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Test: Image Line Morphine

(ID: 2686)

Effekte

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Um die Sounds noch ein wenig aufzupeppen stehen drei Effekte, ein graphischer 8-Band EQ und ein simpler Overdrive zur Verfügung. Chorus, Delay und Hall sind überaus einfach gestaltet. Es gibt keine verschiedenen Algorithmen oder Konfigurationen und nur wenige Parametern. Die Qualität ist in Ordnung, wenn auch nicht überragend. Im Mix sollte man eher auf Effekt-Plugins zurückgreifen, ihre eigentliche Aufgabe, den Morphine-Klängen mehr Volumen und Kontur zu verleihen erfüllen sie jedoch zufriedenstellend.

 

Presets

Das mit dem „Aufpeppen“ haben die Presetprogrammierer beherzt getan. Fast kein Sound, der nicht von der gesamten FX-Sektion Gebrauch macht. In insgesamt 10 Kategorien tummeln sich ca. 350 Presets. An Platz 1 steht zugleich die überzeugendste Abteilung: Pads & Atmos. Hier zeigt Morphine sich von seiner stärksten Seite. Sich langsam, aber stetig entwickelnde Klanggebilde liegen additiven Synths von Hause aus. Oft erinnern die Sounds an Wavestation, SY99 oder D50. Für Ambient, Chillout, D&B und Artverwandtes findet sich hier eine gute Portion Futter.

In den restlichen Kategorien wie Strings, Lead, Brass, Synths, Keyboard sieht es nicht ganz so rosig aus. Nehmen wir z.B. Keyboards, hier werden Piano-ähnliche Klänge und andere Tasteninstrumente imitiert. Das gelingt in Teilbereichen zwar halbwegs brauchbar, aber setzt man einen additiven Synth dafür ein? Ebenso Analogimitate, da nehme ich doch lieber gleich ein entsprechendes Plugin. Offensichtlich haben hier die Presetprogrammierer mehr von der Resynthese Gebrauch gemacht als selbst konstruierte Sounds erzeugt. Die eigentliche Stärke, nämlich phantasievolle Digitalsounds im Stile der frühen 90er, bietet die Library zu wenig.

 

Die Spektren jedes Breakpoints lassen sich mit den üblichen Copy/Paste-Funktioen separat verwalten.

Die Spektren jedes Breakpoints lassen sich mit den üblichen Copy/Paste-Funktioen separat verwalten.

 

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Fazit

Morphine ist beileibe kein schlechter Synthesizer und hat doch keinen allzu einfach Stand. Positiv hervorzuheben sind erst einmal der gute Grundklang und die flexiblen und dabei doch gut beherrschbaren Möglichkeiten der additiven Synthese. Damit lässt sich viel anstellen, doch warum hat man auf ein Filter verzichtet? Andere Additiv-Synths zeigen, dass ein (Multimode)-Filter absolut sinnvoll sein kann, auch wenn man die Klangverläufe eigentlich über die Spektrenabfolge erzielt. Weniger gefallen haben mir die Ergebnisse der Resynthese. Hier bleibt einfach zu oft Substanz der analysierten Samples auf der Strecke. Das kann der preiswertere Vertigo von discoDSP, der obendrein auch noch über zwei gute Multimode-Filter verfügt, einfach besser. Geht es hauptsächlich um dieses Feature, fällt die Entscheidung nicht schwer. Morphine bietet aber mit seinen vier unabhängigen Generatoren, Vector-Animation und Multistage-Hüllkurven mehr Freiheit, da hinkt wiederum Vertigo hinterher. Strukturell gesehen (vier Parts, Vector) ist der etwas günstigere Cameleon5000 viel dichter dran, der zwar bei der Resynthese und Editierbarkeit schwächer ist, aber neben einem Filter (Effekt) auch eine viel umfangreiche Presetlibrary bietet. Die teureren und anders konzipierten Plugins Cube2 und Spectra lassen wir mal jetzt außen vor.

Wo bleibt da Platz für Morphine? In erster Linie bei Soundbastlern, die gern in die additiven Tiefen hinabsteigen und Resynthese nur als Ausgangspunkt für eigene Kreationen anstatt zur naturgetreuen Wiedergabe nutzen wollen. Dann steht einem mit Morphine eine hübsche, digitale Welt offen, mit deren Erkundung man eine gute Weile Spaß haben kann.

