Ohne direkt vorher die anderen zwei Modelle gehört zu haben, fällt der House of Marley Rise Up zunächst mit einem ordentlichen Bassfundament auf. Für meinen Geschmack etwas zu ausgeprägt aber bei passenden Musikstilen durchaus angebracht. Bass-Drums und E-Bässe kommen gut und sicher rüber, scheinen aber etwas mulmig zu werden, so bald es in den ganz tiefen Bereich hineingeht. Der mittlere Frequenzbereich ist etwas unterrepräsentiert und könnte mehr Klarheit in manchen sehr dicht arrangierten Songs bieten. Besonders bei Instrumenten wie Keyboards und Gitarren, die oft sehr nah beieinander liegen mit ihren Frequenzen, fällt es schwer, diese mit dem Rise Up ordentlich auseinander zu halten. Die höheren Frequenzbereiche werden dagegen gut abgebildet und werden nur in den seltensten Fällen etwas scharf. Geht man zu klassischen Aufnahmen über, erwartet man von guten Kopfhörern, dass sie viele Details eines Orchesters inklusive der richtigen Raumabbildung hörbar machen. Hier kann der Rise Up leider nicht mehr ganz überzeugen, denn viele klangliche Details und vermeintliche Nebengeräusche fallen beim Rise Up hinten runter. Natürlich ist der Rise Up keineswegs auf die audiophilen Klassikfreunde ausgerichtet, aber zur Beurteilung seines Klanges lassen sich solche Klassikaufnahmen immer sehr gut heranziehen. Insgesamt ist der Klangeindruck des Rise Ups aber gut, sofern man persönlich gerne Musikstile hört, die etwas mehr Bass als vielleicht üblich vertragen können.
Vergleichskandidaten
Im direkten Vergleich mit dem Trenchtown Rock Destiny Iron fällt auf, dass der Größere der beiden Kopfhörer (Destiny) definitiv ein saubereres Klangbild bietet als sein kleinerer Bruder und einige wichtige Details der genutzten Songs zu Tage bringt, die man vorab beim Rise Up vermisst hat. Gerade im mittleren Frequenzbereich lassen sich Instrumente insgesamt besser auseinander sortieren und auch die räumliche Abbildung ist erheblich besser gelungen. Insgesamt aber auch nicht anders zu erwarten gewesen, denn schließlich ist der Destiny rund 100,- Euro teurer als der Rise Up. Beide Kopfhörer bieten übrigens das weiter oben bereits erwähnte gut ausgeprägte Bassfundament, wobei auch dieses beim Destiny klarer erscheint als beim Rise Up. Im gesamten Klangbild hat der Destiny auch mehr Druck als der Rise Up.
Vergleicht man den AKG K612 Pro mit dem Rise Up, wird der Unterschied zwischen Hi-Fi- und Studiokopfhörer recht schnell klar. Über weite Teile des Frequenzbereiches ist der K612 Pro deutlich detaillierter in seinem Klang als der Rise Up. Der K612 Pro ist ohnehin sehr druckvoll in seinem Sound und lässt dem House of Marley Kopfhörer in diesem Kriterium keine Chance. Besonders aber auch im hohen Frequenzbereich bekommt man bei AKG für sein Geld deutlich klarere Klangbilder als es der Rise Up schafft. Wie eingangs bereits erwähnt, heißt das Stichwort beim Rise Up eben Hi-Fi- und nicht Studiokopfhörer. Das sollte man bei aller Liebe zum Design des Rise Ups nicht vergessen.
Für all diejenigen, die auch beim Kauf eines Kopfhörers auf die Umweltverträglichkeit achten wollen, ist der Rise Up übrigens genau der Richtige. Der Kopfhörer ist nämlich nicht nur Retro aufgrund seines Designs, sondern auch aufgrund der verwendeten Materialien. Neben dem Leinen-Stoff besteht der Kopfhörer fast ausschließlich aus Bambusfaser, wiederverwertbarem Aluminium und einem Minimum aus recyceltem Plastik. Die Umweltbilanz ist somit absolut positiv und dazu geht ein Teil des Gewinnes an die 1Love.org Wohltätigkeitsorganisation der Bob Marley Familie.
Wow – schon gekauft! Hab bereits den Stir It Up (Holz).
Recht stabile Konstruktion. Sind wertiger wie die ollen Dre Dinger.
Zum mp3-hören (niedr. Widerst.) hervorragende Kopfhörer
mit angenehm vollem, rundem Sound. Denke, mit 50er Treiber noch
voluminöser.