst, dass Axel in den Kommentaren angezählt wird, und zwar – das war mir klar – nicht von Gitarristen, sondern von Keyboardern/Pianisten.
Als Keyboarder, der seit einigen Monaten (nicht sehr konsequent) Gitarre lernt, fühle ich mit Axel. Einem Gitarristenneuling ohne musikalische Vorbildung muss man das Formelle behutsam erklären, man muss ihn langsam mitnehmen. Die Gitarre ist nunmal unlogisch. Die Saiten sind nicht schön übersichtlich in Oktaven gestimmt, sie sind ja in der Standardstimmung nicht mal in gleichen Intervallen gestimmt. Tonleitern mappen sich optisch nicht so schön auf ein Griffbrett wie auf eine Klaviatur.
Natürlich ist es möglich, dass ein C# eine andere Frequenz hat als ein Db und der Unterschied wichtig ist. Natürlich ist es auch möglich, dass eine Quinte ein anderes Frequenzverhältnis hat, jenachdem von welchem Grundton sie ausgeht. Der ganze Unsinn hat sich in unserem Kulturkreis aber nicht durchgesetzt, auch wenn einige Synths Microtunings bieten. Nutzt aber keiner. Klingt halt scheiße.