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Test: Fostex RM-3DT Rack-Lautsprecher mit Dante

Lautsprecher für das 19" Rack

18. November 2021
Test: Fostex RM-3DT Racklautsprecher mit Dante

Neu bei dieser Version mit der Bezeichnung Fostex RM-3DT Rack-Lautsprecher ist die Dante Schnittstelle

Digitale Netzwerke sind eine feine Sache. Insbesondere Dante hat sich in den letzten Jahren einen großen Anteil des Digitalmarkts erobern können, weil die Verteilung und das Routing der Signale im Netzwerk keine nennenswerten Beschränkungen unterliegt. Alle Signale lassen sich jederzeit an jedem Punkt abgreifen und zu jedem Punkt routen. Allerdings gilt es auch, den Überblick zu behalten, was wann wo ankommt. Während es für den FoH-Techniker kein Problem ist, mal eben verschiedene ankommende Signale abzuhören und auch auf der Bühne der Monitortechniker problemlos verschiedene Signale abgreifen und anhören kann, ist das an verschiedenen beengten Zwischenpositionen wie Ü-Wagen, Maschinenräumen oder der kleinen Recording-Regie im Theater oft aufwändiger. Genau hier setzen Fostex mit ihrem Fostex RM-3DT Rack-Lautsprecher mit Dante-Schnittstelle an.

Fostex

Der Name Fostex steht seit eh und je für Recording. Gegründet 1973 als Tochterunternehmen der Foster Electronics Ltd., einem der größten Entwickler für OEM-Lautsprecher, wurde Fostex mit dem Ziel gegründet, die Lautsprecher direkt unter der Marke Fostex an Händler und Endkunden in Japan zu verkaufen. Mit dem Fostex 6301 Lautsprecher erlangte man schnell einen hohen Bekanntheitsgrad und bis heute findet man die kleinen Aktivlautsprecher, die mittlerweile in einer aktualisierten Version erschienen sind (Test hier), in unzähligen mobilen Tonregien. Kopfhörer, Bandmaschinen, Multitracker auf Kassettenbasis und vieles mehr, was zum Bereich des Mobile Recording gehört, sind fest mit der Marke Fostex verknüpft.

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Fostex RM-3DT Rack-Lautsprecher mit Dante-Schnittstelle

Dante hat die digitale Netzwerktechnik revolutioniert. Das Routing von Audiosignalen ist genauso einfach wie bei Ethernet-Netzwerken mit Computern. Insbesondere das einfache Splitten von Signalen für den Abgriff an mehreren verschiedenen Punkten ist ein großer Vorteil von Dante-Netzwerken. Einfache Netzwerke mit zwei Abgriffpunkten, zum Beispiel am FoH-Pult und an der Bühne sind in der Regel schnell und nahezu fehlerfrei zu konfigurieren. Komplizierter wird es immer dann, wenn Signale an verschiedenen Punkten abgegriffen werden sollen, wie es zum Beispiel in Theatern oder großen Veranstaltungsräumen mit mehreren Regien oder getrennten Maschinenräumen der Fall ist. Auch in der Bildregie hört man gerne auch den Ton. Wäre es da nicht praktisch, wenn man unkompliziert die Dante-Signale an den verschiedenen Stationen abhören könnte?

Natürlich ließe sich das auch mit aktiven Monitoren bewerkstelligen. Allerdings wäre dann auch eine Wandlung notwendig, denn die wenigsten Aktivmonitore besitzen eine Dante-Schnittstelle. Mit dem Fostex RM-3DT lassen sich sowohl analoge Audiosignale abhören als auch digitale Signale aus dem Dante-Netzwerk entnehmen und direkt anhören – ohne weiteres Equipment. Durch das 19“ Format lässt sich der Fostex RM-3DT Rack-Lautsprecher platzsparend mit anderem Equipment im Rack unterbringen.

