Koaxialer und anschlussfreudiger Stagemonitor in besonders kompakter Ausführung
Der Postbote war dieses Mal gut gelaunt, denn im kompakten Paket befindet sich der neue aktive Kompaktmonitor IMG Stageline Flat-M8 mit einem Nettogewicht von nur 7,3 kg. Die IMG Stageline Flat Serie aus dem Hause Monacor ist auf jeden Fall bemerkenswert und zu Recht sehr erfolgreich, denn sie erfüllt die wichtigsten Kriterien, die speziell für Musiker im Bereich „Personal Monitor“ oder „immer dabei“ zählen. Neu in der Familie der Flat Serie ist neben den kleineren Modellen Flat-M100 und Flat-M200 das neue Modell Stageline Flat-M8, das wir heute genauer unter die Lupe nehmen.
Inhaltsverzeichnis
- Warum es gut ist, einen Personal-Monitor wie den IMG Stageline Flat-M8 zu haben
- Wie sieht ein idealer Personal Monitor aus?
- Unterschiede zwischen den einzelnen IMG Stageline Flat Lautsprechermodellen
- Äußerer Aufbau des IMG Stageline Flat-M8
- Anschluss- und Bedienfelder des IMG Stageline Flat-M8
- Innere Werte
- Die Testroutine
- Flat-M8 der Praxis
- Der Klang
- Einsatzbereiche des IMG Stageline Flat-M8
Warum es gut ist, einen Personal-Monitor wie den IMG Stageline Flat-M8 zu haben
Die üblichen Probleme, die man als Musiker, vor allem als Session-Musiker so kennt, sind die unterschiedlichen Bedingungen, die man auf den Bühnen dieser Welt vorfindet. Mal hat man perfektes Monitoring, dann wieder stehen für fünf Musiker nur drei Monitore zur Verfügung und der nächste ist vier Meter von euch entfernt. Das führt natürlich dazu, dass ihr euch nur schlecht oder gar nicht hören könnt. Die Lösung lautet: Personal Monitoring. Das heißt, ihr habt einen eigenen Monitor dabei und könnt damit beispielsweise euer Gesangsmikrofon und ein Instrument gleichzeitig anschließen und so euren persönlichen Sound direkt und nah bei euch produzieren.
Dass ihr keinen Riesenlautsprecher mit der Schubkarre auf die Bühne fahren möchtet, ist klar. Deswegen sollte der Lautsprecher kompakt und flexibel sein. Im Folgenden findet ihr eine Aufstellung der Eigenschaften, die ein flexibler „immer dabei“ Monitorlautsprecher haben sollte.
Wie sieht ein idealer Personal Monitor aus?
- kompakt, klein und leicht – das heißt, der Lautsprecher ist leicht transportabel und passt in jede noch so kleine Ecke
- laut und guter Sound
- robust und gut verarbeitet
- optimale Schutzschaltungen = am besten nicht überlastbar, verzeiht Fehlbedienung
- flexible Anschlüsse
- leicht bedienbar
Unterschiede zwischen den einzelnen IMG Stageline Flat Lautsprechermodellen
Die beiden bisherigen Flat Modelle sind ultrakompakt und verfügen über zwei universelle Eingänge, eine “Klangwaage“ und einen Summenausgang. Die Lautsprecherbestückung besteht aus hochwertigen 10 cm Faital Breitband-Lautsprechern, beim kleinen Modell Flat-M100 sind das zwei Stück, beim Flat-M200 vier Stück.
Der IMG Stageline Flat-M8 geht hier etwas andere Wege. Er ist etwas größer bei immer noch sehr kompakten Maßen und Gewicht, verfügt über eine höhere Anzahl an Anschlüssen und einen 8“ Koaxiallautsprecher mit einem konzentrisch angeordneten Hochtonhorn, mehr Leistung und eine erweiterte Klangregelung. Was das in der Praxis bringt, beleuchten wir in der Produktvorstellung.
