Test: KRK Ergo

Man darf von Ergo keine Wunder erwarten. In einem Raum mit zu langer Nachhallzeit kann man auch dann nicht kontrolliert hören, wenn dank Ergo die gröbsten Unebenheiten im Bassbereich beseitigt sind. Überhöhungen werden problemlos abgesenkt. Senken im Frequenzgang aufgrund von Raummoden können gerne auch mal über 20 dB betragen. Wirkt Ergo dem mit entsprechenden Anhebungen entgegen, wird dafür extrem viel mehr Verstärkerleistung gebraucht. Der Membranhub und damit die Intermodulationsverzerrungen steigen drastisch, die erreichbare subjektive Lautstärke der Monitore sinkt. Leider hat man keine Möglichkeit, die vom Ergo gesetzten Filter zu editieren. Ebenso wäre es schön, die Messergebnisse speichern zu können, falls man z.B. mehr als 2 Paar Monitore besitzt. Im Subwoofermodus erfült Ergo zusätzlich die Funktion einer Frequenzweiche. Der Focus Mode, also Optimierung für den Sweetspot, funktioniert recht überzeugend. Im übrigen Raum hilft Ergo jedoch recht wenig. Das ist auch kein Wunder. Die räumliche Verteilung der Bassfrequenzen in kleinen geschlossenen Räumen gleich meist einer Gebirgslandschaft. So kann ich z.B. an der Abhörposition bei einer Frequenz eine Senke haben, einen Meter weiter hinten aber bei der gleichen Frequenz eine Überhöhung. Ein Equalizer kann daher natürlich nur einer Abhörposition gerecht werden. Konsequenterweise hätte man eigentlich auf den Global-Schalter verzichten dürfen, da Ergo sowieso nur für einen Punkt eine sinnvolle Bearbeitung liefern kann. Man darf Ergo, auch wenn es natürlich verlockend klingt, nicht als Alternative zum Akustikbau sehn, sondern als eine Ergänzung. Die Latenz des Systems ist sehr niedrig und stört sicher nicht beim Spielen von Softwareinstrumenten. Leider hat Ergo keinen Digitalausgang.