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Test: Lavry AD10

Lavry AD10 Wandler

19. Januar 2009

Als relativ hochpreisiges Exemplar eines zweikanaligen A/D-Wandlers erwartet den Lavry AD10 eine Einordnung in den High-End Bereich. In dem 9,5“ / 1HE Gehäuse ist neben dem Wandler auch eine ausreichend aufgelöste Aussteuerungsanzeige und das Netzteil integriert. Als analoge Eingänge stehen zwei XLR/Klinke-Kombibuchsen mit XLR-Verriegelung zur Verfügung.

Die maximale Aussteuerung ist bei +24 dBu erreicht. Die Klinkeneingänge werden generell um 13 dB angehoben, wobei man zusätzlich noch weitere 13 dB Verstärkung in 1 dB-Schritten nachpegeln kann. In diesem professionellen Segment sollte man gegenüber 6,3mm Klinken aber tunlichst ordentliche XLR-Kabel verwenden, alleine schon wegen dem elektrisch besseren Buchsen-Stecker-Kontakt.
Ausgangsseitig verfügt der AD10 über eine XLR-Armatur im AES/EBU Format und einen optischen Toslink Ausgang im S/PDIF Format. Über eine beiliegende XLR/Cinch Kupplung können auch AES/EBU-tolerante elektrische S/PDIF Eingänge versorgt werden. Zur externen Synchronisation steht ein üblicher BNC-Wordclock Eingang ohne Terminierung bereit.

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Etwas gewöhnungsbedürftig gestaltet sich die Bedienung über nur einen Kippschalter, über den alle Parameter eingestellt werden. Für einen reinen AD-Wandler ungewöhnlich ist auch das Feature, schon bei der Wandlung nichtharmonische Verzerrungen hinzuzufügen. Es stehen die Einstellungen Clear, Tube (2. Harmonische), Xfrm (alle ungerade Harmonischen) und Complex (Kombination aus Tube und Xfrm) parat, um dem zu wandelnden Signal etwas analogen „Schmutz“ oder auch analoge „Wärme“ beizumischen. Diese Kennlinien sind aber nur bei den hohen Abtastraten 88,2 und 96 kHz verwendbar, wahrscheinlich um übermäßigem Aliasing aus dem Wege zu gehen. Ob man diese Funktionen gerne schon bei der Aufnahme verwendet oder lieber später mit PlugIns arbeitet, ist jedem selber überlassen. Wie bei solchen Kennlinien üblich, wirken sie bei hohen Pegeln stärker als bei leisen Signalen. Die Wandlung erfolgt übrigens über einen AKM5394 Chip.

1_AD10_web.jpg

Wir haben den Lavry AD10 einem direkten Vergleich mit einem RME ADI-8 DS unterzogen. Ein direkter Vergleich zweier AD-Wandler gestaltet sich nicht einfach, denn man muss für beide Wandler die gleiche Ausgangssituation schaffen. Eine Möglichkeit wäre, den Ausgang eines PreAmps über einen hochklassigen Splitter auf die beiden Wandler zu führen. Der Aufwand samt adäquater akustischer Schallquelle ist sehr hoch und hätte das Budget für diesen Kurztest gesprengt. Wir haben uns also dazu entschieden, folgenden Testaufbau zu verwenden:

Die Ausgänge 5+6 des ADI-8 DS wurden mit den Eingängen 5+6 des ADI-8 DS verbunden, während die Ausgänge 7+8 des RME mit den Eingängen des AD10 verbunden wurden. Als Clockmaster fungierte ein Rosendahl Nanosyncs HD. Selbstverständlich ist klar, dass dies nur die Unterschiede zwischen dem RME und dem AD10 vermittelt und keinen absoluten Qualitätsmaßstab darstellt, da die DA-Wandlung des RME schon einen großen Einfluss hat. Im Hörvergleich mit diversem Material (Einzelinstrumente wie akustische Gitarre, Gesang und Percussions) erschien der AD10 vorrangig bei sehr geringer Aussteuerung (unter -60dBFSrms) besser aufgelöst.

Der Test bei geringer Aussteuerung wurde mit einer passiven Pegelabschwächung erreicht, so dass der RME immer noch auf vollen 24 Bit DA-wandelte. Bei praxisnahen Werten von -60dBFS(rms) bis -3dBFS(peak) konnten wir in diesem Szenario keinen hörbaren Unterschied feststellen. Abgehört wurde einerseits mit ADAM S2.5A, Dynaudio BM12A, sowie mit einem AKG 271 Kopfhörer. Für besonders diffizile und hochdynamische Aufnahmen wie Orchester können wir dem AD10 also Bestnoten bescheinigen. Auch beim Sampling akustischer Instrumente ist ein solch hochauflösender Wandler immer eine gute Wahl. Für normale Instrumenten- und Gesangsaufnahmen, wie sie für Popmusik (im weitesten Sinne) nötig sind, können jedoch auch weiterhin günstigere Wandler erstklassige Ergebnisse liefern.

