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Test: IK Multimedia T-RackS

(ID: 3687)

Der EQ arbeitet, wie man es sich wünscht. Besonders für das Vinyl PreMastering sind die Low und High Cuts sowie die Shelfing Filter gut einzusetzen. Leider haben nur zwei EQs einen Güterregler, der nicht wirklich variabel ist. Mir persönlich ist das etwas zu wenig, um genaue Eingriffe zu tätigen. Ist der Mixdown aber schon gut, stellt die geringe Flexibilität gerade für den Anfänger eher einen Vorteil da. So kann man weniger falsch machen. Dazu ein kleiner Tipp am Rande: EQ heißt auf Deutsch Entzerrer! Man sollte also Störfrequenzen rausdrehen oder schwache Frequenzbereiche anheben, dies aber meistens breitbandig. Die Frequenzbänder lassen sich ja im übrigen zudem noch im Limiter gegeneinander justieren.
Der Kompressor liegt hier nicht als Multiband Ausführung vor. Die Parameter sind alle im sinnvollen Bereich zu justieren. Der Glaube, besonders schnelle Regelzeiten wäre ursächlich für den „analogen“ Sound, ist leider ein Irrglaube. Lange Attack und Releasezeiten (z.B. 50ms bzw. 500ms) fördern die Transparenz und schonen die Transienten. Besonders gut gefallen haben mir zwei Regler. Zum einen der Side Chain High Pass Filter: da der Bass Energie reich ist, steuert er den Regelvorgang im besonderen. Das führt zum Pumpen oder verflachen des Basses bei Dance oder Dub Songs, sofern man eine höhere Kompression wünscht. Dieser Regler reduziert den Bass im Steuersignal, ohne natürlich den Bass im zum komprimierenden Signal zu beeinflussen. Zum zweiten ist die Stereobasisverbreiterung Klasse im Sound und in der Anwendung. Das High Pass Filter regelt auch hier, so dass keine unkorrelierten Signale im Bass hinzukommen. Gerade wichtig für das Vinyl PreMastering. Leider fehlt der Stand Alone Version T-Racks24 das Side Chain High Pass Filter.
Der Multiband Limiter ist ebenfalls ein grundsolides Tool und erfüllt alle Erwartungen. Hier kann man flexibel eingreifen, wie ich es mir beim Mastern vorstelle. Nicht jeder Multiband Limiter/Kompressor besitzt pro Band einen Aufholverstärker. Gewöhnungsbedürftig empfand ich die Crossover Frequenzeneinstellung. Da die Flankensteilheit nicht regelbar ist, darf man sich nicht sklavisch an die dargestellten Werte halten. Über die Aufholverstärker kann man sich jedes Band auf Solo stellen und so die Frequenzen festlegen. Für mich haben sich Werte wie 800Hz und 8kHz sehr gut bewährt, obwohl das auf den ersten Blick etwas gewagt erscheint. Der Limiter in T-RackS24 ist jedoch soweit reduziert, dass er kaum richtig angepasst werden kann.
Als letztes eigenes Modul ist der Clipper an der Reihe. Mir dient er als Brickwall Limiter zum Übersteuerungsschutz. Auch bei diesem Modul gibt es gar keinen Grund zur Klage. Wird die Summe stark in das Clipping gefahren, so klingt dieser Clipper genauso schlecht wie jeder andere auch. Aber so was macht man ja auch nicht. Je seltener dieses Modul arbeitet, desto besser hat man in den anderen Modulen die Parameter gewählt.
Sehr sinnvoll finde ich zudem, die Module zur Suite zusammenzufassen. Das reduziert die CPU Last und man hat alles im Blick. T-RackS24 besitzt nur diese Darstellung. In der Mastering Suite kann auch von der voreingestellten Reihenfolge abgewichen werden. Der EQ gehört immer an den Anfang der Bearbeitung, da hier das Signal „gesäubert“ wird. Je weniger Störfrequenzen vorhanden sind, desto unauffälliger läuft der Regelvorgang des Kompressors und des Limiters – selbst bei heftigeren Einstellungen. Dass der Limiter auf den Kompressor folgt und der Clipper auf den Limiter ist ein Quasi-Gesetz. Dennoch kann man auch andere Reihenfolgen einstellen.

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Im Praxistest

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Die Kunst beim Mastering oder Premastering besteht darin, die subjektiv wahrgenommene Lautstärke, genannt Lautheit (gemessen in dB RMS im Gegensatz zu der Lautstärke in dB Peak), so zu erhöhen, dass das Master mit anderen Mastern mithalten kann, ohne dabei den Charakter des MixDowns anzugreifen. Der Mix Down Engineer wird sich bei seiner Arbeit hoffentlich etwas gedacht haben. Im Mastering die Fehler des MixDowns revidieren zu wollen, ist nur ganz eingeschränkt möglich. Und wenn das geschehen soll, wird auf jeden Fall der Grundsound stark verändert.
Zuerst habe ich mich an das PreMastering eines eigenen Club Tracks gemacht. Ziel ist das Medium Vinyl, das besondere Anforderungen stellt. Die Dynamik sollte größer als bei CD Mastern bleiben. Ansonsten ging es nur darum, den Song nach vorne zu holen.

Mein Fazit

Man merkt es dem Test wohl schon an: ich bin zum begeisterten T-Racks User geworden. Die Handhabung ist recht intuitiv, wobei mir die PreSets nicht gefallen. Umso besser, dass das Programm zum Schrauben einlädt. Der Klang ist für poppiges/clubbiges Material gut geeignet. Ob das unbedingt ein analoger Röhrensound ist, möchte ich bezweifeln. Gut klingen tut T-Racks auf jeden Fall!
Einzige Handicaps sind für mich die geringe Flexibilität des EQs und die Parametersprünge in 0,2 bis 0,3db Schritten. Einen genauen Wert einzustellen, ist eine Glückssache. Was ich schmerzlich vermisse, ist ein entsprechendes Metering zwischen jedem Modul und vor allem am Ausgang von T-RackS. Gerade dort müsste ein Peak- und RMS-Meter sein. Manche Anwendung wie Wavelab oder auch die Meteringsoftware zu den RME-I/O-Karten besitzen solche einfachen und in Maßen zuverlässigen Pegelmesser. Dieses Metering ist so wichtig, weil man sonst dazu tendiert viel zu viel an Dynamik und Lebendigkeit der Musik zu entziehen. Ein gutes Mastering wird aber nur z.T. durch die Software bestimmt. Den größeren Teil macht die Erfahrung. Und somit ist T-RackS nicht gleich bedeutend mit dem perfekten Master.

Plus
++++ Side Chain High Pass Filter im Kompressor
+++ Guter Klang
+++ Intuitive Bedienung

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Minus
– Parametereingabe
— Metering
—– Direkter Kontakt/Support

Preis
bei ik multimedia für T-RackS24:€ 329,-
bei ik multimedia für T-RackS PlugIns: € 349,-

Straßenpreise
Für T-RackS24: € 309,-
Für T-RackS PlugIns: € 409,-

Links
zum Hersteller: www.ikmultimedia.com bzw. http://www.t-racks.com
zum deutschen Vertrieb: http://www.bestservice.de/

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