Luxus oder Kitsch?
Kaum zu glauben, aber bei Ibanez geht die Qualität jenseits der Oberklassen Baureihe „Prestige“ noch ein gutes Stück weiter. Beispiel dafür ist die bei uns in der Redaktion zum Test eingetrudelte Ibanez JCRG13BEM-OA, die in Handarbeit vom Team J-Craft des japanischen Herstellers gefertigt wurde und die Speerspitze von dem repräsentiert, was die japanische Gitarrenbaukunst momentan hergibt.
Dass der Geschmack bei der Gestaltung solch „aufgepimpter“ Instrumenten auch immer eine entscheidende Rolle spielt, dürfte jedem klar sein. Oft genug ging der Schuss schon nach hinten los und auch in unserem heutigen Fall ist die Optik der Ibanez JCRG13BEM-OA schon irgendwie grenzwertig: Entweder man mag sie, oder eben nicht. Was sich allerdings unter der Haube der sündhaft teuren Japanerin versteckt, werden wir im folgenden Test versuchen zu beleuchten.
Facts & Features
Ausgeliefert wird die Luxus-RG in einem entsprechend hochwertigen Case, inklusive einem Echtheitszertifikat und dem Ibanez Multitool Werkzeugknochen für anfallende Einstellarbeiten. Für den Korpus der Ibanez JCRG13BEM-OA wurde Mahagoni verwendet, selbstverständlich handelt es sich um ein einziges Stück Holz, das zudem noch eine sehr kräftige und gleichmäßige Maserung besitzt. Aufgeleimt wurde eine 4 mm starke Decke aus Vogelaugenahorn und auch hier zeigt sich die Perfektion bis in das kleinste Detail, nämlich durch eine gleichmäßige Teilung des Holzes, sodass die Decke exakt „bookmatched“ ist. Etwas, was man selbst in dieser Preisklasse nicht unbedingt alle Tage zu Gesicht bekommt.
Die Farbe unseres Testinstruments bezeichnet der Hersteller als „Orange Amber“, erhältlich ist die Ibanez JCRG13BEM-OA in weiteren vier (deutlich entspannteren) Farben, dann aber mit unterschiedlichen Deckenhölzern und zum Teil auch mit unterschiedlichen Pickup-Konfigurationen.
Mir will nicht in den Kopf, warum ein „Extremer Limited Status“ unter Plus in der Bewertung geführt wird, es gibt genug Musiker, die Funktion, Klang und Understatement als Gesamtpaket attraktiver finden.
Ich würde mich mit diesem Ding ungern als Snob outen und Kitsch oder Luxus scheint mir auch gar nicht die Frage – die Gitarre ist auf jeden Fall Verschwendung und man kann handwerkliches Können auch sicher in einem niedrigeren Preisrahmen so absichern, dass es nicht verlorengeht.
Geile Gitarre ohne Zweifel, aber ja die Menschen brauchen Superlativen um sich zu freuen. Oft hilft einfaches Gitarre spielen üben um einen besseren Sound zu bekommen. Da hilft es wenig, einfach viel Geld zu auszugeben. Lernt erst mal spielen.
Hier geht es aber nicht um das Thema „Üben“ sondern um eine Artikelbeschreibung einer hochwertig hergestellten Gitarre. Das man auf einer billigen oder günstigeren Gitarre auch üben kann ist nun ja wirklich nichts Neues, aber am Thema vorbei ! Hier geht es um ein edles Instrument im Hochpreissegment und hat genauso das Recht vorgestellt zu werden wie jedes andere Instrument, egal zu welchem Preis. Ich bin zwar kein Freund von flachen Hälsen, aber das Instrument sieht toll aus der Artikel ist schön beschrieben, danke dafür !