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2_AD10 rear panel.jpg

Fazit

Mit einem gemessenen -117 dB(rms) Rauschpegel bietet der AD10 mehr effektive Dynamik als jedes mir bekannte analoge Gerät überhaupt im Stande ist zu bewältigen und kommt daher auch gut mit Aufgaben zurecht, die auch höchsten Anforderungen genügen müssen. Etwas schade ist, dass der AD10 bei diesem Preis maximal nur 96 kHz unterstützt, wobei das natürlich für 99% aller sinnvollen Anwendungen ausreicht.
Im Hörvergleich mit einem RME ADI-8 DS erschien der AD10 lediglich in Extremsituationen etwas besser aufgelöst. Dies trat jedoch nur bei sehr geringer, schon fast praxisferner Aussteuerung zutage, so dass der AD10 angesichts des Preises sicherlich ein erstklassiges Tool für hochambitionierte Puristen, Spezialanwendungen und Mastering ist.

PREIS
Straßenpreis: ca. 1.400 Euro

HERSTELLER / VERTRIEB
www.lavryengineering.com
/ www.da-x.de

 

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Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Danke für die Offenheit. Im Klartext ausgedrückt, es handelt sich wohl um ein Placebo.
    Es ist sicher schön, die Meinung des Testers zu hören, vielmehr würde mich in der Zeit des Internets eine Testdatei interessieren, um es selbst zu beurteilen. Und dann, nicht nur zum RME vergleichen, sondern auch zum Behringer, Alesis, etc…

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      AMAZONA Archiv

      „Placebo“ ist zu hart ausgedrückt, der Wandler ist wirklich sehr gut. Die Frage stellt sich, wie im Test beschrieben in der Anwendung. Für die Praxis reichen auch Wandler aus, die heute in der „Mittelklasse“ zu finden sind. Sie sind bereits so gut, dass man nicht wirklich mehr Qualität braucht, sodenn man nur ansatzweise wirtschaftlich denkt.

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    AMAZONA Archiv

    Sehe ich genauso,…allerdings ist der Vergleich zu RME(auch wenn nur) berechtigt,da RME als Standard gilt…Standard Made in Germany…

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    AMAZONA Archiv

    testdateien und selbst beurteilen ist wohl schwierig…wenn die eigenen wandler die unterschiede wieder plattmacht und verschleiert…

    mein kollege im studio hat sich gerade den prism orpheus geleistet…
    die unterschiede zum fireface 400 sind gering, aber wahrnehmbar…aber gearde mehrere spuren aufgenommen ergeben dann doch ein material, das sich besser zusammenfügt und irgendwie einfach mischen lässt

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    AMAZONA Archiv

    ich habe den benchmark hier im studio und auch den adi 8 davor gehabt, der unterschied war gewaltig! im aktuellen sound on sound wird banchmark mit lavry verglichen, die liegen beide wohl ganz nahe. das fireface 400 hatte ich auch, das kam mit dem benchmark einfach nicht mit. den orpheus hatte ich auch, aber ich hatte probleme mit den treibern.

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      AMAZONA Archiv

      ist schon flapsig zu behaupten da lägen welten dazwischen, wenn du nicht mal einen direkten vergleich hast …

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    AMAZONA Archiv

    ich habe den adi 8ds sehr lange mit dem benchmark hier gehabt, das ist tatsächlich eine andere liga. der adi 8ds ist auch nicht mehr wirklich aktuelle rme technologie.

    aber, wer den unterschied nicht hören will hat entweder kein gutes material gehabt oder keine wirklich gute abhöre.

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      AMAZONA Archiv

      Hallo Markus,

      mich würde Deine Meinung adi 8 gegen das Fireface 400 interessieren, schneidet der adi 8 besser ab (mit dem Fireface bin ich nicht so warm geworden und habs nach einiger Zeit wieder verkauft)? Auch auf die Gefahr hin dass ich mir hier entsprechende Kommentare einfange: Setze derzeit auf ein Phase24 zur A/D Wandlung was mir klanglich deutlich besser gefällt als das Fireface

      cheers Philipp

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      AMAZONA Archiv

      das halte ich für kompletten Blödsinn. Ein Wandler der Kategorie ADI „klingt“ nicht. Deine Abhöre klingt, und zwar nicht selten plusminus 5 dB und mehr. Da kommt es darauf an, exakt den gleichen Pegel bei Vergleichen einzustellen. Andernfalls bevorzugt das Ohr immer das lautere Signal, selbst bei +0.5 dB Unterschied. in den Höhen kann eine Anhebung von nur 0.5 dB schon subjektiv besser klingen. Ich hab den ADI Wandler gemessen: Frequenzgang plusminus 0.1 dB, weit jenseits von dem, was das Ohr an Colorierung wahrnimmt. Allenfalls wirken sich leichteste Verzerrungen vorteilhaft auf den Klang aus, die aber für ein gutes Abhören zu vermeiden sind.