Äußerer Aufbau des IMG Stageline Flat-M8
Der Speaker kommt im typischen Wedge-Format serientreu in einem schwarzen, robusten Multiplexgehäuse mit strapazierfähiger Oberfläche daher, wobei alle Bedienelemente versenkt eingebaut sind und der Lautsprecher durch ein robustes Streckgitter mit hinterlegtem Feinstaub Schutz geschützt wird. Maße: (B x H x T): 375 x 185 x 330 mm, Gewicht: 7,3 kg.
Der Flat-M8 verfügt über einen seitliche Griffausschnitt, der ein ergonomisches Tragen ermöglicht. Bei der Aufstellung als Bodenmonitor sind vier robuste Kunststofffüße am Boden montiert. Für die Montage auf einem Stativ, an einer Traverse oder einem Wandhalter ist auf der schmalen Längsseite eine M-10 Gewindebuchse eingebaut. Für alle diese Anwendungsfälle gibt es die passenden Adapter im Fachhandel.
Anschluss- und Bedienfelder des IMG Stageline Flat-M8
Der Lautsprecher verfügt über zwei Anschlussfelder: eins, das dem Bediener zugewandt ist und über die Elemente verfügt, die am häufigsten genutzt werden.
Signaleingänge und Bedienfeld der Vorderseite: Aux-Eingang (als Stereo-Cinch oder Klinke) mit zugehörigem Pegelpoti. Mic-/Line-Eingang als kombinierte XLR/Klinkenbuchse mit Pegelpoti und korrespondierender Clip-LED. Zusätzlich gibt es hier eine globale 3-Band-Klangregelung mit festen Frequenzen und ein Poti für die Gesamtlautstärke. Vier LEDs informieren über den aktuellen Status wie „Power on“, „Signal“, „Limitereinsatz“ und „Protect“, wenn eine der Schutzschaltungen anspricht.
Das hintere Anschlussfeld bietet neben dem Kaltgerätekabel-Anschluss zur Stromversorgung die zugehörigen Powerwippe und als Besonderheit einen schaltbaren Auto-Power-off-Modus. Dieser versetzt den Lautsprecher in den Standby, wenn längere Zeit kein Signal anliegt. Eine kleine, aber feine Idee , gerade in Zeiten achtsamer Energienutzung. Ansonsten befindet sich hier noch ein Line-Anschluss, wieder auf einer kombinierten XLR/6,35 mm Klinkenbuchse mit einem Link-out als XLR/m.
Innere Werte
Basis des Monitors ist ein 20 cm Koaxiallautsprecher mit leichter, schnell ansprechender Membran, in dessen Mitte ein echtes kleines Hochtonhorn arbeitet und die Höhen ab ca. 3000 Hz sauber gerichtet und kontrolliert abstrahlt und zwar in einem Bereich von 70 x 50° (horizontal x vertikal). So kann man sich vor dem Monitor gut hin und her bewegen, ohne gleich den Sweet-Spot, also die ideale Hörzone, zu verlassen.
Angetrieben wird das Chassis von einer Class-D-Endstufe, die dank 300 W Spitzenleistung beachtliche Pegel bis in die 120 dB/m Region erzeugen kann. Damit ist auch auf lauten Bühnen eine gute Kontrolle gegeben, erst recht, wenn man den Lautsprecher nah bei sich positioniert.
Dank moderner Schutzsysteme und Limiter dürfte der FLAT-M8 auch Lautstärken im Grenzlastbereich ohne Schäden überstehen. Zudem läuft das System komplett lüfterlos, die Kühlung erfolgt über das Metall der Bedienfelder. Somit stören keine lauten Lüfter, auch entfällt eine regelmäßige Innenreinigung, da innen keine Luftzirkulation stattfindet. Der Frequenzgang des IMG Stageline Flat-M8 ist mit 70-21.000 Hz angegeben. Damit ist klar, dass die tonalen Prioritäten nicht in der Tiefbasswiedergabe zu suchen sind. Das wäre auch eher unsinnig bei der angestrebten Funktion des IMG Stageline Flat-M8 als Tool für eine deutliche Orientierung auf der Bühne. Da hat man lieber einen sauberen Grund- und Hochtonbereich, das verschafft gute Hörbarkeit auf der Bühne.
