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Test: Harley Benton, GP-100, Gitarren-Preamp

(ID: 1872)
-- Gehäuse rechts mit Netzteilanschluss und Power ON/OFF-Schalter --

— Gehäuse rechts mit Netzteilanschluss und Power ON/OFF-Schalter —

Sound/Praxis

Der erste Klangeindruck, den der Harley Benton GP-100 vermittelt, kann durchaus als überraschend bezeichnet werden. Alle drei der gebotenen Grundsounds sind mehr als brauchbar, insbesondere die Distortion-Sounds sind alles andere als „Rasierapparat-scharf“ und lassen sich gut und dynamisch spielen. Und auch beim Kreieren der Modulationseffekte haben sich die Entwickler des Preamps Mühe gegeben, so lässt sich zum Beispiel der Chorus-Effekt von einem sanften Schweben bis hin zum musikalisch noch nutzbaren „Eiern“ geschmackvoll justieren. Lediglich der Reverb-Effekt weiß nicht wirklich zu gefallen, er ist vom Charakter eher der Kategorie „Plate“ zuzuordnen und klingt etwas muffig, weil höhenbedämpft.

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Positiv anzumerken gilt, dass der GP-100 beim Betrieb mit einem Kopfhörer das Signal auch in stereo abliefert, das heißt, die Modulationseffekte kommen somit noch mal deutlich mehr zur Geltung. Für die Soundfetischisten unter uns bestünde also die Möglichkeit, das Signal anstatt an der Output-Buchse (die nur mono ausgelegt ist) mit Hilfe von Adaptern am Kopfhöreranschluss abzunehmen, um so in den Genuss der ungleich „breiteren“ Stereo-Effekte zu kommen, falls man das Gerät an einen Mixer o.ä. anschließen möchte.

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Die integrierte Speaker-Simulation (AIR) macht ihren Job ordentlich, wenn es auch hier keine weiteren Möglichkeiten zum Einstellen gibt. Ebenfalls nicht einstellen lässt sich ja wie bereits weiter oben beschrieben die Delayzeit, die rund 400 ms Verzögerung bietet, einen guten Durchschnittswert, mit dem sich prima üben und experimentieren lässt. Und dafür ist das Gerät ja auch primär gedacht und gemacht. Zusammen mit dem integrierten Metronom bieten sich somit vielfältige Möglichkeiten, um auch mal jenseits der eigenen vier Wände wirklich intensiv zu üben. Einziger wirklicher Kritikpunkt sind die vier Potis (GAIN, LEVEL, MOD und AMB), die ganz ordentlich in ihrem Sitz wackeln und zeigen, wo letzten Endes doch gespart wurde. Aber wir reden hier von einem Übungs-Tool, das sicher nicht einem rauen Tour-Alltag unterworfen wird!

-- Gehäuse links mit der AUX IN-Buchse und dem Schalter für die Speakersimulation (AIR) --

— Gehäuse links mit der AUX IN-Buchse und dem Schalter für die Speakersimulation (AIR) —

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Fazit

Der Harley Benton GP-100 bietet für kleines Geld eine Menge Sound im Hosentaschenformat. Ausgestattet mit den drei Grundsounds CLEAN, BLUES und ROCK, einem Metronom und den gängigsten Effekten hat man im Handumdrehen eine Soundumgebung geschaffen, die einem das Üben und/oder Jammen auf der Terrasse, vor dem Gig oder im Hotelzimmer durchaus versüßen kann. Darüber hinaus macht der GP-100 vor einen Amp oder Mixer geschaltet ebenfalls keine schlechte Figur. Hierfür sorgen nicht zuletzt die gut klingenden Distortion-Sounds, die von warm-weich bis „volles Brett“ fast jeden Geschmack bedienen dürften.

Trotz der Kritikpunkte am Hall (der etwas muffig klingt), den wackelnden Potis und dem fehlenden EQ muss man dem GP-100 dennoch ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bescheinigen.

Die Soundbeispiele wurden mit einer PRS CE 24 in LogicAudio aufgenommen und nicht weiter bearbeitet.

Plus

  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Distortion-Sounds
  • integrierter Tuner u. Metronom
  • hintergrundbeleuchtetes Display
  • Speakersimulation
  • Stereosound über Kopfhörerbuchse

Minus

  • Delayzeit nicht regelbar
  • Hallsound etwas muffig
  • kein EQ

Preis

  • UVP: 58,- Euro
  • Straßenpreis: 39,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    sir stony

    Ich finde die Tests und Klangbeispiele an sich sehr gut, aber: leider fehlt wieder jeglicher Hinweis darauf, wie die Hörbeispiele im einzelnen erstellt wurden… wie ich es auch schon beim Test des Tiny Terror Combo bemängelt habe. Hoffentlich macht das so keine Schule.

  2. Profilbild
    brin

    >> Minus: Delayzeit nicht regelbar

    ich zitiere http://www.....038;page=3

    Beim Mode Delay wird die Verzögerungszeit mit dem Tap-Taster eingetippt. Hiermit lassen sich alle möglichen Delay-Sounds, auch mit längeren Verzögerungszeiten, erzeugen.

    ohne Gewähr

    • Profilbild
      Stephan Güte RED

      @brin Hi, brin

      vielen Dank für deinen Kommentar!

      Da einer meiner Schüler solch ein Gerät besitzt, habe ich mir das ganze nochmal angeschaut. Leider scheint der Kollege von Bonedo falsch zu liegen: Zumindest bei dem von uns im Sommer 2010 getesteten Gerät gibt es die TAP-Funktion zur Steuerung der Delayzeit NICHT, es läßt sich lediglich die Anzahl der Wiederholungen mit dem AMB-Regler beim angewählten Delay verändern, die Delayzeit ist fest eingestellt auf ca. 460 ms.

      Möglich wäre, das der Kollege Thomas Dill ein neueres Gerät zur Verfügung hatte, eine Implementierug dieser Funktion stellt ja keine besondere technische Herausforderung (bei einem update) dar.

      In unserem Testgerät (und auch bei dem Gerät das ich im Augenblick vor mir liegen und eingestöpselt habe) gibt es diese Funktion definitiv nicht.

      Viele Grüße und noch viel Spaß auf Amazona.de ;)

      Stephan

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