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    AMAZONA Archiv

    Ich hab Lavry und den DAC1 Bencchmark an meinen Apple gesteckt (Toslink) und bei meiner typischen 24/44.1 Auflösung an Dynaudio BM12A unterschiedliches Material angehört. Der Unterschied zwischen beiden DACs ist hörbar und ich habe den Benchmark behalten, da er mir schlichtweg musikalischer klang. Vorher habe ich direkt Apogee Ensemble zum Abhören genutzt. Auch dieser Klang ist gut, aber im Vergleich zu Lavry und Benchmark schlichtweg langweilig. Will sagen Vergleichstest lohnen eh nur dann -für den Leser- wenn dieser selbst hört

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      der adi 8ds ist der derzeit älteste wandler bei rme und damit auch der schlechteste, selbst die 9632 klingt einen tick besser, aber auch keinen fall wirklich gut (und da kann man wirklich mal von „klang“ reden. z.z. sind die fireface die besten wandler unter dem adi q qs der wirklich gut klingt und auch relativ mit den anderen wandlern mitkommt.

      das eine terratec karte besser als ein fireface 400 klingt kann ich mir nicht vorstellen,a ber das habe ich natürrlich nie vergleichen, nur so ausm bauch heraus.

  7. Avatar
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    Das kann ich kaum nach vollziehen, der Benchmark wurde auch gerade wieder vom soundondsound.de mit dem Lavry DA verglichen und lag deutlich vorne, das kann man so in jedem Vergleich lesen.

  8. Avatar
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    einen da an den mac zu hängen ist eh blödsinn, der mac hat eine denkbar schlechte clock. es hängt dann vom wandler ab wie er damit umgeht. hattest du den lavry auf chrystal oder narrow? also eine vernünftige clock sollte man schon haben bei einem ab test, sonst macht das kaum sinn.

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      @Markus.

      es is schön wenn jetzt der Lavry viele Tests gewinnt. Aber mit Tests ist halt nicht viel gewonnen, das Ohr machts und die Abhöre. Daher ja auchh mein prfoaner Vorfschlag einfach mal selbst zu hören. Benchmark und Lavry schalten Anzeigen, logisch, dass sie die Szene beherrschen.

      Ach übrigens: „Blödsinn“ ist es nicht den Benchmark und Lavry direkt an den Mac zu schmeißen. So müssen beide mit einer schlechten Clock umgehen. Da zeigt sich dann auch die Güte der Geräte; von der Verarbeitungsqualität einmal ganz abgesehen..

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      gute Wandler haben ihre eigene Clock (RME ADI!), nämlich über eine PLL vom Master abgeleitet, so daß sie synchron sind und dennoch wenig Jitter haben. Insofern macht es sehr wohl Sinn, an einen Mac zu hängen.

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    Markus, du arbeitest nicht etwa für Lavry?? Das könnte man meinen …

  10. Avatar
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    selbst der behringer ada 8000 macht professionele aufnahmen, finde das ganze wandler-gesülze
    einfach nur schlimm,
    die meisten aufnahmen aus den 80-90zigern wurden mit weit aus schlechteren wandlern auf cd gebrannt. viel spass noch beim diskutieren, ich mach solange hits……..:)

  11. Avatar
    AMAZONA Archiv

    ich habe hier einen behringer ada 800 und der hat auf einigen kanälen eine satte phasenverschiebung, behringer kann man nicht professionel nutzen, sorry. mal davon abgesehen das der völlig matschig klingt.

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      Dann ist der ADA8000 wohl kaputt. Ich besitzt selber einen und habe super Aufnahmen damit gemacht. Bei Gearslutz gibt es einen Vergleich zwischen ADA8000 und einem Apogee und rate mal was das Ergebnis war: kaum einer hat den Unterschied gehört! Die meisten haben im Dunkeln gestochert.

  12. Avatar
    AMAZONA Archiv

    ada8000 ist ein super gerät,kann man nix falsch machen,denke du hast ein montags gerät erwischt….. ja ich habe auch mit apogee, benchmark, rme gearbeitet und bin noch nicht taub……..

  13. Avatar
    AMAZONA Archiv

    ja, klar hört man keinen unterschied, wenn man auf tannoy reveal o.ä. abhört. im ernst: selbst der vergleich eines rme fireface 400 zum ada8000 (DA) bringt eine ganz erheblich bessere räumlich darstellung zu tage, das einem die kindlade runterfällt. wenn du natürlich eine abhöre hast, die ebenfalls keine stare phasendarstellung hat, kannst du das natürlich unter umständen nicht so genau warnehmen. klar, ist der behringer ok, wenn man kein geld hat, aber wenn du den tatsächlich mal AB mit etwas richtigem verglichen hast, dann nimmst du das teil nicht mehr ernst.

    • Avatar
      AMAZONA Archiv

      erstmal sollte man sich mit guten preamps, mikros eindecken, mit den heutigen wandler kann man sich garantiert nicht die aufnahme versauen , eher mit eine schrottigen preamp

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