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Test: the box pro Mon A12 Bühnenmonitor

Leistungsstarker aktiver Monitor für wenig Geld

25. Juni 2020
Test: the box pro Mon A12 Bühnenmonitor Test: the box pro Mon A12 Bühnenmonitorv Test: the box pro Mon A12 Bühnenmonitor

Alles Gute kommt von unten? Aktiver the box pro Mon A12 Bühnenmonitor mit Reserven

Gutes Bühnenmonitoring ist der Qualitätsgarant für gute Konzerte. Je komplexer und lauter das Bühnenarrangement ist, desto wichtiger ist es, dass du als Musiker das Geschehen auf der Bühne gut hörst. Grundsätzlich hast du als Musiker ja die Möglichkeit, dich über Personal Monitoring via In-Ear zu versorgen oder dir auf konventionelle Art die Informationen über geeignete Lautsprecher zuzuspielen.

Aus einer großen Reihe an möglichen Kandidaten steht heute der Bühnenmonitor the box pro Mon A12 bei mir zum Test. Ein Lautsprecher, der durch seine Fülle an Eigenschaften als Wedge (Bodenmonitor) prädestiniert ist. Bevor wir den Lautsprecher jedoch auf seine Bühnentauglichkeit testen, möchte ich mit dir zusammen einen kleinen allgemeinen Exkurs zum Thema Bühnenmonitoring unternehmen.

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Aktueller Stand Bühnenmonitoring

Neben visueller Kommunikation sind gute akustische Informationen die wichtigste Voraussetzung, um Orientierung für dich und seine Mitmusiker zu schaffen. Schlechte Orientierung heißt: mühsame, schlechte Performance und Blindflug.

Gute Orientierung heißt: hohe Interaktivität, freies Spielen, gute Performance. Um es auf den Punkt zu bringen: Gutes Monitoring ist ein Katalysator für deine Kreativität.

  • bessere Konzentration, freies Spielen,
  • hohe Dichte an Nutzinformation
  • gutes Zusammenspiel wird gefördert
  • bessere Performance, auch in Richtung Publikum

Schlechtes Monitoring hingegen bremst die gute Performance. Die Konsequenzen sind:

  • Ermüdung und Konzentrationsprobleme
  • Unsicherheit bei Einsätzen und der Gesamtorientierung
  • weniger Vergnügen
  • oft schlechter Bühnen- und FOH-Sound (schlechter Klang, zu laut)
  • schlechtere Performance für das Publikum

Damit ist klar, je besser das Monitoring und damit die musikalische Orientierung sind, desto leichter fällt dir deine Performance und das Zusammenspiel mit deinen Mitmusikern.