Oval statt kreisrund

Doch wie lassen sich bei einem Gerät mit nur einer Höheneinheit Lautsprecher unterbringen? Die Lösung heißt oval statt kreisrund. Der Frequenzgang eines Lautsprechers wird maßgeblich durch dessen Membranfläche bestimmt. Je größer die Membran, je stärker der Hub, desto tiefer die untere Grenzfrequenz des Lautsprechers. Natürlich spielen noch andere Faktoren wie das Lautsprechergehäuse eine Rolle, doch im Wesentlichen hängt viel von der Membranfläche ab. Dass bei einem Gehäuse mit einer Höhe von wenigen Zentimetern keine riesigen Membranflächen zu erzielen sind, dürfte klar sein. Allerdings lässt sich durch die Form des Treibers die Membranfläche vergrößern, ohne in der Höhe mehr Platz einzufordern: Ovale Lautsprecher bieten eine große Membranfläche bei geringem Platzbedarf. Keyboarder und Pianisten kennen ovale Lautsprecher aus vielen Stagepianos.

Fostex integrierten in den Fostex RM-3ST Rack-Lautsprecher zwei Treiber mit einer Größe von 110 x 40 mm. Beide Treiber sind magnetisch geschirmt und liefern trotz (oder wegen) ihrer Größe einen beachtlichen Frequenzgang von 200 Hz bis 20 kHz und werden mit 2x 10 Watt aus einer Class-D-Endstufe versorgt. Die Lautsprecher nutzen also fast die gesamte Gehäusehöhe und zusammen fast die Hälfte der Gehäusebreite. Der Rest der Front des Fostex RM-3ST ist sinnvoll genutzt: Zwei 26-gliedrige LED-Ketten, ein Kopfhöreranschluss, ein Volume-Regler sowie zwei Taster für Output und Input zieren die Mitte des Geräts. Außerdem entdecke ich fünf Status-LEDs.

Anschlüsse

Auf der Rückseite erblicke ich zwei analoge symmetrische Eingänge im XLR-Format sowie die RJ45-Buchse für das Dante-Netzwerk. Die analogen Eingangssignale lassen sich per Thru-Out (XLR) an andere Geräte weiterleiten. Außerdem bieten acht DIP-Schalter (sieben davon mit Funktionen belegt) weitere Konfigurationsmöglichkeiten. Dazu gehören zwei Presets für Sprache und Musik, eine Dimmerfunktion für die LEDs, die Funktionsweise des Meters (VU, VU+Peak, VU+Peak Hold, Peak + Peak Hold), Umschaltung zwischen Mute und Dim sowie der Referenzpegel des analogen Eingangs. Die genaue Einstellung der DIP-Schalter für die einzelnen Funktionen ist im Benutzerhandbuch übersichtlich dargestellt. So lassen sich mit nur zwei DIP-Schaltern für die Dimmfunktion gleich vier verschiedene Helligkeitsstufen einstellen (Stufe 1 – off, off / Stufe 2 – on, off / Stufe 3 – off, on / Stufe 4 – on, on). Dass die DIP-Schalter auf der Rückseite untergebracht sind, ist kein Nachteil, da all diese Konfigurationen in der Regel nur einmal bei der ersten Inbetriebnahme erfolgen und später nicht mehr verändert werden.

Test: Fostex RM-3DT Racklautsprecher mit Dante

Rückseite des Fostex RM-3DT

Wichtig sind die fünf Status-LEDs. Die ersten drei In-LEDs geben Auskunft darüber, welches Signal gerade aktiv (Dante, analog) und ob der Dante-Eingang synchronisiert ist. Die folgenden zwei Out-LEDs zeigen an, in welchem Modus die Lautsprecher gerade laufen (Stereo L/R, L/L, R/R oder Mono L+R/L+R). Per Input-Taster schalten wir zwischen den analogen Eingängen und Dante um. Der Output-Taster bestimmt die Lautsprecherkonfiguration. Und wo ist der Mute-Button? Dieser versteckt sich im Volume-Regler, der sich einfach drücken lässt, um die Mute/Dim-Funktion ein- und wieder auszuschalten.

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Test: Fostex RM-3DT Racklautsprecher mit Dante

Zusätzlich zum Dante RJ45-Anschluss gibt es auch noch zwei analoge Eingänge im XLR-Format, die sich auch durchschleifen lassen

Inbetriebnahme des Fostex RM-3DT

Nach der Installation des Gerätes im Rack und dem Einschalten muss zunächst die Signalquelle ausgewählt werden. Dies geschieht über den Input-Taster. Leuchtet die rechte der drei In-LEDs grün, ist der analoge Eingang aktiv. Leuchtet hingegen die mittlere LED grün, ist Dante aktiviert und das Gerät ordnungsgemäß zum Netzwerk synchronisiert. Blinkt die ganz linke Input-LED, während die mittlere LED grün leuchtet, ist das Fostex RM-3DT Rack-Lautsprecher Clock-Master. Leuchtet hingegen die linke rote LED dauerhaft und blinkz die grüne LED in der Mitte, liegt ein Fehler vor. Es ist zwar der Dante-Eingang gewählt, es findet aber keine Synchronisation statt.