Die Testroutine
Die einzelnen Schritte meiner Testprozedur bei Lautsprechern sehen meist so aus:
- Haptik, äußere Verarbeitung und Positionierungsmöglichkeiten checken.
- Qualitätscheck Inside: Ein Blick ins Innere zeigt, ob die eingesetzten Komponenten gut verarbeitet und dimensioniert sind.
- Anschalten und auf Nebengeräusche achten. Dabei werden die Bedienelemente auch immer in Maximalstellung gedreht. Beliebte Schwachstellen hier:
-Netzteilbrummen
-zu lautes Grundrauschen
-schlechte Vorverstärker, die sich bei Pegelerhöhungen mit verstärktem Rauschen bemerkbar machen
-Sirren und ähnliche Störkomponenten, die meist auf schlecht entstörte oder designte Digitalkomponenten zurück zu führen sind - Testen der Wiedergabequalität mit unterschiedlichen Musikstücken und Signalen mit besonderen Ohrenmerk auf:
-den Frequenzumfang und der Klangneutralität/-Homogenität
-die dynamischen Fähigkeiten
-Sauberkeit des Klanges (Klirrfaktor) - Abstrahlverhalten (bestimmt die nutzbare Hörfläche)
Neben Musikstücken ( The race-Yello / I will remember-Toto / Ein Straussfest-Cincinnati Pops Orchestra, Erich Kunzel / Let it go-Clair Marlo u.v.m) wird grundsätzlich Sprachwiedergabe getestet, sowohl als Konserve und mit dem bekannten Standardmikrofon Shure SM58.
Dabei werden die Testkandidaten bis an ihre Leistungsgrenze belastet. Hier merkt man, ob und wie sich die Audioqualität ändert, ob die Limiter musikalisch arbeiten oder das Signal verstümmeln.
Als Basismessung darf auch eine Protokollierung des Amplitudenfrequenzganges nicht fehlen. Dazu stehen mir verschiedene Messgeräte zur Verfügung. Meist arbeite ich mit dem NTI-XL2 Analyzer. Das geht schnell und korreliert ganz gut mit der praktischen Wahrnehmung.
Flat-M8 der Praxis
Die Verarbeitung des Monitors ist sowohl außen als auch innen sorgfältig ausgeführt, hier gibt es nichts zu meckern.
Positionierungsmöglichkeiten: Für die Funktion als Bodenmonitor gibt es zwei Schrägwinkel, einen für Nahfeldmonitoring, wenn man also sehr nah am Speaker steht. Der andere Winkel ist dafür gedacht, wenn man etwas weiter weg steht. Allerdings ist die Stellfläche hier etwas klein, was aber in der Praxis nur selten stören dürfte. Ansonsten lässt sich der Lautsprecher auch senkrecht auf der Seitenfläche positionieren oder auch durch das eingebaute M-10 Gewinde an einer Truss, einem Wandhalter oder auf einem Stativ befestigen. Also auch hier hohe Flexibilität. Ebenfalls hat man in allen Varianten guten Zugriff auf die Bedienelemente.
Die Eigengeräusche des IMG Stageline Flat-M8 sind nicht der Rede wert. Im Arbeitsbereich ist der Lautsprecher sehr ruhig, man muss das Ohr schon sehr nahe an den Hochtöner bringen, um zu hören, dass er eingeschaltet ist.