Drei gängige Möglichkeiten des Monitorings

  1. In-Ear Monitoring. Das direkte Hören über entsprechend angesteuerte Ohrhörer ist eine wunderbare Möglichkeit, sein Gehör zu schonen und gleichzeitig sehr präzise seine musikalischen Wunschinformationen zusammenzustellen. Nebenbei sorgt diese Art des Monitorings für leisere Bühnen und einen besseren Sound für die PA.
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  3. Das liegt daran, dass die einzelnen Mikrofone weniger störenden Allgemeinschall von der Bühne aufnehmen, der durch laute Monitore oder Instrumentalverstärker verursacht wird (Fachbegriffe: „Bleed-in“ oder auch „Übersprechen“).
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  5. In-Ear Systeme, zumindest die Hörer, werden meist vom Künstler selber mitgebracht. Dafür sprechen neben der individuellen Anpassung und Gewöhnung auch hygienische Aspekte. Google Tipp: Cerumen.
  1. Lautsprecher übernehmen die Versorgung auf der Bühne. Entweder werden sie als Bodenmonitore (auch bei vielen Gitarristen geschätzt als Fußstütze für ausufernde Gitarrensoli) eingesetzt und übernehmen so die individuelle Beschallung für ein oder zwei Musiker im direkten Umfeld.
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  3. Oder sie werden als „Sidefill“ eingesetzt und übertragen hier eher den Gesamtsound quer über die Bühne. Gegenüber In-Ear Systemen haben Lautsprecher wie z. B. der the box pro Mon A12 natürlich mehr „Körperlichkeit“ in der Übertragung und sind in den meisten Clubs und Hallen als Standard verfügbar.
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  5. Bühnenmonitore müssen präzise eingestellt werden, ansonsten verschlechtern sie sowohl den Bühnen- als auch den PA-Sound und neigen bei hoher Lautstärke auch zu unangenehmen Feedback-Störungen.
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  7. Zu guter Letzt sollte das Abstrahlverhalten zur gewünschten „Soundabdeckung“ passen, denn es soll ausschließlich ein gewünschter Bühnensektor beschallt werden, nicht aber die anderen Bereiche. Auch das sorgt für mehr definierte Information auf der Bühne. Das setzt voraus, dass vor dem Auftritt geklärt werden muss, wer aus welchem Lautsprecher was hören möchte. Daraus ergibt sich automatisch die Anzahl der unterschiedlichen Mischungen und ebenfalls die benötigte Zahl an Lautsprechern.
  1. Gemischtes Monitoring, In-Ear plus Lautsprecher. Auch diese kombinierte Variante wird oft praktiziert. Drummer z. B. arbeiten gerne mit In-Ear Systemen (Gehörschonung) und lassen sich parallel dazu einen Sub ans Drum-Set stellen, um die Bassdrum auch körperlich zu spüren.
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  3. Viele Sänger arbeiten auch gerne mit beiden Systemen parallel, oft aus reinen „Wohlfühlgründen“.

Hinweis der Redaktion: In unserem Magazin haben wir bereits einen praxisgerechten Vergleich zwischen In-Ear Monitoring und Bühnenmonitoring veröffentlicht. Den Link findet ihr hier und am Ende des Artikels.

Anforderungsprofil für Bühnenmonitore

Kleinbühnen und leise Performance: Hier reichen oft kleine Lautsprecher mit geringer Endlautstärke aus. Exzellenter Klang ist hier außer bei hochwertigen akustischen Darbietungen nur in wenigen Fällen produktionsentscheidend.

Bühnen für Rock- und Popmusik: Abgesehen von einem bühnentauglichen Design und einer guten mechanischen Ausführung sind es technische Eigenschaften, die einen Lautsprecher für den Bühneneinsatz qualifizieren:

  • Unverzerrte hohe Maximallautstärke – diese Anforderung stellt sich wächst mit gewünschter Lautstärke – denn laute Metal-Bühnen erfordern schon mal nutzbare Spitzenpegel von deutlich über 120 dB.
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  • Frequenzumfang mit hoher Linearität: Damit alle gewünschten Frequenzen wiedergegeben werden, solltest du dir überlegen, wie wichtig beispielsweise Bassdrum und ähnliche tieffrequente Instrumente für dich sind. Dann sollte der Basislautsprecher deines Monitors bei 15 Inch oder 2×12 Inch Fläche liegen.
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  • Für die Übertragung bassarmer Instrumente reichen auch 8-12 Inch Lautsprecher aus. Eine insgesamt lineare Wiedergabe sorgt für eine authentische Signalreproduktion. Dabei ist es immer von Vorteil, einen guten Hochtonbereich ab ca. 1,5 kHz zu haben, da hier die vorhandenen Obertonreihen wichtige Informationen übertragen.
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  • Gute 1 Inch bis 2 Inch Hochtontreiber mit einer entsprechenden Schallführung, z. B. über ein Horn, bestimmen maßgeblich die Gesamtqualität des Monitors.
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  • Definiertes Abstrahlverhalten über einen möglichst breiten Frequenzbereich sorgt dafür, dass du exakt die gewünschte Fläche mit einem gleichmäßigen Klangbild beschallst.
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  • Gutes Auflösungsvermögen ist wichtig, um auch bei dichten, komplexen Klängen das gewünschte Signal ohne große Anstrengung herauszuhören. Extrem hohe Anforderungen muss ein Monitor erfüllen, der analytisch ein ganzes Orchester überträgt.
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  • Ein einfacher Rock-Monitor muss beispielsweise oft lediglich eine Stimme und etwas Gitarre übertragen und kann somit auch „einfacher gestrickt“ sein.
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  • Feedback-Freiheit ist das A und O bei höheren Lautstärken auf der Bühne. Dazu sind sauberes, verzerrungsfreies Ein- und Ausschwingverhalten des Lautsprechersystems, gute Linearität und gleichmäßiges Abstrahlverhalten elementar wichtig. Dann ist es auch möglich, das System mittels Equalizer noch präziser an die eigenen Bedürfnisse anzupassen