Auch das alternierende Blinken der gelben Out-LEDs und der roten LED verlangt ebenfalls die Aufmerksamkeit des Benutzers, denn dann muss der Fostex RM-3DT Rack-Lautsprecher neu gestartet werden. Dies ist immer dann notwendig, wenn die Firmware des Dante-Moduls über die Software Dante Controller aktualisiert wurde.

Der Fostex RM-3DT Rack-Lautsprecher ist also nahezu selbsterklärend.

Die Einbindung ins Dante Netzwerk erfordert den Dante Controller. Hat man die Software auf dem Rechner installiert, können einzelne Signale aus dem Dante Netzwerk dem Fostex RM-3DT Rack-Lautsprecher zugewiesen werden. In meinem Fall kam das Signal aus Dante Virtual Soundcard auf einem MacBook Air.

Nach dem Einschalten hat es etwas gedauert, bis sich der Fostex RM-3DT die IP-Adresse geholt hat. Nach einem kurzen Prozess der Synchronisierung war das Gerät schließlich ins Dante-Netzwerk eingebunden und per Dante Controller ließen sich dann die entsprechenden Kanäle dem Fostex RM-3DT Rack-Lautsprecher zuweisen.

Test: Fostex RM-3DT Racklautsprecher mit Dante

Wird das Gerät von der Software Dante Controller erkannt, werden seine Daten wie im Screenshot dargestellt

Test: Fostex RM-3DT Racklautsprecher mit Dante

Im Anschluss lassen sich in Dante Controller die gewünschten Signale an den Fostex RM-3DT zuweisen

Klang

Der Klang des Fostex RM-3DT ist erstaunlich natürlich. Insbesondere die Mitten lassen sich gut beurteilen. Natürlich erhält man beim geringen Abstand der Lautsprecher zueinander kein ausgeprägtes Stereobild. Doch dafür ist der Fostex RM-3DT auch gar nicht gedacht. Richtiger Bass ist angesichts der kleinen Lautsprecher jetzt auch nicht zu erwarten gewesen. Was der Fostex RM-3DT aber liefert, ist eine ordentliche Lautstärke. Man sollte allerdings im letzten Drittel des Regelweges des Volume-Reglers vorsichtig sein, denn je nach Audiosignal verzerrt es dann heftig und man könnte die kleinen Lautsprecher beschädigen. Ich persönlich würde das Gerät nicht auf Ohrhöhe montieren, denn dann überwiegen die hohen Frequenzen. Ausgewogen klingt es, wenn man das Gerät etwas unterhalb der eigenen Hörachse montiert hat.

Test: Fostex RM-3DT Racklautsprecher mit Dante

Die langen LED-Ketten sorgen für eine optische Kontrolle des anliegenden Signals

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Fazit

Der Fostex RM-3DT Rack-Lautsprecher ist ein erstklassiger Helfer für alle, die an verschiedenen Punkten in einem Dante-Netzwerk Audio kontrollieren oder abhören möchten. Besonders in vielen Festinstallationen in Festspielhäusern oder Theatern, aber auch im Ü-Wagen oder in mobilen Streaming-Studios ist der Fostex RM-3DT ein Gewinn. Für den angestrebten Kontrollzweck ist die Wiedergabequalität gut, wenn auch im Bassbereich natürlich Abstriche gemacht werden müssen. Doch geht es hier nicht um das Erstellen von möglichst ausgewogenen Mischungen, sondern um die reine Signalkontrolle. Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt 681,- Euro, der zu erwartende Ladenpreis dürfte noch etwas niedriger sein. Es gibt auch eine Alternative aus gleichem Hause: Die Fostex 6301DT sind die Dante-Version der belieben Fostex 6301 Aktivmonitore und kosten im Handel 399,- Euro pro Stück.

Plus

  • Klang
  • Konzept
  • Dante-Schnittstelle
  • analoge XLR-Eingänge
  • großzügige LED-Ketten
  • Kopfhörerausgang
  • erstaunlich laut

Preis

  • 681,- Euro
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