Der Klang
Der Lautsprecher klingt angenehm durchsichtig und voll, ohne scharfe Tendenzen in den oberen Mitten oder Höhen zu erzeugen. Im Bereich echter Bässe ist nicht viel zu erwarten, das sieht man schon im Frequenzschrieb; allerdings schließt der Speaker mit einem schönen Grundtonbereich nach unten ab. Das gilt im Besonderen für die Bodenaufstellung, denn hier werden die tiefen Frequenzen ja durch die Flächenkopplung verstärkt. Die Klangregelung arbeitet breitbandig und dient eher der geschmacklichen Klangformung als der Feedback-Bekämpfung.
Im Zusammenspiel mit dem Shure SM58 macht der Monitor eine gute Figur und produziert einen Sound mit guter Durchsetzungsfähigkeit. Die erreichbare Lautstärke ist recht hoch, bevor sich erste Feedback-Tendenzen bemerkbar machen. Einen kleinen Trick, den die Entwickler angewendet haben, sieht man im Frequenzschrieb: Hier ist eine kleine Senke zwischen ca. 2-4 kHz eingebaut. Das vermindert nicht nur die Feedback-Anfälligkeit in diesem Bereich, sondern verhindert ebenfalls, dass der Klang bei höheren Lautstärken als grell empfunden wird.
Sehr gut macht sich das gleichmäßige Abstrahlverhalten durch den koaxialen Aufbau und das eingebaute Hochtonhorn des IMG Stageline Flat-M8 bemerkbar. Im gesamten Bereich von ca. +/-40° kann man sich nach rechts und links bewegen, ohne dass sich der Sound merklich ändert.
Das ist bei den kleineren IMG Flat Modellen, bedingt durch die Bestückung mit Breitbandlautsprechern, nicht ganz so ausgeprägt.
Einsatzbereiche des IMG Stageline Flat-M8
- Personal-Monitor bei Proben und Gigs: Entweder als Bodenmonitor, Sidefill oder Nearfill.
- Universallautsprecher für kleine Bühnen und Audiences: Beispielsweise Schulen oder ähnliche Einrichtungen haben hier ein mobiles System, das auch von Laien bedient werden kann.
- Kleine Fullrange-PA oder Drumfill mit Basserweiterung: Zusammen mit einem aktiven Bass (am besten mit Hochpassausgang für Topteile) hat man zusammen mit dem IMG Stageline Flat-M8 eine Anlage für kleine Clubs oder Partys.
- Sonderanwendungen: Shoutbox, Nahbereichserweiterung für größere Systeme, Regiemonitor und tontechnische Überwachung.
Als Zubehör bietet IMG Stageline eine IMG Stageline Flat-M8 Bag an. Hier können neben dem Lautsprecher auch noch Zubehör und Kabel transportiert werden.
Ich suche für unsere Sängerin einen Monitor. Soulband von recht laut bis zu klavierbegleiteten Balladen. Welchen der drei IMG flates würdest Du empfehlen. Den M100, genial klein, könnte man ja auch am Mikrofonstativ höher platzieren, sieht aber vielleicht auch nicht wirklich elegant aus? Recht der M200 wenn er auf dem Boden steht oder besser gleich der M8?
Beste Grüße
@gutomi Der M-100 ist schon klasse wg. Transportabilität. Der Sound ist Ok, wenn die Ansprüche nicht megahoch sind. Damit könnte es gut klappen, wenn:
1) Der Gesamtsound auf der Bühne nicht zu laut ist.
2) Die Sängerin keinen zu großen Bewegungsradius braucht (wg. Hochtonbündelung)
Wenn der M-100 nicht passt. dann wäre der M-200 nur lauter und würde etwas voller klingen.
Der M-8 hat halt ein Hochtonhorn. Damit ist der Präsenzbereich etwas definierter und breiter.
Mein persönlicher Tipp: Versuch erst mal den M-100, wie weit du dami kommst. Ich hab hier noch noch einen schönen Test dazu: https://www.stageaid.de/wie-ihr-ab-sofort-stressfrei-euren-buehnensound-selbst-bestimmt-der-praxitest-img-stageline-flat-m100/
@Jörg Kirsch StageAID Danke 👍🍀😎