Das Äußere

Wie gewohnt erreichte mich ein gut verpackter großformatiger Karton mit der typischen Thomann Banderole. Inhalt ist der avisierte the box pro Mon A12 nebst Netzkabel und Bedienungsanleitung. Soweit alles ok.

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Test: the box pro Mon A12 Bühnenmonitor Test: the box pro Mon A12 Bühnenmonitor Test: the box pro Mon A12 Bühnenmonitor

the box pro Mon A12

Der Monitor the box pro Mon A12 ist vorrangig als koaxialer 12 Inch Bodenmonitor konzipiert, leicht zu erkennen an der flachen Bauweise. Praktischerweise verfügt der Lautsprecher auch schon über eingebaute Verstärker. So muss lediglich noch das gewünschte Signal und Strom angeschlossen werden.

Die Gehäusemasse sind mit 510 x 340 x 500 mm angegeben, das Gewicht beträgt 15 kg. Somit gehört the box pro Mon A12 sowohl gewichts- als auch volumenmäßig in das „tragbare“ Mittelfeld.

Technischer Standard: Das Gehäuse

Es besteht aus schwarz lackiertem Multiplex. Die Front ist mit einem stabilen trittfesten Lochgitter überzogen. Dieses verträgt auch – selbst getestet- den beim Solo obligatorisch abgestützten Fuß eines Gitarristen.

Das Gitter ist leider nicht mit Schaumstoff hinterlegt, dieser könnte gegebenenfalls die Einwirkungen von Staub oder des ein oder anderen Flugbieres, wie es schon mal in Clubs vorkommt, mindern. Macht nichts, das kann man auch selbst nachrüsten.

Eine Kratzprobe am Lack des derzeitigen Modells hinterlässt kaum Schäden.

Der the box pro Mon A12 verfügt beidseitig über zwei großzügig ausgeführte Griffe, die einerseits das Tragen sehr vereinfachen, andererseits eine gut geschützte Vertiefung für die vorhandenen Anschlüsse und das Elektronikmodul bieten. Dieses befindet sich in einer der beiden Griffmulden. In der zweiten Griffmulde ist ein 36 mm Hochständerflansch eingelassen, dieser dient zur senkrechten Positionierung des Speakers auf einer Distanzstange oder einem Lautsprecherstativ.

Aufgrund des Designs bieten sich bis jetzt also die beiden Optionen Boden oder Stange an. Die Bodenpositionierung bietet zwei Möglichkeiten.

  1. Aufstellung im Winkel von ca. 60° ergibt bei the box pro Mon A12 eine typische Anwendung als Nahbereichsmonitor. Der Künstler steht also relativ nah am Monitor. In dieser Stellung steht der Monitor auch sehr stabil auf seinen vier unten angebrachten Gummifüßen, die für ausreichende Rutschfestigkeit sorgen.
  1. Zur Not ist auch eine Aufstellung im Winkel von ca. 30° möglich. Diese sorgt für eine Fernfeldbeschallung. Allerdings verfügt der Lautsprecher in dieser Position über sehr wenig Standfläche und steht nicht sehr sicher.

Die Positionierung auf dem Hochständerflansch gestaltet sich etwas eigenartig, da sich jetzt sämtliche Anschlusskabel und die Bedienungselemente oben auf der Box befinden.

the box pro Mon A12 Bühnenmonitor: Elektronik und Lautsprecher

Diese Monitorbox verfügt gleich über zwei Besonderheiten, die dir dein Leben als Musiker erleichtern.