 

Preis: 159,- $ (online)

 

Systemvoraussetzungen

WinXP/Vista – Mac OS 10.4

VST bzw. AU-Host (Standalone-Version inkl.)

CPU ab 2 GHz (PIII-compatible) bzw. Mac G4 (Altivec-support)

512 MB RAM, 130 MB free HD-Space

(getestet unter WinXP Cubase / Minihost)

 

Plus

+ umfassende additive Synthese

+ beliebig lange Spektrenabfolge

+ frei definierbare, separate Keyzones

+ loopbare Multistage Hüllkurven

+ relativ niedrige CPU-Beanspruchung

+ übersichtliche Bedienung

+ guter Grundklang

 

Minus

– Resynthese kann nicht immer überzeugen

– keine separaten LFOs

– kein Filter

– kein Fine-/Tune pro Generator (nur via Breakpoint/Spectrum)

– Library zeigt kaum die Stärken des Synths

 

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    „Budget-Sequenzer Fruity Loops“

    $299 bzw. $399 als „Budget“ zu bezeichnen finde ich etwas daneben. Abgesehen davon heißt das Hauptprodukt schon lange nicht mehr Fruity Loops.

    Trotzdem bleibt anzumerken, daß der Testbericht meiner Meinung nach das Plugin sehr gut umreißt. Vorallem weil auch die Nachteile beschrieben werden.

    • Avatar
      AMAZONA Archiv

      Naja, für 199$ bekommt man FL Pro – XXL enthält nur ein paar zusätzliche Synths – inklusive lifetime free upgrade, Neukunden erhalten zusätzlich 10% Rabatt (z.B. Link auf rekkerd.org). Das ist schon Budget.

      Hab mir beim Yardsale Morphine zugelegt, kann der Kritik größtenteils zustimmen: Die Resynthese ist eher schwach, liegt vielleicht mit daran, dass Morphine blos 128 Oszillatoren hat. Durch Breakpoints und Morphing eignet sich der Synth ganz gut zum Basteln von Pads, wie auch Cameleon. Der Grundklang ist natürlich eher kalt, lässt sich aber mit ein paar Effekten etwas aufpeppen.

    • Avatar
      AMAZONA Archiv

      FL Studio fängt schon bei 49$ (ca 30eurp) an und nicht bei 299$ bzw.399$… Solche fehl informationen find ich schon krass und zeigt wieder wieviel ahnung hier manche leute haben… hauptsache senf dazu…

      • Profilbild
        BurKey

        Naja gut. Viel Ahnung hast du aber auch nicht. Dann könnte man ja auch Cubase als „Budget“ bezeichnen, denn mit der Einstiegsversion Lite ist man sogar mit noch weniger dabei.

    • Profilbild
      der jim RED

      Hi – wie felix-be unten schon erwähnte gibt es ja auch sehr günstige Versionen von FL-Studio, die für viele User der Einstieg ins Computermusizieren sind. „Budget“ ist da überhaupt nicht abwertend gemeint.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Der Link zur Website stimmt nicht. Da hat sich ein .de eingeschlichen wo ein .com sein sollte.

    • Profilbild
      der jim RED

      Ups, normalerweise prüfe ich die Links, aber da ist mir was durchgerutscht. Danke für den Hinweis.

  3. Avatar
    AMAZONA Archiv

    der jim:
    Ich will Fl-studio ja nicht verteidigen (verwende es ja nicht mal…), sondern es stieß mir nur das „Budget“ ein wenig auf. Schwamm drüber. Hab ich dich halt falsch verstanden. :-).

    felix-be:

    „Solche fehl informationen find ich schon krass und zeigt wieder wieviel ahnung hier manche leute haben… hauptsache senf dazu…“

    Das was ich verbreitet habe ist weder eine „fehl information“ (!sic) noch zeigt das was von „ahnung haben“.
    Eine verkrüppelte Version eines Programmes als Ausgangspunkt herzunehmen ist nicht gerade klug. Das wäre, als würde ich behaupten, Ableton Live kost ja nix, weils als (verkrüppelte, abgespeckte) Version ja auch bei manchen Bundles dabei ist.

    Husch ins Körbchen ;-)

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