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Der innere Aufbau – the box pro Mon A12. Foto: Engelmann

Die Lautsprecherbestückung besteht aus einem 12“/1,35“ Koaxiallautsprecher. Bei dieser Bauweise ist ein eigenständiger Hochtöner mittig im Basslautsprecher eingebaut. Das spart Platz und die Lautsprecherfront wird kleiner. Auch soundmäßig bietet dieses Konzept konstruktionsbedingte Vorteile. Der Lautsprecher verhält sich wie eine einzige Schallquelle und klingt so in verschiedenen Winkeln homogener als ein vergleichbarer Speaker mit getrenntem Chassis.

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the box pro Mon A12 – Koaxialaufbau. Foto: Engelmann

Die Lautsprecherqualität entspricht einem vernünftigen Standard, hier sind bewährte Industriechassis fernöstlicher Fertigung verbaut. Auffällig ist der relativ kleine Hochtontreiber. Das lässt schon im Vorfeld auf eine sehr hohe Trennfrequenz schließen, ich schätze, dass der 12“ Speaker bis deutlich über 2000 Hz arbeiten wird und werde das noch genauer untersuchen.

Würde man hier einen größeren Treiber mit tieferer Trennung und entsprechend konstruierter Schallführung einbauen, würde sich der Preis des Lautsprecherchassis mindestens verdoppeln und es wäre Essig mit dem schönen Budget-Preis. Ich bin gespannt auf den Höreindruck.

Die komplette Verstärkerelektronik ist beim the box pro Mon A12  direkt mit an Bord. Du brauchst keinen getrennten Amp mit dir rumzuschleppen. Dabei ist die Elektronik genau auf die Lautsprecher abgestimmt. Jeder Speaker hat seinen eigenen Verstärker, das sind 300 Watt für den 12 Inch Lautsprecher und 50 Watt für den Hochtöner. Zusätzlich hat jeder Speaker einen eigenen Limiter als Überlastschutz.

Die Verstärkerschaltung ist in gewichtsparender Class-D Technik aufgebaut. Auch hier ist bewährte Bauteil- und Fertigungsqualität erkennbar. Service ist ohne weiteres für jeden versierten Techniker möglich. Die gesamte Schaltung ist konvektionsgekühlt, läuft also ohne störenden Lüfter. Hier sei schon vorweggenommen, dass die Elektronik bei mir im Hochlastbetrieb zwar mehr als handwarm wurde, allerdings ohne dabei in gefährliche Temperaturbereiche abzudriften.

the box pro Mon A12 Bühnenmonitor: Anschlüsse und Bedienung

Das Bedienfeld ist einfach und logisch aufgebaut. Als Eingang steht eine sogenannte Combobuchse mit zusätzlicher XLR/m Armatur zum Weiterschleifen zur Verfügung. Hier kannst du dein Line-Pegel-Signal wahlweise per XLR- oder Klinkenstecker anliefern. Eine präzise Anpassung erfolgt der den daneben liegenden Level-Regler. Dieser regelt das Signal in Linksstellung vollständig auf Null. Korrespondierend zur abgegebenen Leistung signalisieren zwei LEDs „Signal Present“ oder „Limit“, wenn der the box pro Mon A12 oberhalb seiner Leistungsgrenzen betrieben wird.

Ein Mon-FOH-Umschalter soll Voreinstellungen für die jeweilige Anwendung bereitstellen. Was es damit auf sich hat, sehen wir im Praxistest. Ein Groundlift-Taster trennt im Falle von Brummstörungen die Signalmasse vom Erdanschluss.

Netzversorgung: Hier steht eine Kaltgerätebuchse mit nebenliegendem Schmelzsicherungshalter zur Verfügung. Das erleichtert im Bedarfsfall einen schnellen Wechsel. Ein Wippschalter legt die Elektronik knackfrei ans Netz. Gut abgedeckt gibt es noch einen Spannungswahlschalter, der dir in angloamerikanischen Ländern einen Anschluss an das dortige 110 bis 130 V Netz erlaubt.

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the box pro Mon A12 – Anschluss- und Bedienfeld

the box pro Mon A12 Bühnenmonitor im Praxistest

Mein Testprozedere für den Monitor sieht wie folgt aus:

  • Einschalt- und Nebengeräusche prüfen
  • Die Lautsprecher werden mit Mikrofonsignalen auf Sound, Verständlichkeit und Feedback-Freiheit gecheckt
  • Test mit verschiedenen Test- und Musiksignalen aus der Konserve
  • Das Abstrahlverhalten und dabei die Klangänderungen außerhalb der Achse werden erfasst
  • Begleitende Messungen zu Frequenzgang und Maximalpegeln runden das Gesamtbild ab
  • Zum Schluss noch ein allgemeines Statement, welchen Eindruck die Lautsprecher bei mir hinterlassen haben. Dabei spielt das Handling eine wesentliche Rolle

Los geht’s

Der Lautsprecher wird mit Pegelstellung „Null“ in ruhiger Umgebung eingeschaltet. Dabei macht sich ein merkliches Rauschen bemerkbar, außerdem ein deutlich vernehmbarer 100 Hz Brummton mit einigen Obertönen.

Der Mikrofontest mit einem ungefiltert verstärkten Shure SM 58, direkt in der Schalterstellung „Mon“ und auf dem Boden liegender the box pro Mon A12 ergibt eine brauchbare Sprachverständlichkeit auch schon ohne zusätzliche EQ Einstellungen.

Auch Pegel erhalte ich ohne jede weitere Maßnahme reichlich, bevor sich erste Feedbacks einstellen. Diese sind relativ schnell gefunden und per EQ, wie er in jedem modernen Digitalpult vorhanden ist, eliminiert. Danach ist ein deutlicher Pegelgewinn möglich und zwar bei lauter Stimme ohne weiteres bis in die Grenzbereiche von the box pro Mon A12.

Mit etwas Arbeit kann man die Stimme auch „schön“ einstellen, das macht der Lautsprecher mit. Sobald der Lautsprecher parallel zum Gesang mit Signalen hoher Informationsdichte gefüttert wird, lässt die Verständlichkeit deutlich nach. Das heißt für den Anwender: Die Fokussierung auf ein Hauptsignal mit sekundären, leiseren Nebensignalen klappt gut. Je näher allerdings laute Signale pegelmäßig aneinander rücken, desto schwieriger wird die Unterscheidung. Das zeigt sich auch im nachfolgenden Test mit Musik aus der Konserve.

Klangliche Unterschiede zwischen den beiden Einstellungen MON und FOH. MON dünnt erwartungsgemäß die Bässe etwas aus, fügt allerdings im wichtigen Präsenzbereich bei ca. 3 bis 5 kHz noch ein wenig mehr Pegel dazu. In der Stellung FOH werden beide Filter deaktiviert. Dazu findet sich  ein Messdiagramm am Ende dieses Beitrages.

Musik aus der Konserve lässt sich vernünftig reproduzieren mit Tendenz zu einem voluminösen Sound. Dabei solltest du nicht die Qualitäten eines High-End Studiomonitors erwarten, dafür ist dieser Lautsprecher auch nicht gedacht. Da bräuchte es deutlich mehr Feinzeichnung und eine bessere Konturierung tiefer Frequenzen.

Allerdings lassen sich bis zu mittleren Pegeln auch Bässe bis ca. 60 Hz übertragen, was eine gewisse Fullrange-Tauglichkeit ermöglicht. Wer the box pro Mon A12 im Bereich einer Fullrange-tauglichen PA einsetzen möchte, sollte sich separate Bässe zulegen und the box pro Mon A12 bei ca. 120 Hz trennen.

Abstrahlverhalten und Frequenzgang. Das Koaxialprinzip macht sich hier angenehm bemerkbar und ermöglicht einen breiten „Sweet Spot“ bis zu ca. 45° außerhalb des Centers bei homogener Klangverteilung. Das ist schon ganz gut. Dabei fällt auf, dass der 12“ bis ca. 2.500 Hz hochläuft und der Hochtöner ab dort übernimmt. Der 12“ Lautsprecher hat etwas Mühe, sauber bis zum Übernahmebereich zu spielen, der Hochtöner hat im Grenzpegelbereich mit einigen hörbaren Resonanzen zu kämpfen, die allerdings in der Praxis nicht sehr stören dürften.

Hier noch einige Messungen:

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the box pro Mon A12 – FOH Mon FOH

Diese Grafik zeigt die Frequenzverläufe, blau = FOH-Modus, rot = MON-Modus

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the box pro Mon A12 – Frequenzbereiche der Einzelwege LOW und HIGH

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Fazit

Zuerst möchte ich allgemein die gute Verarbeitung und das sehr faire Preis-Leistungs-Verhältnis von the box pro Mon A12 loben. Dafür dass dieses Modell schon acht Jahre auf dem Markt ist, hält es sich sehr gut. Gleichzeitig hinterlässt der Lautsprecher bei mir gleich drei unterschiedliche Eindrücke, die ich anhand von drei Anwendungsfällen begründe:

  1. Für kleine leise Bühnen ist mir der Eigengeräuschpegel des Lautsprechers zu hoch. Da gibt es geeignetere Kandidaten.
  1. Für extreme Anforderungen in Beziehung auf Pegel und Auflösung muss man deutlich tiefer in die Tasche greifen, erst ab 4-stelligen Summen wird es hier langsam interessant.
  1. Daumen hoch für Personal-Monitoring auf normalen Rock- und Pop-Bühnen. Hier bringt der Lautsprecher ordentlich Pegel bei akzeptablem Klang auf die Bühne. Und das zu einem Preis von gerade mal 280,- Euro. Ich kenne Lautsprecher, die kosten das Doppelte und sind wesentlich schlechter.
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  3. Mit dem heute üblichen Digitalprozessing lässt sich zusätzlich einiges aus dem the box pro Mon A12 herauskitzeln. Ein Lautsprecher, der vom Anfänger bis zum Vielspieler ca. 90 % aller Musiker zufriedenstellen dürfte.

Meine Empfehlung an dich ist auch hier: Teste the box pro Mon A12 einfach mal an. In derselben Serie gibt es übrigens noch ein 10 Inch und ein 15 Inch Modell. Als Zubehör sind Taschen erhältlich, die die Lautsprecher beim Transport schützen.

Ich kann mir vorstellen, dass es zu the box pro Mon A12 schon einige Erfahrungen von euch gibt und bin euch dankbar, wenn ihr mir die hier mitteilt.

Plus

  • gute, robuste Verarbeitung
  • koaxiale Lautsprecheranordnug
  • aktive Elektronik mit hoher Leistung und Schutzlimiter integriert
  • flexibel einsetzbar als Bodenmoitor oder als Stativlautsprecher
  • Pegel bis über 120 dB/m erreichbar
  • sehr preiswert für die gebotene Leistung

Minus

  • Ruhegeräuschepegel in leiser Umgebung hörbar
  • Anschluss-/Bedienfeld bei Stativmontage oben

Preis

  • 279,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Markus Galla RED

    Das deutliche Rauschen scheint ein Grundproblem günstiger Class D-Technik zu sein. Ich hatte bisher noch kein Testgerät mit Class D-Endstufe hier, das nicht mehr als deutlich gerauscht hat. Das gilt umso mehr, je günstiger das Testgerät war. Bei hochwertigen Aktivboxen mit Class D-Technik rauscht es zwar auch etwas, aber nicht so stark. Manche Hersteller unterdrücken das auch durch Gates, die erst öffnen, wenn ein Signal anliegt. Wenn ich mich richtig erinnere, war das bei den Nubert Studiomonitoren so, die ich mal zum Testen hier hatte. Aber das ist schon etwas her. Müsste ich meinen alten Testbericht für die Tools suchen.

    • Profilbild
      Jörg Kirsch StageAID RED

      @Markus Galla Das scheint so zu sein. Bei den meisten preiswerten Lautsprechern sollte man – sofern vorhanden und nötig- ein besonderes Augenmerk auf die Mikrofoneingänge legen. Oft legt man sich hier das 2. Ei in Sachen Rauschen ins Nest :-(

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